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Allgemeine Zeitung. Nr. 150. Augsburg, 29. Mai 1840.

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um die Regierung zur baldigen Wiederberufung der Stände zu nöthigen. Sein Ruf und sein Einfluß haben ihm freilich manche Neider zugezogen, die ihm allerdings nicht offen unter die Augen treten wollten, sondern während seiner Abwesenheit gegen ihn auftraten, aber hart zurückgewiesen wurden, da er bei der großen Mehrzahl seines Standes als Führer durchaus geachtet ist. Auf die Verhandlungen über die einzelnen Staatsausgaben kann ich hier nicht eingehen, und bemerke nur, daß namentlich im Bürgerstand Hr. Petre auf eine ganz andere Einrichtung des Militärs dringt. Seine Ansicht läuft darauf hinaus, daß Schweden mit seiner stehenden Armee gegen den einzigen Feind, der ihm furchtbar ist, nichts ausrichten, und daß hier nur eine sehr umfassende Landwehr von Nutzen seyn könne. Ebenso ist er gegen die Unterhaltung der Linienschiffe, und verlangt Verstärkung der Scheerenflotte. Diese Vorschläge laufen so sehr gegen das Interesse des Adels, der im Besitz fast aller Officierstellen ist, und derselbe wehrt sich auch im Ritterhause so mannhaft, daß an ein Durchgehen solcher Anträge, so lange nicht die jetzige Repräsentationsart in vier Ständen abgeschafft worden, nicht zu denken ist. Bei dieser Gelegenheit bemerke ich Ihnen, daß so oft alle vier Stände gemeinsame Wahlen durch Zusammentritt von Wählern aus allen vier Ständen zu bewerkstelligen haben, die Opposition gewöhnlich durchdringt; so kürzlich bei der Wahl des ständischen Justizcommissärs und seines Suppleanten: daß der gegenwärtige Justizcommissär an seiner Stelle bleiben würde, war bei seinem allgemein geachteten Charakter voraus zu sehen, als Suppleanten aber wünschte die Regierung den Haradshöfding Bergström, die Opposition aber setzte den Logman Rhodin mit 34 Stimmen gegen 17 durch. Eben so sind die Ausschüsse im Wesentlichen auf der Oppositionsseite, und der Constitutionsausschuß wird nächstens den Antrag stellen, daß der Reichstag alle drei statt alle fünf Jahre sich versammeln soll.

Nekrolog.

Am 12 Mai d. J. erlag allhier einer schmerzhaften Krankheit der k. k. Hofrath der vereinten Hofkanzlei, Ignaz Frhr. v. Stuppan in seinem 60sten Lebensjahre. An ihm verliert der Staat einen seiner ausgezeichnetsten Diener. Im Jahre 1801 betrat er seine Diensteslaufbahn im k. k. Kreisamte V. U. W. W., und hatte in Anerkennung seiner vorzüglichen Eigenschaften bereits im Jahre 1810 die Stufe eines k. k. Regierungsrathes erreicht; im Jahre 1820 erhielt er die Beförderung zum k. k. wirklichen Hofrathe, auf welchem Standpunkte er dem Staate durch eine Reihe von zwanzig Jahren die ersprießlichsten Dienste leistete.

Mit den eigenthümlichen Verhältnissen der Provinzen (Oesterreich ob und unter der Enns), deren Referat in der obersten Instanz ihm anvertraut ward, auf das genaueste bekannt, zeichneten sich seine Leistungen durch eine Gediegenheit aus, welche eben so, wie seine Umsicht und Klarheit in Staatsgeschäften, als Muster für jeden Geschäftsmann aufgestellt zu werden verdient.

Die strengste Legalität, von jeder Nebenrücksicht fern, war der Milde seiner Ansichten nur dann entgegen, wenn diese mit seinen Pflichten nicht vereinigt werden konnte; darnach waren alle seine Arbeiten bezeichnet, denen er sich mit einem Eifer, einer Hingebung widmete, wodurch seine Kräfte leider zu früh verzehrt worden sind. - Erst dann, als seine zerrüttete Gesundheit eine längere Ausdauer unmöglich machte, und ihm von seinem hochverehrten Chef, dem Hrn. Obersten-Kanzler Grafen von Mittrowsky, in höchst ehrenvollen Ausdrücken aus eigenem Antriebe ein Urlaub gewährt wurde - gönnte er sich die längst bedürftige Ruhe. Allein es war zu spät - die letzte Kraft war gebrochen, und er verschied, betrauert von jedem Ehrenmann, insbesondere aber von jenen, welche ihn näher kannten, und denen er sein tiefes edles Gemüth entfaltete.

Mit Freiherrn von Stuppan ist der Mannsstamm dieses vor mehreren Jahrhunderten aus Graubündten nach Oesterreich verpflanzten Geschlechts erloschen, worunter des Verblichenen Großvater, Anton Maria Freiherr von Stuppan von Ehrenstein, sich als Staatsrath in inländischen Geschäften unter der glorreichen Regierung weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Theresia hochverdient machte, und dafür mit dem Ritterkreuz des Stephanordens geziert war.

[2023]

An die Herern Aerzte im In- und Ausland.

Preis-Aufgabe.

Nach einem ziemlich allgemein verbreiteten Gerede, und selbst nach Aussagen von Männern vom Fach soll der Croup bei zeitigem ärztlichen Einschreiten sehr leicht zu curiren seyn, und zwar durch jene, angeblich ganz bewährte Heilmethode, welcher der in Frankreich früher ausgesetzt gewesene große Preis s. Z. zuerkannt worden ist. Sey es nun, daß dieser Gegenstand damals nicht gehörig untersucht worden ist, oder daß diese Krankheit jetzt einen andern Charakter angenommen hat: genug, das Factum, was jetzt da ist, beweist das Gegentheil; es zeigt zur Genüge, durch Tausende von Eltern, die dieserhalb schon bittere Täuschungen haben erleiden müssen, daß es sich mit jener angeblich bewährten Heilmethode ganz anders verhält, und daß ihr gerade die Kraft der Heilung, warum es sich allein handelt, gänzlich abgehen müsse, indem die Zahl der Kinder, die jetzt jährlich, selbst bei der schleunigsten Hülfe, dennoch an dieser Krankheit sterben, außerordentlich groß und leider noch immer im Zunehmen ist. So starben z. B. hier und in Aachen, so wie in ein paar auswärtigen Städten, wovon mir zufällig einige solcher Todesfälle mitgetheilt wurden, während verflossenen Februar und März wieder neununddreißig Kinder allein am Croup. Von meinem Bruder in Smyrna erhielt ich vor kurzem die Anzeige, daß ihm sein vierjähriger Knabe, ungeachtet des frühesten Beistandes eines geschickten Arztes, am Croup gestorben sey, und ich verlor hier, beinahe zu derselben Zeit, einen ungewöhnlich kräftigen, blühenden Knaben, nach langem grassem Todeskampf, und zwar wie die Section es bestätigte, bloß durch den Croup, trotz der frühesten ärztlichen Hülfe, gleich vom ersten Beginn der Krankheit an, trotz der löblichsten fünftägigen Anstrengung der HH. Doctoren und der pünktlichsten Anwendung aller Mittel besagter Heilmethode, wie sie Hufeland in seinem Enchiridion angegeben hat.

Nach solchen für die Heilkunst traurigen Resultaten im Allgemeinen, und nach vorbesagtem, von mir genau beobachtetem speciellen Falle, so wie nach einigen mir gewordenen freimüthigen Aeußerungen zweier erfahrener Aerzte: daß, wo diese Krankheit nicht, wie es in den meisten sogenannt gelungenen Curen der Fall sey, bloß angeblich, sondern in ihrer eigenthümlichen ganzen Stärke erscheine, von acht bis zehn Kindern oft kaum eines gerettet werden könnte. Ich sage, nach allem diesem kann ich jenes eingangserwähnte Gerede nur für falsch, und jene angeblich bewährte Methode für eine jede andere, nur nicht für eine Heilmethode erkennen. Wo ist letztere aber zu finden?

Wie bekannt, ist es bereits in verschiedenen auswärtigen Ländern, und angeblich mit Erfolg, versucht worden, den Croup durch ganz neue Mittel zu curiren. Dieselben sind aber so heterogener Art, wie z. B. durch Eis, Wärme, Blutentziehung und strenges Verbot dagegen, durch drastische Purganzen, Chinin und dgl. m., daß wenn auch eins dieser Mittel das richtige wäre, die vielen andern entgegengesetzten die unrichtigen seyn müssen. Was aber unrichtige Mittel der Menschheit schon geschadet haben, ist kein Geheimniß mehr. Welcher Laie vermag aber zu bestimmen, ob sein Arzt der richtigen oder einer jener vielen unrichtigen Methoden zugethan ist. Das Leben seines Kindes hängt also vom bloßen Zufall ab.

Einem solchen prekären Zustande abzuhelfen, dürfte wohl der Wunsch von Vielen seyn.

Eine specielle Heilung dieser Krankheit scheint allerdings ihrer Oertlichkeit wegen höchst schwierig, unmöglich jedoch wohl nicht. Obgleich nur Dilettant in dieser interessanten Wissenschaft, so habe ich doch Ursache zu glauben, daß durch den tief in die Geheimnisse der Natur eindringenden Geist unseres Jahrhunderts gerade in dieser Krankheit, wo der ganze übrige Organismus oft in der Fülle der Gesundheit ist, früh oder spät sicher ein glücklicheres Resultat wird erreicht werden können.

um die Regierung zur baldigen Wiederberufung der Stände zu nöthigen. Sein Ruf und sein Einfluß haben ihm freilich manche Neider zugezogen, die ihm allerdings nicht offen unter die Augen treten wollten, sondern während seiner Abwesenheit gegen ihn auftraten, aber hart zurückgewiesen wurden, da er bei der großen Mehrzahl seines Standes als Führer durchaus geachtet ist. Auf die Verhandlungen über die einzelnen Staatsausgaben kann ich hier nicht eingehen, und bemerke nur, daß namentlich im Bürgerstand Hr. Petré auf eine ganz andere Einrichtung des Militärs dringt. Seine Ansicht läuft darauf hinaus, daß Schweden mit seiner stehenden Armee gegen den einzigen Feind, der ihm furchtbar ist, nichts ausrichten, und daß hier nur eine sehr umfassende Landwehr von Nutzen seyn könne. Ebenso ist er gegen die Unterhaltung der Linienschiffe, und verlangt Verstärkung der Scheerenflotte. Diese Vorschläge laufen so sehr gegen das Interesse des Adels, der im Besitz fast aller Officierstellen ist, und derselbe wehrt sich auch im Ritterhause so mannhaft, daß an ein Durchgehen solcher Anträge, so lange nicht die jetzige Repräsentationsart in vier Ständen abgeschafft worden, nicht zu denken ist. Bei dieser Gelegenheit bemerke ich Ihnen, daß so oft alle vier Stände gemeinsame Wahlen durch Zusammentritt von Wählern aus allen vier Ständen zu bewerkstelligen haben, die Opposition gewöhnlich durchdringt; so kürzlich bei der Wahl des ständischen Justizcommissärs und seines Suppleanten: daß der gegenwärtige Justizcommissär an seiner Stelle bleiben würde, war bei seinem allgemein geachteten Charakter voraus zu sehen, als Suppleanten aber wünschte die Regierung den Haradshöfding Bergström, die Opposition aber setzte den Logman Rhodin mit 34 Stimmen gegen 17 durch. Eben so sind die Ausschüsse im Wesentlichen auf der Oppositionsseite, und der Constitutionsausschuß wird nächstens den Antrag stellen, daß der Reichstag alle drei statt alle fünf Jahre sich versammeln soll.

Nekrolog.

Am 12 Mai d. J. erlag allhier einer schmerzhaften Krankheit der k. k. Hofrath der vereinten Hofkanzlei, Ignaz Frhr. v. Stuppan in seinem 60sten Lebensjahre. An ihm verliert der Staat einen seiner ausgezeichnetsten Diener. Im Jahre 1801 betrat er seine Diensteslaufbahn im k. k. Kreisamte V. U. W. W., und hatte in Anerkennung seiner vorzüglichen Eigenschaften bereits im Jahre 1810 die Stufe eines k. k. Regierungsrathes erreicht; im Jahre 1820 erhielt er die Beförderung zum k. k. wirklichen Hofrathe, auf welchem Standpunkte er dem Staate durch eine Reihe von zwanzig Jahren die ersprießlichsten Dienste leistete.

Mit den eigenthümlichen Verhältnissen der Provinzen (Oesterreich ob und unter der Enns), deren Referat in der obersten Instanz ihm anvertraut ward, auf das genaueste bekannt, zeichneten sich seine Leistungen durch eine Gediegenheit aus, welche eben so, wie seine Umsicht und Klarheit in Staatsgeschäften, als Muster für jeden Geschäftsmann aufgestellt zu werden verdient.

Die strengste Legalität, von jeder Nebenrücksicht fern, war der Milde seiner Ansichten nur dann entgegen, wenn diese mit seinen Pflichten nicht vereinigt werden konnte; darnach waren alle seine Arbeiten bezeichnet, denen er sich mit einem Eifer, einer Hingebung widmete, wodurch seine Kräfte leider zu früh verzehrt worden sind. – Erst dann, als seine zerrüttete Gesundheit eine längere Ausdauer unmöglich machte, und ihm von seinem hochverehrten Chef, dem Hrn. Obersten-Kanzler Grafen von Mittrowsky, in höchst ehrenvollen Ausdrücken aus eigenem Antriebe ein Urlaub gewährt wurde – gönnte er sich die längst bedürftige Ruhe. Allein es war zu spät – die letzte Kraft war gebrochen, und er verschied, betrauert von jedem Ehrenmann, insbesondere aber von jenen, welche ihn näher kannten, und denen er sein tiefes edles Gemüth entfaltete.

Mit Freiherrn von Stuppan ist der Mannsstamm dieses vor mehreren Jahrhunderten aus Graubündten nach Oesterreich verpflanzten Geschlechts erloschen, worunter des Verblichenen Großvater, Anton Maria Freiherr von Stuppan von Ehrenstein, sich als Staatsrath in inländischen Geschäften unter der glorreichen Regierung weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Theresia hochverdient machte, und dafür mit dem Ritterkreuz des Stephanordens geziert war.

[2023]

An die Herern Aerzte im In- und Ausland.

Preis-Aufgabe.

Nach einem ziemlich allgemein verbreiteten Gerede, und selbst nach Aussagen von Männern vom Fach soll der Croup bei zeitigem ärztlichen Einschreiten sehr leicht zu curiren seyn, und zwar durch jene, angeblich ganz bewährte Heilmethode, welcher der in Frankreich früher ausgesetzt gewesene große Preis s. Z. zuerkannt worden ist. Sey es nun, daß dieser Gegenstand damals nicht gehörig untersucht worden ist, oder daß diese Krankheit jetzt einen andern Charakter angenommen hat: genug, das Factum, was jetzt da ist, beweist das Gegentheil; es zeigt zur Genüge, durch Tausende von Eltern, die dieserhalb schon bittere Täuschungen haben erleiden müssen, daß es sich mit jener angeblich bewährten Heilmethode ganz anders verhält, und daß ihr gerade die Kraft der Heilung, warum es sich allein handelt, gänzlich abgehen müsse, indem die Zahl der Kinder, die jetzt jährlich, selbst bei der schleunigsten Hülfe, dennoch an dieser Krankheit sterben, außerordentlich groß und leider noch immer im Zunehmen ist. So starben z. B. hier und in Aachen, so wie in ein paar auswärtigen Städten, wovon mir zufällig einige solcher Todesfälle mitgetheilt wurden, während verflossenen Februar und März wieder neununddreißig Kinder allein am Croup. Von meinem Bruder in Smyrna erhielt ich vor kurzem die Anzeige, daß ihm sein vierjähriger Knabe, ungeachtet des frühesten Beistandes eines geschickten Arztes, am Croup gestorben sey, und ich verlor hier, beinahe zu derselben Zeit, einen ungewöhnlich kräftigen, blühenden Knaben, nach langem grassem Todeskampf, und zwar wie die Section es bestätigte, bloß durch den Croup, trotz der frühesten ärztlichen Hülfe, gleich vom ersten Beginn der Krankheit an, trotz der löblichsten fünftägigen Anstrengung der HH. Doctoren und der pünktlichsten Anwendung aller Mittel besagter Heilmethode, wie sie Hufeland in seinem Enchiridion angegeben hat.

Nach solchen für die Heilkunst traurigen Resultaten im Allgemeinen, und nach vorbesagtem, von mir genau beobachtetem speciellen Falle, so wie nach einigen mir gewordenen freimüthigen Aeußerungen zweier erfahrener Aerzte: daß, wo diese Krankheit nicht, wie es in den meisten sogenannt gelungenen Curen der Fall sey, bloß angeblich, sondern in ihrer eigenthümlichen ganzen Stärke erscheine, von acht bis zehn Kindern oft kaum eines gerettet werden könnte. Ich sage, nach allem diesem kann ich jenes eingangserwähnte Gerede nur für falsch, und jene angeblich bewährte Methode für eine jede andere, nur nicht für eine Heilmethode erkennen. Wo ist letztere aber zu finden?

Wie bekannt, ist es bereits in verschiedenen auswärtigen Ländern, und angeblich mit Erfolg, versucht worden, den Croup durch ganz neue Mittel zu curiren. Dieselben sind aber so heterogener Art, wie z. B. durch Eis, Wärme, Blutentziehung und strenges Verbot dagegen, durch drastische Purganzen, Chinin und dgl. m., daß wenn auch eins dieser Mittel das richtige wäre, die vielen andern entgegengesetzten die unrichtigen seyn müssen. Was aber unrichtige Mittel der Menschheit schon geschadet haben, ist kein Geheimniß mehr. Welcher Laie vermag aber zu bestimmen, ob sein Arzt der richtigen oder einer jener vielen unrichtigen Methoden zugethan ist. Das Leben seines Kindes hängt also vom bloßen Zufall ab.

Einem solchen prekären Zustande abzuhelfen, dürfte wohl der Wunsch von Vielen seyn.

Eine specielle Heilung dieser Krankheit scheint allerdings ihrer Oertlichkeit wegen höchst schwierig, unmöglich jedoch wohl nicht. Obgleich nur Dilettant in dieser interessanten Wissenschaft, so habe ich doch Ursache zu glauben, daß durch den tief in die Geheimnisse der Natur eindringenden Geist unseres Jahrhunderts gerade in dieser Krankheit, wo der ganze übrige Organismus oft in der Fülle der Gesundheit ist, früh oder spät sicher ein glücklicheres Resultat wird erreicht werden können.

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Nach einem ziemlich allgemein verbreiteten Gerede, und selbst nach Aussagen von Männern vom Fach soll der Croup bei zeitigem ärztlichen Einschreiten sehr leicht zu curiren seyn, und zwar durch jene, angeblich ganz bewährte Heilmethode, welcher der in Frankreich früher ausgesetzt gewesene große Preis s. Z. zuerkannt worden ist. Sey es nun, daß dieser Gegenstand damals nicht gehörig untersucht worden ist, oder daß diese Krankheit jetzt einen andern Charakter angenommen hat: genug, das Factum, was jetzt da ist, beweist das Gegentheil; es zeigt zur Genüge, durch Tausende von Eltern, die dieserhalb schon bittere Täuschungen haben erleiden müssen, daß es sich mit jener angeblich bewährten Heilmethode ganz anders verhält, und daß ihr gerade die Kraft der Heilung, warum es sich allein handelt, gänzlich abgehen müsse, indem die Zahl der Kinder, die jetzt jährlich, selbst bei der schleunigsten Hülfe, dennoch an dieser Krankheit sterben, außerordentlich groß und leider noch immer im Zunehmen ist. So starben z. B. hier und in Aachen, so wie in ein paar auswärtigen Städten, wovon mir zufällig einige solcher Todesfälle mitgetheilt wurden, während verflossenen Februar und März wieder neununddreißig Kinder allein am Croup. Von meinem Bruder in Smyrna erhielt ich vor kurzem die Anzeige, daß ihm sein vierjähriger Knabe, ungeachtet des frühesten Beistandes eines geschickten Arztes, am Croup gestorben sey, und ich verlor hier, beinahe zu derselben Zeit, einen ungewöhnlich kräftigen, blühenden Knaben, nach langem grassem Todeskampf, und zwar wie die Section es bestätigte, bloß durch den Croup, trotz der frühesten ärztlichen Hülfe, gleich vom ersten Beginn der Krankheit an, trotz der löblichsten fünftägigen Anstrengung der HH. Doctoren und der pünktlichsten Anwendung aller Mittel besagter Heilmethode, wie sie Hufeland in seinem Enchiridion angegeben hat. Nach solchen für die Heilkunst traurigen Resultaten im Allgemeinen, und nach vorbesagtem, von mir genau beobachtetem speciellen Falle, so wie nach einigen mir gewordenen freimüthigen Aeußerungen zweier erfahrener Aerzte: daß, wo diese Krankheit nicht, wie es in den meisten sogenannt gelungenen Curen der Fall sey, bloß angeblich, sondern in ihrer eigenthümlichen ganzen Stärke erscheine, von acht bis zehn Kindern oft kaum eines gerettet werden könnte. Ich sage, nach allem diesem kann ich jenes eingangserwähnte Gerede nur für falsch, und jene angeblich bewährte Methode für eine jede andere, nur nicht für eine Heilmethode erkennen. Wo ist letztere aber zu finden? Wie bekannt, ist es bereits in verschiedenen auswärtigen Ländern, und angeblich mit Erfolg, versucht worden, den Croup durch ganz neue Mittel zu curiren. Dieselben sind aber so heterogener Art, wie z. B. durch Eis, Wärme, Blutentziehung und strenges Verbot dagegen, durch drastische Purganzen, Chinin und dgl. m., daß wenn auch eins dieser Mittel das richtige wäre, die vielen andern entgegengesetzten die unrichtigen seyn müssen. Was aber unrichtige Mittel der Menschheit schon geschadet haben, ist kein Geheimniß mehr. Welcher Laie vermag aber zu bestimmen, ob sein Arzt der richtigen oder einer jener vielen unrichtigen Methoden zugethan ist. Das Leben seines Kindes hängt also vom bloßen Zufall ab. Einem solchen prekären Zustande abzuhelfen, dürfte wohl der Wunsch von Vielen seyn. Eine specielle Heilung dieser Krankheit scheint allerdings ihrer Oertlichkeit wegen höchst schwierig, unmöglich jedoch wohl nicht. Obgleich nur Dilettant in dieser interessanten Wissenschaft, so habe ich doch Ursache zu glauben, daß durch den tief in die Geheimnisse der Natur eindringenden Geist unseres Jahrhunderts gerade in dieser Krankheit, wo der ganze übrige Organismus oft in der Fülle der Gesundheit ist, früh oder spät sicher ein glücklicheres Resultat wird erreicht werden können.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (?): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 150. Augsburg, 29. Mai 1840, S. 1197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_150_18400529/13>, abgerufen am 27.04.2024.