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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] *112 Es ist zu Ende wie meine selige Mutter.

*113 Es nahm ein wüstes End'.

*114 Es nimmt ein Ende wie's hornberger Schiessen. (S. Ausgehen 12.)

*115 Es wäre am Ende gegangen. - Sandvoss, 249.

*116 Nin Ende nach Tall finden. - Eichwald, 445.

*117 Vun Ende to Wende. - Eichwald, 444.

*118 Was ist das Ende vom Liede? - Eiselein, 144.

Engl.: The end is answer above to one's life.


Enden.

*1 Es endet wie der Gemeindetag zu Gebsweiler. - Wurzbach III, 27.

Der Pfarrer daselbst hatte die Fahnenstangen neu fassen oder bemalen und vergolden lassen, ohne Schulze und Kirchenpfleger zu befragen, was diese verdross. Als die Arbeit fertig war, lud der Pfarrer die beiden Männer auf einen Imbiss zu sich und that sehr freundlich mit ihnen. Im Laufe des Gesprächs erwähnte er nebenbei, dass die Fahnenstangen neu gefasst werden müssten, und frug, was für ein Anstrich denselben gegeben werden solle? Da sprach der Schulze: "Ich denke, man liess es bei der Farbe, die sie jetzt haben. Was meinst du Nachbar?" - "Ja wohl!" erwiderte der Kirchenpfleger; und so ging die Versammlung ruhig auseinander.

*2 Es ist bald geendt, das lange schendt. - Tappius, 53a; Henisch, 883; Lehmann, 698, 13; Kirchhofer, 171; Sailer, 176; Steiger, 53; Körte, 1112; Simrock, 8887.


Enderling.

Enderle1 hecken (vor Ungeduld, Langeweile u. s. w.). (Schles.) - K. von Holtei's Eselsfresser (Breslau 1859), II, 197.

1) Engerlinge (s. Aenderle). - Fr. Pfeiffer führt die Redensart in der Form auf: A hot angst, a mechte Enderle hecken; und bemerkt, dass sie zur Bezeichnung der höchsten Ungeduld und Unruhe angewandt werde. (Frommann, III, 415, 588.)


Endlich.

1 Endlich bleibt nicht ewig aus. - Simrock, 2061: Körte, 1113.

2 Endlich ist nicht ewig. - Simrock, 2062.

3 Endlich müssen wir es doch all mit der haut bezalen. - Gruter, III, 30.

4 Entelk is va'gänkelk, d' Sgoster mitsammt sein' Leest. (Jever.)

Was endlich ist vergänglich, der Schuster mit sammt seinen Leisten.


Enge (Adj.).

1 Eng vnd wol ist besser, denn weit vnd wehe. - Petri, II, 240; Bücking, 317; Blum, 319; Simrock, 2064; Körte, 1114; für Köln: Weyden, IV, 16.

Im engen Familienkreise unter beschränkten Glücksumständen zufrieden und glücklich leben ist besser, als im Glanze der Welt beneidet und täglichen Gefahren eines Glückswechsels. ausgesetzt zu sein.

Engl.: Better be the head of the yeomanry, than the tail of the gentry. (Bohn II, 101.) - Better the head of an ass, than the tail of a horse. (Gaal, 364.)

2 Je enger das Bett, je rascher der Strom.

Lat.: Aquae inter angustias ampliori vi fluunt. (Bovill, I, 72.)

3 Liewer op et Enge tu eng as op et Wie1 tu weit. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 44.

1) Auf dem Weiten.

4 Was dir zu eng ist, das leg nit an. - Henisch, 894; Lehmann, II, 832, 110; Simrock, 2063; Lehmann, 251, 21.

5 Was einem zu eng, ist dreien zu weit vnd allein zweyen gerecht. - Henisch, 847; Petri, II, 592; Lehmann, 711, 7; Körte, 1053.

"Wirt geredt von Heimligkeiten, was vber zwey hertzen kompt, das kompt auss." (Henisch, 894.)

6 Was einem zu eng, ist zweien zu weit; das dritte Haupt trägt schwer daran. - Simrock, 12236.

*7 Eng gebrisen sein. - Murner, Nb., 76.

Aengstlich, pinselig, peinlich u. s. w. "Etlich so eng gebrisen weren, wer jn nur ein furtz entfahren, sie hetten tausent eydt geschworn, sie mussten ewig sein verlorn." (Kloster, IV, 828.)

*8 Eng wie der Weg ins Paradies.

Frz.: C'est le chemin du Paradis. (Leroux, I, 41.)

*9 Enger als ein Nadelöhr. - Burckhardt, 396.

Von einer sehr schwierigen Angelegenheit.

*10 Es ist ihm eng ums Herz.

Von geheimem Grame.

*11 Hei is so enge äs ne Müenkemogge1. (Westf.)

1) Mönchsärmel; Mogge, Maue = Aermel. - Ironisch von einem, der ungewöhnlich starken Appetit hat.


[Spaltenumbruch]
Enge (Subst.).

1 Durch die Enge zum Gepränge. - Kirchhofer, 165.

Engl.: The way to bliss lies not on beds of down. (Gaal, 363.) - The way to heaven is by weeping cross. (Bohn II, 518.)

Lat.: Per angusta ad augusta. (Binder I, 1348; II, 2533; Philippi, II, 90; Seybold, 435.)

*2 Einen in die Enge treiben. - Eiselein, 145.

Ihn in einen Zustand versetzen, in dem er sich nicht vertheidigen kann.

Holl.: Hij is zeer in de engste gedreven. (Harrebomee, I, 185.)

Lat.: In angustum oppido nunc meae coguntur copiae. (Terenz.) (Philippi, I, 191.)


Engel.

1 Auss guten Engeln sind Teuffel kommen. - Henisch, 895.

2 Besser ein alter Engel, denn ein junger Teuffel. - Henisch, 895.

3 Der engel wall ist die beste mawr. - Henisch, 895.

4 Die Engel rucken die frommen vom bösen herumb, vnd schiessen den Pfeil inns Hertz, das mustu nicht thun. - Lehmann, 178, 3.

5 Die Engel seind viel Klüger, denn die Teuffel. - Lehmann, 178, 5.

6 Die Engel wohnen im Himmel.

Dän.: Englene ere i himmelen, men skröbelige mennesker paa jorden. (Prov. dan., 145.)

7 Die jungen engel werden alt teuffel (die alden Düvel). - Franck, II, 15b; Tappius, 18a; Tunn., 3, 17; Henisch, 895; Eyering, III, 110; Pauli, Schimpf, VIa; Simrock, 5298.

Engl.: A young saint, an old devil.

Frz.: De jeune angelot, vieux diable. (Bohn I, 15; Leroux, I, 8.)

Holl.: Jonge engeltjes zijn gemeenlijk oude duiveltjes. (Harrebomee, I, 184.)

It.: Angelo nella giovanezza, diavolo nella vecchiezza.

Lat.: Angelus juvenis senibus satanas in annis. (Eiselein, 145.)

8 Ein Engel, der aus dem Himmel fällt, sieht noch oft zurück.

9 Ein Engel kommt überall fort, auch ein Esel weicht ihm aus.

Anspielung auf die Geschichte Bileam's.

10 Ein jung engel wirt wol ein alt teuffel. - Franck, II, 156a; Gruter, I, 26; Eyering, II, 133; Lehmann, 219, 41; Luther, 77; Simrock, 2067; Körte, 1115; Eiselein, 145.

Dän.: Ung engel vorder gjerne gammel djaevel. (Prov. dan., 144.)

11 Einem warnenden Engel darf man nicht den Rücken zeigen.

12 Einen Engel kennt man schon am Kleide.

13 Einer ist des andern Engel oder Teufel. - Simrock, 2068.

14 En Engl op de Straat, een Düüwl in de Kaat. (Süderdithmarschen.)

Ein Engel draussen, ein Teufel im Haus.

Holl.: Een engeltje op straat, een duiveltje over den haard. (Harrebomee, I, 184.)

15 Engel bleiben Engel und Satans Knechte Teufels Verlauf.

16 Engel erhalten mehr in allen dingen auff der Welt, als die Teuffel verderben. - Lehmann, 178, 1 u. 781, 21.

17 Es ist noch vor Engeln nicht sicher, wer sich vor dem Teufel verwahrt.

18 Es sind nicht alle Engel, die schöne Kleider tragen. - Sprichwörtergarten, 273.

19 Halte jeden für einen Engel und verschliess die Sachen vor ihm als vor einem Diebe. - Simrock, 2070; Eiselein, 145.

20 Manchen möchte der Engel mit dem Schwert ins Paradies treiben, aber er sucht noch an der Pforte zu entfliehen. (Abyssinien.) - Altmann II.

21 Mancher will einen Engel bei den Füssen nehmen, und der Teufel hat ihn beim Kopfe.

Holl.: Als ge meent, den engel bij de voeten te hebben, houdt ge den duivel bij den kop. (Harrebomee, I, 184.)

22 Nirgends (sind) weniger Engel, als wo die Aeltern Engel erziehen.

Oder vielmehr zu erziehen wähnen.

[Spaltenumbruch] *112 Es ist zu Ende wie meine selige Mutter.

*113 Es nahm ein wüstes End'.

*114 Es nimmt ein Ende wie's hornberger Schiessen. (S. Ausgehen 12.)

*115 Es wäre am Ende gegangen.Sandvoss, 249.

*116 Nin Ende nach Tall finden.Eichwald, 445.

*117 Vun Ende to Wende.Eichwald, 444.

*118 Was ist das Ende vom Liede?Eiselein, 144.

Engl.: The end is answer above to one's life.


Enden.

*1 Es endet wie der Gemeindetag zu Gebsweiler.Wurzbach III, 27.

Der Pfarrer daselbst hatte die Fahnenstangen neu fassen oder bemalen und vergolden lassen, ohne Schulze und Kirchenpfleger zu befragen, was diese verdross. Als die Arbeit fertig war, lud der Pfarrer die beiden Männer auf einen Imbiss zu sich und that sehr freundlich mit ihnen. Im Laufe des Gesprächs erwähnte er nebenbei, dass die Fahnenstangen neu gefasst werden müssten, und frug, was für ein Anstrich denselben gegeben werden solle? Da sprach der Schulze: „Ich denke, man liess es bei der Farbe, die sie jetzt haben. Was meinst du Nachbar?“ – „Ja wohl!“ erwiderte der Kirchenpfleger; und so ging die Versammlung ruhig auseinander.

*2 Es ist bald geendt, das lange schendt.Tappius, 53a; Henisch, 883; Lehmann, 698, 13; Kirchhofer, 171; Sailer, 176; Steiger, 53; Körte, 1112; Simrock, 8887.


Enderling.

Enderle1 hecken (vor Ungeduld, Langeweile u. s. w.). (Schles.) – K. von Holtei's Eselsfresser (Breslau 1859), II, 197.

1) Engerlinge (s. Aenderle). – Fr. Pfeiffer führt die Redensart in der Form auf: A hôt angst, a mechte Enderle hecken; und bemerkt, dass sie zur Bezeichnung der höchsten Ungeduld und Unruhe angewandt werde. (Frommann, III, 415, 588.)


Endlich.

1 Endlich bleibt nicht ewig aus.Simrock, 2061: Körte, 1113.

2 Endlich ist nicht ewig.Simrock, 2062.

3 Endlich müssen wir es doch all mit der haut bezalen.Gruter, III, 30.

4 Entelk is va'gänkelk, d' Sgoster mitsammt sîn' Leest. (Jever.)

Was endlich ist vergänglich, der Schuster mit sammt seinen Leisten.


Enge (Adj.).

1 Eng vnd wol ist besser, denn weit vnd wehe.Petri, II, 240; Bücking, 317; Blum, 319; Simrock, 2064; Körte, 1114; für Köln: Weyden, IV, 16.

Im engen Familienkreise unter beschränkten Glücksumständen zufrieden und glücklich leben ist besser, als im Glanze der Welt beneidet und täglichen Gefahren eines Glückswechsels. ausgesetzt zu sein.

Engl.: Better be the head of the yeomanry, than the tail of the gentry. (Bohn II, 101.) – Better the head of an ass, than the tail of a horse. (Gaal, 364.)

2 Je enger das Bett, je rascher der Strom.

Lat.: Aquae inter angustias ampliori vi fluunt. (Bovill, I, 72.)

3 Liewer op et Enge tu eng as op et Wië1 tu wît. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 44.

1) Auf dem Weiten.

4 Was dir zu eng ist, das leg nit an.Henisch, 894; Lehmann, II, 832, 110; Simrock, 2063; Lehmann, 251, 21.

5 Was einem zu eng, ist dreien zu weit vnd allein zweyen gerecht.Henisch, 847; Petri, II, 592; Lehmann, 711, 7; Körte, 1053.

„Wirt geredt von Heimligkeiten, was vber zwey hertzen kompt, das kompt auss.“ (Henisch, 894.)

6 Was einem zu eng, ist zweien zu weit; das dritte Haupt trägt schwer daran.Simrock, 12236.

*7 Eng gebrisen sein.Murner, Nb., 76.

Aengstlich, pinselig, peinlich u. s. w. „Etlich so eng gebrisen weren, wer jn nur ein furtz entfahren, sie hetten tausent eydt geschworn, sie mussten ewig sein verlorn.“ (Kloster, IV, 828.)

*8 Eng wie der Weg ins Paradies.

Frz.: C'est le chemin du Paradis. (Leroux, I, 41.)

*9 Enger als ein Nadelöhr.Burckhardt, 396.

Von einer sehr schwierigen Angelegenheit.

*10 Es ist ihm eng ums Herz.

Von geheimem Grame.

*11 Hei is so enge äs ne Müenkemogge1. (Westf.)

1) Mönchsärmel; Mogge, Maue = Aermel. – Ironisch von einem, der ungewöhnlich starken Appetit hat.


[Spaltenumbruch]
Enge (Subst.).

1 Durch die Enge zum Gepränge.Kirchhofer, 165.

Engl.: The way to bliss lies not on beds of down. (Gaal, 363.) – The way to heaven is by weeping cross. (Bohn II, 518.)

Lat.: Per angusta ad augusta. (Binder I, 1348; II, 2533; Philippi, II, 90; Seybold, 435.)

*2 Einen in die Enge treiben.Eiselein, 145.

Ihn in einen Zustand versetzen, in dem er sich nicht vertheidigen kann.

Holl.: Hij is zeer in de engste gedreven. (Harrebomée, I, 185.)

Lat.: In angustum oppido nunc meae coguntur copiae. (Terenz.) (Philippi, I, 191.)


Engel.

1 Auss guten Engeln sind Teuffel kommen.Henisch, 895.

2 Besser ein alter Engel, denn ein junger Teuffel.Henisch, 895.

3 Der engel wall ist die beste mawr.Henisch, 895.

4 Die Engel rucken die frommen vom bösen herumb, vnd schiessen den Pfeil inns Hertz, das mustu nicht thun.Lehmann, 178, 3.

5 Die Engel seind viel Klüger, denn die Teuffel.Lehmann, 178, 5.

6 Die Engel wohnen im Himmel.

Dän.: Englene ere i himmelen, men skrøbelige mennesker paa jorden. (Prov. dan., 145.)

7 Die jungen engel werden alt teuffel (die alden Düvel).Franck, II, 15b; Tappius, 18a; Tunn., 3, 17; Henisch, 895; Eyering, III, 110; Pauli, Schimpf, VIa; Simrock, 5298.

Engl.: A young saint, an old devil.

Frz.: De jeune angelot, vieux diable. (Bohn I, 15; Leroux, I, 8.)

Holl.: Jonge engeltjes zijn gemeenlijk oude duiveltjes. (Harrebomée, I, 184.)

It.: Angelo nella giovanezza, diavolo nella vecchiezza.

Lat.: Angelus juvenis senibus satanas in annis. (Eiselein, 145.)

8 Ein Engel, der aus dem Himmel fällt, sieht noch oft zurück.

9 Ein Engel kommt überall fort, auch ein Esel weicht ihm aus.

Anspielung auf die Geschichte Bileam's.

10 Ein jung engel wirt wol ein alt teuffel.Franck, II, 156a; Gruter, I, 26; Eyering, II, 133; Lehmann, 219, 41; Luther, 77; Simrock, 2067; Körte, 1115; Eiselein, 145.

Dän.: Ung engel vorder gjerne gammel djævel. (Prov. dan., 144.)

11 Einem warnenden Engel darf man nicht den Rücken zeigen.

12 Einen Engel kennt man schon am Kleide.

13 Einer ist des andern Engel oder Teufel.Simrock, 2068.

14 En Engl op de Straat, een Düüwl in de Kaat. (Süderdithmarschen.)

Ein Engel draussen, ein Teufel im Haus.

Holl.: Een engeltje op straat, een duiveltje over den haard. (Harrebomée, I, 184.)

15 Engel bleiben Engel und Satans Knechte Teufels Verlauf.

16 Engel erhalten mehr in allen dingen auff der Welt, als die Teuffel verderben.Lehmann, 178, 1 u. 781, 21.

17 Es ist noch vor Engeln nicht sicher, wer sich vor dem Teufel verwahrt.

18 Es sind nicht alle Engel, die schöne Kleider tragen.Sprichwörtergarten, 273.

19 Halte jeden für einen Engel und verschliess die Sachen vor ihm als vor einem Diebe.Simrock, 2070; Eiselein, 145.

20 Manchen möchte der Engel mit dem Schwert ins Paradies treiben, aber er sucht noch an der Pforte zu entfliehen. (Abyssinien.) – Altmann II.

21 Mancher will einen Engel bei den Füssen nehmen, und der Teufel hat ihn beim Kopfe.

Holl.: Als ge meent, den engel bij de voeten te hebben, houdt ge den duivel bij den kop. (Harrebomée, I, 184.)

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[[410]/0438] *112 Es ist zu Ende wie meine selige Mutter. *113 Es nahm ein wüstes End'. *114 Es nimmt ein Ende wie's hornberger Schiessen. (S. Ausgehen 12.) *115 Es wäre am Ende gegangen. – Sandvoss, 249. *116 Nin Ende nach Tall finden. – Eichwald, 445. *117 Vun Ende to Wende. – Eichwald, 444. *118 Was ist das Ende vom Liede? – Eiselein, 144. Engl.: The end is answer above to one's life. Enden. *1 Es endet wie der Gemeindetag zu Gebsweiler. – Wurzbach III, 27. Der Pfarrer daselbst hatte die Fahnenstangen neu fassen oder bemalen und vergolden lassen, ohne Schulze und Kirchenpfleger zu befragen, was diese verdross. Als die Arbeit fertig war, lud der Pfarrer die beiden Männer auf einen Imbiss zu sich und that sehr freundlich mit ihnen. Im Laufe des Gesprächs erwähnte er nebenbei, dass die Fahnenstangen neu gefasst werden müssten, und frug, was für ein Anstrich denselben gegeben werden solle? Da sprach der Schulze: „Ich denke, man liess es bei der Farbe, die sie jetzt haben. Was meinst du Nachbar?“ – „Ja wohl!“ erwiderte der Kirchenpfleger; und so ging die Versammlung ruhig auseinander. *2 Es ist bald geendt, das lange schendt. – Tappius, 53a; Henisch, 883; Lehmann, 698, 13; Kirchhofer, 171; Sailer, 176; Steiger, 53; Körte, 1112; Simrock, 8887. Enderling. Enderle1 hecken (vor Ungeduld, Langeweile u. s. w.). (Schles.) – K. von Holtei's Eselsfresser (Breslau 1859), II, 197. 1) Engerlinge (s. Aenderle). – Fr. Pfeiffer führt die Redensart in der Form auf: A hôt angst, a mechte Enderle hecken; und bemerkt, dass sie zur Bezeichnung der höchsten Ungeduld und Unruhe angewandt werde. (Frommann, III, 415, 588.) Endlich. 1 Endlich bleibt nicht ewig aus. – Simrock, 2061: Körte, 1113. 2 Endlich ist nicht ewig. – Simrock, 2062. 3 Endlich müssen wir es doch all mit der haut bezalen. – Gruter, III, 30. 4 Entelk is va'gänkelk, d' Sgoster mitsammt sîn' Leest. (Jever.) Was endlich ist vergänglich, der Schuster mit sammt seinen Leisten. Enge (Adj.). 1 Eng vnd wol ist besser, denn weit vnd wehe. – Petri, II, 240; Bücking, 317; Blum, 319; Simrock, 2064; Körte, 1114; für Köln: Weyden, IV, 16. Im engen Familienkreise unter beschränkten Glücksumständen zufrieden und glücklich leben ist besser, als im Glanze der Welt beneidet und täglichen Gefahren eines Glückswechsels. ausgesetzt zu sein. Engl.: Better be the head of the yeomanry, than the tail of the gentry. (Bohn II, 101.) – Better the head of an ass, than the tail of a horse. (Gaal, 364.) 2 Je enger das Bett, je rascher der Strom. Lat.: Aquae inter angustias ampliori vi fluunt. (Bovill, I, 72.) 3 Liewer op et Enge tu eng as op et Wië1 tu wît. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 44. 1) Auf dem Weiten. 4 Was dir zu eng ist, das leg nit an. – Henisch, 894; Lehmann, II, 832, 110; Simrock, 2063; Lehmann, 251, 21. 5 Was einem zu eng, ist dreien zu weit vnd allein zweyen gerecht. – Henisch, 847; Petri, II, 592; Lehmann, 711, 7; Körte, 1053. „Wirt geredt von Heimligkeiten, was vber zwey hertzen kompt, das kompt auss.“ (Henisch, 894.) 6 Was einem zu eng, ist zweien zu weit; das dritte Haupt trägt schwer daran. – Simrock, 12236. *7 Eng gebrisen sein. – Murner, Nb., 76. Aengstlich, pinselig, peinlich u. s. w. „Etlich so eng gebrisen weren, wer jn nur ein furtz entfahren, sie hetten tausent eydt geschworn, sie mussten ewig sein verlorn.“ (Kloster, IV, 828.) *8 Eng wie der Weg ins Paradies. Frz.: C'est le chemin du Paradis. (Leroux, I, 41.) *9 Enger als ein Nadelöhr. – Burckhardt, 396. Von einer sehr schwierigen Angelegenheit. *10 Es ist ihm eng ums Herz. Von geheimem Grame. *11 Hei is so enge äs ne Müenkemogge1. (Westf.) 1) Mönchsärmel; Mogge, Maue = Aermel. – Ironisch von einem, der ungewöhnlich starken Appetit hat. Enge (Subst.). 1 Durch die Enge zum Gepränge. – Kirchhofer, 165. Engl.: The way to bliss lies not on beds of down. (Gaal, 363.) – The way to heaven is by weeping cross. (Bohn II, 518.) Lat.: Per angusta ad augusta. (Binder I, 1348; II, 2533; Philippi, II, 90; Seybold, 435.) *2 Einen in die Enge treiben. – Eiselein, 145. Ihn in einen Zustand versetzen, in dem er sich nicht vertheidigen kann. Holl.: Hij is zeer in de engste gedreven. (Harrebomée, I, 185.) Lat.: In angustum oppido nunc meae coguntur copiae. (Terenz.) (Philippi, I, 191.) Engel. 1 Auss guten Engeln sind Teuffel kommen. – Henisch, 895. 2 Besser ein alter Engel, denn ein junger Teuffel. – Henisch, 895. 3 Der engel wall ist die beste mawr. – Henisch, 895. 4 Die Engel rucken die frommen vom bösen herumb, vnd schiessen den Pfeil inns Hertz, das mustu nicht thun. – Lehmann, 178, 3. 5 Die Engel seind viel Klüger, denn die Teuffel. – Lehmann, 178, 5. 6 Die Engel wohnen im Himmel. Dän.: Englene ere i himmelen, men skrøbelige mennesker paa jorden. (Prov. dan., 145.) 7 Die jungen engel werden alt teuffel (die alden Düvel). – Franck, II, 15b; Tappius, 18a; Tunn., 3, 17; Henisch, 895; Eyering, III, 110; Pauli, Schimpf, VIa; Simrock, 5298. Engl.: A young saint, an old devil. Frz.: De jeune angelot, vieux diable. (Bohn I, 15; Leroux, I, 8.) Holl.: Jonge engeltjes zijn gemeenlijk oude duiveltjes. (Harrebomée, I, 184.) It.: Angelo nella giovanezza, diavolo nella vecchiezza. Lat.: Angelus juvenis senibus satanas in annis. (Eiselein, 145.) 8 Ein Engel, der aus dem Himmel fällt, sieht noch oft zurück. 9 Ein Engel kommt überall fort, auch ein Esel weicht ihm aus. Anspielung auf die Geschichte Bileam's. 10 Ein jung engel wirt wol ein alt teuffel. – Franck, II, 156a; Gruter, I, 26; Eyering, II, 133; Lehmann, 219, 41; Luther, 77; Simrock, 2067; Körte, 1115; Eiselein, 145. Dän.: Ung engel vorder gjerne gammel djævel. (Prov. dan., 144.) 11 Einem warnenden Engel darf man nicht den Rücken zeigen. 12 Einen Engel kennt man schon am Kleide. 13 Einer ist des andern Engel oder Teufel. – Simrock, 2068. 14 En Engl op de Straat, een Düüwl in de Kaat. (Süderdithmarschen.) Ein Engel draussen, ein Teufel im Haus. Holl.: Een engeltje op straat, een duiveltje over den haard. (Harrebomée, I, 184.) 15 Engel bleiben Engel und Satans Knechte Teufels Verlauf. 16 Engel erhalten mehr in allen dingen auff der Welt, als die Teuffel verderben. – Lehmann, 178, 1 u. 781, 21. 17 Es ist noch vor Engeln nicht sicher, wer sich vor dem Teufel verwahrt. 18 Es sind nicht alle Engel, die schöne Kleider tragen. – Sprichwörtergarten, 273. 19 Halte jeden für einen Engel und verschliess die Sachen vor ihm als vor einem Diebe. – Simrock, 2070; Eiselein, 145. 20 Manchen möchte der Engel mit dem Schwert ins Paradies treiben, aber er sucht noch an der Pforte zu entfliehen. (Abyssinien.) – Altmann II. 21 Mancher will einen Engel bei den Füssen nehmen, und der Teufel hat ihn beim Kopfe. Holl.: Als ge meent, den engel bij de voeten te hebben, houdt ge den duivel bij den kop. (Harrebomée, I, 184.) 22 Nirgends (sind) weniger Engel, als wo die Aeltern Engel erziehen. Oder vielmehr zu erziehen wähnen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [410]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/438>, abgerufen am 26.04.2024.