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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
reich Tigremahon/ giebt es eine rare Art Katzen/
in Grösse bey nahe eines Leoparts/ aber nicht
grimmig/ sondern gar furchtsam; halten mei-
stes sich auf unwegsamen Bergen/ von dannen
sie selten herab auf die Ebene kommen: Sind
sehr schnelles Lauffs. Jhr Auswurff dienet
in Heylung vieler Gebrechen; und die Land-
Leute wissen mit demselben die Tücher schön
Blau zu färben. Idem.

In America.

42. Jn der Landschafft S. Salvator ent-
hält sich ein Thier in Grösse eines Elends.
Dieses hat unten am Bauch zween Säcke; in
dem einen trägt es seine Speise: und in dem an-
dern viel Faul-Holtz. Man kan aber nicht wis-
sen warum? Oder zu was Ende? Doch die
Natur thut nichts umsonst. Die Jndianer ge-
brauchen sein Fleisch zur Speise. Joh. de
Laet.

43. An dem Fluß Caperuake, giebt es
eine Art Schweine/ die tragen keinen Speck.
Idem.

44. Noch ein Thier wird mehrer Orten
West-indiens gefunden/ welches man Pigritiam,
oder die Faulheit nennet. Sein Kopff und Ge-
sichte ist gestaltet/ wie eines Menschens; von
Farbe ist es grau. Wann es gefangen wird/ so
schreyet und seuffzet es wie ein Mensch. Ob

nun
Q q v

Von der Natur.
reich Tigremahon/ giebt es eine rare Art Katzen/
in Gröſſe bey nahe eines Leoparts/ aber nicht
grimmig/ ſondern gar furchtſam; halten mei-
ſtes ſich auf unwegſamen Bergen/ von dannen
ſie ſelten herab auf die Ebene kommen: Sind
ſehr ſchnelles Lauffs. Jhr Auswurff dienet
in Heylung vieler Gebrechen; und die Land-
Leute wiſſen mit demſelben die Tücher ſchön
Blau zu färben. Idem.

In America.

42. Jn der Landſchafft S. Salvator ent-
hält ſich ein Thier in Gröſſe eines Elends.
Dieſes hat unten am Bauch zween Säcke; in
dem einen trägt es ſeine Speiſe: und in dem an-
dern viel Faul-Holtz. Man kan aber nicht wiſ-
ſen warum? Oder zu was Ende? Doch die
Natur thut nichts umſonſt. Die Jndianer ge-
brauchen ſein Fleiſch zur Speiſe. Joh. de
Laet.

43. An dem Fluß Caperuake, giebt es
eine Art Schweine/ die tragen keinen Speck.
Idem.

44. Noch ein Thier wird mehrer Orten
Weſt-indiens gefunden/ welches man Pigritiam,
oder die Faulheit nennet. Sein Kopff und Ge-
ſichte iſt geſtaltet/ wie eines Menſchens; von
Farbe iſt es grau. Wann es gefangen wird/ ſo
ſchreyet und ſeuffzet es wie ein Menſch. Ob

nun
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[617/0773] Von der Natur. reich Tigremahon/ giebt es eine rare Art Katzen/ in Gröſſe bey nahe eines Leoparts/ aber nicht grimmig/ ſondern gar furchtſam; halten mei- ſtes ſich auf unwegſamen Bergen/ von dannen ſie ſelten herab auf die Ebene kommen: Sind ſehr ſchnelles Lauffs. Jhr Auswurff dienet in Heylung vieler Gebrechen; und die Land- Leute wiſſen mit demſelben die Tücher ſchön Blau zu färben. Idem. In America. 42. Jn der Landſchafft S. Salvator ent- hält ſich ein Thier in Gröſſe eines Elends. Dieſes hat unten am Bauch zween Säcke; in dem einen trägt es ſeine Speiſe: und in dem an- dern viel Faul-Holtz. Man kan aber nicht wiſ- ſen warum? Oder zu was Ende? Doch die Natur thut nichts umſonſt. Die Jndianer ge- brauchen ſein Fleiſch zur Speiſe. Joh. de Laet. 43. An dem Fluß Caperuake, giebt es eine Art Schweine/ die tragen keinen Speck. Idem. 44. Noch ein Thier wird mehrer Orten Weſt-indiens gefunden/ welches man Pigritiam, oder die Faulheit nennet. Sein Kopff und Ge- ſichte iſt geſtaltet/ wie eines Menſchens; von Farbe iſt es grau. Wann es gefangen wird/ ſo ſchreyet und ſeuffzet es wie ein Menſch. Ob nun Q q v

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/773>, abgerufen am 26.04.2024.