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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Von den Baum-und Staud-Gewächsen.
[Spaltenumbruch] men-Frucht. Urucuri-iba, Marggr. Pison.
Palma Brasil. farinifera, fructu Pruni, cupulae
insidente, J. R.
14. Ein anderer Brasili-
scher Palmbaum. Palma Brasil. nona, Miriti
dicta, Pison.
15. Wiederumb ein Brasili-
scher Palmbaum. Palma Brasil. decima, Mi-
rajaiba
dicta, Carol. Pison.
16. Ein Brasilischer
Palmbaum mit kleinen Scharlach-beeren.
Jocara, & Jucoara, Marggr. Giocara, Pison.
Palma Brasil. coccifera minor, J. R.
17. Ein
Americanischer stachlichter Palmenbaum.
Palma Americana spinosa, C. B. Palma Hay-
ri, Park. Palma Brasil. sexta sive Ayri, Pison.

18. Ein Jndianischer Palmbaum mit sitzen-
der Frucht/ Faufel genannt. Caunga, Hort.
Malab.
Palma, cujus fructus sessilis, Faufel di-
citur, C. B. Areca sive Faufel, sive Avellana
Jndiana versicolor, Park.
19. Ein Malaba-
rischer wilder Palmbaum. Katou-Indel.
Hort. Mal. Palma sylvestris Malabarica, folio
acuto, fructu Pruni facie, D. Comelin.
20. Ein
Jndianischer Palmenbaum mit doppelten
Blätteren. Palma Jndica, folio bicomposi-
to, fructu racemoso, Schunda pana, Hort. Mal.

21. Ein Wein-Palmen/ mit stachlichter
Frucht. Palma vinifera, fructu ex arboris
trunco spinoso, C. B.
22. Ein Palmen mit
Scharlach-beeren/ und gefalteten Blätte-
ren. Das Männlein und Weiblein. Palma
coccifera folio plicatili flabelliformi foemina,
Carimpana, Hort. Mal. Jtem, Palma coccifera
folio flabelliformi mas, Ampana, H. M.
23. Ein
Berg-Palmbaum. Palma montana, folio
plicatili flabelliformi maximo, semel tantum
frugifera, Codda panna, sive Palma montana
Malabarica, Hort. Mal.
24. Ein Brasili-
scher Palmbaum/ mit Falt-Blätteren/ und
schüppichtem Stamme. Palma Brasiliensis
prunifera folio plicatili seu flabelliformi, cau-
dice squammato. Caranaiba, & Ananachica-
rivi Brasilianis, Marggr. Pison.

25. Für das 25. Geschlecht setzen wir die
kleine oder niedrige Palmen/ Palmam hu-
milem,
deren Figur allhier zu sehen.

Kleine Palmen. Palma humilis.
Namen.

DIese Palmen wird auff Griechisch
von Theophrasto genennet/ [fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 5 Zeichen fehlen]. Lateinisch heißt sie/ Palma
humilis, Palma minor, C. Bauh. Palma hu-
milis spinosa & non spinosa Hispanica, J. B.
Palma folio plicatili seu flabelliformi humi-
lis, Joh. Raji.
Jtaliänisch/ Cefaglioni.
Englisch/ Qwart-Palm.

Gestalt und Geschlecht.

Sie wachst in Sicilia und Jlva in grosser
Mänge/ wie auch in Spanien und bey der
Statt Siena und Pisa/ in sandichtem saltz-
Erdreich. Jst nicht viel über ein Elen hoch/
vergleichet sich mit den Blätteren dem Pal-
menbaum/ allein daß sie kleiner und kürtzer
sind. Bringt ihre Blumen seiten-werts
auß haarrichtem Putzen/ darauß entsprin-
gen die Beer oder Trauben/ wie die beyge-
setzte Figur genugsam für Augen stellt. Na-
he gegen der Wurtzel gewinnet sie einen run-
den Knollen oder Bollen/ der ist mit sehr
viel Hülsten verwahret/ den schelet man/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Kleine Palmen. Palma humilis.
besprengt ihn mit Pfeffer und wenig Saltz/ denn
er ist am Geschmack sehr lieblich und mürb/
gehöret für die Jtaliänische und Spanische
Leckmäuler. Man nennet diesen Knoll[e]n
Cerebrum, ein Gehirn. Rembertus Dodo-
naeus
schreibet/ Stirp. Histor. pempt. VI. Lib.
III. Cap.
28. man bereite dieses Gehirn da-
rumb mit Saltz und Pfeffer/ dieweil es gern
viel bläst/ und böse Feuchtigkeiten verursa-
che. Die Reißlein von diesem Palmen-Ge-
schlecht tragt man fast in gantz Jtalien feil
in der Fasten/ damit schmucken sie ihre Oel-
zweige am Palmtag zur Weihung. Man
macht auch gute währ afftige Körbe und
Bäsen darauß.

Eigenschafft.

Der Palmenbaum hat ausser der Frucht
nichts/ daß in der Artzney oder den Spei-
sen gebraucht wird. Jndessen steckt er voll
Saffts/ welcher theils einen brennenden
Schwefel-geist/ theils auch ein sawres tar-
tarisches Saltz zimblich mit sich führet/
dennenher er auch/ nach dem er auß dem
verwundten Baum außgeflossen/ nicht lang
seinen natürlichen lieblichen Geschmack be-
haltet/ sondern bald sawr und zu Eßig wird.
Die Rinden und das Holtz/ haben viel gro-
be/ irdische/ mit rauch-sawrlichtem Saltz
vermengte Theile/ welche mit den schwefe-
lichten also vergesellschafft/ daß eine zusam-
menziehende Krafft darauß entstehet. Die
Dacteln aber haben etwas ölichte mit heim-
lichem sawrlichtem Geist vermischte Theile/
dennenher sie übel zu verdäwen/ den Ma-
gen beschwären/ viel Wind und Blähun-
gen machen/ die Leber und das Miltze ver-
stopffen/ dem Haupt ein Schmertzen verur-
sachen/ wenn sie zu viel geessen werden.
Hingegen haben sie die Eigenschafft das
flüßige Geblüt zu erdickeren/ zusammen zu

ziehen/
J

Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch] men-Frucht. Urucuri-iba, Marggr. Piſon.
Palma Braſil. farinifera, fructu Pruni, cupulæ
inſidente, J. R.
14. Ein anderer Braſili-
ſcher Palmbaum. Palma Braſil. nona, Miriti
dicta, Piſon.
15. Wiederumb ein Braſili-
ſcher Palmbaum. Palma Braſil. decima, Mi-
rajaiba
dicta, Carol. Piſon.
16. Ein Braſiliſcher
Palmbaum mit kleinen Scharlach-beeren.
Jocara, & Jucoara, Marggr. Giocarà, Piſon.
Palma Braſil. coccifera minor, J. R.
17. Ein
Americaniſcher ſtachlichter Palmenbaum.
Palma Americana ſpinoſa, C. B. Palma Hay-
ri, Park. Palma Braſil. ſexta ſive Ayri, Piſon.

18. Ein Jndianiſcher Palmbaum mit ſitzen-
der Frucht/ Faufel genannt. Caunga, Hort.
Malab.
Palma, cujus fructus ſeſſilis, Faufel di-
citur, C. B. Areca ſive Faufel, ſive Avellana
Jndiana verſicolor, Park.
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riſcher wilder Palmbaum. Katou-Indel.
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20. Ein
Jndianiſcher Palmenbaum mit doppelten
Blaͤtteren. Palma Jndica, folio bicompoſi-
to, fructu racemoſo, Schunda pana, Hort. Mal.

21. Ein Wein-Palmen/ mit ſtachlichter
Frucht. Palma vinifera, fructu ex arboris
trunco ſpinoſo, C. B.
22. Ein Palmen mit
Scharlach-beeren/ und gefalteten Blaͤtte-
ren. Das Maͤnnlein und Weiblein. Palma
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23. Ein
Berg-Palmbaum. Palma montana, folio
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Malabarica, Hort. Mal.
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ſcher Palmbaum/ mit Falt-Blaͤtteren/ und
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25. Fuͤr das 25. Geſchlecht ſetzen wir die
kleine oder niedrige Palmen/ Palmam hu-
milem,
deren Figur allhier zu ſehen.

Kleine Palmen. Palma humilis.
Namen.

DIeſe Palmen wird auff Griechiſch
von Theophraſto genennet/ [fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 5 Zeichen fehlen]. Lateiniſch heißt ſie/ Palma
humilis, Palma minor, C. Bauh. Palma hu-
milis ſpinoſa & non ſpinoſa Hiſpanica, J. B.
Palma folio plicatili ſeu flabelliformi humi-
lis, Joh. Raji.
Jtaliaͤniſch/ Cefaglioni.
Engliſch/ Qwart-Palm.

Geſtalt und Geſchlecht.

Sie wachſt in Sicilia und Jlva in groſſer
Maͤnge/ wie auch in Spanien und bey der
Statt Siena und Piſa/ in ſandichtem ſaltz-
Erdreich. Jſt nicht viel uͤber ein Elen hoch/
vergleichet ſich mit den Blaͤtteren dem Pal-
menbaum/ allein daß ſie kleiner und kuͤrtzer
ſind. Bringt ihre Blumen ſeiten-werts
auß haarꝛichtem Putzen/ darauß entſprin-
gen die Beer oder Trauben/ wie die beyge-
ſetzte Figur genugſam fuͤr Augen ſtellt. Na-
he gegen der Wurtzel gewinnet ſie einen run-
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Cerebrum, ein Gehirn. Rembertus Dodo-
næus
ſchreibet/ Stirp. Hiſtor. pempt. VI. Lib.
III. Cap.
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rumb mit Saltz und Pfeffer/ dieweil es gern
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che. Die Reißlein von dieſem Palmen-Ge-
ſchlecht tragt man faſt in gantz Jtalien feil
in der Faſten/ damit ſchmucken ſie ihre Oel-
zweige am Palmtag zur Weihung. Man
macht auch gute waͤhr afftige Koͤrbe und
Baͤſen darauß.

Eigenſchafft.

Der Palmenbaum hat auſſer der Frucht
nichts/ daß in der Artzney oder den Spei-
ſen gebraucht wird. Jndeſſen ſteckt er voll
Saffts/ welcher theils einen brennenden
Schwefel-geiſt/ theils auch ein ſawres tar-
tariſches Saltz zimblich mit ſich fuͤhret/
dennenher er auch/ nach dem er auß dem
verwundten Baum außgefloſſen/ nicht lang
ſeinen natuͤrlichen lieblichen Geſchmack be-
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Die Rinden und das Holtz/ haben viel gro-
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vermengte Theile/ welche mit den ſchwefe-
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menziehende Krafft darauß entſtehet. Die
Dacteln aber haben etwas oͤlichte mit heim-
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Hingegen haben ſie die Eigenſchafft das
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[65/0081] Von den Baum-und Staud-Gewaͤchſen. men-Frucht. Urucuri-iba, Marggr. Piſon. Palma Braſil. farinifera, fructu Pruni, cupulæ inſidente, J. R. 14. Ein anderer Braſili- ſcher Palmbaum. Palma Braſil. nona, Miriti dicta, Piſon. 15. Wiederumb ein Braſili- ſcher Palmbaum. Palma Braſil. decima, Mi- rajaiba dicta, Carol. Piſon. 16. Ein Braſiliſcher Palmbaum mit kleinen Scharlach-beeren. Jocara, & Jucoara, Marggr. Giocarà, Piſon. Palma Braſil. coccifera minor, J. R. 17. Ein Americaniſcher ſtachlichter Palmenbaum. Palma Americana ſpinoſa, C. B. Palma Hay- ri, Park. Palma Braſil. ſexta ſive Ayri, Piſon. 18. Ein Jndianiſcher Palmbaum mit ſitzen- der Frucht/ Faufel genannt. Caunga, Hort. Malab. Palma, cujus fructus ſeſſilis, Faufel di- citur, C. B. Areca ſive Faufel, ſive Avellana Jndiana verſicolor, Park. 19. Ein Malaba- riſcher wilder Palmbaum. Katou-Indel. Hort. Mal. Palma ſylveſtris Malabarica, folio acuto, fructu Pruni facie, D. Comelin. 20. Ein Jndianiſcher Palmenbaum mit doppelten Blaͤtteren. Palma Jndica, folio bicompoſi- to, fructu racemoſo, Schunda pana, Hort. Mal. 21. Ein Wein-Palmen/ mit ſtachlichter Frucht. Palma vinifera, fructu ex arboris trunco ſpinoſo, C. B. 22. Ein Palmen mit Scharlach-beeren/ und gefalteten Blaͤtte- ren. Das Maͤnnlein und Weiblein. Palma coccifera folio plicatili flabelliformi fœmina, Carimpana, Hort. Mal. Jtem, Palma coccifera folio flabelliformi mas, Ampana, H. M. 23. Ein Berg-Palmbaum. Palma montana, folio plicatili flabelliformi maximo, ſemel tantùm frugifera, Codda panna, ſive Palma montana Malabarica, Hort. Mal. 24. Ein Braſili- ſcher Palmbaum/ mit Falt-Blaͤtteren/ und ſchuͤppichtem Stamme. Palma Braſilienſis prunifera folio plicatili ſeu flabelliformi, cau- dice ſquammato. Caranaiba, & Ananachica- rivi Braſilianis, Marggr. Piſon. 25. Fuͤr das 25. Geſchlecht ſetzen wir die kleine oder niedrige Palmen/ Palmam hu- milem, deren Figur allhier zu ſehen. Kleine Palmen. Palma humilis. Namen. DIeſe Palmen wird auff Griechiſch von Theophraſto genennet/ ______- _____. Lateiniſch heißt ſie/ Palma humilis, Palma minor, C. Bauh. Palma hu- milis ſpinoſa & non ſpinoſa Hiſpanica, J. B. Palma folio plicatili ſeu flabelliformi humi- lis, Joh. Raji. Jtaliaͤniſch/ Cefaglioni. Engliſch/ Qwart-Palm. Geſtalt und Geſchlecht. Sie wachſt in Sicilia und Jlva in groſſer Maͤnge/ wie auch in Spanien und bey der Statt Siena und Piſa/ in ſandichtem ſaltz- Erdreich. Jſt nicht viel uͤber ein Elen hoch/ vergleichet ſich mit den Blaͤtteren dem Pal- menbaum/ allein daß ſie kleiner und kuͤrtzer ſind. Bringt ihre Blumen ſeiten-werts auß haarꝛichtem Putzen/ darauß entſprin- gen die Beer oder Trauben/ wie die beyge- ſetzte Figur genugſam fuͤr Augen ſtellt. Na- he gegen der Wurtzel gewinnet ſie einen run- den Knollen oder Bollen/ der iſt mit ſehr viel Huͤlſten verwahret/ den ſchelet man/ [Abbildung Kleine Palmen. Palma humilis. ] beſprengt ihn mit Pfeffer uñ wenig Saltz/ deñ er iſt am Geſchmack ſehr lieblich und muͤrb/ gehoͤret fuͤr die Jtaliaͤniſche und Spaniſche Leckmaͤuler. Man nennet dieſen Knollen Cerebrum, ein Gehirn. Rembertus Dodo- næus ſchreibet/ Stirp. Hiſtor. pempt. VI. Lib. III. Cap. 28. man bereite dieſes Gehirn da- rumb mit Saltz und Pfeffer/ dieweil es gern viel blaͤſt/ und boͤſe Feuchtigkeiten verurſa- che. Die Reißlein von dieſem Palmen-Ge- ſchlecht tragt man faſt in gantz Jtalien feil in der Faſten/ damit ſchmucken ſie ihre Oel- zweige am Palmtag zur Weihung. Man macht auch gute waͤhr afftige Koͤrbe und Baͤſen darauß. Eigenſchafft. Der Palmenbaum hat auſſer der Frucht nichts/ daß in der Artzney oder den Spei- ſen gebraucht wird. Jndeſſen ſteckt er voll Saffts/ welcher theils einen brennenden Schwefel-geiſt/ theils auch ein ſawres tar- tariſches Saltz zimblich mit ſich fuͤhret/ dennenher er auch/ nach dem er auß dem verwundten Baum außgefloſſen/ nicht lang ſeinen natuͤrlichen lieblichen Geſchmack be- haltet/ ſondern bald ſawr und zu Eßig wird. Die Rinden und das Holtz/ haben viel gro- be/ irdiſche/ mit rauch-ſawrlichtem Saltz vermengte Theile/ welche mit den ſchwefe- lichten alſo vergeſellſchafft/ daß eine zuſam- menziehende Krafft darauß entſtehet. Die Dacteln aber haben etwas oͤlichte mit heim- lichem ſawrlichtem Geiſt vermiſchte Theile/ dennenher ſie uͤbel zu verdaͤwen/ den Ma- gen beſchwaͤren/ viel Wind und Blaͤhun- gen machen/ die Leber und das Miltze ver- ſtopffen/ dem Haupt ein Schmertzen verur- ſachen/ wenn ſie zu viel geeſſen werden. Hingegen haben ſie die Eigenſchafft das fluͤßige Gebluͤt zu erdickeren/ zuſammen zu ziehen/ J

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/81>, abgerufen am 26.04.2024.