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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 18 Wer Versprechungen für baare Münze nimmt, kann leicht ein reicher Mann werden.

Kroat.: Obecanjem more vsaki bogat biti. (Celakovsky, 94.)

Poln.: W slowa lada kto bogaty. (Celakovsky, 94.)

19 Wer von Versprechungen lebt, überfüllt sich den Magen nicht.

20 Wer von Versprechungen lebt, wird nicht fett.

Böhm.: Kdo sliby ziv, zbohatne-li bude div. (Celakovsky, 93.)

*21 Einen mit Versprechungen abfüttern.

Frz.: C'est un vendeur (un donneur) de Galbanum. - Te vend qui ne livre pas. (Lendroy, 801 u. 920.)

Lat.: Promissum cadit in debitum. (Altdorf, 44; Binder II, 2674; Fischer, 183, 100.)

Poln.: Obietnicami karmi. (Celakovsky, 526.)


Verstand.

1 Am Verstande trägt man nicht schwer.

Die Finnen sagen: Verstand verwundet nicht den Kopf des Mannes. (Bertram, 41.)

2 Besser Verstand und fröhlicher Muth als fürstliche Schätze und königlich Gut.

3 De Verstand kummt mit de Jahre und de Verstand geit mit de Jahre. - Weserzeitung, 4057.

Holl.: Het verstand slijt met de jaren. (Harrebomee, II, 373b.)

4 Den Verstand kann man nicht mit dem Löffel messen.

Die Finnen: Mit dem Besmen wägt man nicht die Stärke, mit dem Löffel misst man nicht den Verstand. (Bertram, 50.)

5 Der hat den besten Verstand, der seinem eigenen nicht traut.

6 Der hat guten Verstand, der sich nur auf seinen verlässt.

7 Der Verstand dauert nicht im Kopfe eines Dummen.

Die Finnen: Das Wasser bleibt nicht in der Hand, der Verstand nicht im Kopf des Dummkopfs. (Bertram, 50.)

8 Der Verstand ist dreierlei: der's versteht, der's nicht versteht und der's nicht verstehen will.

It.: Chi l'intende, chi non l'intende, e chi non la vuol intendere. (Pazzaglia, 184, 1.)

9 Der Verstand ist im Kopfe, nicht in den Jahren. - Schlechta, 324.

10 Der Verstand ist König im Kopfe.

11 Der Verstand kann mehr erdenken, als in einen Handkorb geht.

Böhm.: More neunese, co rozum zamysli. (Celakovsky, 201.)

12 Der Verstand kann nicht lange das Herz spielen.

13 Der Verstand kommt erst mit drei Kreuzen.

Mit XXX Jahren.

14 Der Verstand nimmt sich Zeit.

Jüdisch-deutsch: Der S'echel (Verstand) is a krrecher; entwickelt sich langsam.

15 Der Verstand siegt, ehe die Speere sich treffen.

16 Der Verstand sitzt im Kopfe, nicht im Barte.

Engl.: The wit stands in years, but in the head.

17 Der Verstand soll den Kopf regieren.

Böhm.: Vlastni rozum kral v hlave. (Celakovsky, 201.)

18 Der Verstand soll Fürst, der Wille Unterthan und das Gewissen Richter sein.

Böhm.: Pamet' bydli v tele, mysl v cele (rozum v hlave) a zadost v srdci. (Celakovsky, 201.)

Slow.: Rozum ma bytz kniezatrm v eloveka vola poddanym, svedomie ale hed com. (Konfessionalna skola.)

19 Der Verstand soll regieren und der Esel Säcke zur Mühle führen.

Holl.: De verstandigen zullen spreken, als de ezel zijne gebreken kent. - Den verstandigste komt het regiment toe. (Harrebomee, II, 374a.)

20 Der Verstand soll regieren und der Wille pariren.

Böhm.: Mysl soudi, vule voli. - Rozum jest rodu sedls keho, a vtip panskeho. - Rozum kraluje a zvire jen pamatuje. - Rozum kraluje, rozum pastuchuje. - Um ez rozumu malo platen. (Celakovsky, 201 u. 203.)

Dän.: Hvor forstanden regierer der maae villien lyde. (Prov. dan., 186.)

21 Der Verstand wächst mit den Jahren.

Böhm.: Rozum s lety roste. (Celakovsky, 205.)

Poln.: Rozum s laty przybywa. (Celakovsky, 205.)

[Spaltenumbruch] 22 Der verstandt ist nicht allzeit daheim. - Lehmann, 407, 60 u. 594, 28.

Die Finnen: Dann ist die Vernunft entfernt, wenn sie in eines andern Mannes Kopfe ist. (Bertram, 66.)

Dän.: Forstanden er ei altid hiemme. (Prov. dan., 186.)

Lat.: Nemo omnibus horis sapit et omni loco. (Lehmann, 407, 60.)

23 Die den verstand nicht im hertzen haben, haben jne gewöhnlich auff der zungen. - Henisch, 395, 14.

"D. i. die Narren essen gern gute bisslein."

Lat.: Quibus cor non sapit, iis plerumque sapit palatus. (Henisch, 275, 16.)

24 Die den wenigsten Verstand besitzen, haben am meisten zu verkaufen.

25 Die mit Verstand sind begabt, haben ihren Adel von Gott, die andern vom Fürsten.

26 Durch Verstand und tapfre Wehr wird erworben Ruhm und Ehr'.

27 Ein feiner Verstand ist besser als eine grobe Faust.

It.: Piu val l'ingegno che la forza it il legno che la scorza. (Pazzaglia, 178, 4.)

28 Ein feister, patziger Verstand ist tawerhafftig. - Lehmann, 737, 21.

Holl.: Een plomp verstand houdt vast. - Plomp verstand houdt best in de memorie. (Harrebomee, II, 373a u. 374a.)

Lat.: Pinguis sensus non consumitur. (Lehmann, 737, 21.)

29 Ein jeder nach seinem Verstand.

Frz.: Chacun selon sa capacite. (Kritzinger, 105b.)

30 Ein Verstand geht über den andern.

Böhm.: Jest rozum nad rozum. (Celakovsky, 201.)

31 Eine Hand voll Verstand ist besser als eine Metze voll Gold. - Frost, 100.

Die Finnen: Die Vernunft ist besser als Gedächtniss. (Bertram, 66.)

Holl.: Een ons van aangeerfd verstand gaat vijf pond van gewonnen kennis te boven. (Harrebomee, II, 373a.)

32 Es gehört auch Verstand dazu, ein respectabler Narr zu sein.

Dän.: De laerde narrer ere de beste. - Der hör forstand til at giöre sig gol. (Prov. dan., 185.)

33 Es gehört Verstand dazu, Narren zu regieren. - Winckler, X, 40.

34 Es hat keiner zu viel Verstand.

Böhm.: Rozumu nikdy nazbyt. (Celakovsky, 201.)

35 Es ist bissweilen gut, das einer sein verstand daheim läst, das er nicht in die schwertz komme. - Lehmann, 798, 22.

36 Es ist nichts in unserm Verstande, was nicht in den Sinnen gewesen ist.

Dän.: Der er intet i forstanden, som jo för har vaeret i sandsen. (Prov. dan., 186.)

37 Es ist schlechter Verstand dabei, zwei Lebendige daran zu wagen, um einen Todten wieder lebendig zu machen.

38 Es ist scho Mänge mit Verstand über d' Witz use g'heit. - Sutermeister, 141.

39 Gelehrter Verstand ist der beste. - Winckler, IX, 30.

40 Grober Verstand hält fest, sagte trunken Meister Zisch, hielt sich ans Schnapsglas und fiel damit unter den Tisch.

Holl.: Plomp verstand houd vast, zei Plompardus, en hij hield zich aan een wijnglas vast, toen hij onder de tafel viel. (Harrebomee, II, 374a.)

41 Grober Verstand ist eine Felsenwand. - Eiselein, 619; Simrock, 10925; Braun, I, 4765.

42 Grober verstandt helt bestandt. - Lehmann, 87, 11.

43 Guten Verstand gibt die Natur vnd ist in Schulen noch Kramläden nicht feil; man muss jhn aus seinem garten zu marck bringen. - Lehmann, 886, 71.

44 Hast du Verstand, so lob' die See und bleib' zu Land'.

Holl.: Zijt gij van een goed verstand, zoo eer de zee en blijf te land. (Harrebomee, II, 374a.)

45 Im Verstand ist jeder Dilettant.

46 Je mehr Verstand, je weniger Worte.

Dän.: Den vijse kommer sjelden, men vel. - Jo större forstand, jo kortere tale. (Prov. dan., 185.)

[Spaltenumbruch] 18 Wer Versprechungen für baare Münze nimmt, kann leicht ein reicher Mann werden.

Kroat.: Obećanjem more vsaki bogat biti. (Čelakovsky, 94.)

Poln.: W słowa lada kto bogaty. (Čelakovsky, 94.)

19 Wer von Versprechungen lebt, überfüllt sich den Magen nicht.

20 Wer von Versprechungen lebt, wird nicht fett.

Böhm.: Kdo sliby živ, zbohatne-li bude div. (Čelakovsky, 93.)

*21 Einen mit Versprechungen abfüttern.

Frz.: C'est un vendeur (un donneur) de Galbanum. – Te vend qui ne livre pas. (Lendroy, 801 u. 920.)

Lat.: Promissum cadit in debitum. (Altdorf, 44; Binder II, 2674; Fischer, 183, 100.)

Poln.: Obietnicami karmi. (Čelakovsky, 526.)


Verstand.

1 Am Verstande trägt man nicht schwer.

Die Finnen sagen: Verstand verwundet nicht den Kopf des Mannes. (Bertram, 41.)

2 Besser Verstand und fröhlicher Muth als fürstliche Schätze und königlich Gut.

3 De Verstand kummt mit de Jahre und de Verstand geit mit de Jahre.Weserzeitung, 4057.

Holl.: Het verstand slijt met de jaren. (Harrebomée, II, 373b.)

4 Den Verstand kann man nicht mit dem Löffel messen.

Die Finnen: Mit dem Besmen wägt man nicht die Stärke, mit dem Löffel misst man nicht den Verstand. (Bertram, 50.)

5 Der hat den besten Verstand, der seinem eigenen nicht traut.

6 Der hat guten Verstand, der sich nur auf seinen verlässt.

7 Der Verstand dauert nicht im Kopfe eines Dummen.

Die Finnen: Das Wasser bleibt nicht in der Hand, der Verstand nicht im Kopf des Dummkopfs. (Bertram, 50.)

8 Der Verstand ist dreierlei: der's versteht, der's nicht versteht und der's nicht verstehen will.

It.: Chi l'intende, chi non l'intende, e chi non la vuol intendere. (Pazzaglia, 184, 1.)

9 Der Verstand ist im Kopfe, nicht in den Jahren.Schlechta, 324.

10 Der Verstand ist König im Kopfe.

11 Der Verstand kann mehr erdenken, als in einen Handkorb geht.

Böhm.: Moře neunese, co rozum zamysli. (Čelakovsky, 201.)

12 Der Verstand kann nicht lange das Herz spielen.

13 Der Verstand kommt erst mit drei Kreuzen.

Mit XXX Jahren.

14 Der Verstand nimmt sich Zeit.

Jüdisch-deutsch: Der S'echel (Verstand) is a krrecher; entwickelt sich langsam.

15 Der Verstand siegt, ehe die Speere sich treffen.

16 Der Verstand sitzt im Kopfe, nicht im Barte.

Engl.: The wit stands in years, but in the head.

17 Der Verstand soll den Kopf regieren.

Böhm.: Vlastní rozum král v hlavĕ. (Čelakovsky, 201.)

18 Der Verstand soll Fürst, der Wille Unterthan und das Gewissen Richter sein.

Böhm.: Pamĕt' bydlí v tĕle, mysl v čele (rozum v hlavĕ) a žádost v srdci. (Čelakovsky, 201.)

Slow.: Rozum má býtz kniežatřm v ĕloveka vôla poddaným, svedomie ale héd com. (Konfessionálná skola.)

19 Der Verstand soll regieren und der Esel Säcke zur Mühle führen.

Holl.: De verstandigen zullen spreken, als de ezel zijne gebreken kent. – Den verstandigste komt het regiment toe. (Harrebomée, II, 374a.)

20 Der Verstand soll regieren und der Wille pariren.

Böhm.: Mysl soudi, vůle voli. – Rozum jest rodu sedls kého, a vtip panského. – Rozum kraluje a zvire jen pamatuje. – Rozum kraluje, rozum pastuchuje. – Um ez rozumu málo platen. (Čelakovsky, 201 u. 203.)

Dän.: Hvor forstanden regierer der maae villien lyde. (Prov. dan., 186.)

21 Der Verstand wächst mit den Jahren.

Böhm.: Rozum s lety roste. (Čelakovsky, 205.)

Poln.: Rozum s laty przybywa. (Čelakovsky, 205.)

[Spaltenumbruch] 22 Der verstandt ist nicht allzeit daheim.Lehmann, 407, 60 u. 594, 28.

Die Finnen: Dann ist die Vernunft entfernt, wenn sie in eines andern Mannes Kopfe ist. (Bertram, 66.)

Dän.: Forstanden er ei altid hiemme. (Prov. dan., 186.)

Lat.: Nemo omnibus horis sapit et omni loco. (Lehmann, 407, 60.)

23 Die den verstand nicht im hertzen haben, haben jne gewöhnlich auff der zungen.Henisch, 395, 14.

„D. i. die Narren essen gern gute bisslein.“

Lat.: Quibus cor non sapit, iis plerumque sapit palatus. (Henisch, 275, 16.)

24 Die den wenigsten Verstand besitzen, haben am meisten zu verkaufen.

25 Die mit Verstand sind begabt, haben ihren Adel von Gott, die andern vom Fürsten.

26 Durch Verstand und tapfre Wehr wird erworben Ruhm und Ehr'.

27 Ein feiner Verstand ist besser als eine grobe Faust.

It.: Più val l'ingegno chè la forza it il legno chè la scorza. (Pazzaglia, 178, 4.)

28 Ein feister, patziger Verstand ist tawerhafftig.Lehmann, 737, 21.

Holl.: Een plomp verstand houdt vast. – Plomp verstand houdt best in de memorie. (Harrebomée, II, 373a u. 374a.)

Lat.: Pinguis sensus non consumitur. (Lehmann, 737, 21.)

29 Ein jeder nach seinem Verstand.

Frz.: Chacun selon sa capacité. (Kritzinger, 105b.)

30 Ein Verstand geht über den andern.

Böhm.: Jest rozum nad rozum. (Čelakovsky, 201.)

31 Eine Hand voll Verstand ist besser als eine Metze voll Gold.Frost, 100.

Die Finnen: Die Vernunft ist besser als Gedächtniss. (Bertram, 66.)

Holl.: Een ons van aangeërfd verstand gaat vijf pond van gewonnen kennis te boven. (Harrebomée, II, 373a.)

32 Es gehört auch Verstand dazu, ein respectabler Narr zu sein.

Dän.: De lærde narrer ere de beste. – Der hør forstand til at giøre sig gol. (Prov. dan., 185.)

33 Es gehört Verstand dazu, Narren zu regieren.Winckler, X, 40.

34 Es hat keiner zu viel Verstand.

Böhm.: Rozumu nikdy nazbyt. (Čelakovsky, 201.)

35 Es ist bissweilen gut, das einer sein verstand daheim läst, das er nicht in die schwertz komme.Lehmann, 798, 22.

36 Es ist nichts in unserm Verstande, was nicht in den Sinnen gewesen ist.

Dän.: Der er intet i forstanden, som jo för har været i sandsen. (Prov. dan., 186.)

37 Es ist schlechter Verstand dabei, zwei Lebendige daran zu wagen, um einen Todten wieder lebendig zu machen.

38 Es ist scho Mänge mit Verstand über d' Witz use g'heit.Sutermeister, 141.

39 Gelehrter Verstand ist der beste.Winckler, IX, 30.

40 Grober Verstand hält fest, sagte trunken Meister Zisch, hielt sich ans Schnapsglas und fiel damit unter den Tisch.

Holl.: Plomp verstand houd vast, zei Plompardus, en hij hield zich aan een wijnglas vast, toen hij onder de tafel viel. (Harrebomée, II, 374a.)

41 Grober Verstand ist eine Felsenwand.Eiselein, 619; Simrock, 10925; Braun, I, 4765.

42 Grober verstandt helt bestandt.Lehmann, 87, 11.

43 Guten Verstand gibt die Natur vnd ist in Schulen noch Kramläden nicht feil; man muss jhn aus seinem garten zu marck bringen.Lehmann, 886, 71.

44 Hast du Verstand, so lob' die See und bleib' zu Land'.

Holl.: Zijt gij van een goed verstand, zoo eer de zee en blijf te land. (Harrebomée, II, 374a.)

45 Im Verstand ist jeder Dilettant.

46 Je mehr Verstand, je weniger Worte.

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[[799]/0805] 18 Wer Versprechungen für baare Münze nimmt, kann leicht ein reicher Mann werden. Kroat.: Obećanjem more vsaki bogat biti. (Čelakovsky, 94.) Poln.: W słowa lada kto bogaty. (Čelakovsky, 94.) 19 Wer von Versprechungen lebt, überfüllt sich den Magen nicht. 20 Wer von Versprechungen lebt, wird nicht fett. Böhm.: Kdo sliby živ, zbohatne-li bude div. (Čelakovsky, 93.) *21 Einen mit Versprechungen abfüttern. Frz.: C'est un vendeur (un donneur) de Galbanum. – Te vend qui ne livre pas. (Lendroy, 801 u. 920.) Lat.: Promissum cadit in debitum. (Altdorf, 44; Binder II, 2674; Fischer, 183, 100.) Poln.: Obietnicami karmi. (Čelakovsky, 526.) Verstand. 1 Am Verstande trägt man nicht schwer. Die Finnen sagen: Verstand verwundet nicht den Kopf des Mannes. (Bertram, 41.) 2 Besser Verstand und fröhlicher Muth als fürstliche Schätze und königlich Gut. 3 De Verstand kummt mit de Jahre und de Verstand geit mit de Jahre. – Weserzeitung, 4057. Holl.: Het verstand slijt met de jaren. (Harrebomée, II, 373b.) 4 Den Verstand kann man nicht mit dem Löffel messen. Die Finnen: Mit dem Besmen wägt man nicht die Stärke, mit dem Löffel misst man nicht den Verstand. (Bertram, 50.) 5 Der hat den besten Verstand, der seinem eigenen nicht traut. 6 Der hat guten Verstand, der sich nur auf seinen verlässt. 7 Der Verstand dauert nicht im Kopfe eines Dummen. Die Finnen: Das Wasser bleibt nicht in der Hand, der Verstand nicht im Kopf des Dummkopfs. (Bertram, 50.) 8 Der Verstand ist dreierlei: der's versteht, der's nicht versteht und der's nicht verstehen will. It.: Chi l'intende, chi non l'intende, e chi non la vuol intendere. (Pazzaglia, 184, 1.) 9 Der Verstand ist im Kopfe, nicht in den Jahren. – Schlechta, 324. 10 Der Verstand ist König im Kopfe. 11 Der Verstand kann mehr erdenken, als in einen Handkorb geht. Böhm.: Moře neunese, co rozum zamysli. (Čelakovsky, 201.) 12 Der Verstand kann nicht lange das Herz spielen. 13 Der Verstand kommt erst mit drei Kreuzen. Mit XXX Jahren. 14 Der Verstand nimmt sich Zeit. Jüdisch-deutsch: Der S'echel (Verstand) is a krrecher; entwickelt sich langsam. 15 Der Verstand siegt, ehe die Speere sich treffen. 16 Der Verstand sitzt im Kopfe, nicht im Barte. Engl.: The wit stands in years, but in the head. 17 Der Verstand soll den Kopf regieren. Böhm.: Vlastní rozum král v hlavĕ. (Čelakovsky, 201.) 18 Der Verstand soll Fürst, der Wille Unterthan und das Gewissen Richter sein. Böhm.: Pamĕt' bydlí v tĕle, mysl v čele (rozum v hlavĕ) a žádost v srdci. (Čelakovsky, 201.) Slow.: Rozum má býtz kniežatřm v ĕloveka vôla poddaným, svedomie ale héd com. (Konfessionálná skola.) 19 Der Verstand soll regieren und der Esel Säcke zur Mühle führen. Holl.: De verstandigen zullen spreken, als de ezel zijne gebreken kent. – Den verstandigste komt het regiment toe. (Harrebomée, II, 374a.) 20 Der Verstand soll regieren und der Wille pariren. Böhm.: Mysl soudi, vůle voli. – Rozum jest rodu sedls kého, a vtip panského. – Rozum kraluje a zvire jen pamatuje. – Rozum kraluje, rozum pastuchuje. – Um ez rozumu málo platen. (Čelakovsky, 201 u. 203.) Dän.: Hvor forstanden regierer der maae villien lyde. (Prov. dan., 186.) 21 Der Verstand wächst mit den Jahren. Böhm.: Rozum s lety roste. (Čelakovsky, 205.) Poln.: Rozum s laty przybywa. (Čelakovsky, 205.) 22 Der verstandt ist nicht allzeit daheim. – Lehmann, 407, 60 u. 594, 28. Die Finnen: Dann ist die Vernunft entfernt, wenn sie in eines andern Mannes Kopfe ist. (Bertram, 66.) Dän.: Forstanden er ei altid hiemme. (Prov. dan., 186.) Lat.: Nemo omnibus horis sapit et omni loco. (Lehmann, 407, 60.) 23 Die den verstand nicht im hertzen haben, haben jne gewöhnlich auff der zungen. – Henisch, 395, 14. „D. i. die Narren essen gern gute bisslein.“ Lat.: Quibus cor non sapit, iis plerumque sapit palatus. (Henisch, 275, 16.) 24 Die den wenigsten Verstand besitzen, haben am meisten zu verkaufen. 25 Die mit Verstand sind begabt, haben ihren Adel von Gott, die andern vom Fürsten. 26 Durch Verstand und tapfre Wehr wird erworben Ruhm und Ehr'. 27 Ein feiner Verstand ist besser als eine grobe Faust. It.: Più val l'ingegno chè la forza it il legno chè la scorza. (Pazzaglia, 178, 4.) 28 Ein feister, patziger Verstand ist tawerhafftig. – Lehmann, 737, 21. Holl.: Een plomp verstand houdt vast. – Plomp verstand houdt best in de memorie. (Harrebomée, II, 373a u. 374a.) Lat.: Pinguis sensus non consumitur. (Lehmann, 737, 21.) 29 Ein jeder nach seinem Verstand. Frz.: Chacun selon sa capacité. (Kritzinger, 105b.) 30 Ein Verstand geht über den andern. Böhm.: Jest rozum nad rozum. (Čelakovsky, 201.) 31 Eine Hand voll Verstand ist besser als eine Metze voll Gold. – Frost, 100. Die Finnen: Die Vernunft ist besser als Gedächtniss. (Bertram, 66.) Holl.: Een ons van aangeërfd verstand gaat vijf pond van gewonnen kennis te boven. (Harrebomée, II, 373a.) 32 Es gehört auch Verstand dazu, ein respectabler Narr zu sein. Dän.: De lærde narrer ere de beste. – Der hør forstand til at giøre sig gol. (Prov. dan., 185.) 33 Es gehört Verstand dazu, Narren zu regieren. – Winckler, X, 40. 34 Es hat keiner zu viel Verstand. Böhm.: Rozumu nikdy nazbyt. (Čelakovsky, 201.) 35 Es ist bissweilen gut, das einer sein verstand daheim läst, das er nicht in die schwertz komme. – Lehmann, 798, 22. 36 Es ist nichts in unserm Verstande, was nicht in den Sinnen gewesen ist. Dän.: Der er intet i forstanden, som jo för har været i sandsen. (Prov. dan., 186.) 37 Es ist schlechter Verstand dabei, zwei Lebendige daran zu wagen, um einen Todten wieder lebendig zu machen. 38 Es ist scho Mänge mit Verstand über d' Witz use g'heit. – Sutermeister, 141. 39 Gelehrter Verstand ist der beste. – Winckler, IX, 30. 40 Grober Verstand hält fest, sagte trunken Meister Zisch, hielt sich ans Schnapsglas und fiel damit unter den Tisch. Holl.: Plomp verstand houd vast, zei Plompardus, en hij hield zich aan een wijnglas vast, toen hij onder de tafel viel. (Harrebomée, II, 374a.) 41 Grober Verstand ist eine Felsenwand. – Eiselein, 619; Simrock, 10925; Braun, I, 4765. 42 Grober verstandt helt bestandt. – Lehmann, 87, 11. 43 Guten Verstand gibt die Natur vnd ist in Schulen noch Kramläden nicht feil; man muss jhn aus seinem garten zu marck bringen. – Lehmann, 886, 71. 44 Hast du Verstand, so lob' die See und bleib' zu Land'. Holl.: Zijt gij van een goed verstand, zoo eer de zee en blijf te land. (Harrebomée, II, 374a.) 45 Im Verstand ist jeder Dilettant. 46 Je mehr Verstand, je weniger Worte. Dän.: Den vijse kommer sjelden, men vel. – Jo større forstand, jo kortere tale. (Prov. dan., 185.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [799]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/805>, abgerufen am 27.04.2024.