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Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.

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Leich-Predigt.
und Unwissenheit/ die Glori ohne Schmach und Ver-
achtung/ die Freude ohne Schmertzen und Traurigkeit.
Hierbey müssen wir nun umb der Einfältigen willen
nicht mit Stillschweigen übergehen das Wörtlein kater-
gazetai, welches in unsern Texte zu befinden/ und auff
Teutsch mit dem Wörtlein Schaffet gegeben worden/
daß solches nicht auff Päbstische Meinung zu verste-
hen/ als könten wir durch unsere Trübsal den Himmel
erwerben/ und GOtt abverdienen/ wie etwan Bellarm.Bellarm. l. 4,
de Inst. c. 7.
Becan in Ma-
nual Contr.
l. 1. c. 18. quaest.
2. n. 1. p.
460.

l. 4. de Inst. c. 7. It. Becanus in Manual. Controv. l. 1. c. 18.
quaest. 2. n. 1. pag.
460. hierauß erzwingen wollen! Justos
bene operando mereri vitam aeternam.
Nein/ nein/ es ist
mit unsern Thun verlohren/ verdienen nichts als eitel
Zorn. Und Paulus sagt ja klar/ wie wir oben albereit
gehöret haben/ daß dieser Zeit Leiden der Herrligkeit
nicht werth sey/ die an uns soll offenbart werden/ Rom.Rom. 8, 18.
8/ 18. Und redet demnach Paulus hier nicht de causa s.
instrumento,
von der wirckenden Ursache/ oder von dem
Instrumento und Mittel der ewigen Herrligkeit/ sondern
de via, von dem Wege darauff man zu solcher Herrlig-
keit gelangen kan/ nemlich nicht durch Pancketiren/ sondern
durch den Creutz-Weg/ daß wir durch viel Trübsall in
das Reich Gottes müssen eingehen/ Act. 14/ 22. DennAct. 14, 22.
wenn wir die zeitliche Trübsall haben außgestanden/
und haben die Anfechtung erduldet/ Jac. 1/ 22. WennJac. 1, 22.
wir biß ans Ende beharret/ Matth. 10/ 22. Marc. 13/ 13.Matth. 10, 22.
und biß an den Todt seyn getreue gewesen Apoc. 2/ 10. soMarc. 13, 13.
wil GOtt die Herrligkeit und die Krohne des LebensApoc. 2, 10.
darauff geben. Aber last uns fortfahren und nun mit
wenigen auch besehen

De
E 3

Leich-Predigt.
und Unwiſſenheit/ die Glori ohne Schmach und Ver-
achtung/ die Freude ohne Schmertzen und Traurigkeit.
Hierbey muͤſſen wir nun umb der Einfaͤltigen willen
nicht mit Stillſchweigen uͤbergehen das Woͤrtlein κατερ-
γάζεται, welches in unſern Texte zu befinden/ und auff
Teutſch mit dem Woͤrtlein Schaffet gegeben worden/
daß ſolches nicht auff Paͤbſtiſche Meinung zu verſte-
hen/ als koͤnten wir durch unſere Truͤbſal den Himmel
erwerben/ und GOtt abverdienen/ wie etwan Bellarm.Bellarm. l. 4,
de Inſt. c. 7.
Becan in Ma-
nual Contr.
l. 1. c. 18. quæſt.
2. n. 1. p.
460.

l. 4. de Inſt. c. 7. It. Becanus in Manual. Controv. l. 1. c. 18.
quæſt. 2. n. 1. pag.
460. hierauß erzwingen wollen! Juſtos
bene operando mereri vitam æternam.
Nein/ nein/ es iſt
mit unſern Thun verlohren/ verdienen nichts als eitel
Zorn. Und Paulus ſagt ja klar/ wie wir oben albereit
gehoͤret haben/ daß dieſer Zeit Leiden der Herꝛligkeit
nicht werth ſey/ die an uns ſoll offenbart werden/ Rom.Rom. 8, 18.
8/ 18. Und redet demnach Paulus hier nicht de cauſâ ſ.
inſtrumento,
von der wirckenden Urſache/ oder von dem
Inſtrumento und Mittel der ewigen Herꝛligkeit/ ſondern
de via, von dem Wege darauff man zu ſolcher Herꝛlig-
keit gelangẽ kan/ nemlich nicht durch Pancketirẽ/ ſondern
durch den Creutz-Weg/ daß wir durch viel Truͤbſall in
das Reich Gottes muͤſſen eingehen/ Act. 14/ 22. DennAct. 14, 22.
wenn wir die zeitliche Truͤbſall haben außgeſtanden/
und haben die Anfechtung erduldet/ Jac. 1/ 22. WennJac. 1, 22.
wir biß ans Ende beharret/ Matth. 10/ 22. Marc. 13/ 13.Matth. 10, 22.
und biß an den Todt ſeyn getreue geweſen Apoc. 2/ 10. ſoMarc. 13, 13.
wil GOtt die Herꝛligkeit und die Krohne des LebensApoc. 2, 10.
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wenigen auch beſehen

De
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[37/0037] Leich-Predigt. und Unwiſſenheit/ die Glori ohne Schmach und Ver- achtung/ die Freude ohne Schmertzen und Traurigkeit. Hierbey muͤſſen wir nun umb der Einfaͤltigen willen nicht mit Stillſchweigen uͤbergehen das Woͤrtlein κατερ- γάζεται, welches in unſern Texte zu befinden/ und auff Teutſch mit dem Woͤrtlein Schaffet gegeben worden/ daß ſolches nicht auff Paͤbſtiſche Meinung zu verſte- hen/ als koͤnten wir durch unſere Truͤbſal den Himmel erwerben/ und GOtt abverdienen/ wie etwan Bellarm. l. 4. de Inſt. c. 7. It. Becanus in Manual. Controv. l. 1. c. 18. quæſt. 2. n. 1. pag. 460. hierauß erzwingen wollen! Juſtos bene operando mereri vitam æternam. Nein/ nein/ es iſt mit unſern Thun verlohren/ verdienen nichts als eitel Zorn. Und Paulus ſagt ja klar/ wie wir oben albereit gehoͤret haben/ daß dieſer Zeit Leiden der Herꝛligkeit nicht werth ſey/ die an uns ſoll offenbart werden/ Rom. 8/ 18. Und redet demnach Paulus hier nicht de cauſâ ſ. inſtrumento, von der wirckenden Urſache/ oder von dem Inſtrumento und Mittel der ewigen Herꝛligkeit/ ſondern de via, von dem Wege darauff man zu ſolcher Herꝛlig- keit gelangẽ kan/ nemlich nicht durch Pancketirẽ/ ſondern durch den Creutz-Weg/ daß wir durch viel Truͤbſall in das Reich Gottes muͤſſen eingehen/ Act. 14/ 22. Denn wenn wir die zeitliche Truͤbſall haben außgeſtanden/ und haben die Anfechtung erduldet/ Jac. 1/ 22. Wenn wir biß ans Ende beharret/ Matth. 10/ 22. Marc. 13/ 13. und biß an den Todt ſeyn getreue geweſen Apoc. 2/ 10. ſo wil GOtt die Herꝛligkeit und die Krohne des Lebens darauff geben. Aber laſt uns fortfahren und nun mit wenigen auch beſehen Bellarm. l. 4, de Inſt. c. 7. Becan in Ma- nual Contr. l. 1. c. 18. quæſt. 2. n. 1. p. 460. Rom. 8, 18. Act. 14, 22. Jac. 1, 22. Matth. 10, 22. Marc. 13, 13. Apoc. 2, 10. De E 3

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Zitationshilfe: Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508139/37>, abgerufen am 26.04.2024.