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Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612].

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Daher auch S. Petrus dessen so wol als Paulus in
vorhabendem Sprüchlein alleine gedencket/ als er
vns auch zum streit wieder den Teufel ausrüstet/ sa-
gende 1. Epist. 5. Euer Wiedersacher der Teufel ge-1. Pet. 5.
het vmbher wie ein brüllender Lewe/ vnd suchet wel-
chen er verschlinge/ dem wiederstehet fest im glau-
ben. Jnmassen auch der heilige Johannes diß für
allen andern herfür zeucht/ da er 1. Epist. 5. saget: Al-1. Joh. 5.
les was von Gott geboren ist/ vberwindet die Welt/
vnd vnser glaube ist der sieg/ der die welt vberwunden
hat. Vnd ist sonsten der glaube als ein sieghafftes
instrument in heiliger Schrifft in solcher autoritetMagna fi-
dei inscri-
ptura sacra
autoritas.

vnd ansehen/ daß so offt der HErr Christus einem
Patienten zur gesundheit hilfft/ so schreibet Er solch
Werck dem glauben zu vnd spricht: Dein glaub hat
dir geholffen: Da Ers doch selber gethan hat/ vnd
der glaube nichts mehr bey der sache gethan/ als daß
Er die bewiesene hülffe mit einer rechten Betlers-
Hand ergrieffen hat. So hoch vnd werth ist der
glaube gehalten für den Augen GOttes. Ja der
HErr Christus eignet dem glauben so grosse krafftMarci 9.
vnd wirckung zu/ daß Er Marci 9. sagen darff:
Omnia possibilia credenti, Einem gleubigen sind
alle ding möglich. Dessen wird vns in der EpistelEbr. 11.
an die Ebreer an 11. Capitel gar ein langer Catalo-
gus exemplorum
für augen gestellet/ was die hei-
ligen Gottes durch den glauben für Rittermeßige
thaten begangen haben/ Denn wodurch hat der Ertz-
Vater Abraham obgesieget/ vnd den Ehrenpreiß be-
halten/ da er mit der Göttlichen Majestet so manchGen. 17.
Rom. 4.

hartes vnd schweres gänglein thun mus. Durch
den glauben/ damit er auch den ruhm erlanget/ daß
er Abraham/ daß ist/ ein Vater aller gleubigen ge-
nennet worden.

Wodurch
D iij

Daher auch S. Petrus deſſen ſo wol als Paulus in
vorhabendem Spruͤchlein alleine gedencket/ als er
vns auch zum ſtreit wieder den Teufel ausruͤſtet/ ſa-
gende 1. Epiſt. 5. Euer Wiederſacher der Teufel ge-1. Pet. 5.
het vmbher wie ein bruͤllender Lewe/ vnd ſuchet wel-
chen er verſchlinge/ dem wiederſtehet feſt im glau-
ben. Jnmaſſen auch der heilige Johannes diß fuͤr
allen andern herfuͤr zeucht/ da er 1. Epiſt. 5. ſaget: Al-1. Joh. 5.
les was von Gott geboren iſt/ vberwindet die Welt/
vnd vnſer glaube iſt der ſieg/ der die welt vberwunden
hat. Vnd iſt ſonſten der glaube als ein ſieghafftes
inſtrument in heiliger Schrifft in ſolcher autoritetMagna fi-
dei inſcri-
ptura ſacra
autoritas.

vnd anſehen/ daß ſo offt der HErr Chriſtus einem
Patienten zur geſundheit hilfft/ ſo ſchreibet Er ſolch
Werck dem glauben zu vnd ſpricht: Dein glaub hat
dir geholffen: Da Ers doch ſelber gethan hat/ vnd
der glaube nichts mehr bey der ſache gethan/ als daß
Er die bewieſene huͤlffe mit einer rechten Betlers-
Hand ergrieffen hat. So hoch vnd werth iſt der
glaube gehalten fuͤr den Augen GOttes. Ja der
HErr Chriſtus eignet dem glauben ſo groſſe krafftMarci 9.
vnd wirckung zu/ daß Er Marci 9. ſagen darff:
Omnia poſſibilia credenti, Einem gleubigen ſind
alle ding moͤglich. Deſſen wird vns in der EpiſtelEbr. 11.
an die Ebreer an 11. Capitel gar ein langer Catalo-
gus exemplorum
fuͤr augen geſtellet/ was die hei-
ligen Gottes durch den glauben fuͤr Rittermeßige
thaten begangen haben/ Denn wodurch hat der Ertz-
Vater Abraham obgeſieget/ vnd den Ehrenpreiß be-
halten/ da er mit der Goͤttlichen Majeſtet ſo manchGen. 17.
Rom. 4.

hartes vnd ſchweres gaͤnglein thun mus. Durch
den glauben/ damit er auch den ruhm erlanget/ daß
er Abraham/ daß iſt/ ein Vater aller gleubigen ge-
nennet worden.

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[[29]/0029] Daher auch S. Petrus deſſen ſo wol als Paulus in vorhabendem Spruͤchlein alleine gedencket/ als er vns auch zum ſtreit wieder den Teufel ausruͤſtet/ ſa- gende 1. Epiſt. 5. Euer Wiederſacher der Teufel ge- het vmbher wie ein bruͤllender Lewe/ vnd ſuchet wel- chen er verſchlinge/ dem wiederſtehet feſt im glau- ben. Jnmaſſen auch der heilige Johannes diß fuͤr allen andern herfuͤr zeucht/ da er 1. Epiſt. 5. ſaget: Al- les was von Gott geboren iſt/ vberwindet die Welt/ vnd vnſer glaube iſt der ſieg/ der die welt vberwunden hat. Vnd iſt ſonſten der glaube als ein ſieghafftes inſtrument in heiliger Schrifft in ſolcher autoritet vnd anſehen/ daß ſo offt der HErr Chriſtus einem Patienten zur geſundheit hilfft/ ſo ſchreibet Er ſolch Werck dem glauben zu vnd ſpricht: Dein glaub hat dir geholffen: Da Ers doch ſelber gethan hat/ vnd der glaube nichts mehr bey der ſache gethan/ als daß Er die bewieſene huͤlffe mit einer rechten Betlers- Hand ergrieffen hat. So hoch vnd werth iſt der glaube gehalten fuͤr den Augen GOttes. Ja der HErr Chriſtus eignet dem glauben ſo groſſe krafft vnd wirckung zu/ daß Er Marci 9. ſagen darff: Omnia poſſibilia credenti, Einem gleubigen ſind alle ding moͤglich. Deſſen wird vns in der Epiſtel an die Ebreer an 11. Capitel gar ein langer Catalo- gus exemplorum fuͤr augen geſtellet/ was die hei- ligen Gottes durch den glauben fuͤr Rittermeßige thaten begangen haben/ Denn wodurch hat der Ertz- Vater Abraham obgeſieget/ vnd den Ehrenpreiß be- halten/ da er mit der Goͤttlichen Majeſtet ſo manch hartes vnd ſchweres gaͤnglein thun mus. ℞ Durch den glauben/ damit er auch den ruhm erlanget/ daß er Abraham/ daß iſt/ ein Vater aller gleubigen ge- nennet worden. 1. Pet. 5. 1. Joh. 5. Magna fi- dei inſcri- ptura ſacra autoritas. Marci 9. Ebr. 11. Gen. 17. Rom. 4. Wodurch D iij

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Zitationshilfe: Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612], S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524370/29>, abgerufen am 29.04.2024.