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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Am füglichsten will sichs aber schicken/ daß ihr also fort im Eintritt deß Gartens: erstlich das Blumen: hernacher Küchen: und am Ende das Baum-Stücke leget sonderbahr/ wann der Platz hinter eurem Hauß und nahe an den Gemächern gelegen.

CAP. IV.

Von der Bezäunung.

WAnn nun der Platz noch an allen Ecken offen/ müsset ihr euch entschliessen/ ob ihr selbigen mit einer nicht allzu hohen Mauer/ einer Planckt oder grünen Hecke wollet umgeben lassen.

Hier zu Lande wird eine lebendige Hecke oder grüner Hagen den andern allen vorgezogen/ wiewol/ wann sie von alten Stämmen gepflantzet/ offt bald wider verdorren und vergehen/ deßwegen junge Hecken vom Samen solcher gestalt erzogen werden: Man gräbt im Herbst umb den Garten einen Graben/ einen Fuß tieff und breit/ und hinter solchen noch einen dergleichen Graben/ also/ daß zwischen beyden Gräbern ein Fuß breit Platz oder Raum bleibt/ lasset beyde Gräben also offen/ und die außgegrabene Erde auf dem Lande den gantzen Winter über ligen / wann es gegen den Frühling kommt/ werden solche Gräben von Wasser/ so sich etwan darinn gesammlet/ gereinigt/ mit der im Herbst außgegrabnen Erde wider halb zugefüllt/ und mit Weiß-Dorn-Beeren (welche Beeren in allen Hecken und Wäldern im Herbst-Monat bey ihrer Zeitigung überflüssig zu bekommen und zu sammlen) besäet/ hernach wird solcher Saame mit guter leichter Erde bedecket/ und werden innerhalb vier Wochen die jungen Dörner schon herfür kommen/ welche folglich bey ihrem Wachsthum/ von aussen und innen/ an beyden Gräben/ mit Anbindung gerader Stöcker oder Stangen also gerichtet und gewehnet werden/ daß sie fein gegen einander und über den freygelassenen mittlern Platz wachsen können; Auf diese Weise kan man in kurtzer Zeit einen schönen drey Fuß dick/ lebendig- und beständigen Hagen haben.

Am füglichsten will sichs aber schicken/ daß ihr also fort im Eintritt deß Gartens: erstlich das Blumen: hernacher Küchen: und am Ende das Baum-Stücke leget sonderbahr/ wann der Platz hinter eurem Hauß und nahe an den Gemächern gelegen.

CAP. IV.

Von der Bezäunung.

WAnn nun der Platz noch an allen Ecken offen/ müsset ihr euch entschliessen/ ob ihr selbigen mit einer nicht allzu hohen Mauer/ einer Planckt oder grünen Hecke wollet umgeben lassen.

Hier zu Lande wird eine lebendige Hecke oder grüner Hagen den andern allen vorgezogen/ wiewol/ wann sie von alten Stämmen gepflantzet/ offt bald wider verdorren und vergehen/ deßwegen junge Hecken vom Samen solcher gestalt erzogen werden: Man gräbt im Herbst umb den Garten einen Graben/ einen Fuß tieff und breit/ und hinter solchen noch einen dergleichen Graben/ also/ daß zwischen beyden Gräbern ein Fuß breit Platz oder Raum bleibt/ lasset beyde Gräben also offen/ und die außgegrabene Erde auf dem Lande den gantzen Winter über ligen / wann es gegen den Frühling kom̃t/ werden solche Gräben von Wasser/ so sich etwan darinn gesam̃let/ gereinigt/ mit der im Herbst außgegrabnen Erde wider halb zugefüllt/ und mit Weiß-Dorn-Beeren (welche Beeren in allen Hecken und Wäldern im Herbst-Monat bey ihrer Zeitigung überflüssig zu bekommen und zu sam̃len) besäet/ hernach wird solcher Saame mit guter leichter Erde bedecket/ und werden innerhalb vier Wochen die jungen Dörner schon herfür kommen/ welche folglich bey ihrem Wachsthum/ von aussen und innen/ an beyden Gräben/ mit Anbindung gerader Stöcker oder Stangen also gerichtet und gewehnet werden/ daß sie fein gegen einander und über den freygelassenen mittlern Platz wachsen können; Auf diese Weise kan man in kurtzer Zeit einen schönen drey Fuß dick/ lebendig- und beständigen Hagen haben.

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[4/0038] Am füglichsten will sichs aber schicken/ daß ihr also fort im Eintritt deß Gartens: erstlich das Blumen: hernacher Küchen: und am Ende das Baum-Stücke leget sonderbahr/ wann der Platz hinter eurem Hauß und nahe an den Gemächern gelegen. CAP. IV. Von der Bezäunung. WAnn nun der Platz noch an allen Ecken offen/ müsset ihr euch entschliessen/ ob ihr selbigen mit einer nicht allzu hohen Mauer/ einer Planckt oder grünen Hecke wollet umgeben lassen. Hier zu Lande wird eine lebendige Hecke oder grüner Hagen den andern allen vorgezogen/ wiewol/ wann sie von alten Stämmen gepflantzet/ offt bald wider verdorren und vergehen/ deßwegen junge Hecken vom Samen solcher gestalt erzogen werden: Man gräbt im Herbst umb den Garten einen Graben/ einen Fuß tieff und breit/ und hinter solchen noch einen dergleichen Graben/ also/ daß zwischen beyden Gräbern ein Fuß breit Platz oder Raum bleibt/ lasset beyde Gräben also offen/ und die außgegrabene Erde auf dem Lande den gantzen Winter über ligen / wann es gegen den Frühling kom̃t/ werden solche Gräben von Wasser/ so sich etwan darinn gesam̃let/ gereinigt/ mit der im Herbst außgegrabnen Erde wider halb zugefüllt/ und mit Weiß-Dorn-Beeren (welche Beeren in allen Hecken und Wäldern im Herbst-Monat bey ihrer Zeitigung überflüssig zu bekommen und zu sam̃len) besäet/ hernach wird solcher Saame mit guter leichter Erde bedecket/ und werden innerhalb vier Wochen die jungen Dörner schon herfür kommen/ welche folglich bey ihrem Wachsthum/ von aussen und innen/ an beyden Gräben/ mit Anbindung gerader Stöcker oder Stangen also gerichtet und gewehnet werden/ daß sie fein gegen einander und über den freygelassenen mittlern Platz wachsen können; Auf diese Weise kan man in kurtzer Zeit einen schönen drey Fuß dick/ lebendig- und beständigen Hagen haben.

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/38>, abgerufen am 28.04.2024.