Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
Schon klingt das Tosen weit und breit.
Zuletzt, bei allen Teufelsfesten,
Wirkt der Parteyhaß doch zum Besten,
Bis in den allerletzten Graus;
Schallt wider-widerwärtig panisch,
Mitunter grell und scharf satanisch,
Erschreckend in das Thal hinaus.
(Kriegstumult im Orchester, zuletzt übergehend in militärisch
heitre Weisen.)


Des Gegenkaisers Zelt, Thron, reiche
Umgebung.


Habebald. Eilebeute.
Eilebeute.
So sind wir doch die ersten hier!
Habebald.
Kein Rabe fliegt so schnell als wir.
Eilebeute.
O! welch ein Schatz liegt hier zu Hauf!
Wo fang' ich an! Wo hör' ich auf?
Habebald.
Steht doch der ganze Raum so voll!
Weiß nicht wozu ich greifen soll.
Eilebeute.
Der Teppich wär' mir eben recht,
Mein Lager ist oft gar zu schlecht.
Schon klingt das Tosen weit und breit.
Zuletzt, bei allen Teufelsfesten,
Wirkt der Parteyhaß doch zum Besten,
Bis in den allerletzten Graus;
Schallt wider-widerwärtig panisch,
Mitunter grell und scharf satanisch,
Erschreckend in das Thal hinaus.
(Kriegstumult im Orchester, zuletzt übergehend in militärisch
heitre Weisen.)


Des Gegenkaisers Zelt, Thron, reiche
Umgebung.


Habebald. Eilebeute.
Eilebeute.
So sind wir doch die ersten hier!
Habebald.
Kein Rabe fliegt so schnell als wir.
Eilebeute.
O! welch ein Schatz liegt hier zu Hauf!
Wo fang’ ich an! Wo hör’ ich auf?
Habebald.
Steht doch der ganze Raum so voll!
Weiß nicht wozu ich greifen soll.
Eilebeute.
Der Teppich wär’ mir eben recht,
Mein Lager ist oft gar zu schlecht.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="act" n="1">
        <div type="scene" n="2">
          <sp>
            <p><pb facs="#f0296" n="284"/>
Schon klingt das Tosen weit und breit.<lb/>
Zuletzt, bei allen Teufelsfesten,<lb/>
Wirkt der Parteyhaß doch zum Besten,<lb/>
Bis in den allerletzten Graus;<lb/>
Schallt wider-widerwärtig panisch,<lb/>
Mitunter grell und scharf satanisch,<lb/>
Erschreckend in das Thal hinaus.<lb/></p>
          </sp>
          <stage>(Kriegstumult im Orchester, zuletzt übergehend in militärisch<lb/>
heitre Weisen.)</stage><lb/>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="scene" n="2">
          <head> <hi rendition="#g">Des Gegenkaisers Zelt, Thron, reiche<lb/>
Umgebung.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <stage>Habebald. Eilebeute.</stage><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Eilebeute.</hi> </speaker><lb/>
            <p>So sind wir doch die ersten hier!<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Habebald.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Kein Rabe fliegt so schnell als wir.<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Eilebeute.</hi> </speaker><lb/>
            <p>O! welch ein Schatz liegt hier zu Hauf!<lb/>
Wo fang&#x2019; ich an! Wo hör&#x2019; ich auf?<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Habebald.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Steht doch der ganze Raum so voll!<lb/>
Weiß nicht wozu ich greifen soll.<lb/></p>
          </sp>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#g">Eilebeute.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Der Teppich wär&#x2019; mir eben recht,<lb/>
Mein Lager ist oft gar zu schlecht.<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[284/0296] Schon klingt das Tosen weit und breit. Zuletzt, bei allen Teufelsfesten, Wirkt der Parteyhaß doch zum Besten, Bis in den allerletzten Graus; Schallt wider-widerwärtig panisch, Mitunter grell und scharf satanisch, Erschreckend in das Thal hinaus. (Kriegstumult im Orchester, zuletzt übergehend in militärisch heitre Weisen.) Des Gegenkaisers Zelt, Thron, reiche Umgebung. Habebald. Eilebeute. Eilebeute. So sind wir doch die ersten hier! Habebald. Kein Rabe fliegt so schnell als wir. Eilebeute. O! welch ein Schatz liegt hier zu Hauf! Wo fang’ ich an! Wo hör’ ich auf? Habebald. Steht doch der ganze Raum so voll! Weiß nicht wozu ich greifen soll. Eilebeute. Der Teppich wär’ mir eben recht, Mein Lager ist oft gar zu schlecht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/296
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/296>, abgerufen am 26.04.2024.