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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
sie von den Teuffeln besessen/ ihre
Feinde mit grosser
furie anfallen/
schlagen tod und lassen sich todt-
schlagen.
(q) Das wäre wahrhafftig
ein sehr schlechtes Mittel wider verzag-
te Soldaten. Ich kan mir aber nichts
unvernunfftigers einbilden/ als 4. 6.
oder mehr Kanne Bier beym. Toback
zu trincken/ und hingegen eine wenige
Feuchtigkeit oder Schleim auszuwerf-
fen/ ja wohl gar die nützliche und gute
Feuchte Salivam oder Speichel abzu-
zapffen/ und wiederum rohe Feuch-
tigkeit einzufüllen. Das heist ja recht/
das useron proteron gespielet. Dan-
nenhero jener Helm-Städische Profes-
sor
(r) es denen Studenten für sehr ü-
bel gehalten/ die den Toback zu starck
und ohne Noth getruncken/ sagende:
quid turpius & homine liberali indigni-
us, quam ex Cerebro nobilissima illa
mentis sede vaporarium efficere?
Was
ist doch schändlicher und einem
freyen Menschen unanständiger/

als
(q) Joh. Lehrius Navig. Brasil, p. 212. 219.
(r) Tappius orat. d. Tobac.
K 3

und derer Curen.
ſie von den Teuffeln beſeſſen/ ihre
Feinde mit groſſer
furie anfallen/
ſchlagen tod und laſſen ſich todt-
ſchlagen.
(q) Das waͤre wahrhafftig
ein ſehr ſchlechtes Mittel wider verzag-
te Soldaten. Ich kan mir aber nichts
unvernunfftigers einbilden/ als 4. 6.
oder mehr Kanne Bier beym. Toback
zu trincken/ und hingegen eine wenige
Feuchtigkeit oder Schleim auszuwerf-
fen/ ja wohl gar die nuͤtzliche und gute
Feuchte Salivam oder Speichel abzu-
zapffen/ und wiederum rohe Feuch-
tigkeit einzufuͤllen. Das heiſt ja recht/
das ὕςερον πρώτερον geſpielet. Dan-
nenhero jener Helm-Staͤdiſche Profeſ-
ſor
(r) es denen Studenten fuͤr ſehr uͤ-
bel gehalten/ die den Toback zu ſtarck
und ohne Noth getruncken/ ſagende:
quid turpius & homine liberali indigni-
us, quam ex Cerebro nobiliſſima illa
mentis ſede vaporarium efficere?
Was
iſt doch ſchaͤndlicher und einem
freyen Menſchen unanſtaͤndiger/

als
(q) Joh. Lehrius Navig. Braſil, p. 212. 219.
(r) Tappius orat. d. Tobac.
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[221/0247] und derer Curen. ſie von den Teuffeln beſeſſen/ ihre Feinde mit groſſer furie anfallen/ ſchlagen tod und laſſen ſich todt- ſchlagen. (q) Das waͤre wahrhafftig ein ſehr ſchlechtes Mittel wider verzag- te Soldaten. Ich kan mir aber nichts unvernunfftigers einbilden/ als 4. 6. oder mehr Kanne Bier beym. Toback zu trincken/ und hingegen eine wenige Feuchtigkeit oder Schleim auszuwerf- fen/ ja wohl gar die nuͤtzliche und gute Feuchte Salivam oder Speichel abzu- zapffen/ und wiederum rohe Feuch- tigkeit einzufuͤllen. Das heiſt ja recht/ das ὕςερον πρώτερον geſpielet. Dan- nenhero jener Helm-Staͤdiſche Profeſ- ſor (r) es denen Studenten fuͤr ſehr uͤ- bel gehalten/ die den Toback zu ſtarck und ohne Noth getruncken/ ſagende: quid turpius & homine liberali indigni- us, quam ex Cerebro nobiliſſima illa mentis ſede vaporarium efficere? Was iſt doch ſchaͤndlicher und einem freyen Menſchen unanſtaͤndiger/ als (q) Joh. Lehrius Navig. Braſil, p. 212. 219. (r) Tappius orat. d. Tobac. K 3

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/247>, abgerufen am 29.04.2024.