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Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585.

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Herrn/ der ein richter der wittiben vnnd Vatter der Wai-
Deut. 10.sen ist/ darnach aber Gottseligen leuten beuehlen. Wie
Psalm. 67.dann Christus Jhesus selber seine Jünger Gott/ Johan.
17. sein liebe Muter aber/ Johanni dem Euangelisten be-
uohlen: Vnd Dauid im ersten Buch der Chronic am 31.
rüfft auch Gott vber seinen Sohn Salomon an/ daß er
jhme gebe ein rechtgeschaffen hertz/ daß er halte sein gebot/
zeugnuß vnnd recht/ daß ers alles thue. Vnnd mag wol
hieher auch der spruch Pauli 1. Timoth. 5. gezogen wer-
den/ da er schreibt: Wer aber die seinigen/ sonderlich aber
seine Haußgenossen nicht versorget/ der ist ärger dann
ein Heid/ vnnd hat den Glauben verleugnet.

Darnach soll ein Haußuatter die seinigen fleissig ver-
manen/ daß sie in der forcht Gottes/ vnd waren Religion
verharren/ vnnd sich in keinerley weg/ von der erkandten
warheit lassen abfüren. Dann da sie solchem fleissig wer-
den nach setzen/ haben sie sich Gottes genad vnnd allerley
wolfarten zu trösten. Da sie aber von der rechten vnd ei-
2. Tim. 4.nigen ban zum ewigen leben fürendt/ werden abweichen/
vnd die Welt lieb gewinnen/ werden all jr sachen den krebs-
gang gehn/ vnnd lauter vnfall in jren wegen sein.

Solche letste wort/ vnnd vermanungen der sterbenden
Eltern/ vnnd freunden/ haben ein sondern nachdruck vnnd
wurtzlen dieffer ein/ in den hertzen der Kinder/ daß sie deren
nicht so leichtlich vergessen/ vnd offtermals zu hertzen vnd
gemüt füren: Das rhümet die Schrifft von dem Patri-
archen Jacob Gene. 48. 49. Das schreibt der Geist
Gottes von Dauid 1. Reg. 2. Das verrichtet der Alte
Tobias gegen seinem Sohn dem Jungen Tobia Tob.
4. vnnd 14. Ja Christus selbs/ da er an sein leiden vnnd

sterben

Herꝛn/ der ein richter der wittiben vnnd Vatter der Wai-
Deut. 10.ſen iſt/ darnach aber Gottſeligen leuten beuehlen. Wie
Pſalm. 67.dann Chriſtus Jheſus ſelber ſeine Juͤnger Gott/ Johan.
17. ſein liebe Muter aber/ Johanni dem Euangeliſten be-
uohlen: Vnd Dauid im erſten Buch der Chronic am 31.
ruͤfft auch Gott vber ſeinen Sohn Salomon an/ daß er
jhme gebe ein rechtgeſchaffen hertz/ daß er halte ſein gebot/
zeugnuß vnnd recht/ daß ers alles thue. Vnnd mag wol
hieher auch der ſpruch Pauli 1. Timoth. 5. gezogen wer-
den/ da er ſchreibt: Wer aber die ſeinigen/ ſonderlich aber
ſeine Haußgenoſſen nicht verſorget/ der iſt aͤrger dann
ein Heid/ vnnd hat den Glauben verleugnet.

Darnach ſoll ein Haußuatter die ſeinigen fleiſſig ver-
manen/ daß ſie in der forcht Gottes/ vnd waren Religion
verharꝛen/ vnnd ſich in keinerley weg/ von der erkandten
warheit laſſen abfuͤren. Dann da ſie ſolchem fleiſſig wer-
den nach ſetzen/ haben ſie ſich Gottes genad vnnd allerley
wolfarten zu troͤſten. Da ſie aber von der rechten vnd ei-
2. Tim. 4.nigen ban zum ewigen leben fuͤrendt/ werden abweichen/
vnd die Welt lieb gewinnen/ werdẽ all jr ſachen den krebs-
gang gehn/ vnnd lauter vnfall in jren wegen ſein.

Solche letſte wort/ vnnd vermanungen der ſterbenden
Eltern/ vnnd freunden/ haben ein ſondern nachdruck vnnd
wurtzlen dieffer ein/ in den hertzen der Kinder/ daß ſie deren
nicht ſo leichtlich vergeſſen/ vnd offtermals zu hertzen vnd
gemuͤt fuͤren: Das rhuͤmet die Schrifft von dem Patri-
archen Jacob Gene. 48. 49. Das ſchreibt der Geiſt
Gottes von Dauid 1. Reg. 2. Das verrichtet der Alte
Tobias gegen ſeinem Sohn dem Jungen Tobia Tob.
4. vnnd 14. Ja Chriſtus ſelbs/ da er an ſein leiden vnnd

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[26/0028] Herꝛn/ der ein richter der wittiben vnnd Vatter der Wai- ſen iſt/ darnach aber Gottſeligen leuten beuehlen. Wie dann Chriſtus Jheſus ſelber ſeine Juͤnger Gott/ Johan. 17. ſein liebe Muter aber/ Johanni dem Euangeliſten be- uohlen: Vnd Dauid im erſten Buch der Chronic am 31. ruͤfft auch Gott vber ſeinen Sohn Salomon an/ daß er jhme gebe ein rechtgeſchaffen hertz/ daß er halte ſein gebot/ zeugnuß vnnd recht/ daß ers alles thue. Vnnd mag wol hieher auch der ſpruch Pauli 1. Timoth. 5. gezogen wer- den/ da er ſchreibt: Wer aber die ſeinigen/ ſonderlich aber ſeine Haußgenoſſen nicht verſorget/ der iſt aͤrger dann ein Heid/ vnnd hat den Glauben verleugnet. Deut. 10. Pſalm. 67. Darnach ſoll ein Haußuatter die ſeinigen fleiſſig ver- manen/ daß ſie in der forcht Gottes/ vnd waren Religion verharꝛen/ vnnd ſich in keinerley weg/ von der erkandten warheit laſſen abfuͤren. Dann da ſie ſolchem fleiſſig wer- den nach ſetzen/ haben ſie ſich Gottes genad vnnd allerley wolfarten zu troͤſten. Da ſie aber von der rechten vnd ei- nigen ban zum ewigen leben fuͤrendt/ werden abweichen/ vnd die Welt lieb gewinnen/ werdẽ all jr ſachen den krebs- gang gehn/ vnnd lauter vnfall in jren wegen ſein. 2. Tim. 4. Solche letſte wort/ vnnd vermanungen der ſterbenden Eltern/ vnnd freunden/ haben ein ſondern nachdruck vnnd wurtzlen dieffer ein/ in den hertzen der Kinder/ daß ſie deren nicht ſo leichtlich vergeſſen/ vnd offtermals zu hertzen vnd gemuͤt fuͤren: Das rhuͤmet die Schrifft von dem Patri- archen Jacob Gene. 48. 49. Das ſchreibt der Geiſt Gottes von Dauid 1. Reg. 2. Das verrichtet der Alte Tobias gegen ſeinem Sohn dem Jungen Tobia Tob. 4. vnnd 14. Ja Chriſtus ſelbs/ da er an ſein leiden vnnd ſterben

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Zitationshilfe: Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524151/28>, abgerufen am 29.04.2024.