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Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.

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Fünffzehender Theil der Erquickstunden.

Weil wir aber oben gedacht/ daß wir an statt der Buchstaben so auff das
Schlößlein gegraben/ Zahlen gebrauchet/ so folget wie vorher gehende Zah-
len mit Buchstaben können exprimirt werden. Jn der vierdten Tafel setze
der erste Ring habe folgende 6 Buchstaben ofcsda, der ander vioaem,
der dritte idlnva, der vierdte reiast, vnd vnter diesen vier Ordnun-
gen bilde dir ein für jeden Buchstaben eine auß den Zahlen 1. 2. 3. 4. 5. 6.
nach welcher Ordnung dir beliebet/ wie dann deßwegen folgende Tafel ge-
macht ist:

1.3.2.6.5.4.
o.f.c.s.d.a.
3.4.5.2.1.6.
v.i.o.a.e.m.
6.1.2.4.5.3.
i.d.l.n.v.a.
4.1.5..3.6.2.
r.e.i.a.s.t.

So man nun die Reyen von oben her nach einander liset/ kommen die
sechs Wort ovir. fide. coli. sana. deus. amat, Diesen worten
werden in der vierdten Tafel zugeeygnet die Zahlen 1364. 3411. 2525.
6243. 5156. 4632. Also kan man nach einer andern Ordnung der
Buchstaben auff den Ringen andere Wort finden/ Als fiat. sile. divi.
avla.
die da geben die Zahlen 3432. 6421. 5455. 4323. Wer nun das
Schloß will auffmachen/ vnd den Namen deß Schlosses nicht weiß/ der
muß alle Ordnung nach einander in der Tabell probiren/ selbe zusamm tre-
hen/ vnd allzeit an den fördern Theil zur rechten ziehen/ biß es herauß gehet/
vnd ist gewiß daß endlich die eröffnung deß Schlößleins folgen muß.

Die XXVI. Auffgab.
Mit einem Beyl oder Hacken eine so juste Fug zu machen/
daß dergleichen ein Schreiner mit seinem Hobel
nicht nachmachen könne.

Jch fragte auff eine Zeit bey einem kurtzweiligen Gespräch einen vor-
nemen vnd wolgeübten Conestabel, der sonsten seines Handwercks ein

Schreiner
Fuͤnffzehender Theil der Erquickſtunden.

Weil wir aber oben gedacht/ daß wir an ſtatt der Buchſtaben ſo auff das
Schloͤßlein gegraben/ Zahlen gebrauchet/ ſo folget wie vorher gehende Zah-
len mit Buchſtaben koͤnnen exprimirt werden. Jn der vierdten Tafel ſetze
der erſte Ring habe folgende 6 Buchſtaben ofcsda, der ander vioaem,
der dritte idlnva, der vierdte reiast, vnd vnter dieſen vier Ordnun-
gen bilde dir ein fuͤr jeden Buchſtaben eine auß den Zahlen 1. 2. 3. 4. 5. 6.
nach welcher Ordnung dir beliebet/ wie dann deßwegen folgende Tafel ge-
macht iſt:

1.3.2.6.5.4.
o.f.c.s.d.a.
3.4.5.2.1.6.
v.i.o.a.e.m.
6.1.2.4.5.3.
i.d.l.n.v.a.
4.1.5..3.6.2.
r.e.i.a.s.t.

So man nun die Reyen von oben her nach einander liſet/ kommen die
ſechs Wort ovir. fide. coli. sana. deus. amat, Dieſen worten
werden in der vierdten Tafel zugeeygnet die Zahlen 1364. 3411. 2525.
6243. 5156. 4632. Alſo kan man nach einer andern Ordnung der
Buchſtaben auff den Ringen andere Wort finden/ Als fiat. sile. divi.
avla.
die da geben die Zahlen 3432. 6421. 5455. 4323. Wer nun das
Schloß will auffmachen/ vnd den Namen deß Schloſſes nicht weiß/ der
muß alle Ordnung nach einander in der Tabell probiren/ ſelbe zuſamm tre-
hen/ vnd allzeit an den foͤrdern Theil zur rechten ziehen/ biß es herauß gehet/
vnd iſt gewiß daß endlich die eroͤffnung deß Schloͤßleins folgen muß.

Die XXVI. Auffgab.
Mit einem Beyl oder Hacken eine ſo juſte Fug zu machen/
daß dergleichen ein Schreiner mit ſeinem Hobel
nicht nachmachen koͤnne.

Jch fragte auff eine Zeit bey einem kurtzweiligen Geſpraͤch einen vor-
nemen vnd wolgeuͤbten Coneſtabel, der ſonſten ſeines Handwercks ein

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[550/0564] Fuͤnffzehender Theil der Erquickſtunden. Weil wir aber oben gedacht/ daß wir an ſtatt der Buchſtaben ſo auff das Schloͤßlein gegraben/ Zahlen gebrauchet/ ſo folget wie vorher gehende Zah- len mit Buchſtaben koͤnnen exprimirt werden. Jn der vierdten Tafel ſetze der erſte Ring habe folgende 6 Buchſtaben ofcsda, der ander vioaem, der dritte idlnva, der vierdte reiast, vnd vnter dieſen vier Ordnun- gen bilde dir ein fuͤr jeden Buchſtaben eine auß den Zahlen 1. 2. 3. 4. 5. 6. nach welcher Ordnung dir beliebet/ wie dann deßwegen folgende Tafel ge- macht iſt: 1. 3. 2. 6. 5. 4. o. f. c. s. d. a. 3. 4. 5. 2. 1. 6. v. i. o. a. e. m. 6. 1. 2. 4. 5. 3. i. d. l. n. v. a. 4. 1. 5.. 3. 6. 2. r. e. i. a. s. t. So man nun die Reyen von oben her nach einander liſet/ kommen die ſechs Wort ovir. fide. coli. sana. deus. amat, Dieſen worten werden in der vierdten Tafel zugeeygnet die Zahlen 1364. 3411. 2525. 6243. 5156. 4632. Alſo kan man nach einer andern Ordnung der Buchſtaben auff den Ringen andere Wort finden/ Als fiat. sile. divi. avla. die da geben die Zahlen 3432. 6421. 5455. 4323. Wer nun das Schloß will auffmachen/ vnd den Namen deß Schloſſes nicht weiß/ der muß alle Ordnung nach einander in der Tabell probiren/ ſelbe zuſamm tre- hen/ vnd allzeit an den foͤrdern Theil zur rechten ziehen/ biß es herauß gehet/ vnd iſt gewiß daß endlich die eroͤffnung deß Schloͤßleins folgen muß. Die XXVI. Auffgab. Mit einem Beyl oder Hacken eine ſo juſte Fug zu machen/ daß dergleichen ein Schreiner mit ſeinem Hobel nicht nachmachen koͤnne. Jch fragte auff eine Zeit bey einem kurtzweiligen Geſpraͤch einen vor- nemen vnd wolgeuͤbten Coneſtabel, der ſonſten ſeines Handwercks ein Schreiner

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Zitationshilfe: Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/564>, abgerufen am 27.04.2024.