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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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Das Röslein glänzt so fein,
Wie Gold und Edelstein
War so fein übergüldt,
Daß es mein Herz erfüllt.
Ich nahm das Röslein fein,
Schloß es ins Kämmerlein,
Stellt es an einen Ort,
Da es ja nicht verdorrt.
Komm ich ins Kämmerlein,
Find nicht mein Röselein,
Als ich herummer sah,
Sitzt ein schön Jungfrau da.
Sprach, ach erschrick nur nicht,
Denn ich bin dir verpflicht,
Denn ich bin dir vertraut,
Denn ich bin deine Braut.


Die traurig prächtige Braut.

(Mündlich.)

Komm heraus, komm heraus du schöne, schöne Braut,
Deine gute Tage sind alle alle aus.
O Weyele Weh! O Weyele Weh!
Was weinet die schöne Braut so sehr,
Mußt die Jungfern lassen stehn,
Zu den Weibern must du gehn.
Lege an, lege an auf kurze kurze Zeit
Darfst du ja wohl tragen das schöne Hochzeitskleid.
O Weyele weh! o Weyele weh!
Das Roͤſlein glaͤnzt ſo fein,
Wie Gold und Edelſtein
War ſo fein uͤberguͤldt,
Daß es mein Herz erfuͤllt.
Ich nahm das Roͤſlein fein,
Schloß es ins Kaͤmmerlein,
Stellt es an einen Ort,
Da es ja nicht verdorrt.
Komm ich ins Kaͤmmerlein,
Find nicht mein Roͤſelein,
Als ich herummer ſah,
Sitzt ein ſchoͤn Jungfrau da.
Sprach, ach erſchrick nur nicht,
Denn ich bin dir verpflicht,
Denn ich bin dir vertraut,
Denn ich bin deine Braut.


Die traurig praͤchtige Braut.

(Muͤndlich.)

Komm heraus, komm heraus du ſchoͤne, ſchoͤne Braut,
Deine gute Tage ſind alle alle aus.
O Weyele Weh! O Weyele Weh!
Was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr,
Mußt die Jungfern laſſen ſtehn,
Zu den Weibern muſt du gehn.
Lege an, lege an auf kurze kurze Zeit
Darfſt du ja wohl tragen das ſchoͤne Hochzeitskleid.
O Weyele weh! o Weyele weh!
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[12/0024] Das Roͤſlein glaͤnzt ſo fein, Wie Gold und Edelſtein War ſo fein uͤberguͤldt, Daß es mein Herz erfuͤllt. Ich nahm das Roͤſlein fein, Schloß es ins Kaͤmmerlein, Stellt es an einen Ort, Da es ja nicht verdorrt. Komm ich ins Kaͤmmerlein, Find nicht mein Roͤſelein, Als ich herummer ſah, Sitzt ein ſchoͤn Jungfrau da. Sprach, ach erſchrick nur nicht, Denn ich bin dir verpflicht, Denn ich bin dir vertraut, Denn ich bin deine Braut. Die traurig praͤchtige Braut. (Muͤndlich.) Komm heraus, komm heraus du ſchoͤne, ſchoͤne Braut, Deine gute Tage ſind alle alle aus. O Weyele Weh! O Weyele Weh! Was weinet die ſchoͤne Braut ſo ſehr, Mußt die Jungfern laſſen ſtehn, Zu den Weibern muſt du gehn. Lege an, lege an auf kurze kurze Zeit Darfſt du ja wohl tragen das ſchoͤne Hochzeitskleid. O Weyele weh! o Weyele weh!

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/24>, abgerufen am 15.10.2024.