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Allgemeine Zeitung. Nr. 16. Augsburg, 16. Januar 1840.

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neuen Majorität dienen dürften. Endlich will er dem Ministerium noch ein weiteres Fortleben gestatten, wenn es sich unter den großmüthigen Schutz der Doctrinäre begebe, wobei aber diese am Ende die Frucht ihrer Großmuth ernten müßten. Dabei ist nur zu bemerken, daß bei diesen den 221 gemachten Anträgen Hr. v. Mole, der vormalige Chef der 221, namentlich und förmlich ausgeschlossen ist; ebenso wie in den von demselben Redner den Trümmern des linken Centrums gemachten Concessionen nicht die Rede davon ist, ihren Chef als einen der natürlichen Chefs der neuen Majorität anzuerkennen. Einerseits ist Hr. v. Mole ausgeschlossen, andrerseits Hr. Thiers übergangen. Hr. Odilon-Barrot nahm gleich darauf das Wort. Die Rede des Chefs der Linken war voll Gewandtheit und nicht ohne Beredsamkeit in dem ersten, aber schwach und vag im zweiten Theile. Der Redner forderte nämlich zuerst Rechenschaft von den Ministern, seinen alten Freunden, in Betreff der Meinungen, die sie gemeinschaftlich gehegt, der Versprechungen, die sie gemacht, des Programms, das sie angenommen hätten. Bei Entwickelung seines Gedankens aber, alle liberalen und intermediären Fractionen der Linken zu nähern, zeigte er sich schwächer. Es sind dem Hrn. Odilon-Barrot in seinen Reden so viele Zurückhaltungen und Verwahrungen aufgelegt, daß in allen seinen Conclusionen Ungewißheit und Dunkelheit eintritt. Auch ist die parlamentarische Verwirrung so groß, daß
Hr. Odilon-Barrot zu entschuldigen ist, wenn er bei Classificirung der Parteien
einige Mühe erfahren hat. Hr. Villemain antwortete Hrn. O. Barrot. Er sprach im Namen des Cabinets, und ergriff die ihm durch die vorausgegangenen zwei Redner dargebotene Gelegenheit, einerseits den 221 Lob zu spenden und ihnen die Hand zu reichen, andrerseits die Linke zu bekämpfen. Hr. Villemain bemächtigte sich hauptsächlich des von der Linken ausgegangenen Entwurfs einer Wahlreform, um die übrige Kammer gegen die Partei der Reformisten aufzubringen. Er zeigte der Kammer, daß eine Reform eine Auflösung herbeiführen würde, sie daher nicht, ohne selbst abzudanken, an eine Modification des Wahlgesetzes denken könnte. Der Minister erhielt für diese Aeußerungen von mehreren Bänken aus Beifallsbezeugungen. Hr. v. Salvandy schloß die Sitzung mit einer Rede, worin er das Ministerium vom 12 Mai mit dem vom 15 April verglich, und es für noch weniger parlamentarisch als jenes erklärte. - Das Resume ist: das Ministerium möchte die 221 gewinnen; diese scheinen gespalten, die Einen zeigen sich diesen Anträgen geneigt, die Andern halten sich fest an dem vormaligen Chef des Ministeriums vom 15 April (Mole). Die Opposition ist über diese ministerielle Tendenz aufgebracht und hält sich entfernt. Die Doctrinäre möchten das Resultat, wie es auch ausfallen mag, benützen und schlagen eine ganz fertige Doctrin und ein System vor, das im Fall der Annahme ihnen die von ihnen erstrebte Staatsgewalt sichern würde."

Das Journal des Debats bemerkt zu dieser Sitzung: "Hr. Villemain hielt die beste Rede, während die des Hrn. Duvergier de Hauranne, kalt geschrieben und kalt vorgetragen, geringen Eindruck machte. Der versöhnliche Ton steht diesem Redner nicht zum besten an. Hr. Odilon-Barrot hat bei schönen oratorischen Formen das Unglück, nicht sehr reich an Ideen zu seyn. Es ist bemerkenswerth, und auch die Kammer schien darüber erstaunt, daß der ehrenwerthe Hr. Barrot, obwohl er sich anschickte, einen Wahlreformentwurf vorzulegen, die Frage nur als eine Frage der Zukunft betrachtet. Ist dieß der Fall, so würde Hr. Odilon-Barrot besser thun, ein Buch über die Wahlreform zu schreiben, statt einen Gesetzesentwurf zu machen. Die Kammer hat etwas Anderes zu thun, als mit Fragen sich zu beschäftigen, die noch nicht zur Reife gediehen. Es liegen deren vor, die dringend genug sind. Hr. Villemain, dessen erste Rede Hrn. Odilon-Barrot jenes seltsame Geständniß entlockt hatte, zog daraus den besten Vortheil in einer lebhaften und glänzenden Erwiederung. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat heute wenigstens bewiesen, daß er für einen Minister hinreichendes Talent hat; der ihm gewordene Beifall der Kammer kann ihn hoffen lassen, daß er auch die Unterstützung ihrer Stimmen erhalten werde."

* Die Deputirtenkammer nahm in ihrer Sitzung vom 11 Jan. die drei ersten auf den innern Zustand bezüglichen Paragraphen der Adresse mit einem ganz unbedeutenden Zusatz ohne Opposition an. Hierauf gab der Präsident Hrn. Mauguin das Wort. Das ehrenwerthe Oppositionsmitglied antwortete aber dem Aufruf nicht; er war abwesend. Hr. Thiers verließ seine Bank und lief nach dem Conferenzsaal, um Hrn. Mauguin zu suchen. Er erwischte ihn nach einigen Minuten und brachte ihn in den Sitzungssaal, aber die Rednerbühne war bereits vom Präsidenten des Conseils eingenommen. Marschall Soult nahm das Wort über den vierten Paragraphen. Frankreichs Politik im Orient, sagte er, bestehe darin, dem osmanischen Reich eine unabhängige Existenz zu sichern, die ausschließliche Protection einer einzigen Macht durch die Protection aller Mächte zu ersetzen. Diese Sicherstellung des osmanischen Reichs sey mit den vollbrachten Ereignissen und den Rechten des Pascha's von Aegypten nicht unverträglich. In dieser wichtigen Frage werde Frankreich Niemanden seine Ehr und seine Interessen zum Opfer bringen. Der Herzog v. Valmy sprach hierauf gleichfalls über die orientalische Frage, fand aber fast keine Aufmerksamkeit. Einige Deputirte schrieben Briefe, andere gingen in den Vorsälen spazieren. Hr. Guizot führte mit dem General Bugeaud und Hrn. Salvandy lebhafte Privatgespräche; Hr. Odilon-Barrot lorgnirte die Damen auf der Tribüne. Die Rede des Herzogs v. Valmy war übrigens nur eine getreue Wiederholung seiner vorjährigen Rede. Er erklärte sich entschieden gegen die Allianz mit England, dessen Seesuprematie mit den Interessen der Industrie und des Handels von Frankreich und ganz Europa im Widerstreit sey. Hr. v. Carne meint, bei dem schwierigen und fast drohenden Stand der orientalischen Frage, den das Ministerium herbeigeführt, sey eine eclatante Manifestation der Kammer unumgänglich nothwendig. Die seit zwei Tagen circulirenden Gerüchte über die Isolirung, in der Frankreich sich in jener Frage befände, machten ihn besorgt. Frankreichs Interesse fordere, dem Pascha von Aegypten seine Eroberungen zu bewahren, ohne gegen die Integrität des osmanischen Reichs sich zu erheben. (!) Der Redner meint, es sey dieß eine zweischneidige Waffe, die sich leicht gegen Frankreich kehren könnte. Hr. Mauguin erhielt nun das Wort, und gefiel sich nach seiner Art in allgemeinen Betrachtungen über die Politik aller europäischen Staaten und über die Stellung und die Allianzen Frankreichs. Seit einem Jahrhundert, sagte er, vergrößerten sich die großen Mächte auf Kosten der kleinen. Nur sechs Staaten hätten eine unabhängige Existenz in der Welt, nämlich Frankreich, Oesterreich und Preußen in Europa, Rußland und England in Asien, denn letztere Mächte seyen mehr asiatisch, als europäisch, endlich die Vereinigten Staaten in Nordamerika u. s. w. Auf die orientalische Frage übergehend tadelt er das Benehmen des Ministeriums, welches seine Alliirten verletzt habe, jetzt allein stehe und die sonst widerstreitenden Interessen Englands und Rußlands vereinigt habe. Frankreich mache Rückschritte, während alle übrigen Mächte sich vergrößerten, den französischen Consuln werde getrotzt, die französische Marine insultirt. Dieß alles

neuen Majorität dienen dürften. Endlich will er dem Ministerium noch ein weiteres Fortleben gestatten, wenn es sich unter den großmüthigen Schutz der Doctrinäre begebe, wobei aber diese am Ende die Frucht ihrer Großmuth ernten müßten. Dabei ist nur zu bemerken, daß bei diesen den 221 gemachten Anträgen Hr. v. Molé, der vormalige Chef der 221, namentlich und förmlich ausgeschlossen ist; ebenso wie in den von demselben Redner den Trümmern des linken Centrums gemachten Concessionen nicht die Rede davon ist, ihren Chef als einen der natürlichen Chefs der neuen Majorität anzuerkennen. Einerseits ist Hr. v. Molé ausgeschlossen, andrerseits Hr. Thiers übergangen. Hr. Odilon-Barrot nahm gleich darauf das Wort. Die Rede des Chefs der Linken war voll Gewandtheit und nicht ohne Beredsamkeit in dem ersten, aber schwach und vag im zweiten Theile. Der Redner forderte nämlich zuerst Rechenschaft von den Ministern, seinen alten Freunden, in Betreff der Meinungen, die sie gemeinschaftlich gehegt, der Versprechungen, die sie gemacht, des Programms, das sie angenommen hätten. Bei Entwickelung seines Gedankens aber, alle liberalen und intermediären Fractionen der Linken zu nähern, zeigte er sich schwächer. Es sind dem Hrn. Odilon-Barrot in seinen Reden so viele Zurückhaltungen und Verwahrungen aufgelegt, daß in allen seinen Conclusionen Ungewißheit und Dunkelheit eintritt. Auch ist die parlamentarische Verwirrung so groß, daß
Hr. Odilon-Barrot zu entschuldigen ist, wenn er bei Classificirung der Parteien
einige Mühe erfahren hat. Hr. Villemain antwortete Hrn. O. Barrot. Er sprach im Namen des Cabinets, und ergriff die ihm durch die vorausgegangenen zwei Redner dargebotene Gelegenheit, einerseits den 221 Lob zu spenden und ihnen die Hand zu reichen, andrerseits die Linke zu bekämpfen. Hr. Villemain bemächtigte sich hauptsächlich des von der Linken ausgegangenen Entwurfs einer Wahlreform, um die übrige Kammer gegen die Partei der Reformisten aufzubringen. Er zeigte der Kammer, daß eine Reform eine Auflösung herbeiführen würde, sie daher nicht, ohne selbst abzudanken, an eine Modification des Wahlgesetzes denken könnte. Der Minister erhielt für diese Aeußerungen von mehreren Bänken aus Beifallsbezeugungen. Hr. v. Salvandy schloß die Sitzung mit einer Rede, worin er das Ministerium vom 12 Mai mit dem vom 15 April verglich, und es für noch weniger parlamentarisch als jenes erklärte. – Das Resumé ist: das Ministerium möchte die 221 gewinnen; diese scheinen gespalten, die Einen zeigen sich diesen Anträgen geneigt, die Andern halten sich fest an dem vormaligen Chef des Ministeriums vom 15 April (Molé). Die Opposition ist über diese ministerielle Tendenz aufgebracht und hält sich entfernt. Die Doctrinäre möchten das Resultat, wie es auch ausfallen mag, benützen und schlagen eine ganz fertige Doctrin und ein System vor, das im Fall der Annahme ihnen die von ihnen erstrebte Staatsgewalt sichern würde.“

Das Journal des Débats bemerkt zu dieser Sitzung: „Hr. Villemain hielt die beste Rede, während die des Hrn. Duvergier de Hauranne, kalt geschrieben und kalt vorgetragen, geringen Eindruck machte. Der versöhnliche Ton steht diesem Redner nicht zum besten an. Hr. Odilon-Barrot hat bei schönen oratorischen Formen das Unglück, nicht sehr reich an Ideen zu seyn. Es ist bemerkenswerth, und auch die Kammer schien darüber erstaunt, daß der ehrenwerthe Hr. Barrot, obwohl er sich anschickte, einen Wahlreformentwurf vorzulegen, die Frage nur als eine Frage der Zukunft betrachtet. Ist dieß der Fall, so würde Hr. Odilon-Barrot besser thun, ein Buch über die Wahlreform zu schreiben, statt einen Gesetzesentwurf zu machen. Die Kammer hat etwas Anderes zu thun, als mit Fragen sich zu beschäftigen, die noch nicht zur Reife gediehen. Es liegen deren vor, die dringend genug sind. Hr. Villemain, dessen erste Rede Hrn. Odilon-Barrot jenes seltsame Geständniß entlockt hatte, zog daraus den besten Vortheil in einer lebhaften und glänzenden Erwiederung. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat heute wenigstens bewiesen, daß er für einen Minister hinreichendes Talent hat; der ihm gewordene Beifall der Kammer kann ihn hoffen lassen, daß er auch die Unterstützung ihrer Stimmen erhalten werde.“

* Die Deputirtenkammer nahm in ihrer Sitzung vom 11 Jan. die drei ersten auf den innern Zustand bezüglichen Paragraphen der Adresse mit einem ganz unbedeutenden Zusatz ohne Opposition an. Hierauf gab der Präsident Hrn. Mauguin das Wort. Das ehrenwerthe Oppositionsmitglied antwortete aber dem Aufruf nicht; er war abwesend. Hr. Thiers verließ seine Bank und lief nach dem Conferenzsaal, um Hrn. Mauguin zu suchen. Er erwischte ihn nach einigen Minuten und brachte ihn in den Sitzungssaal, aber die Rednerbühne war bereits vom Präsidenten des Conseils eingenommen. Marschall Soult nahm das Wort über den vierten Paragraphen. Frankreichs Politik im Orient, sagte er, bestehe darin, dem osmanischen Reich eine unabhängige Existenz zu sichern, die ausschließliche Protection einer einzigen Macht durch die Protection aller Mächte zu ersetzen. Diese Sicherstellung des osmanischen Reichs sey mit den vollbrachten Ereignissen und den Rechten des Pascha's von Aegypten nicht unverträglich. In dieser wichtigen Frage werde Frankreich Niemanden seine Ehr und seine Interessen zum Opfer bringen. Der Herzog v. Valmy sprach hierauf gleichfalls über die orientalische Frage, fand aber fast keine Aufmerksamkeit. Einige Deputirte schrieben Briefe, andere gingen in den Vorsälen spazieren. Hr. Guizot führte mit dem General Bugeaud und Hrn. Salvandy lebhafte Privatgespräche; Hr. Odilon-Barrot lorgnirte die Damen auf der Tribüne. Die Rede des Herzogs v. Valmy war übrigens nur eine getreue Wiederholung seiner vorjährigen Rede. Er erklärte sich entschieden gegen die Allianz mit England, dessen Seesuprematie mit den Interessen der Industrie und des Handels von Frankreich und ganz Europa im Widerstreit sey. Hr. v. Carné meint, bei dem schwierigen und fast drohenden Stand der orientalischen Frage, den das Ministerium herbeigeführt, sey eine eclatante Manifestation der Kammer unumgänglich nothwendig. Die seit zwei Tagen circulirenden Gerüchte über die Isolirung, in der Frankreich sich in jener Frage befände, machten ihn besorgt. Frankreichs Interesse fordere, dem Pascha von Aegypten seine Eroberungen zu bewahren, ohne gegen die Integrität des osmanischen Reichs sich zu erheben. (!) Der Redner meint, es sey dieß eine zweischneidige Waffe, die sich leicht gegen Frankreich kehren könnte. Hr. Mauguin erhielt nun das Wort, und gefiel sich nach seiner Art in allgemeinen Betrachtungen über die Politik aller europäischen Staaten und über die Stellung und die Allianzen Frankreichs. Seit einem Jahrhundert, sagte er, vergrößerten sich die großen Mächte auf Kosten der kleinen. Nur sechs Staaten hätten eine unabhängige Existenz in der Welt, nämlich Frankreich, Oesterreich und Preußen in Europa, Rußland und England in Asien, denn letztere Mächte seyen mehr asiatisch, als europäisch, endlich die Vereinigten Staaten in Nordamerika u. s. w. Auf die orientalische Frage übergehend tadelt er das Benehmen des Ministeriums, welches seine Alliirten verletzt habe, jetzt allein stehe und die sonst widerstreitenden Interessen Englands und Rußlands vereinigt habe. Frankreich mache Rückschritte, während alle übrigen Mächte sich vergrößerten, den französischen Consuln werde getrotzt, die französische Marine insultirt. Dieß alles

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neuen Majorität dienen dürften. Endlich will er dem Ministerium noch ein weiteres Fortleben gestatten, wenn es sich unter den großmüthigen Schutz der Doctrinäre begebe, wobei aber diese am Ende die Frucht ihrer Großmuth ernten müßten. Dabei ist nur zu bemerken, daß bei diesen den 221 gemachten Anträgen Hr. v. Molé, der vormalige Chef der 221, namentlich und förmlich ausgeschlossen ist; ebenso wie in den von demselben Redner den Trümmern des linken Centrums gemachten Concessionen nicht die Rede davon ist, ihren Chef als einen der natürlichen Chefs der neuen Majorität anzuerkennen. Einerseits ist Hr. v. Molé ausgeschlossen, andrerseits Hr. Thiers übergangen. Hr. <hi rendition="#g">Odilon</hi>-<hi rendition="#g">Barrot</hi> nahm gleich darauf das Wort. Die Rede des Chefs der Linken war voll Gewandtheit und nicht ohne Beredsamkeit in dem ersten, aber schwach und vag im zweiten Theile. Der Redner forderte nämlich zuerst Rechenschaft von den Ministern, seinen alten Freunden, in Betreff der Meinungen, die sie gemeinschaftlich gehegt, der Versprechungen, die sie gemacht, des Programms, das sie angenommen hätten. Bei Entwickelung seines Gedankens aber, alle liberalen und intermediären Fractionen der Linken zu nähern, zeigte er sich schwächer. Es sind dem Hrn. Odilon-Barrot in seinen Reden so viele Zurückhaltungen und Verwahrungen aufgelegt, daß in allen seinen Conclusionen Ungewißheit und Dunkelheit eintritt. Auch ist die parlamentarische Verwirrung so groß, daß<lb/>
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[0123/0003] neuen Majorität dienen dürften. Endlich will er dem Ministerium noch ein weiteres Fortleben gestatten, wenn es sich unter den großmüthigen Schutz der Doctrinäre begebe, wobei aber diese am Ende die Frucht ihrer Großmuth ernten müßten. Dabei ist nur zu bemerken, daß bei diesen den 221 gemachten Anträgen Hr. v. Molé, der vormalige Chef der 221, namentlich und förmlich ausgeschlossen ist; ebenso wie in den von demselben Redner den Trümmern des linken Centrums gemachten Concessionen nicht die Rede davon ist, ihren Chef als einen der natürlichen Chefs der neuen Majorität anzuerkennen. Einerseits ist Hr. v. Molé ausgeschlossen, andrerseits Hr. Thiers übergangen. Hr. Odilon-Barrot nahm gleich darauf das Wort. Die Rede des Chefs der Linken war voll Gewandtheit und nicht ohne Beredsamkeit in dem ersten, aber schwach und vag im zweiten Theile. Der Redner forderte nämlich zuerst Rechenschaft von den Ministern, seinen alten Freunden, in Betreff der Meinungen, die sie gemeinschaftlich gehegt, der Versprechungen, die sie gemacht, des Programms, das sie angenommen hätten. Bei Entwickelung seines Gedankens aber, alle liberalen und intermediären Fractionen der Linken zu nähern, zeigte er sich schwächer. Es sind dem Hrn. Odilon-Barrot in seinen Reden so viele Zurückhaltungen und Verwahrungen aufgelegt, daß in allen seinen Conclusionen Ungewißheit und Dunkelheit eintritt. Auch ist die parlamentarische Verwirrung so groß, daß Hr. Odilon-Barrot zu entschuldigen ist, wenn er bei Classificirung der Parteien einige Mühe erfahren hat. Hr. Villemain antwortete Hrn. O. Barrot. Er sprach im Namen des Cabinets, und ergriff die ihm durch die vorausgegangenen zwei Redner dargebotene Gelegenheit, einerseits den 221 Lob zu spenden und ihnen die Hand zu reichen, andrerseits die Linke zu bekämpfen. Hr. Villemain bemächtigte sich hauptsächlich des von der Linken ausgegangenen Entwurfs einer Wahlreform, um die übrige Kammer gegen die Partei der Reformisten aufzubringen. Er zeigte der Kammer, daß eine Reform eine Auflösung herbeiführen würde, sie daher nicht, ohne selbst abzudanken, an eine Modification des Wahlgesetzes denken könnte. Der Minister erhielt für diese Aeußerungen von mehreren Bänken aus Beifallsbezeugungen. Hr. v. Salvandy schloß die Sitzung mit einer Rede, worin er das Ministerium vom 12 Mai mit dem vom 15 April verglich, und es für noch weniger parlamentarisch als jenes erklärte. – Das Resumé ist: das Ministerium möchte die 221 gewinnen; diese scheinen gespalten, die Einen zeigen sich diesen Anträgen geneigt, die Andern halten sich fest an dem vormaligen Chef des Ministeriums vom 15 April (Molé). Die Opposition ist über diese ministerielle Tendenz aufgebracht und hält sich entfernt. Die Doctrinäre möchten das Resultat, wie es auch ausfallen mag, benützen und schlagen eine ganz fertige Doctrin und ein System vor, das im Fall der Annahme ihnen die von ihnen erstrebte Staatsgewalt sichern würde.“ Das Journal des Débats bemerkt zu dieser Sitzung: „Hr. Villemain hielt die beste Rede, während die des Hrn. Duvergier de Hauranne, kalt geschrieben und kalt vorgetragen, geringen Eindruck machte. Der versöhnliche Ton steht diesem Redner nicht zum besten an. Hr. Odilon-Barrot hat bei schönen oratorischen Formen das Unglück, nicht sehr reich an Ideen zu seyn. Es ist bemerkenswerth, und auch die Kammer schien darüber erstaunt, daß der ehrenwerthe Hr. Barrot, obwohl er sich anschickte, einen Wahlreformentwurf vorzulegen, die Frage nur als eine Frage der Zukunft betrachtet. Ist dieß der Fall, so würde Hr. Odilon-Barrot besser thun, ein Buch über die Wahlreform zu schreiben, statt einen Gesetzesentwurf zu machen. Die Kammer hat etwas Anderes zu thun, als mit Fragen sich zu beschäftigen, die noch nicht zur Reife gediehen. Es liegen deren vor, die dringend genug sind. Hr. Villemain, dessen erste Rede Hrn. Odilon-Barrot jenes seltsame Geständniß entlockt hatte, zog daraus den besten Vortheil in einer lebhaften und glänzenden Erwiederung. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat heute wenigstens bewiesen, daß er für einen Minister hinreichendes Talent hat; der ihm gewordene Beifall der Kammer kann ihn hoffen lassen, daß er auch die Unterstützung ihrer Stimmen erhalten werde.“ * Die Deputirtenkammer nahm in ihrer Sitzung vom 11 Jan. die drei ersten auf den innern Zustand bezüglichen Paragraphen der Adresse mit einem ganz unbedeutenden Zusatz ohne Opposition an. Hierauf gab der Präsident Hrn. Mauguin das Wort. Das ehrenwerthe Oppositionsmitglied antwortete aber dem Aufruf nicht; er war abwesend. Hr. Thiers verließ seine Bank und lief nach dem Conferenzsaal, um Hrn. Mauguin zu suchen. Er erwischte ihn nach einigen Minuten und brachte ihn in den Sitzungssaal, aber die Rednerbühne war bereits vom Präsidenten des Conseils eingenommen. Marschall Soult nahm das Wort über den vierten Paragraphen. Frankreichs Politik im Orient, sagte er, bestehe darin, dem osmanischen Reich eine unabhängige Existenz zu sichern, die ausschließliche Protection einer einzigen Macht durch die Protection aller Mächte zu ersetzen. Diese Sicherstellung des osmanischen Reichs sey mit den vollbrachten Ereignissen und den Rechten des Pascha's von Aegypten nicht unverträglich. In dieser wichtigen Frage werde Frankreich Niemanden seine Ehr und seine Interessen zum Opfer bringen. Der Herzog v. Valmy sprach hierauf gleichfalls über die orientalische Frage, fand aber fast keine Aufmerksamkeit. Einige Deputirte schrieben Briefe, andere gingen in den Vorsälen spazieren. Hr. Guizot führte mit dem General Bugeaud und Hrn. Salvandy lebhafte Privatgespräche; Hr. Odilon-Barrot lorgnirte die Damen auf der Tribüne. Die Rede des Herzogs v. Valmy war übrigens nur eine getreue Wiederholung seiner vorjährigen Rede. Er erklärte sich entschieden gegen die Allianz mit England, dessen Seesuprematie mit den Interessen der Industrie und des Handels von Frankreich und ganz Europa im Widerstreit sey. Hr. v. Carné meint, bei dem schwierigen und fast drohenden Stand der orientalischen Frage, den das Ministerium herbeigeführt, sey eine eclatante Manifestation der Kammer unumgänglich nothwendig. Die seit zwei Tagen circulirenden Gerüchte über die Isolirung, in der Frankreich sich in jener Frage befände, machten ihn besorgt. Frankreichs Interesse fordere, dem Pascha von Aegypten seine Eroberungen zu bewahren, ohne gegen die Integrität des osmanischen Reichs sich zu erheben. (!) Der Redner meint, es sey dieß eine zweischneidige Waffe, die sich leicht gegen Frankreich kehren könnte. Hr. Mauguin erhielt nun das Wort, und gefiel sich nach seiner Art in allgemeinen Betrachtungen über die Politik aller europäischen Staaten und über die Stellung und die Allianzen Frankreichs. Seit einem Jahrhundert, sagte er, vergrößerten sich die großen Mächte auf Kosten der kleinen. Nur sechs Staaten hätten eine unabhängige Existenz in der Welt, nämlich Frankreich, Oesterreich und Preußen in Europa, Rußland und England in Asien, denn letztere Mächte seyen mehr asiatisch, als europäisch, endlich die Vereinigten Staaten in Nordamerika u. s. w. Auf die orientalische Frage übergehend tadelt er das Benehmen des Ministeriums, welches seine Alliirten verletzt habe, jetzt allein stehe und die sonst widerstreitenden Interessen Englands und Rußlands vereinigt habe. Frankreich mache Rückschritte, während alle übrigen Mächte sich vergrößerten, den französischen Consuln werde getrotzt, die französische Marine insultirt. Dieß alles

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 16. Augsburg, 16. Januar 1840, S. 0123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_016_18400116/3>, abgerufen am 29.04.2024.