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Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.

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Christliche Abdanckung.
gehabt an Jhrem und unserem HErrn und Heylande
CHristo JEsu/ auff welchen Sie unverwandtes Au-
ges stets gesehen/ damit Sie nicht jrrete/ Jhre Augen
haben auff den HErren Jhren GOtt gesehen/ Sie hatPsal. 123. v.
1, 2.

gehabet ein guttes und festes Wanderstäblein/ darauff
Sie sich stützen und lehnen können/ das ist gewesen das
Eysenfeste Creutz CHristi/ mit welchem Sie sich wie
David mit seinem Stäblein gestützet und getröstet. AlsPsal. 23. v. 4.
Julius Caesar mit den Schweitzern Krieg geführet/ undCosmograph
Münsteri. p.

505.

wegen der hohen Berge und Felsen in das Land nicht
kommen können/ hat er einen grausamen hohen Felß/ darü-
ber niemand kommen können/ durchhawen/ und einen gang
dadurch machen lassen/ welcher Petra percussa, ein durch-Livius Dec. 3.
Lib. 1. p. m.

35.

hawener Felß genennet worden. Von dem Hanni-
bal meldet Livius, daß Er überauß grosse Mühe ge-
habet/ alß Er über das Alpengebürge gewolt. End-
lich hat Er nach vieler Bemühung die Stein-Felsen mit
Fewer und Essig zersprenget/ und durchbrochen. Unse-Petra pie de-
functae Chri-
stus.

re Seelige Fraw Lauterbachin ist durch den durch-
hawenen Felsen/ durch den lebendigen Stein/ durch
den außerwählten köstlichen Eckstein/ nemlich durchLuc. 20. v. 17.
die auffgespaltene Seite Jhres HErren und Heylandes1. Petr. 2. v. 4.
6.

JEsu CHristi kommen. Sie hat sich gehalten zu dem
rechten Eckstein und Felsen CHristo JEsu/ durch dessen
thewres sawer-vergossenes Blutt/ unnd inbrünstige
fewrige Liebe/ Sie die hohen und grossen Unglücks-
und Angst- Berge auff diesem Welt-Wege zertrieben/
und Jhr also einen Weg zum Himmel gemacht.

Wie
J

Chriſtliche Abdanckung.
gehabt an Jhrem und unſerem HErrn und Heylande
CHriſto JEſu/ auff welchen Sie unverwandtes Au-
ges ſtets geſehen/ damit Sie nicht jrrete/ Jhre Augen
haben auff den HErren Jhren GOtt geſehen/ Sie hatPſal. 123. v.
1, 2.

gehabet ein guttes und feſtes Wanderſtaͤblein/ darauff
Sie ſich ſtuͤtzen und lehnen koͤnnen/ das iſt geweſen das
Eyſenfeſte Creutz CHriſti/ mit welchem Sie ſich wie
David mit ſeinem Staͤblein geſtuͤtzet und getroͤſtet. AlsPſal. 23. v. 4.
Julius Cæſar mit den Schweitzern Krieg gefuͤhret/ undCoſmograph
Münſteri. p.

505.

wegen der hohen Berge und Felſen in das Land nicht
kom̃en koͤnnen/ hat er einen grauſamen hohen Felß/ daruͤ-
ber niemand kom̃en koͤnnen/ durchhawen/ und einen gang
dadurch machẽ laſſen/ welcher Petra percuſſa, ein durch-Livius Dec. 3.
Lib. 1. p. m.

35.

hawener Felß genennet worden. Von dem Hanni-
bal meldet Livius, daß Er uͤberauß groſſe Muͤhe ge-
habet/ alß Er uͤber das Alpengebuͤrge gewolt. End-
lich hat Er nach vieler Bemuͤhung die Stein-Felſen mit
Fewer und Eſſig zerſprenget/ und durchbrochen. Unſe-Petra piè de-
functæ Chri-
ſtus.

re Seelige Fraw Lauterbachin iſt durch den durch-
hawenen Felſen/ durch den lebendigen Stein/ durch
den außerwaͤhlten koͤſtlichen Eckſtein/ nemlich durchLuc. 20. v. 17.
die auffgeſpaltene Seite Jhres HErren und Heylandes1. Petr. 2. v. 4.
6.

JEſu CHriſti kommen. Sie hat ſich gehalten zu dem
rechten Eckſtein und Felſen CHriſto JEſu/ durch deſſen
thewres ſawer-vergoſſenes Blutt/ unnd inbruͤnſtige
fewrige Liebe/ Sie die hohen und groſſen Ungluͤcks-
und Angſt- Berge auff dieſem Welt-Wege zertrieben/
und Jhr alſo einen Weg zum Himmel gemacht.

Wie
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[0065] Chriſtliche Abdanckung. gehabt an Jhrem und unſerem HErrn und Heylande CHriſto JEſu/ auff welchen Sie unverwandtes Au- ges ſtets geſehen/ damit Sie nicht jrrete/ Jhre Augen haben auff den HErren Jhren GOtt geſehen/ Sie hat gehabet ein guttes und feſtes Wanderſtaͤblein/ darauff Sie ſich ſtuͤtzen und lehnen koͤnnen/ das iſt geweſen das Eyſenfeſte Creutz CHriſti/ mit welchem Sie ſich wie David mit ſeinem Staͤblein geſtuͤtzet und getroͤſtet. Als Julius Cæſar mit den Schweitzern Krieg gefuͤhret/ und wegen der hohen Berge und Felſen in das Land nicht kom̃en koͤnnen/ hat er einen grauſamen hohen Felß/ daruͤ- ber niemand kom̃en koͤnnen/ durchhawen/ und einen gang dadurch machẽ laſſen/ welcher Petra percuſſa, ein durch- hawener Felß genennet worden. Von dem Hanni- bal meldet Livius, daß Er uͤberauß groſſe Muͤhe ge- habet/ alß Er uͤber das Alpengebuͤrge gewolt. End- lich hat Er nach vieler Bemuͤhung die Stein-Felſen mit Fewer und Eſſig zerſprenget/ und durchbrochen. Unſe- re Seelige Fraw Lauterbachin iſt durch den durch- hawenen Felſen/ durch den lebendigen Stein/ durch den außerwaͤhlten koͤſtlichen Eckſtein/ nemlich durch die auffgeſpaltene Seite Jhres HErren und Heylandes JEſu CHriſti kommen. Sie hat ſich gehalten zu dem rechten Eckſtein und Felſen CHriſto JEſu/ durch deſſen thewres ſawer-vergoſſenes Blutt/ unnd inbruͤnſtige fewrige Liebe/ Sie die hohen und groſſen Ungluͤcks- und Angſt- Berge auff dieſem Welt-Wege zertrieben/ und Jhr alſo einen Weg zum Himmel gemacht. Pſal. 123. v. 1, 2. Pſal. 23. v. 4. Coſmograph Münſteri. p. 505. Livius Dec. 3. Lib. 1. p. m. 35. Petra piè de- functæ Chri- ſtus. Luc. 20. v. 17. 1. Petr. 2. v. 4. 6. Wie J

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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/65>, abgerufen am 14.05.2024.