Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

Bild:
<< vorherige Seite

Arundo, Canna Indica.

Seynd zweyerley Sorten, eine mit gelben/ die andere mit rothen Blumen/ haben schöne breite Blätter/ müssen deß Winters gantz trucken in der Stube gehalten werden/ oder man legt sie in trucken Sand beym Ofen: Wann das Laub erst her für kommet/ ists den Pfeffer-Häußlein nicht ungleich/ ist wohl zwey oder drey Fuß hoch/ und wird von eigenen Pflantzen zugezielet. Wird auch wohl gesäet/ aber die Saat muß bey acht Tag wol geweichet seyn/ blühet noch selbigen Jahrs / bringt aber keinen reiffen Saamen.

Juden-Kirschen/ Alkekengi, Halicacabum

Werden durch deren lange Wurtzeln erzielt und vermehrt/ weiles durch den Saamen langsam damit hergeht/ stehen gern feucht ausser der Sonnen/ bringen weisse Blumen und hernach rothe Blasen/ darinn die Kirschen verborgen ligen / blühen im Julio.

Beweisen ihren Nutz in Nieren und Blasen-Stein/ in gelber Sucht/ in geronnenem Geblüte/ Blatter und Blasen im Wasser oder Wein/ welches besser ist/ gesotten und davon getruncken.

Constantinopelen, Lichnis Calcedonica.

Deren sind drey oder vier Sorten, als einfach und doppelte incarnate, einfach weisse und einfach leibfarbig/ werden in diesem Monat durchs Abreissen der Pflanzen vermehret/ und in sandigen Grund versetzt: Hiesige blaue Korn-Blumen werden Lychnis agria & flos frumenti, auch Cyanus segetum genant.

Phalangium, Erd-Spinnen-Kraut.

Ist zweyerley/ eine weiß/ und die andere blau/ wird in diesem Monat von einandet gerissen und verpflantzet.

Bellis Major, Maaß-Lieben.

Man reiße die gedoppelten aniezo von einander/ und setzt sie umb die Bette an fruchte Oerter/ ie weniger sie aber abgerissen werden/ ie stärckere Blumen sie tragen/ dern gibts viletley Sorten, als weisse/ bunte/ rothe und

Arundo, Canna Indica.

Seynd zweyerley Sorten, eine mit gelben/ die andere mit rothen Blumen/ haben schöne breite Blätter/ müssen deß Winters gantz trucken in der Stube gehalten werden/ oder man legt sie in trucken Sand beym Ofen: Wann das Laub erst her für kommet/ ists den Pfeffer-Häußlein nicht ungleich/ ist wohl zwey oder drey Fuß hoch/ und wird von eigenen Pflantzen zugezielet. Wird auch wohl gesäet/ aber die Saat muß bey acht Tag wol geweichet seyn/ blühet noch selbigen Jahrs / bringt aber keinen reiffen Saamen.

Juden-Kirschen/ Alkekengi, Halicacabum

Werden durch deren lange Wurtzeln erzielt und vermehrt/ weiles durch den Saamen langsam damit hergeht/ stehen gern feucht ausser der Sonnen/ bringen weisse Blumen und hernach rothe Blasen/ darinn die Kirschẽ verborgen ligen / blühen im Julio.

Beweisen ihren Nutz in Nieren und Blasen-Stein/ in gelber Sucht/ in geronnenem Geblüte/ Blatter und Blasen im Wasser oder Wein/ welches besser ist/ gesotten und davon getruncken.

Constantinopelen, Lichnis Calcedonica.

Deren sind drey oder vier Sorten, als einfach und doppelte incarnate, einfach weisse und einfach leibfarbig/ werden in diesem Monat durchs Abreissen der Pflanzen vermehret/ und in sandigen Grund versetzt: Hiesige blaue Korn-Blumen werden Lychnis agria & flos frumenti, auch Cyanus segetum genant.

Phalangium, Erd-Spinnen-Kraut.

Ist zweyerley/ eine weiß/ und die andere blau/ wird in diesem Monat von einandet gerissen und verpflantzet.

Bellis Major, Maaß-Lieben.

Man reiße die gedoppelten aniezo von einander/ und setzt sie umb die Bette an fruchte Oerter/ ie weniger sie aber abgerissen werden/ ie stärckere Blumen sie tragen/ dern gibts viletley Sorten, als weisse/ bunte/ rothe uñ

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0125" n="91"/>
        <p>Arundo, Canna Indica.</p>
        <p>Seynd zweyerley Sorten, eine mit gelben/ die andere mit rothen Blumen/ haben                      schöne breite Blätter/ müssen deß Winters gantz trucken in der Stube gehalten                      werden/ oder man legt sie in trucken Sand beym Ofen: Wann das Laub erst her für                      kommet/ ists den Pfeffer-Häußlein nicht ungleich/ ist wohl zwey oder drey Fuß                      hoch/ und wird von eigenen Pflantzen zugezielet. Wird auch wohl gesäet/ aber                      die Saat muß bey acht Tag wol geweichet seyn/ blühet noch selbigen Jahrs /                      bringt aber keinen reiffen Saamen.</p>
        <p>Juden-Kirschen/ Alkekengi, Halicacabum</p>
        <p>Werden durch deren lange Wurtzeln erzielt und vermehrt/ weiles durch den Saamen                      langsam damit hergeht/ stehen gern feucht ausser der Sonnen/ bringen weisse                      Blumen und hernach rothe Blasen/ darinn die Kirsche&#x0303; verborgen ligen /                      blühen im Julio.</p>
        <p>Beweisen ihren Nutz in Nieren und Blasen-Stein/ in gelber Sucht/ in geronnenem                      Geblüte/ Blatter und Blasen im Wasser oder Wein/ welches besser ist/ gesotten                      und davon getruncken.</p>
        <p>Constantinopelen, Lichnis Calcedonica.</p>
        <p>Deren sind drey oder vier Sorten, als einfach und doppelte incarnate, einfach                      weisse und einfach leibfarbig/ werden in diesem Monat durchs Abreissen der                      Pflanzen vermehret/ und in sandigen Grund versetzt: Hiesige blaue Korn-Blumen                      werden Lychnis agria &amp; flos frumenti, auch Cyanus segetum genant.</p>
        <p>Phalangium, Erd-Spinnen-Kraut.</p>
        <p>Ist zweyerley/ eine weiß/ und die andere blau/ wird in diesem Monat von                      einandet gerissen und verpflantzet.</p>
        <p>Bellis Major, Maaß-Lieben.</p>
        <p>Man reiße die gedoppelten aniezo von einander/ und setzt sie umb die Bette an                      fruchte Oerter/ ie weniger sie aber abgerissen werden/ ie stärckere Blumen sie                      tragen/ dern gibts viletley Sorten, als weisse/ bunte/ rothe un&#x0303;
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[91/0125] Arundo, Canna Indica. Seynd zweyerley Sorten, eine mit gelben/ die andere mit rothen Blumen/ haben schöne breite Blätter/ müssen deß Winters gantz trucken in der Stube gehalten werden/ oder man legt sie in trucken Sand beym Ofen: Wann das Laub erst her für kommet/ ists den Pfeffer-Häußlein nicht ungleich/ ist wohl zwey oder drey Fuß hoch/ und wird von eigenen Pflantzen zugezielet. Wird auch wohl gesäet/ aber die Saat muß bey acht Tag wol geweichet seyn/ blühet noch selbigen Jahrs / bringt aber keinen reiffen Saamen. Juden-Kirschen/ Alkekengi, Halicacabum Werden durch deren lange Wurtzeln erzielt und vermehrt/ weiles durch den Saamen langsam damit hergeht/ stehen gern feucht ausser der Sonnen/ bringen weisse Blumen und hernach rothe Blasen/ darinn die Kirschẽ verborgen ligen / blühen im Julio. Beweisen ihren Nutz in Nieren und Blasen-Stein/ in gelber Sucht/ in geronnenem Geblüte/ Blatter und Blasen im Wasser oder Wein/ welches besser ist/ gesotten und davon getruncken. Constantinopelen, Lichnis Calcedonica. Deren sind drey oder vier Sorten, als einfach und doppelte incarnate, einfach weisse und einfach leibfarbig/ werden in diesem Monat durchs Abreissen der Pflanzen vermehret/ und in sandigen Grund versetzt: Hiesige blaue Korn-Blumen werden Lychnis agria & flos frumenti, auch Cyanus segetum genant. Phalangium, Erd-Spinnen-Kraut. Ist zweyerley/ eine weiß/ und die andere blau/ wird in diesem Monat von einandet gerissen und verpflantzet. Bellis Major, Maaß-Lieben. Man reiße die gedoppelten aniezo von einander/ und setzt sie umb die Bette an fruchte Oerter/ ie weniger sie aber abgerissen werden/ ie stärckere Blumen sie tragen/ dern gibts viletley Sorten, als weisse/ bunte/ rothe uñ

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/125
Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/125>, abgerufen am 11.05.2024.