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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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verhelffen / so zeigte sich dennoch gar bald das Gegentheil / indem von Montag bis Dienstag / welcher war der 28. Jan. ihm gegen Abend wiederum ein hefftiger Husten anstieß / darauf in der Nacht eine grosse Vomica pulmonum in dem rechten Unter-Lobo pulmonum loßgangen war; weil nun aus diesem tödtlichen Zufall eine gefährliche Folge zu befürchten war / als wurde zugleich Herr Doct. und Professor Medicinae zu Rinteln / Herr Winther / mit dazu gefodert / und alle best-dienende Artzeneyen adhibiret / welche er auch unter gläubigen Gebete fleißig gebrauchet; Weil aber die Vomica pulmonum zu groß / und mit Gewalt unter sich gebrochen war / so hat sich die darinn befundene Materie (obwol eine grosse Quantität stündlich expectoriret wurde) auf das Zwerg-Fell gesencket / und an der rechten Seiten einen hefftigen Dolorem punctorium erwecket / auch dabey verursachet / daß die Venae hievon vieles recipiret / und lege Circulationis ad internam cerebri substantiam etwas gebracht / wodurch er den Sontag Abend zwischen 10. und 11. Uhr unter fleißigem Gebet / da er die von Herrn M. Lederer zuletzt gesprochene Worte aus des Simeonis Sterbe-Liebe: HERR / nun lässest du deinen Diener im Friede fahren / etc. mit einem halbgebrochenen Amen versiegelt / und also in selbigen Augenblick durch einen sanfften und seligen Tod dieses Zeitliche mit der ewigen und herrlichen Seligkeit verwechselt hat; Seines Alters 49. Jahr / 4. Monahte und 4. Tage.

verhelffen / so zeigte sich dennoch gar bald das Gegentheil / indem von Montag bis Dienstag / welcher war der 28. Jan. ihm gegen Abend wiederum ein hefftiger Husten anstieß / darauf in der Nacht eine grosse Vomica pulmonum in dem rechten Unter-Lobo pulmonum loßgangen war; weil nun aus diesem tödtlichen Zufall eine gefährliche Folge zu befürchten war / als wurde zugleich Herr Doct. und Professor Medicinae zu Rinteln / Herr Winther / mit dazu gefodert / und alle best-dienende Artzeneyen adhibiret / welche er auch unter gläubigen Gebete fleißig gebrauchet; Weil aber die Vomica pulmonum zu groß / und mit Gewalt unter sich gebrochen war / so hat sich die darinn befundene Materie (obwol eine grosse Quantität stündlich expectoriret wurde) auf das Zwerg-Fell gesencket / und an der rechten Seiten einen hefftigen Dolorem punctorium erwecket / auch dabey verursachet / daß die Venae hievon vieles recipiret / und lege Circulationis ad internam cerebri substantiam etwas gebracht / wodurch er den Sontag Abend zwischen 10. und 11. Uhr unter fleißigem Gebet / da er die von Herrn M. Lederer zuletzt gesprochene Worte aus des Simeonis Sterbe-Liebe: HERR / nun lässest du deinen Diener im Friede fahren / etc. mit einem halbgebrochenen Amen versiegelt / und also in selbigen Augenblick durch einen sanfften und seligen Tod dieses Zeitliche mit der ewigen und herrlichen Seligkeit verwechselt hat; Seines Alters 49. Jahr / 4. Monahte und 4. Tage.

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verhelffen / so zeigte sich dennoch gar bald das Gegentheil / indem von Montag bis Dienstag / welcher war der 28. Jan. ihm gegen Abend wiederum ein hefftiger Husten anstieß / darauf in der Nacht eine grosse Vomica pulmonum in dem rechten Unter-Lobo pulmonum loßgangen war; weil nun aus diesem tödtlichen Zufall eine gefährliche Folge zu befürchten war / als wurde zugleich Herr Doct. und Professor Medicinae zu Rinteln / Herr Winther / mit dazu gefodert / und alle best-dienende Artzeneyen adhibiret / welche er auch unter gläubigen Gebete fleißig gebrauchet; Weil aber die Vomica pulmonum zu groß / und mit Gewalt unter sich gebrochen war / so hat sich die darinn befundene Materie (obwol eine grosse Quantität stündlich expectoriret wurde) auf das Zwerg-Fell gesencket / und an der rechten Seiten einen hefftigen Dolorem punctorium erwecket / auch dabey verursachet / daß die Venae hievon vieles recipiret / und lege Circulationis ad internam cerebri substantiam etwas gebracht / wodurch er den Sontag Abend zwischen 10. und 11. Uhr unter fleißigem Gebet / da er die von Herrn M. Lederer zuletzt gesprochene Worte aus des Simeonis Sterbe-Liebe: HERR / nun lässest du deinen Diener im Friede fahren / etc. mit einem halbgebrochenen Amen versiegelt / und also in selbigen Augenblick durch einen sanfften und seligen Tod dieses Zeitliche mit der ewigen und herrlichen Seligkeit verwechselt hat; Seines Alters 49. Jahr / 4. Monahte und 4. Tage.</p>
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[52/0054] verhelffen / so zeigte sich dennoch gar bald das Gegentheil / indem von Montag bis Dienstag / welcher war der 28. Jan. ihm gegen Abend wiederum ein hefftiger Husten anstieß / darauf in der Nacht eine grosse Vomica pulmonum in dem rechten Unter-Lobo pulmonum loßgangen war; weil nun aus diesem tödtlichen Zufall eine gefährliche Folge zu befürchten war / als wurde zugleich Herr Doct. und Professor Medicinae zu Rinteln / Herr Winther / mit dazu gefodert / und alle best-dienende Artzeneyen adhibiret / welche er auch unter gläubigen Gebete fleißig gebrauchet; Weil aber die Vomica pulmonum zu groß / und mit Gewalt unter sich gebrochen war / so hat sich die darinn befundene Materie (obwol eine grosse Quantität stündlich expectoriret wurde) auf das Zwerg-Fell gesencket / und an der rechten Seiten einen hefftigen Dolorem punctorium erwecket / auch dabey verursachet / daß die Venae hievon vieles recipiret / und lege Circulationis ad internam cerebri substantiam etwas gebracht / wodurch er den Sontag Abend zwischen 10. und 11. Uhr unter fleißigem Gebet / da er die von Herrn M. Lederer zuletzt gesprochene Worte aus des Simeonis Sterbe-Liebe: HERR / nun lässest du deinen Diener im Friede fahren / etc. mit einem halbgebrochenen Amen versiegelt / und also in selbigen Augenblick durch einen sanfften und seligen Tod dieses Zeitliche mit der ewigen und herrlichen Seligkeit verwechselt hat; Seines Alters 49. Jahr / 4. Monahte und 4. Tage.

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/54>, abgerufen am 27.04.2024.