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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
Wasser aber/ bleibet Holtz. Majolus. Thomas
Carve Reiß-Beschreibung.

In Asia.

21. Jn Armenia, bey einem Ort Cara-
bagl er
genandt/ entspringt ein Bach der etliche
Meilen seinen Lauff verfolget/ und endlich in den
Fluß Araxis sich er giesset/ das Wasser dieses
Bachs wird eins Theils zu Steinen/ die gar
leicht/ doch taurhafft sind/ und zu den Gebäuen
gebraucht werden; der andere Theil bleibet zwar
Wasser/ wird aber/ ob es wol einen gar lieblichen
süssen Geschmack hat/ weder zum trincken/ noch
zu Begiessung der Gärten und Felder gebraucht.
J. B. Tavernier.

22. Also auch ist unweit der Stadt Tau-
ris
in Persien ein Berglein/ an welches Fuß un-
terschiedliche schöne Wasser-Quellen entsprin-
gen/ die gleichergestalt die Art haben/ daß ihr
Wasser in durchscheinende Steine/ wie das Glas/
sich härtet. Die Erde an diesem Berglein ist
von aussen ein lauterer Kalck-Stein/ der liegt
gleichsam schicht-weis und als eine Uberdecke;
nach dieser giebt es eine andere Gattung/ welche
den Bims-Steinen sich gleichet/ gantz löchericht
und leicht. Unter dieser findet man erstgedachte
durch-scheinende Steine/ die auch schicht-weis ob
einander liegen; und nach deme sie in viereckigte
Stücke zerschnitten/ zum Zierath der Gebäuen

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Das andere Buch.
Waſſer aber/ bleibet Holtz. Majolus. Thomas
Carve Reiß-Beſchreibung.

In Aſia.

21. Jn Armenia, bey einem Ort Cara-
bagl er
genandt/ entſpringt ein Bach der etliche
Meilen ſeinen Lauff verfolget/ und endlich in den
Fluß Araxis ſich er gieſſet/ das Waſſer dieſes
Bachs wird eins Theils zu Steinen/ die gar
leicht/ doch taurhafft ſind/ und zu den Gebäuen
gebraucht werden; der andere Theil bleibet zwar
Waſſer/ wird aber/ ob es wol einen gar lieblichen
ſüſſen Geſchmack hat/ weder zum trincken/ noch
zu Begieſſung der Gärten und Felder gebraucht.
J. B. Tavernier.

22. Alſo auch iſt unweit der Stadt Tau-
ris
in Perſien ein Berglein/ an welches Fuß un-
terſchiedliche ſchöne Waſſer-Quellen entſprin-
gen/ die gleichergeſtalt die Art haben/ daß ihr
Waſſer in duꝛchſcheinende Steine/ wie das Glas/
ſich härtet. Die Erde an dieſem Berglein iſt
von auſſen ein lauterer Kalck-Stein/ der liegt
gleichſam ſchicht-weis und als eine Uberdecke;
nach dieſer giebt es eine andere Gattung/ welche
den Bims-Steinen ſich gleichet/ gantz löchericht
und leicht. Unter dieſer findet man erſtgedachte
durch-ſcheinende Steine/ die auch ſchicht-weis ob
einander liegen; und nach deme ſie in viereckigte
Stücke zerſchnitten/ zum Zierath der Gebäuen

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[332/0434] Das andere Buch. Waſſer aber/ bleibet Holtz. Majolus. Thomas Carve Reiß-Beſchreibung. In Aſia. 21. Jn Armenia, bey einem Ort Cara- bagl er genandt/ entſpringt ein Bach der etliche Meilen ſeinen Lauff verfolget/ und endlich in den Fluß Araxis ſich er gieſſet/ das Waſſer dieſes Bachs wird eins Theils zu Steinen/ die gar leicht/ doch taurhafft ſind/ und zu den Gebäuen gebraucht werden; der andere Theil bleibet zwar Waſſer/ wird aber/ ob es wol einen gar lieblichen ſüſſen Geſchmack hat/ weder zum trincken/ noch zu Begieſſung der Gärten und Felder gebraucht. J. B. Tavernier. 22. Alſo auch iſt unweit der Stadt Tau- ris in Perſien ein Berglein/ an welches Fuß un- terſchiedliche ſchöne Waſſer-Quellen entſprin- gen/ die gleichergeſtalt die Art haben/ daß ihr Waſſer in duꝛchſcheinende Steine/ wie das Glas/ ſich härtet. Die Erde an dieſem Berglein iſt von auſſen ein lauterer Kalck-Stein/ der liegt gleichſam ſchicht-weis und als eine Uberdecke; nach dieſer giebt es eine andere Gattung/ welche den Bims-Steinen ſich gleichet/ gantz löchericht und leicht. Unter dieſer findet man erſtgedachte durch-ſcheinende Steine/ die auch ſchicht-weis ob einander liegen; und nach deme ſie in viereckigte Stücke zerſchnitten/ zum Zierath der Gebäuen weit

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/434>, abgerufen am 26.04.2024.