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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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ten EME, genennet/ und fället in den Insusen von Banda: allwo dieser gegenwärtige von dem König von Cidayo unter andern Praesenten Jan Schellinghern, Schisern auf dem Schiff Amsterdam verehrt worden. Biß daher besagtes Journael. Wer ein mehrers davon lesen will/ kan des Aldrovandi, Clusii, Nierembergii, und Bontii Schrifften nachschlagen / auß welchen Wormius in Musaeo p. 292. und Willughty Ornitholog. lib. 2. pag. 105. denselben weitläufftig beschrieben/ auß welchem letzten, obige Figur genommen worden ist.

§. 6.

Weilen indessen obgesetzte Strausen- und Casuarien-Eyer gar zu groß fallen allhier abzumahlen / so habe an deren Stelle dasjenige

COMETEN-Ey /

welches in vorigem Seculo, als der grosse Comet an dem Himmel gestanden/ zu Rom von einem Huhn/ so vor dem Cometen erschrocken/ gelegt/ und nachmal nit allein auf einem Kupfferstück nächst dem Cometen in öffentlichen Druck gegeben/ sondern auch vom Hn. du Blegny dem Zodiaco Medico-Gallico A. III. p. 30. einverleibet worden/ setzen wollen; worauß dann erhellet/ daß nicht allein an den menschlichen Embryonibus in Mutterleib durch Schreiten und andere Bewegungen allerhand Mähler entstehen können/ sondern auch die wilde und unvernünfflige Thiere dergleichen Zufällen unterworffen seyn; dessen Ursach Herr D. Brander Prof. zu Marburg in Hessen/ in einer besondern Dissertation de Ovo Cometico außgeführt hat.

Das XXI. Capitel.

Von dem Pfauen-Spiegel/ Paradiß- und Königs-Vögeln.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Pfauen-Spiegel oder SPECULA PAVONUM sind die äussere Ende von den Pfauen-Federn/ mit runden/ schön gebildeten und widerscheinenden blau-grünen Flecken gezieret; kommen meistens von dem Männlein der Pfauen her/ welche nebst dem Weiblein so bekandt sind/ daß es unnöthig ist/ solche weitläufftig zu beschreiben/ zumahlen auch Colerus in seinem Hausbuch lib. 13. c. 48. p. 312. zur Gnüge davon gehandelt hat.

§. 2.

Diese Federn oder Spiegel der Pfauen werden von einigen gegen die fallende Sucht gerühmet; wie ich dann in des seel. D. Tacken, weyland Hochfürstl. Hessischen-Darmstädtischen Leib-Medici Handbuch/ als ein sonderlich Geheimnus gegen solche Kranckheit gefunden/ daß man 3. solcher Spiegel zu Pulver brennen/ und dem Patienten eingeben solle; welches doch gegen das volle und neue Liecht zu widerholen ware. Andere rühmen sie auch gegen den Rothlauff und böse Brüste / deren Signatur sie haben/ wie Hartmannus in Praxi. p. 157. redet; wie sie dann auch als andere Federn angezündet/ gegen die Mutter-Schmertzen in deren Erstickung gut thun/ wovon Schroederus zu sehen ist.

ten EME, geneñet/ und fället in den Insusen von Banda: allwo dieser gegenwärtige von dem König von Cidayo unter andern Praesenten Jan Schellinghern, Schisern auf dem Schiff Amsterdam verehrt worden. Biß daher besagtes Journael. Wer ein mehrers davon lesen will/ kan des Aldrovandi, Clusii, Nierembergii, und Bontii Schrifften nachschlagen / auß welchen Wormius in Musaeo p. 292. und Willughty Ornitholog. lib. 2. pag. 105. denselben weitläufftig beschrieben/ auß welchem letzten, obige Figur genommen worden ist.

§. 6.

Weilen indessen obgesetzte Strausen- und Casuarien-Eyer gar zu groß fallen allhier abzumahlen / so habe an deren Stelle dasjenige

COMETEN-Ey /

welches in vorigem Seculo, als der grosse Comet an dem Himmel gestanden/ zu Rom von einem Huhn/ so vor dem Cometen erschrocken/ gelegt/ und nachmal nit allein auf einem Kupfferstück nächst dem Cometen in öffentlichen Druck gegeben/ sondern auch vom Hn. du Blegny dem Zodiaco Medico-Gallico A. III. p. 30. einverleibet worden/ setzen wollen; worauß dann erhellet/ daß nicht allein an den menschlichen Embryonibus in Mutterleib durch Schreiten und andere Bewegungen allerhand Mähler entstehen können/ sondern auch die wilde und unvernünfflige Thiere dergleichen Zufällen unterworffen seyn; dessen Ursach Herr D. Brander Prof. zu Marburg in Hessen/ in einer besondern Dissertation de Ovo Cometico außgeführt hat.

Das XXI. Capitel.

Von dem Pfauen-Spiegel/ Paradiß- und Königs-Vögeln.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Pfauen-Spiegel oder SPECULA PAVONUM sind die äussere Ende von den Pfauen-Federn/ mit runden/ schön gebildeten und widerscheinenden blau-grünen Flecken gezieret; kommen meistens von dem Männlein der Pfauen her/ welche nebst dem Weiblein so bekandt sind/ daß es unnöthig ist/ solche weitläufftig zu beschreiben/ zumahlen auch Colerus in seinem Hausbuch lib. 13. c. 48. p. 312. zur Gnüge davon gehandelt hat.

§. 2.

Diese Federn oder Spiegel der Pfauen werden von einigen gegen die fallende Sucht gerühmet; wie ich dann in des seel. D. Tacken, weyland Hochfürstl. Hessischen-Darmstädtischen Leib-Medici Handbuch/ als ein sonderlich Geheimnus gegen solche Kranckheit gefunden/ daß man 3. solcher Spiegel zu Pulver brennen/ und dem Patienten eingeben solle; welches doch gegen das volle und neue Liecht zu widerholen ware. Andere rühmen sie auch gegen den Rothlauff und böse Brüste / deren Signatur sie haben/ wie Hartmannus in Praxi. p. 157. redet; wie sie dann auch als andere Federn angezündet/ gegen die Mutter-Schmertzen in deren Erstickung gut thun/ wovon Schroederus zu sehen ist.

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[462/0509] ten EME, geneñet/ und fället in den Insusen von Banda: allwo dieser gegenwärtige von dem König von Cidayo unter andern Praesenten Jan Schellinghern, Schisern auf dem Schiff Amsterdam verehrt worden. Biß daher besagtes Journael. Wer ein mehrers davon lesen will/ kan des Aldrovandi, Clusii, Nierembergii, und Bontii Schrifften nachschlagen / auß welchen Wormius in Musaeo p. 292. und Willughty Ornitholog. lib. 2. pag. 105. denselben weitläufftig beschrieben/ auß welchem letzten, obige Figur genommen worden ist. §. 6. Weilen indessen obgesetzte Strausen- und Casuarien-Eyer gar zu groß fallen allhier abzumahlen / so habe an deren Stelle dasjenige COMETEN-Ey / welches in vorigem Seculo, als der grosse Comet an dem Himmel gestanden/ zu Rom von einem Huhn/ so vor dem Cometen erschrocken/ gelegt/ und nachmal nit allein auf einem Kupfferstück nächst dem Cometen in öffentlichen Druck gegeben/ sondern auch vom Hn. du Blegny dem Zodiaco Medico-Gallico A. III. p. 30. einverleibet worden/ setzen wollen; worauß dann erhellet/ daß nicht allein an den menschlichen Embryonibus in Mutterleib durch Schreiten und andere Bewegungen allerhand Mähler entstehen können/ sondern auch die wilde und unvernünfflige Thiere dergleichen Zufällen unterworffen seyn; dessen Ursach Herr D. Brander Prof. zu Marburg in Hessen/ in einer besondern Dissertation de Ovo Cometico außgeführt hat. Das XXI. Capitel. Von dem Pfauen-Spiegel/ Paradiß- und Königs-Vögeln. [Abbildung] §. 1. DIe Pfauen-Spiegel oder SPECULA PAVONUM sind die äussere Ende von den Pfauen-Federn/ mit runden/ schön gebildeten und widerscheinenden blau-grünen Flecken gezieret; kommen meistens von dem Männlein der Pfauen her/ welche nebst dem Weiblein so bekandt sind/ daß es unnöthig ist/ solche weitläufftig zu beschreiben/ zumahlen auch Colerus in seinem Hausbuch lib. 13. c. 48. p. 312. zur Gnüge davon gehandelt hat. §. 2. Diese Federn oder Spiegel der Pfauen werden von einigen gegen die fallende Sucht gerühmet; wie ich dann in des seel. D. Tacken, weyland Hochfürstl. Hessischen-Darmstädtischen Leib-Medici Handbuch/ als ein sonderlich Geheimnus gegen solche Kranckheit gefunden/ daß man 3. solcher Spiegel zu Pulver brennen/ und dem Patienten eingeben solle; welches doch gegen das volle und neue Liecht zu widerholen ware. Andere rühmen sie auch gegen den Rothlauff und böse Brüste / deren Signatur sie haben/ wie Hartmannus in Praxi. p. 157. redet; wie sie dann auch als andere Federn angezündet/ gegen die Mutter-Schmertzen in deren Erstickung gut thun/ wovon Schroederus zu sehen ist.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/509>, abgerufen am 26.04.2024.