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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Wahres Christenth. C. VIII.
Joh. 12, 35. Es ist das Licht noch
eine kleine Weile bey euch/ wandelt
im Licht/ dieweil ihr das Licht
habt/ daß euch die Finsterniß nicht
überfalle.

JN diesem Spruch werden wir
von dem Evangelisten Johan-
ne angemahnet zur Busse/ und
zwar/ daß wir die Zeit/ die wir hier ha-
ben zu leben/ nicht übel oder zu Sün-
den anwenden sollen/ sondern vielmehr
daß wir sollen machen/ daß wir zur Bus-
se oder zum Lichte kommen/ damit wir
nicht von der Finsterniß überfallen wer-
den/ das ist/ daß nicht einsten/ wenn
wir die Busse suchen/ sie uns verschlossen
ist/ und wir sie nicht finden mögen; sondern
daß wir sie in der Gnaden-Zeit wohl an-
wenden/ wenn sie uns GOtt anbeut/ und
daß wir sie annehmen; denn GOttes
Hand reichet uns täglich dar allerley Gu-
tes am Geistlichen: daß wir also nicht
klagen dürffen/ GOtt gebe oder lege

uns
Wahres Chriſtenth. C. VIII.
Joh. 12, 35. Es iſt das Licht noch
eine kleine Weile bey euch/ wandelt
im Licht/ dieweil ihr das Licht
habt/ daß euch die Finſterniß nicht
uͤberfalle.

JN dieſem Spruch werden wir
von dem Evangeliſten Johan-
ne angemahnet zur Buſſe/ und
zwar/ daß wir die Zeit/ die wir hier ha-
ben zu leben/ nicht uͤbel oder zu Suͤn-
den anwenden ſollen/ ſondern vielmehr
daß wir ſollen machen/ daß wir zur Buſ-
ſe oder zum Lichte kommen/ damit wir
nicht von der Finſterniß uͤberfallen wer-
den/ das iſt/ daß nicht einſten/ wenn
wir die Buſſe ſuchen/ ſie uns verſchloſſen
iſt/ und wir ſie nicht findē moͤgen; ſondern
daß wir ſie in der Gnaden-Zeit wohl an-
wenden/ wenn ſie uns GOtt anbeut/ und
daß wir ſie annehmen; denn GOttes
Hand reichet uns taͤglich dar allerley Gu-
tes am Geiſtlichen: daß wir alſo nicht
klagen duͤrffen/ GOtt gebe oder lege

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[113/0139] Wahres Chriſtenth. C. VIII. Joh. 12, 35. Es iſt das Licht noch eine kleine Weile bey euch/ wandelt im Licht/ dieweil ihr das Licht habt/ daß euch die Finſterniß nicht uͤberfalle. JN dieſem Spruch werden wir von dem Evangeliſten Johan- ne angemahnet zur Buſſe/ und zwar/ daß wir die Zeit/ die wir hier ha- ben zu leben/ nicht uͤbel oder zu Suͤn- den anwenden ſollen/ ſondern vielmehr daß wir ſollen machen/ daß wir zur Buſ- ſe oder zum Lichte kommen/ damit wir nicht von der Finſterniß uͤberfallen wer- den/ das iſt/ daß nicht einſten/ wenn wir die Buſſe ſuchen/ ſie uns verſchloſſen iſt/ und wir ſie nicht findē moͤgen; ſondern daß wir ſie in der Gnaden-Zeit wohl an- wenden/ wenn ſie uns GOtt anbeut/ und daß wir ſie annehmen; denn GOttes Hand reichet uns taͤglich dar allerley Gu- tes am Geiſtlichen: daß wir alſo nicht klagen duͤrffen/ GOtt gebe oder lege uns

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/139>, abgerufen am 26.04.2024.