Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

und Laurentio Andreae Ulstadio.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
wol versorget. Wäre er unter den händen an-
derer verkehrten eifferer gewesen/ solte wohl
nach der gewohnheit der blutdürstigen Cleri-
sey keine marter zu groß vor ihn gewesen
seyn. Endlich ist er anno 1691. gäntzlich auf
freyen fuß gestellet/ hat sein landgut in Hol-
land verkaufft/ und ist mit seiner Familie nach
Friederichs-Stadt in Hollstein-Gottorff ge-
zogen/ allwo er noch am leben seyn soll. Er
mag auch ohne zweiffel den allzuhefftigen aus-
bruch und die unterlassung der nötigen sanfft-
muth und anderer guten eigenschafften ernstlich
erkant haben/ auch von seinen publicirten
weissagungen eine und die andere nähere er-
läuterung an die hand gegeben. Wie-
wol er auch bereits in seinen schrifften selbst
schon etwas hiervon dargelegt/ wie er die ge-
dachte ausrottung der bösen verstünde. Als
da er in dem neuen Himmel und neuen erde p. 28.
Seine er-
klärung
und be-
dingung.
ausdrücklich geschrieben: Es ist eine grosse
schwachheit/ durch menschliche macht
und waffen das reich GOttes befördern
wollen/ und also das reich CHristi fort-
pflantzen. Das werck GOttes ist aus
einem geistlichen grunde/ und also auch
sein fortgang und beschluß. Die hohei-
ten der erden müssen durch die hoheiten
der himmel überwunden werden. Die
zeitlichen dinge sind dem ewigen unter-
worffen/ und die irrdischen dem himm-
lischen; die zeit/ worinne wir leben/ thut
uns grosse verheissung von einer kräffti-
gen hand GOttes vor sein werck/ und
man hat keine zeitliche noch irrdische
hülffe nöthig/ die GOttlosigkeiten und
den frevel der erden zu zerbrechen. Der
HErr/ der alles zermalmet/ hat es durch
sich selbst/ und sein armhat keines men-
schen macht oder armvon nöthen. Wenn
der HErr alles thut durch eine wunder-
bare starcke hand/ so hat der mensch
ruhe in GOtt.

Streit
wider die
Labadi-
ßen/

8. Es ist auch hier noch mit wenigen zuge-
dencken/ daß dieser mann auch anno 1674. mit
denen Labadisten in streit gerathen/ als derselbe
wider ihren kurtzen unterricht von ihrem zustand
und lebens-art eine schrifft publicirt. Jn selbi-
ger hat er zwar erstlich die anstalten der Labadi-
sten in dem Provisional urtheil wegen der
schrifft der
Labadisten/ kurtze unterrich-
tung genant/
p. 3. als schriftmäßig erkant/ wie
auch/ daß sie denen noch ungeübten und schwachen
nützlich und nöthig wären. Alleine da die Labadi-
sten ihre satzungen insgemein/ wie es zu gehen
pfleget/ als höchst nöthig und allgemein angeben
und erin-
nerungen
wider sie.
wollen/ hat er folgendes hiebey erinnert: Die
Aposteln haben vollkommenere gründe
gelegt und regeln gemacht als die lehrer
unter dem gesetz. Jn dieser letzten zeit
aber wird Gott geistlichere gründe und
regeln legen/ als je vor diesem/ in dem er
durch seinen allerheiligsten Geist uns
gründe und regeln legen wird mit weniger
hülffe von menschen/ und ohne solche
gemachte regeln/ so uns etwan diese
oder jene vorgeschrieben. Wir werden sie
aber in unsere hertzen und seelen gegra-
ben finden/ und also ist man ein frey ge-
lassener des HErrn/ und wenn der H.
Geistuns beständig unterrichtet/ so ha-
[Spaltenumbruch] ben wir einen sichern lehrmeister.
UndJahr
MDC.
biß
MDCC.

weiter p. 4. Man könte zwar die praxin
kirchen anzurichten brauchen/ aber kein
so gewisses geformtes wesen noch bande
und menschen-satzungen die seelen zu be-
schweren/ daß die meister über dieselben
herrscheten/ die gemüther und hertzen
der menschen gefangen nähmen/ und sol-
che Joch-Christen machten/ die sie wol-
beladen könten als esel und dienst-
knechte/ und daß man also eine verborge-
ne herrschafft ausübete/ welche die ein-
fältigen menschen leicht eingingen und
andächtig annähmen/ in dem vertrau-
en/ ihre führer
(die Labadistische Lehrer)
würden sie wol und treulich leiten.

9. Diese blindheit ist sehr groß und
schmeckt nach aberglauben und abgöt-
terey/ muß aber entdecket werden/ damit
das gifft nicht weiter krieche. Die zeit
und der lauff des Evangelii lehret uns
klar/ daß die regierung und das reich des
H. Geistes nun in krafft auffgerichtet/
wird/ so daß man wenig lehrmeister ha-
ben soll. -- Weil aber diese
Labadistische
Prediger diesen weg noch nicht gelernet
haben/ so können sie ihn auch andern
nicht recht lehren; und dahero kommts
denn/ daß sie ihre eigene lehre mit der
lehre des H.Geistes vermengen/ und thun
ein unvollkommen werck/ und suchen
mehr sich selbst/ und handeln nicht rein
gnug vor GOtt/ zum schaden ihrer lehr-
linge/ welche grössere schritte in ihrem
Christenthum thun könten in der frey-
heit/ wenn sie vollkommenere meister
hätten/ die selbst unmittelbar von GOtt
gelehret wären/ und deren unterrich-
tung nicht mit so viel menschen-satzun-
gen vermenget/ und derer regel und re-
gierung nicht mit so grossem
interesse be-
flecket wäre. Der H. Geist lehret die
freyheit in GOtt. Wir müssen Könige
und Priester GOttes werden/ und selbst
lehren/ predigen und regieren/ und ei-
nen hirten und führ er in uns haben/ nem-
lich den H. Geist den wahren hirten der
seelen/ wobey diese zwey Prediger mied-
linge sind/ und wäre zu wünschen/ daß
sie nicht gar betrüger erfunden würden.
Wozu sollen mir regeln und gesetze nu-
tzen/ als mich zu binden/ da ich doch
frey seyn muß in GOtt/ und allein an
die leitung des H. Geistes des HErrn
JEsu gebunden seyn/ ohne diese gesetze
und regeln. Solteich derführung des Gei-
stes GOttes nicht vertrauen/ und mich
deß wegenan gesetze und regeln binden?

10. Die einige regel ist GOtt lieb ha-
ben; dieses lehret mich der H. Geist be-
ständig in allem meinem handel und
wandel. Hat jemand diese führung und
zeugniß nicht/ der gehöret nicht zum
Reich des H. Geistes/ und sein Christen-
thum ist kindisch/ und von wenig krafft.
Alle solche Christen werden sich sehr
versäumet finden/ wenn der bräutigam
kömmt/ die ihr öhl bey menschen geholet
haben/ und nicht bey dem Geist GOt-
tes.
Noch weiter fähret er fort pag. 6. Wer

siehet
H h 3

und Laurentio Andreæ Ulſtadio.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
wol verſorget. Waͤre er unter den haͤnden an-
derer verkehrten eifferer geweſen/ ſolte wohl
nach der gewohnheit der blutduͤrſtigen Cleri-
ſey keine marter zu groß vor ihn geweſen
ſeyn. Endlich iſt er anno 1691. gaͤntzlich auf
freyen fuß geſtellet/ hat ſein landgut in Hol-
land verkaufft/ und iſt mit ſeiner Familie nach
Friederichs-Stadt in Hollſtein-Gottorff ge-
zogen/ allwo er noch am leben ſeyn ſoll. Er
mag auch ohne zweiffel den allzuhefftigen aus-
bruch und die unterlaſſung der noͤtigen ſanfft-
muth und anderer guten eigenſchafften ernſtlich
erkant haben/ auch von ſeinen publicirten
weiſſagungen eine und die andere naͤhere er-
laͤuterung an die hand gegeben. Wie-
wol er auch bereits in ſeinen ſchrifften ſelbſt
ſchon etwas hiervon dargelegt/ wie er die ge-
dachte ausrottung der boͤſen verſtuͤnde. Als
da er in dem neuen Himmel und neuen erde p. 28.
Seine er-
klaͤrung
und be-
dingung.
ausdruͤcklich geſchrieben: Es iſt eine groſſe
ſchwachheit/ durch menſchliche macht
und waffen das reich GOttes befoͤrdern
wollen/ und alſo das reich CHriſti fort-
pflantzen. Das werck GOttes iſt aus
einem geiſtlichen grunde/ und alſo auch
ſein fortgang und beſchluß. Die hohei-
ten der erden muͤſſen durch die hoheiten
der himmel uͤberwunden werden. Die
zeitlichen dinge ſind dem ewigen unter-
worffen/ und die irꝛdiſchen dem himm-
liſchen; die zeit/ worinne wir leben/ thut
uns groſſe verheiſſung von einer kraͤffti-
gen hand GOttes vor ſein werck/ und
man hat keine zeitliche noch irꝛdiſche
huͤlffe noͤthig/ die GOttloſigkeiten und
den frevel der erden zu zerbrechen. Der
HErr/ der alles zermalmet/ hat es durch
ſich ſelbſt/ und ſein armhat keines men-
ſchen macht oder armvon noͤthen. Wenn
der HErꝛ alles thut durch eine wunder-
bare ſtarcke hand/ ſo hat der menſch
ruhe in GOtt.

Streit
wider die
Labadi-
ßen/

8. Es iſt auch hier noch mit wenigen zuge-
dencken/ daß dieſer mann auch anno 1674. mit
denen Labadiſten in ſtreit gerathen/ als derſelbe
wider ihren kuꝛtzen unterricht von ihrem zuſtand
und lebens-art eine ſchrifft publicirt. Jn ſelbi-
ger hat er zwar erſtlich die anſtalten der Labadi-
ſten in dem Proviſional urtheil wegen der
ſchrifft der
Labadiſten/ kurtze unterrich-
tung genant/
p. 3. als ſchriftmaͤßig erkant/ wie
auch/ daß ſie denen noch ungeuͤbten uñ ſchwachẽ
nuͤtzlich und noͤthig waͤrẽ. Alleine da die Labadi-
ſten ihre ſatzungen insgemein/ wie es zu gehen
pfleget/ als hoͤchſt noͤthig und allgemein angebẽ
und erin-
nerungen
wider ſie.
wollen/ hat er folgendes hiebey erinnert: Die
Apoſteln haben vollkommenere gruͤnde
gelegt und regeln gemacht als die lehrer
unter dem geſetz. Jn dieſer letzten zeit
aber wird Gott geiſtlichere gruͤnde und
regeln legen/ als je vor dieſem/ in dem er
durch ſeinen allerheiligſten Geiſt uns
gꝛuͤnde uñ regeln legen wiꝛd mit wenigeꝛ
huͤlffe von menſchen/ und ohne ſolche
gemachte regeln/ ſo uns etwan dieſe
oder jene vorgeſchrieben. Wiꝛ werden ſie
aber in unſere hertzen und ſeelen gegra-
ben finden/ und alſo iſt man ein frey ge-
laſſener des HErrn/ und wenn der H.
Geiſtuns beſtaͤndig unterrichtet/ ſo ha-
[Spaltenumbruch] ben wir einen ſichern lehrmeiſter.
UndJahr
MDC.
biß
MDCC.

weiter p. 4. Man koͤnte zwar die praxin
kirchen anzurichten brauchen/ aber kein
ſo gewiſſes geformtes weſen noch bande
und menſchen-ſatzungen die ſeelen zu be-
ſchweren/ daß die meiſter uͤber dieſelben
herꝛſcheten/ die gemuͤther und hertzen
der menſchen gefangen naͤhmen/ und ſol-
che Joch-Chriſten machten/ die ſie wol-
beladen koͤnten als eſel und dienſt-
knechte/ und daß man alſo eine veꝛborge-
ne herꝛſchafft ausuͤbete/ welche die ein-
faͤltigen menſchen leicht eingingen und
andaͤchtig annaͤhmen/ in dem vertrau-
en/ ihre fuͤhrer
(die Labadiſtiſche Lehrer)
wuͤrden ſie wol und treulich leiten.

9. Dieſe blindheit iſt ſehr groß und
ſchmeckt nach aberglauben und abgoͤt-
terey/ muß aber entdecket werden/ damit
das gifft nicht weiter krieche. Die zeit
und der lauff des Evangelii lehret uns
klar/ daß die regierung und das reich des
H. Geiſtes nun in krafft auffgerichtet/
wird/ ſo daß man wenig lehrmeiſter ha-
ben ſoll. — Weil aber dieſe
Labadiſtiſche
Prediger dieſen weg noch nicht gelernet
haben/ ſo koͤnnen ſie ihn auch andern
nicht recht lehren; und dahero kommts
denn/ daß ſie ihre eigene lehre mit der
lehre des H.Geiſtes vermengen/ und thun
ein unvollkommen werck/ und ſuchen
mehr ſich ſelbſt/ und handeln nicht rein
gnug vor GOtt/ zum ſchaden ihrer lehr-
linge/ welche groͤſſere ſchritte in ihrem
Chriſtenthum thun koͤnten in der frey-
heit/ wenn ſie vollkommenere meiſter
haͤtten/ die ſelbſt unmittelbar von GOtt
gelehret waͤren/ und deren unterrich-
tung nicht mit ſo viel menſchen-ſatzun-
gen vermenget/ und derer regel und re-
gierung nicht mit ſo groſſem
intereſſe be-
flecket waͤre. Der H. Geiſt lehret die
freyheit in GOtt. Wir muͤſſen Koͤnige
und Prieſter GOttes werden/ und ſelbſt
lehren/ predigen und regieren/ und ei-
nen hirten und fuͤhr er in uns haben/ nem-
lich den H. Geiſt den wahren hirten der
ſeelen/ wobey dieſe zwey Prediger mied-
linge ſind/ und waͤꝛe zu wuͤnſchen/ daß
ſie nicht gar betruͤger erfunden wuͤrden.
Wozu ſollen mir regeln und geſetze nu-
tzen/ als mich zu binden/ da ich doch
frey ſeyn muß in GOtt/ und allein an
die leitung des H. Geiſtes des HErꝛn
JEſu gebunden ſeyn/ ohne dieſe geſetze
uñ regeln. Solteich deꝛfuͤhꝛung des Gei-
ſtes GOttes nicht vertrauen/ und mich
deß wegenan geſetze und regeln binden?

10. Die einige regel iſt GOtt lieb ha-
ben; dieſes lehret mich der H. Geiſt be-
ſtaͤndig in allem meinem handel und
wandel. Hat jemand dieſe fuͤhrung und
zeugniß nicht/ der gehoͤret nicht zum
Reich des H. Geiſtes/ und ſein Chriſten-
thum iſt kindiſch/ und von wenig krafft.
Alle ſolche Chriſten werden ſich ſehr
verſaͤumet finden/ wenn der braͤutigam
koͤmmt/ die ihr oͤhl bey menſchen geholet
haben/ und nicht bey dem Geiſt GOt-
tes.
Noch weiter faͤhret er fort pag. 6. Wer

ſiehet
H h 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0257" n="245"/><fw place="top" type="header">und <hi rendition="#aq">Laurentio Andreæ Ul&#x017F;tadio.</hi></fw><lb/><cb/><note place="left">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/>
biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note>wol ver&#x017F;orget. Wa&#x0364;re er unter den ha&#x0364;nden an-<lb/>
derer verkehrten eifferer gewe&#x017F;en/ &#x017F;olte wohl<lb/>
nach der gewohnheit der blutdu&#x0364;r&#x017F;tigen Cleri-<lb/>
&#x017F;ey keine marter zu groß vor ihn gewe&#x017F;en<lb/>
&#x017F;eyn. Endlich i&#x017F;t er <hi rendition="#aq">anno</hi> 1691. ga&#x0364;ntzlich auf<lb/>
freyen fuß ge&#x017F;tellet/ hat &#x017F;ein landgut in Hol-<lb/>
land verkaufft/ und i&#x017F;t mit &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Famili</hi>e nach<lb/>
Friederichs-Stadt in Holl&#x017F;tein-Gottorff ge-<lb/>
zogen/ allwo er noch am leben &#x017F;eyn &#x017F;oll. Er<lb/>
mag auch ohne zweiffel den allzuhefftigen aus-<lb/>
bruch und die unterla&#x017F;&#x017F;ung der no&#x0364;tigen &#x017F;anfft-<lb/>
muth und anderer guten eigen&#x017F;chafften ern&#x017F;tlich<lb/>
erkant haben/ auch von &#x017F;einen <hi rendition="#aq">publicir</hi>ten<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;agungen eine und die andere na&#x0364;here er-<lb/>
la&#x0364;uterung an die hand gegeben. Wie-<lb/>
wol er auch bereits in &#x017F;einen &#x017F;chrifften &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
&#x017F;chon etwas hiervon dargelegt/ wie er die ge-<lb/>
dachte ausrottung der bo&#x0364;&#x017F;en ver&#x017F;tu&#x0364;nde. Als<lb/>
da er in dem neuen Himmel und neuen erde <hi rendition="#aq">p.</hi> 28.<lb/><note place="left">Seine er-<lb/>
kla&#x0364;rung<lb/>
und be-<lb/>
dingung.</note>ausdru&#x0364;cklich ge&#x017F;chrieben: <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t eine gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
&#x017F;chwachheit/ durch men&#x017F;chliche macht<lb/>
und waffen das reich GOttes befo&#x0364;rdern<lb/>
wollen/ und al&#x017F;o das reich CHri&#x017F;ti fort-<lb/>
pflantzen. Das werck GOttes i&#x017F;t aus<lb/>
einem gei&#x017F;tlichen grunde/ und al&#x017F;o auch<lb/>
&#x017F;ein fortgang und be&#x017F;chluß. Die hohei-<lb/>
ten der erden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en durch die hoheiten<lb/>
der himmel u&#x0364;berwunden werden. Die<lb/>
zeitlichen dinge &#x017F;ind dem ewigen unter-<lb/>
worffen/ und die ir&#xA75B;di&#x017F;chen dem himm-<lb/>
li&#x017F;chen; die zeit/ worinne wir leben/ thut<lb/>
uns gro&#x017F;&#x017F;e verhei&#x017F;&#x017F;ung von einer kra&#x0364;ffti-<lb/>
gen hand GOttes vor &#x017F;ein werck/ und<lb/>
man hat keine zeitliche noch ir&#xA75B;di&#x017F;che<lb/>
hu&#x0364;lffe no&#x0364;thig/ die GOttlo&#x017F;igkeiten und<lb/>
den frevel der erden zu zerbrechen. Der<lb/>
HErr/ der alles zermalmet/ hat es durch<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ und &#x017F;ein armhat keines men-<lb/>
&#x017F;chen macht oder armvon no&#x0364;then. Wenn<lb/>
der HEr&#xA75B; alles thut durch eine wunder-<lb/>
bare &#x017F;tarcke hand/ &#x017F;o hat der men&#x017F;ch<lb/>
ruhe in GOtt.</hi></p><lb/>
          <note place="left">Streit<lb/>
wider die<lb/><hi rendition="#aq">Labadi-</hi><lb/>
ßen/</note>
          <p>8. Es i&#x017F;t auch hier noch mit wenigen zuge-<lb/>
dencken/ daß die&#x017F;er mann auch <hi rendition="#aq">anno</hi> 1674. mit<lb/>
denen <hi rendition="#aq">Labadi</hi>&#x017F;ten in &#x017F;treit gerathen/ als der&#x017F;elbe<lb/>
wider ihren ku&#xA75B;tzen unterricht von ihrem zu&#x017F;tand<lb/>
und lebens-art eine &#x017F;chrifft <hi rendition="#aq">publici</hi>rt. Jn &#x017F;elbi-<lb/>
ger hat er zwar er&#x017F;tlich die an&#x017F;talten der <hi rendition="#aq">Labadi-</hi><lb/>
&#x017F;ten in dem <hi rendition="#aq">Provi&#x017F;ional</hi> <hi rendition="#fr">urtheil wegen der<lb/>
&#x017F;chrifft der</hi> <hi rendition="#aq">Labadi</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;ten/ kurtze unterrich-<lb/>
tung genant/</hi> <hi rendition="#aq">p.</hi> 3. als &#x017F;chriftma&#x0364;ßig erkant/ wie<lb/>
auch/ daß &#x017F;ie denen noch ungeu&#x0364;bten un&#x0303; &#x017F;chwach&#x1EBD;<lb/>
nu&#x0364;tzlich und no&#x0364;thig wa&#x0364;r&#x1EBD;. Alleine da die <hi rendition="#aq">Labadi-</hi><lb/>
&#x017F;ten ihre &#x017F;atzungen insgemein/ wie es zu gehen<lb/>
pfleget/ als ho&#x0364;ch&#x017F;t no&#x0364;thig und allgemein angeb&#x1EBD;<lb/><note place="left">und erin-<lb/>
nerungen<lb/>
wider &#x017F;ie.</note>wollen/ hat er folgendes hiebey erinnert: <hi rendition="#fr">Die<lb/>
Apo&#x017F;teln haben vollkommenere gru&#x0364;nde<lb/>
gelegt und regeln gemacht als die lehrer<lb/>
unter dem ge&#x017F;etz. Jn die&#x017F;er letzten zeit<lb/>
aber wird Gott gei&#x017F;tlichere gru&#x0364;nde und<lb/>
regeln legen/ als je vor die&#x017F;em/ in dem er<lb/>
durch &#x017F;einen allerheilig&#x017F;ten Gei&#x017F;t uns<lb/>
g&#xA75B;u&#x0364;nde un&#x0303; regeln legen wi&#xA75B;d mit wenige&#xA75B;<lb/>
hu&#x0364;lffe von men&#x017F;chen/ und ohne &#x017F;olche<lb/>
gemachte regeln/ &#x017F;o uns etwan die&#x017F;e<lb/>
oder jene vorge&#x017F;chrieben. Wi&#xA75B; werden &#x017F;ie<lb/>
aber in un&#x017F;ere hertzen und &#x017F;eelen gegra-<lb/>
ben finden/ und al&#x017F;o i&#x017F;t man ein frey ge-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;ener des HErrn/ und wenn der H.<lb/>
Gei&#x017F;tuns be&#x017F;ta&#x0364;ndig unterrichtet/ &#x017F;o ha-<lb/><cb/>
ben wir einen &#x017F;ichern lehrmei&#x017F;ter.</hi> Und<note place="right">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/>
biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note><lb/>
weiter <hi rendition="#aq">p.</hi> 4. <hi rendition="#fr">Man ko&#x0364;nte zwar die</hi> <hi rendition="#aq">praxin</hi><lb/><hi rendition="#fr">kirchen anzurichten brauchen/ aber kein<lb/>
&#x017F;o gewi&#x017F;&#x017F;es geformtes we&#x017F;en noch bande<lb/>
und men&#x017F;chen-&#x017F;atzungen die &#x017F;eelen zu be-<lb/>
&#x017F;chweren/ daß die mei&#x017F;ter u&#x0364;ber die&#x017F;elben<lb/>
her&#xA75B;&#x017F;cheten/ die gemu&#x0364;ther und hertzen<lb/>
der men&#x017F;chen gefangen na&#x0364;hmen/ und &#x017F;ol-<lb/>
che Joch-Chri&#x017F;ten machten/ die &#x017F;ie wol-<lb/>
beladen ko&#x0364;nten als e&#x017F;el und dien&#x017F;t-<lb/>
knechte/ und daß man al&#x017F;o eine ve&#xA75B;borge-<lb/>
ne her&#xA75B;&#x017F;chafft ausu&#x0364;bete/ welche die ein-<lb/>
fa&#x0364;ltigen men&#x017F;chen leicht eingingen und<lb/>
anda&#x0364;chtig anna&#x0364;hmen/ in dem vertrau-<lb/>
en/ ihre fu&#x0364;hrer</hi> (die <hi rendition="#aq">Labadi</hi>&#x017F;ti&#x017F;che Lehrer)<lb/><hi rendition="#fr">wu&#x0364;rden &#x017F;ie wol und treulich leiten.</hi></p><lb/>
          <p>9. <hi rendition="#fr">Die&#x017F;e blindheit i&#x017F;t &#x017F;ehr groß und<lb/>
&#x017F;chmeckt nach aberglauben und abgo&#x0364;t-<lb/>
terey/ muß aber entdecket werden/ damit<lb/>
das gifft nicht weiter krieche. Die zeit<lb/>
und der lauff des Evangelii lehret uns<lb/>
klar/ daß die regierung und das reich des<lb/>
H. Gei&#x017F;tes nun in krafft auffgerichtet/<lb/>
wird/ &#x017F;o daß man wenig lehrmei&#x017F;ter ha-<lb/>
ben &#x017F;oll. &#x2014; Weil aber die&#x017F;e</hi> <hi rendition="#aq">Labadi&#x017F;ti</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;che<lb/>
Prediger die&#x017F;en weg noch nicht gelernet<lb/>
haben/ &#x017F;o ko&#x0364;nnen &#x017F;ie ihn auch andern<lb/>
nicht recht lehren; und dahero kommts<lb/>
denn/ daß &#x017F;ie ihre eigene lehre mit der<lb/>
lehre des H.Gei&#x017F;tes vermengen/ und thun<lb/>
ein unvollkommen werck/ und &#x017F;uchen<lb/>
mehr &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t/ und handeln nicht rein<lb/>
gnug vor GOtt/ zum &#x017F;chaden ihrer lehr-<lb/>
linge/ welche gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere &#x017F;chritte in ihrem<lb/>
Chri&#x017F;tenthum thun ko&#x0364;nten in der frey-<lb/>
heit/ wenn &#x017F;ie vollkommenere mei&#x017F;ter<lb/>
ha&#x0364;tten/ die &#x017F;elb&#x017F;t unmittelbar von GOtt<lb/>
gelehret wa&#x0364;ren/ und deren unterrich-<lb/>
tung nicht mit &#x017F;o viel men&#x017F;chen-&#x017F;atzun-<lb/>
gen vermenget/ und derer regel und re-<lb/>
gierung nicht mit &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;em</hi> <hi rendition="#aq">intere&#x017F;&#x017F;e</hi> <hi rendition="#fr">be-<lb/>
flecket wa&#x0364;re. Der H. Gei&#x017F;t lehret die<lb/>
freyheit in GOtt. Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Ko&#x0364;nige<lb/>
und Prie&#x017F;ter GOttes werden/ und &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
lehren/ predigen und regieren/ und ei-<lb/>
nen hirten und fu&#x0364;hr er in uns haben/ nem-<lb/>
lich den H. Gei&#x017F;t den wahren hirten der<lb/>
&#x017F;eelen/ wobey die&#x017F;e zwey Prediger mied-<lb/>
linge &#x017F;ind/ und wa&#x0364;&#xA75B;e zu wu&#x0364;n&#x017F;chen/ daß<lb/>
&#x017F;ie nicht gar betru&#x0364;ger erfunden wu&#x0364;rden.<lb/>
Wozu &#x017F;ollen mir regeln und ge&#x017F;etze nu-<lb/>
tzen/ als mich zu binden/ da ich doch<lb/>
frey &#x017F;eyn muß in GOtt/ und allein an<lb/>
die leitung des H. Gei&#x017F;tes des HEr&#xA75B;n<lb/>
JE&#x017F;u gebunden &#x017F;eyn/ ohne die&#x017F;e ge&#x017F;etze<lb/>
un&#x0303; regeln. Solteich de&#xA75B;fu&#x0364;h&#xA75B;ung des Gei-<lb/>
&#x017F;tes GOttes nicht vertrauen/ und mich<lb/>
deß wegenan ge&#x017F;etze und regeln binden?</hi></p><lb/>
          <p>10. <hi rendition="#fr">Die einige regel i&#x017F;t GOtt lieb ha-<lb/>
ben; die&#x017F;es lehret mich der H. Gei&#x017F;t be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig in allem meinem handel und<lb/>
wandel. Hat jemand die&#x017F;e fu&#x0364;hrung und<lb/>
zeugniß nicht/ der geho&#x0364;ret nicht zum<lb/>
Reich des H. Gei&#x017F;tes/ und &#x017F;ein Chri&#x017F;ten-<lb/>
thum i&#x017F;t kindi&#x017F;ch/ und von wenig krafft.<lb/>
Alle &#x017F;olche Chri&#x017F;ten werden &#x017F;ich &#x017F;ehr<lb/>
ver&#x017F;a&#x0364;umet finden/ wenn der bra&#x0364;utigam<lb/>
ko&#x0364;mmt/ die ihr o&#x0364;hl bey men&#x017F;chen geholet<lb/>
haben/ und nicht bey dem Gei&#x017F;t GOt-<lb/>
tes.</hi> Noch weiter fa&#x0364;hret er fort <hi rendition="#aq">pag.</hi> 6. <hi rendition="#fr">Wer</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">H h</hi> 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;iehet</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[245/0257] und Laurentio Andreæ Ulſtadio. wol verſorget. Waͤre er unter den haͤnden an- derer verkehrten eifferer geweſen/ ſolte wohl nach der gewohnheit der blutduͤrſtigen Cleri- ſey keine marter zu groß vor ihn geweſen ſeyn. Endlich iſt er anno 1691. gaͤntzlich auf freyen fuß geſtellet/ hat ſein landgut in Hol- land verkaufft/ und iſt mit ſeiner Familie nach Friederichs-Stadt in Hollſtein-Gottorff ge- zogen/ allwo er noch am leben ſeyn ſoll. Er mag auch ohne zweiffel den allzuhefftigen aus- bruch und die unterlaſſung der noͤtigen ſanfft- muth und anderer guten eigenſchafften ernſtlich erkant haben/ auch von ſeinen publicirten weiſſagungen eine und die andere naͤhere er- laͤuterung an die hand gegeben. Wie- wol er auch bereits in ſeinen ſchrifften ſelbſt ſchon etwas hiervon dargelegt/ wie er die ge- dachte ausrottung der boͤſen verſtuͤnde. Als da er in dem neuen Himmel und neuen erde p. 28. ausdruͤcklich geſchrieben: Es iſt eine groſſe ſchwachheit/ durch menſchliche macht und waffen das reich GOttes befoͤrdern wollen/ und alſo das reich CHriſti fort- pflantzen. Das werck GOttes iſt aus einem geiſtlichen grunde/ und alſo auch ſein fortgang und beſchluß. Die hohei- ten der erden muͤſſen durch die hoheiten der himmel uͤberwunden werden. Die zeitlichen dinge ſind dem ewigen unter- worffen/ und die irꝛdiſchen dem himm- liſchen; die zeit/ worinne wir leben/ thut uns groſſe verheiſſung von einer kraͤffti- gen hand GOttes vor ſein werck/ und man hat keine zeitliche noch irꝛdiſche huͤlffe noͤthig/ die GOttloſigkeiten und den frevel der erden zu zerbrechen. Der HErr/ der alles zermalmet/ hat es durch ſich ſelbſt/ und ſein armhat keines men- ſchen macht oder armvon noͤthen. Wenn der HErꝛ alles thut durch eine wunder- bare ſtarcke hand/ ſo hat der menſch ruhe in GOtt. Jahr MDC. biß MDCC. Seine er- klaͤrung und be- dingung. 8. Es iſt auch hier noch mit wenigen zuge- dencken/ daß dieſer mann auch anno 1674. mit denen Labadiſten in ſtreit gerathen/ als derſelbe wider ihren kuꝛtzen unterricht von ihrem zuſtand und lebens-art eine ſchrifft publicirt. Jn ſelbi- ger hat er zwar erſtlich die anſtalten der Labadi- ſten in dem Proviſional urtheil wegen der ſchrifft der Labadiſten/ kurtze unterrich- tung genant/ p. 3. als ſchriftmaͤßig erkant/ wie auch/ daß ſie denen noch ungeuͤbten uñ ſchwachẽ nuͤtzlich und noͤthig waͤrẽ. Alleine da die Labadi- ſten ihre ſatzungen insgemein/ wie es zu gehen pfleget/ als hoͤchſt noͤthig und allgemein angebẽ wollen/ hat er folgendes hiebey erinnert: Die Apoſteln haben vollkommenere gruͤnde gelegt und regeln gemacht als die lehrer unter dem geſetz. Jn dieſer letzten zeit aber wird Gott geiſtlichere gruͤnde und regeln legen/ als je vor dieſem/ in dem er durch ſeinen allerheiligſten Geiſt uns gꝛuͤnde uñ regeln legen wiꝛd mit wenigeꝛ huͤlffe von menſchen/ und ohne ſolche gemachte regeln/ ſo uns etwan dieſe oder jene vorgeſchrieben. Wiꝛ werden ſie aber in unſere hertzen und ſeelen gegra- ben finden/ und alſo iſt man ein frey ge- laſſener des HErrn/ und wenn der H. Geiſtuns beſtaͤndig unterrichtet/ ſo ha- ben wir einen ſichern lehrmeiſter. Und weiter p. 4. Man koͤnte zwar die praxin kirchen anzurichten brauchen/ aber kein ſo gewiſſes geformtes weſen noch bande und menſchen-ſatzungen die ſeelen zu be- ſchweren/ daß die meiſter uͤber dieſelben herꝛſcheten/ die gemuͤther und hertzen der menſchen gefangen naͤhmen/ und ſol- che Joch-Chriſten machten/ die ſie wol- beladen koͤnten als eſel und dienſt- knechte/ und daß man alſo eine veꝛborge- ne herꝛſchafft ausuͤbete/ welche die ein- faͤltigen menſchen leicht eingingen und andaͤchtig annaͤhmen/ in dem vertrau- en/ ihre fuͤhrer (die Labadiſtiſche Lehrer) wuͤrden ſie wol und treulich leiten. und erin- nerungen wider ſie. Jahr MDC. biß MDCC. 9. Dieſe blindheit iſt ſehr groß und ſchmeckt nach aberglauben und abgoͤt- terey/ muß aber entdecket werden/ damit das gifft nicht weiter krieche. Die zeit und der lauff des Evangelii lehret uns klar/ daß die regierung und das reich des H. Geiſtes nun in krafft auffgerichtet/ wird/ ſo daß man wenig lehrmeiſter ha- ben ſoll. — Weil aber dieſe Labadiſtiſche Prediger dieſen weg noch nicht gelernet haben/ ſo koͤnnen ſie ihn auch andern nicht recht lehren; und dahero kommts denn/ daß ſie ihre eigene lehre mit der lehre des H.Geiſtes vermengen/ und thun ein unvollkommen werck/ und ſuchen mehr ſich ſelbſt/ und handeln nicht rein gnug vor GOtt/ zum ſchaden ihrer lehr- linge/ welche groͤſſere ſchritte in ihrem Chriſtenthum thun koͤnten in der frey- heit/ wenn ſie vollkommenere meiſter haͤtten/ die ſelbſt unmittelbar von GOtt gelehret waͤren/ und deren unterrich- tung nicht mit ſo viel menſchen-ſatzun- gen vermenget/ und derer regel und re- gierung nicht mit ſo groſſem intereſſe be- flecket waͤre. Der H. Geiſt lehret die freyheit in GOtt. Wir muͤſſen Koͤnige und Prieſter GOttes werden/ und ſelbſt lehren/ predigen und regieren/ und ei- nen hirten und fuͤhr er in uns haben/ nem- lich den H. Geiſt den wahren hirten der ſeelen/ wobey dieſe zwey Prediger mied- linge ſind/ und waͤꝛe zu wuͤnſchen/ daß ſie nicht gar betruͤger erfunden wuͤrden. Wozu ſollen mir regeln und geſetze nu- tzen/ als mich zu binden/ da ich doch frey ſeyn muß in GOtt/ und allein an die leitung des H. Geiſtes des HErꝛn JEſu gebunden ſeyn/ ohne dieſe geſetze uñ regeln. Solteich deꝛfuͤhꝛung des Gei- ſtes GOttes nicht vertrauen/ und mich deß wegenan geſetze und regeln binden? 10. Die einige regel iſt GOtt lieb ha- ben; dieſes lehret mich der H. Geiſt be- ſtaͤndig in allem meinem handel und wandel. Hat jemand dieſe fuͤhrung und zeugniß nicht/ der gehoͤret nicht zum Reich des H. Geiſtes/ und ſein Chriſten- thum iſt kindiſch/ und von wenig krafft. Alle ſolche Chriſten werden ſich ſehr verſaͤumet finden/ wenn der braͤutigam koͤmmt/ die ihr oͤhl bey menſchen geholet haben/ und nicht bey dem Geiſt GOt- tes. Noch weiter faͤhret er fort pag. 6. Wer ſiehet H h 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/257
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/257>, abgerufen am 28.04.2024.