Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorred.
duncket/ wir hetten vnser Creutz mit andern gethei-
let/ kompt derowegen solchs zu eragen vns etwas
ringer vnd leichter an.

Dieweil dann/ Wolgeborne Gnedige Fraw/ E.
G. den jamer dises ellenden lebens auch erfahren/
in dem sie den theuren dapferen Christlichen Ritter
vnd Helden/ den wolgebornen Herrn Herrn Hansen
Rüber/ etc. E. G. geliebten Herrn Gemahel/ nicht
zwar verloren/ sonder gehn Himmel geschickt/ dem
Gott sein leben/ gleich wie ein Weber/ abgerissen/ ha-
ben E. G. zwar zu trauren gnugsame vrsach: sinte-
mal ein solcher Gemahel/ ein so theurer Schatz vnnd
herrlichs kleinot/ in vilen Landschafften nicht zu-
finden/ in den Gott souil herrlicher tugenden/ nicht
anderstals in ein schrein zusamen gelegt/ die ein sol-
chen schein vnd lieblichen geruch/ von sich gegeben/
das vil dabey gesehen/ vnd jre hertzen erfrischet haben.
Darumm dann dises gantze Königreich mit E. G. trau
ret/ vnd vil ansehlicher vnd Christliche leut in andern
ländn/ disen E. G. Herrn Gemalsabgang/ schmertz-
lich klagen. Weil ich aber vor andern/ von jren G. sehr
vil wolthaten eingenommen/ vnd mir von E. G. jeder-
zeit/ beuorab in meiner langwirigen schwacheit/ alle
gnad vnd statliche handreichung beschehen: soll ich bil-
lich auch mehr als andere/ meines lieben Herrn vnd
Patrons todt klagen/ vnd mit E. G. ein gebürlichs
mitleiden tragen. Hab derowegen E. G. vnd vns allen
zu trost/ die Predig/ so ich bey d Leich E. G. Herren
Gemahels in beysein/ einer vnzalbaren menge volck/
von Geistlichen vnd Weltlichen/ hohes vnd niders-
stands gethon/ auff E. G. vnd viler andern begeren/

beschrei-

Vorꝛed.
duncket/ wir hetten vnſer Creutz mit andern gethei-
let/ kompt derowegen ſolchs zu eragen vns etwas
ringer vnd leichter an.

Dieweil dañ/ Wolgeboꝛne Gnedige Fraw/ E.
G. den jamer diſes ellenden lebens auch erfahren/
in dem ſie den theuren dapferen Chꝛiſtlichen Ritter
vñ Helden/ den wolgeboꝛnen Herꝛn Herꝛn Hanſen
Ruͤber/ ꝛc. E. G. geliebten Herꝛn Gemahel/ nicht
zwar verloꝛen/ ſonder gehn Himmel geſchickt/ dem
Gott ſein leben/ gleich wie ein Weber/ abgeriſſen/ ha-
ben E. G. zwar zu trauren gnugſame vrſach: ſinte-
mal ein ſolcher Gemahel/ ein ſo theurer Schatz vnnd
herꝛlichs kleinot/ in vilen Landſchafften nicht zu-
finden/ in den Gott ſouil herꝛlicher tugenden/ nicht
anderſtals in ein ſchrein zuſamen gelegt/ die ein ſol-
chen ſchein vnd lieblichen geruch/ von ſich gegeben/
das vil dabey geſehen/ vñ jre hertzen erfriſchet habẽ.
Darum̃ dañ diſes gantze Koͤnigreich mit E. G. trau
ret/ vñ vil anſehlicher vñ Chꝛiſtliche leut in andern
laͤnđn/ diſen E. G. Herꝛn Gemalsabgang/ ſchmertz-
lich klagẽ. Weil ich aber vor andern/ von jrẽ G. ſehr
vil wolthaten eingenom̃en/ vñ mir von E. G. jeder-
zeit/ beuorab in meiner langwirigẽ ſchwacheit/ alle
gnad vñ ſtatliche handreichung beſchehẽ: ſoll ich bil-
lich auch mehr als andere/ meines lieben Herꝛn vnd
Patrons todt klagen/ vñ mit E. G. ein gebuͤrlichs
mitleiden tragẽ. Hab derowegẽ E. G. vñ vns allen
zu troſt/ die Pꝛedig/ ſo ich bey đ Leich E. G. Herꝛẽ
Gemahels in beyſein/ einer vnzalbaren menge volck/
von Geiſtlichen vnd Weltlichen/ hohes vnd niders-
ſtands gethon/ auff E. G. vñ viler andern begeren/

beſchrei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0007" n="5"/>
          <fw type="header" place="top">Vor&#xA75B;ed.</fw><lb/> <hi rendition="#fr">duncket/ wir hetten vn&#x017F;er Creutz mit andern gethei-<lb/>
let/ kompt derowegen &#x017F;olchs zu eragen vns etwas<lb/>
ringer vnd leichter an.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Dieweil dan&#x0303;/ Wolgebo&#xA75B;ne Gnedige Fraw/ E.<lb/>
G. den jamer di&#x017F;es ellenden lebens auch erfahren/<lb/>
in dem &#x017F;ie den theuren dapferen Ch&#xA75B;i&#x017F;tlichen Ritter<lb/>
vn&#x0303; Helden/ den wolgebo&#xA75B;nen Her&#xA75B;n Her&#xA75B;n Han&#x017F;en<lb/>
Ru&#x0364;ber/ &#xA75B;c. E. G. geliebten Her&#xA75B;n Gemahel/ nicht<lb/>
zwar verlo&#xA75B;en/ &#x017F;onder gehn Himmel ge&#x017F;chickt/ dem<lb/>
Gott &#x017F;ein leben/ gleich wie ein Weber/ abgeri&#x017F;&#x017F;en/ ha-<lb/>
ben E. G. zwar zu trauren gnug&#x017F;ame vr&#x017F;ach: &#x017F;inte-<lb/>
mal ein &#x017F;olcher Gemahel/ ein &#x017F;o theurer Schatz vnnd<lb/>
her&#xA75B;lichs kleinot/ in vilen Land&#x017F;chafften nicht zu-<lb/>
finden/ in den Gott &#x017F;ouil her&#xA75B;licher tugenden/ nicht<lb/>
ander&#x017F;tals in ein &#x017F;chrein zu&#x017F;amen gelegt/ die ein &#x017F;ol-<lb/>
chen &#x017F;chein vnd lieblichen geruch/ von &#x017F;ich gegeben/<lb/>
das vil dabey ge&#x017F;ehen/ vn&#x0303; jre hertzen erfri&#x017F;chet habe&#x0303;.<lb/>
Darum&#x0303; dan&#x0303; di&#x017F;es gantze Ko&#x0364;nigreich mit E. G. trau<lb/>
ret/ vn&#x0303; vil an&#x017F;ehlicher vn&#x0303; Ch&#xA75B;i&#x017F;tliche leut in andern<lb/>
la&#x0364;n&#x0111;n/ di&#x017F;en E. G. Her&#xA75B;n Gemalsabgang/ &#x017F;chmertz-<lb/>
lich klage&#x0303;. Weil ich aber vor andern/ von jre&#x0303; G. &#x017F;ehr<lb/>
vil wolthaten eingenom&#x0303;en/ vn&#x0303; mir von E. G. jeder-<lb/>
zeit/ beuorab in meiner langwirige&#x0303; &#x017F;chwacheit/ alle<lb/>
gnad vn&#x0303; &#x017F;tatliche handreichung be&#x017F;chehe&#x0303;: &#x017F;oll ich bil-<lb/>
lich auch mehr als andere/ meines lieben Her&#xA75B;n vnd<lb/>
Patrons todt klagen/ vn&#x0303; mit E. G. ein gebu&#x0364;rlichs<lb/>
mitleiden trage&#x0303;. Hab derowege&#x0303; E. G. vn&#x0303; vns allen<lb/>
zu tro&#x017F;t/ die P&#xA75B;edig/ &#x017F;o ich bey &#x0111; Leich E. G. Her&#xA75B;e&#x0303;<lb/>
Gemahels in bey&#x017F;ein/ einer vnzalbaren menge volck/<lb/>
von Gei&#x017F;tlichen vnd Weltlichen/ hohes vnd niders-<lb/>
&#x017F;tands gethon/ auff E. G. vn&#x0303; viler andern begeren/</hi><lb/>
          <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#fr">be&#x017F;chrei-</hi> </fw><lb/>
        </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0007] Vorꝛed. duncket/ wir hetten vnſer Creutz mit andern gethei- let/ kompt derowegen ſolchs zu eragen vns etwas ringer vnd leichter an. Dieweil dañ/ Wolgeboꝛne Gnedige Fraw/ E. G. den jamer diſes ellenden lebens auch erfahren/ in dem ſie den theuren dapferen Chꝛiſtlichen Ritter vñ Helden/ den wolgeboꝛnen Herꝛn Herꝛn Hanſen Ruͤber/ ꝛc. E. G. geliebten Herꝛn Gemahel/ nicht zwar verloꝛen/ ſonder gehn Himmel geſchickt/ dem Gott ſein leben/ gleich wie ein Weber/ abgeriſſen/ ha- ben E. G. zwar zu trauren gnugſame vrſach: ſinte- mal ein ſolcher Gemahel/ ein ſo theurer Schatz vnnd herꝛlichs kleinot/ in vilen Landſchafften nicht zu- finden/ in den Gott ſouil herꝛlicher tugenden/ nicht anderſtals in ein ſchrein zuſamen gelegt/ die ein ſol- chen ſchein vnd lieblichen geruch/ von ſich gegeben/ das vil dabey geſehen/ vñ jre hertzen erfriſchet habẽ. Darum̃ dañ diſes gantze Koͤnigreich mit E. G. trau ret/ vñ vil anſehlicher vñ Chꝛiſtliche leut in andern laͤnđn/ diſen E. G. Herꝛn Gemalsabgang/ ſchmertz- lich klagẽ. Weil ich aber vor andern/ von jrẽ G. ſehr vil wolthaten eingenom̃en/ vñ mir von E. G. jeder- zeit/ beuorab in meiner langwirigẽ ſchwacheit/ alle gnad vñ ſtatliche handreichung beſchehẽ: ſoll ich bil- lich auch mehr als andere/ meines lieben Herꝛn vnd Patrons todt klagen/ vñ mit E. G. ein gebuͤrlichs mitleiden tragẽ. Hab derowegẽ E. G. vñ vns allen zu troſt/ die Pꝛedig/ ſo ich bey đ Leich E. G. Herꝛẽ Gemahels in beyſein/ einer vnzalbaren menge volck/ von Geiſtlichen vnd Weltlichen/ hohes vnd niders- ſtands gethon/ auff E. G. vñ viler andern begeren/ beſchrei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524151
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524151/7
Zitationshilfe: Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524151/7>, abgerufen am 29.04.2024.