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Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587.

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Diese Frage bedurfft Johannes für seine Person nicht/
Sintemal er Christum kante in MutterLeib/ da er noch
vngeboren war/ Luc. 1. Zum Andern/ hatte er jn ge-
taufft/ vnd zu jm gesagt: Jch bedarff wol/ das ich von
dir getaufft werde/ vnd du komest zu mir/ Vnd Christus
hatte jm geantwortet/ Lasse es jetzund also sein/ Also
gebüret es vns/ alle Gerechtigkeit zu erfüllen/ Da lies
ers jme zu/ Matth: 3.

ZVm Dritten/ hatte jm Gott selbst ein Warzeichen
gegeben/ vnd zu jme gesagt: Vber welchem du wirst se-
hen den Geist Gottes herab fahren/ vnd auff jm bleiben/
der ist der Messias. Nun sahe Johannes/ da er Chri-
stum tauffte/ den Geist Gottes in Tauben Gestalt her-
ab fahren/ vnd vber jm bleiben. Daraus wuste er/ das
Er der warhafftige Messias were/ wie er Joannes am
1. Cap: selber bezeuget.

ZVm vierdten vnd letzten/ Hatte auch Johannes
den abgesanden Priestern vnd Leuiten von Christo gezeu
get/ das Er mitten vnter jnen getretten war/ den sie nicht
kanten/ Hatte auch den Leuten von jm gepredigt/ vnd
mit Fingern auff jn gezeyget/ vnd gesagt: Sihe/ das
ist Gottes Lamb/ das der gantzen Welt Sünde tregt/
Johan: 1.

Daraus erscheinet gnugsam/ das Christus Johanni
vberaus reichlich ist bekant gewesen/ Darumb hat Er
seinet halben keines fragens bedurfft/ Sondern hat da-
mit nur Gelegenheit gesucht/ das er seine Jünger Chri-
sto zuweiset/ vnd jm anhengig machte/ weil er adnemen
vnd sterben: Christus aber zunemen vnd wachsen solte/
Joan. 3. Also ist Johannis höchste Sorge auch/ für die
liebe Kirche/ vnd jre dürfftige Gliedmassen.

Gleicher Gestalt hat sich Christus selber berviesen/
da jtzund die zeit seines Leydeus vnd Abschieds vorhan

den

Dieſe Frage bedurfft Johannes fuͤr ſeine Perſon nicht/
Sintemal er Chriſtum kante in MutterLeib/ da er noch
vngeboren war/ Luc. 1. Zum Andern/ hatte er jn ge-
taufft/ vnd zu jm geſagt: Jch bedarff wol/ das ich von
dir getaufft werde/ vnd du komeſt zu mir/ Vnd Chriſtus
hatte jm geantwortet/ Laſſe es jetzund alſo ſein/ Alſo
gebuͤret es vns/ alle Gerechtigkeit zu erfuͤllen/ Da lies
ers jme zu/ Matth: 3.

ZVm Dritten/ hatte jm Gott ſelbſt ein Warzeichen
gegeben/ vnd zu jme geſagt: Vber welchem du wirſt ſe-
hen den Geiſt Gottes herab fahren/ vnd auff jm bleibẽ/
der iſt der Meſsias. Nun ſahe Johannes/ da er Chri-
ſtum tauffte/ den Geiſt Gottes in Tauben Geſtalt her-
ab fahren/ vnd vber jm bleiben. Daraus wuſte er/ das
Er der warhafftige Meſsias were/ wie er Joannes am
1. Cap: ſelber bezeuget.

ZVm vierdten vnd letzten/ Hatte auch Johannes
den abgeſanden Prieſtern vnd Leuitẽ von Chriſto gezeu
get/ das Er mitten vnter jnen getrettẽ war/ den ſie nicht
kanten/ Hatte auch den Leuten von jm gepredigt/ vnd
mit Fingern auff jn gezeyget/ vnd geſagt: Sihe/ das
iſt Gottes Lamb/ das der gantzen Welt Suͤnde tregt/
Johan: 1.

Daraus erſcheinet gnugſam/ das Chriſtus Johanni
vberaus reichlich iſt bekant geweſen/ Darumb hat Er
ſeinet halben keines fragens bedurfft/ Sondern hat da-
mit nur Gelegenheit geſucht/ das er ſeine Juͤnger Chri-
ſto zuweiſet/ vnd jm anhengig machte/ weil er adnemen
vnd ſterben: Chriſtus aber zunemen vnd wachſen ſolte/
Joan. 3. Alſo iſt Johannis hoͤchſte Sorge auch/ fuͤr die
liebe Kirche/ vnd jre duͤrfftige Gliedmaſſen.

Gleicher Geſtalt hat ſich Chriſtus ſelber bervieſen/
da jtzund die zeit ſeines Leydeus vnd Abſchieds vorhan

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[[66]/0066] Dieſe Frage bedurfft Johannes fuͤr ſeine Perſon nicht/ Sintemal er Chriſtum kante in MutterLeib/ da er noch vngeboren war/ Luc. 1. Zum Andern/ hatte er jn ge- taufft/ vnd zu jm geſagt: Jch bedarff wol/ das ich von dir getaufft werde/ vnd du komeſt zu mir/ Vnd Chriſtus hatte jm geantwortet/ Laſſe es jetzund alſo ſein/ Alſo gebuͤret es vns/ alle Gerechtigkeit zu erfuͤllen/ Da lies ers jme zu/ Matth: 3. ZVm Dritten/ hatte jm Gott ſelbſt ein Warzeichen gegeben/ vnd zu jme geſagt: Vber welchem du wirſt ſe- hen den Geiſt Gottes herab fahren/ vnd auff jm bleibẽ/ der iſt der Meſsias. Nun ſahe Johannes/ da er Chri- ſtum tauffte/ den Geiſt Gottes in Tauben Geſtalt her- ab fahren/ vnd vber jm bleiben. Daraus wuſte er/ das Er der warhafftige Meſsias were/ wie er Joannes am 1. Cap: ſelber bezeuget. ZVm vierdten vnd letzten/ Hatte auch Johannes den abgeſanden Prieſtern vnd Leuitẽ von Chriſto gezeu get/ das Er mitten vnter jnen getrettẽ war/ den ſie nicht kanten/ Hatte auch den Leuten von jm gepredigt/ vnd mit Fingern auff jn gezeyget/ vnd geſagt: Sihe/ das iſt Gottes Lamb/ das der gantzen Welt Suͤnde tregt/ Johan: 1. Daraus erſcheinet gnugſam/ das Chriſtus Johanni vberaus reichlich iſt bekant geweſen/ Darumb hat Er ſeinet halben keines fragens bedurfft/ Sondern hat da- mit nur Gelegenheit geſucht/ das er ſeine Juͤnger Chri- ſto zuweiſet/ vnd jm anhengig machte/ weil er adnemen vnd ſterben: Chriſtus aber zunemen vnd wachſen ſolte/ Joan. 3. Alſo iſt Johannis hoͤchſte Sorge auch/ fuͤr die liebe Kirche/ vnd jre duͤrfftige Gliedmaſſen. Gleicher Geſtalt hat ſich Chriſtus ſelber bervieſen/ da jtzund die zeit ſeines Leydeus vnd Abſchieds vorhan den

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Zitationshilfe:	Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587, S. [66]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524279/66>, abgerufen am 30.04.2024.

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