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Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.

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All's gutt im Leben und im Todt.
auff frewet: Wir sind getrost und haben viel mehr2. Corinth. v.
8/

Luft außer dem Leibe zu wallen/ und daheim zu
seyn bey dem HErren.

b Nachmals wird mit solchem Wandeln für dem
HErren angedeutet Dei visio, das Anschawen GOt-
tes: daß die Außerwählten GOtt ewig und ohn auff-
hören schawen werden/ und zwar nicht wie in dieser
Welt/ durch einen Spiegel in einem tunckeln1. Corinth
XIII, 12.

Wort/ sondern von Angesicht zu Angesicht/ und
wie Er ist Solch Anschawen GOttes wird uner-1. Epist. Jo-
han. III. 2.

gründliche Herrligkeit sein/ und unaußsprechliche Frew-
de erwecken. Denn wie der Heiligen Engel höchsteMatt. xviii,
10.

Glückseeligkeit und Frewde darinnen bestehet/ daß Sie
allezeit das Angesichte des Himlischen Vaters se-1. Buch der
Könige c. x.
8.

hen; und die Königin auß reich Arabia die Leute und
Knechte seelig preysete/ die allezeit für dem Könige Sa-
lomo stunden/ und seine Weißheit höreten: Also wird
vielmehr das der Außerwählten gröste Ehre/ Herrligkeit
und Frewde seyn/ daß Sie für dem HErren Jhrem
GOtt/ Jhrem Könige/ Jhrem Heylande/ allezeit und
ohn auffhören stehen/ gehen/ unnd wandeln werden:
Und besser als Gideon mit Frewde unnd Verwunde-[B.] der Rich-
ter. c. vi, 22.

rung ohne Furcht sagen mögen: O HErr/ HErr/ kan
Jch also (nicht einen Engel/ sondern) den HErren
von Angesichte sehen! Oder mit Jacob: Vidi Domi-1. B Mos. c
xxxii. v.
30.

nun facie ad faciem & salvafacta est animamea. Jch
habe GOtt von Angesicht zu Angesicht gesehen/
und meine Seele ist genesen: Darauff sich der lie-

be Job

All’s gutt im Leben und im Todt.
auff frewet: Wir ſind getroſt und haben viel mehr2. Corinth. v.
8/

Luft außer dem Leibe zu wallen/ und daheim zu
ſeyn bey dem HErren.

b Nachmals wird mit ſolchem Wandeln fuͤr dem
HErren angedeutet Dei viſio, das Anſchawen GOt-
tes: daß die Außerwaͤhlten GOtt ewig und ohn auff-
hoͤren ſchawen werden/ und zwar nicht wie in dieſer
Welt/ durch einen Spiegel in einem tunckeln1. Corinth
XIII, 12.

Wort/ ſondern von Angeſicht zu Angeſicht/ und
wie Er iſt Solch Anſchawen GOttes wird uner-1. Epiſt. Jo-
han. III. 2.

gruͤndliche Herrligkeit ſein/ und unaußſprechliche Frew-
de erwecken. Denn wie der Heiligen Engel hoͤchſteMatt. xviii,
10.

Gluͤckſeeligkeit und Frewde darinnen beſtehet/ daß Sie
allezeit das Angeſichte des Himliſchen Vaters ſe-1. Buch der
Koͤnige c. x.
8.

hen; und die Koͤnigin auß reich Arabia die Leute und
Knechte ſeelig preyſete/ die allezeit fuͤr dem Koͤnige Sa-
lomo ſtunden/ und ſeine Weißheit hoͤreten: Alſo wird
vielmehr das der Außerwaͤhlten groͤſte Ehre/ Herrligkeit
und Frewde ſeyn/ daß Sie fuͤr dem HErren Jhrem
GOtt/ Jhrem Koͤnige/ Jhrem Heylande/ allezeit und
ohn auffhoͤren ſtehen/ gehen/ unnd wandeln werden:
Und beſſer als Gideon mit Frewde unnd Verwunde-[B.] der Rich-
ter. c. vi, 22.

rung ohne Furcht ſagen moͤgen: O HErr/ HErr/ kan
Jch alſo (nicht einen Engel/ ſondern) den HErren
von Angeſichte ſehen! Oder mit Jacob: Vidi Domi-1. B Moſ. c
xxxii. v.
30.

nũ facie ad faciem & ſalvafacta eſt animamea. Jch
habe GOtt von Angeſicht zu Angeſicht geſehen/
und meine Seele iſt geneſen: Darauff ſich der lie-

be Job
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[0031] All’s gutt im Leben und im Todt. auff frewet: Wir ſind getroſt und haben viel mehr Luft außer dem Leibe zu wallen/ und daheim zu ſeyn bey dem HErren. 2. Corinth. v. 8/ b Nachmals wird mit ſolchem Wandeln fuͤr dem HErren angedeutet Dei viſio, das Anſchawen GOt- tes: daß die Außerwaͤhlten GOtt ewig und ohn auff- hoͤren ſchawen werden/ und zwar nicht wie in dieſer Welt/ durch einen Spiegel in einem tunckeln Wort/ ſondern von Angeſicht zu Angeſicht/ und wie Er iſt Solch Anſchawen GOttes wird uner- gruͤndliche Herrligkeit ſein/ und unaußſprechliche Frew- de erwecken. Denn wie der Heiligen Engel hoͤchſte Gluͤckſeeligkeit und Frewde darinnen beſtehet/ daß Sie allezeit das Angeſichte des Himliſchen Vaters ſe- hen; und die Koͤnigin auß reich Arabia die Leute und Knechte ſeelig preyſete/ die allezeit fuͤr dem Koͤnige Sa- lomo ſtunden/ und ſeine Weißheit hoͤreten: Alſo wird vielmehr das der Außerwaͤhlten groͤſte Ehre/ Herrligkeit und Frewde ſeyn/ daß Sie fuͤr dem HErren Jhrem GOtt/ Jhrem Koͤnige/ Jhrem Heylande/ allezeit und ohn auffhoͤren ſtehen/ gehen/ unnd wandeln werden: Und beſſer als Gideon mit Frewde unnd Verwunde- rung ohne Furcht ſagen moͤgen: O HErr/ HErr/ kan Jch alſo (nicht einen Engel/ ſondern) den HErren von Angeſichte ſehen! Oder mit Jacob: Vidi Domi- nũ facie ad faciem & ſalvafacta eſt animamea. Jch habe GOtt von Angeſicht zu Angeſicht geſehen/ und meine Seele iſt geneſen: Darauff ſich der lie- be Job 1. Corinth XIII, 12. 1. Epiſt. Jo- han. III. 2. Matt. xviii, 10. 1. Buch der Koͤnige c. x. 8. B. der Rich- ter. c. vi, 22. 1. B Moſ. c xxxii. v. 30.

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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/31>, abgerufen am 29.04.2024.