Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung. Nr. 165. Augsburg, 13. Juni 1840.

Bild:
<< vorherige Seite

Artikel in seiner Lichtseite dargestellten Werkes mehrere Aufsätze gewidmet, die offenbar von den ersten Männern der in jener Zeitschrift repräsentirten Meinung ausgehen. Den letzten dieser Aufsätze finden wir im 6ten Heft des 5ten Bandes (von 1840), und es ist vielleicht manchem Leser nicht uninteressant, die Gegensätze hart neben einander gestellt zu sehen. Wir heben daher folgende Stellen aus:

"Der Pentarchist denkt sich einen Wagebalken horizontal durch die Weltgeschichte gesteckt. An diesen werden die fünf "unbedingt unabhängigen Mächte" gehängt, und an jede derselben wiederum ein Gewicht von "bedingt abhängigen Mittel- und Nebenstaaten." Wenn diese sämmtlich also und dergestalt an den beiden Armen des Hebels vertheilt sind, daß das Zünglein der Wage in der Mitte steht, dann ist der politische Stein der Weisen gefunden, das europäische Gleichgewicht hergestellt und die große Aufgabe der Staatsmechanik gelöst. Aber daß keiner etwa sein Gewicht um ein Decilliontheil der Breite eines Haares rücke! Denn sonst wäre Alles verloren, und der Calcul müßte von neuem beginnen. Auch ist noch Eins vonnöthen. Die Staaten zweiten und dritten Ranges, welche an die fünf Hauptmächte angehängt werden, dürfen sich diesen ja nicht etwa nach den Interessen und Bedürfnissen der jedesmaligen Zeitverhältnisse anschließen, auch nicht, wie es die Natur der Sache ergeben würde, nach den geschichtlichen Erinnerungen, welche jeden Theil beleben, eben so wenig nach dem unabweislichen Gesetze der politischen Wahlverwandschaft, welches z. B. constitutionelle Länder den constitutionellen nahe rückt. Bei Leibe nicht! Dieß Alles sey abgethan und nichtig. Der Pentarchist hat sich der Mühe unterzogen, ein- für allemal auszumitteln, wie es in diesem Betracht für jetzt und alle Zeit in Europa gehalten werden soll. Er ist es, der Jedem der Fünfherren den Rayon seines Einflusses zudictirt, wobei es dann natürlich, ohne Apellation und Einspruch von Seiten der Betheiligten und Influencirten, verbleiben, und für alle Zukunft sein Bewenden behalten muß und wird.

"Bei diesem schwierigen Geschäft der Auseinandersetzung ist der Pentarchist einem einfachen Grundsatze gefolgt, der ihm wahrscheinlich in der Natur der Dinge zu liegen schien, oder den er für die Quintessenz diplomatischer Feinheit halten mochte. Er hat zuvörderst, wie es scheint, mit Sorgfalt ausgemittelt, was etwa der gesunde, grobe, gemeine Menschenverstand an die Hand geben könnte. Und davon hat er dann gewissenhaft das Gegentheil vorgeschlagen. England soll seinen Einfluß künftig in Italien üben; Spanien und Portugal werden an Oesterreich überwiesen. Preußen möge Schweden, Dänemark und Norwegen unter seine Flügel nehmen. Frankreich erhält die Aussicht, ein dereinst im Osten zu errichtendes Staatensystem seiner politischen Sorgfalt zugetheilt zu sehen. Combinationen, - wie Jeder einsieht, - die sich - den oben angedeuteten Gesichtspunkt vorausgesetzt - ganz von selbst an die Hand geben, und, wie das Ei des Columbus, bloß auf das staatskluge Wort des schlauen Pentarchisten gewartet haben. Rußland endlich würde leer ausgehen, wenn nicht das Deutschland, welches nach Abzug von Oesterreich und Preußen übrig bliebe, sich gleichsam ganz von selbst seinem Schutze darböte, der vorzüglich dazu dienen müßte, Oesterreichs und Preußens Einfluß von dem zwischen ihm liegenden Lande abzuwehren. Damit sich dieses desto besser schicke, möge jede der beiden deutschen Hauptmächte einstweilen ihre Blicke dahin richten, wo sie erweislich nichts zu suchen, und kein eignes Recht, kein reelles, auch noch so entferntes Interesse zu vertreten hat. Da der geneigte Leser deutsch versteht und, wie das gemeine, undiplomatische Volk sich auszudrücken pflegt, nicht auf den Kopf gefallen ist, so wird er, noch ehe wir es aussprechen, merken, was der langen Rede kurzer Sinn ist.

"Was uns bei diesem gesammten System befremdet hat, ist nicht der Umstand, daß dergleichen aufgestellt wird; es gibt nicht leicht etwas in diesem Genre, was sich von der Seite her nicht erwarten ließe. Nur die Beschränktheit und Gutmüthigkeit deutscher Schriftsteller und Zeitungsschreiber hat uns verdrossen, welche ganz gelassen und höflich das Unpraktische, ja Absurde seines Vorschlags, dem russischen Anwalt in gelehrten und umständlichen Deductionen darzuthun sich bemühten. Die Meisten ließen seinem Talent, wie sie es nannten, alle Gerechtigkeit widerfahren, und bedauerten nur, wie sie so bescheidentlich als unvorgreiflich zu vermeinen sich erdreisteten, daß er kein "Staatsmann" sey. O ihr gutmüthigen Leute! seht ihr denn nicht, daß dem Behemoth bloß deßhalb die Tonne zum Spielen hingeworfen wird, damit die Harpune desto sicherer seine Seite durchbohre? Seht ihr denn nicht die hämische Teufelsfratze grinsen, daß ihr so ehrbar über Plane discutirt, deren hirnwüthige Albernheit ihr dem Pentarchisten nicht zu demonstriren braucht. Der hat nie daran geglaubt; sein Ziel ist erreicht, wenn er euch foppen und seinen wahren und alleinigen Zweck unter dieser pinselhaften Maske verstecken kann. Nicht dem beschränkten, dünkelhaften Pedantismus des bloßen Theoretikers steht ihr gegenüber, nein! ihr habt es mit der fingerfertigen Gelenkigkeit des ächten Praktikers zu thun, der die Augen des großen Haufens auf einen andern Punkt zu lenken sucht, während die Hand aus der Tasche spielt.

"Der eigentliche und wahre Zweck, der die gesammte Fabel von einer europäischen Pentarchie maskiren soll, ist nun kein anderer als den Gedanken einer Trennung Oesterreichs und Preußens von dem übrigen Deutschland zuerst ins deutsche Volk zu werfen, dasselbe an die Idee einer Unterwerfung unsers Vaterlandes unter russischen Schutz zu gewöhnen, endlich allem schlechten, hungrigen Gesindel in der deutschen Schriftstellerwelt die Parole auszutheilen, und ihm die Wege zu weisen, die es fortan zu seinem eigenen Frommen zu wandeln habe. In dieser Beziehung ist es von der höchsten Wichtigkeit, dem Spiele des Pentarchisten in allen einzelnen Zügen zu folgen. Lassen wir es uns nicht verdrießen, den Windungen der Schlange nachzugehen. Vielleicht liegt in dieser Fata Morgana, die vorläufig nichts ist, als das Hirngespinnst eines russischen Schriftstellers, das Programm eines weltgeschichtlichen Drama's.

"Die Taktik des Pentarchisten läßt sich in wenigen einfachen Sätzen resumiren. Die rechtliche und factische Existenz des deutschen Bundes ignorirt er fast gänzlich, und nur einmal (S. 200, 201.) zieht er daraus, daß alle Bundesglieder versprochen haben, ganz Deutschland gegen jeden Feind in Schutz zu nehmen, mit der ihm eigenthümlichen Logik die Folgerung: daß "die gegenwärtige Constitution Deutschlands" nur "provisorisch" sey. Dieß vorausgesetzt, ist es sein Zweck, die deutschen Mittelstaaten gegen Oesterreich und Preußen, Preußen und Oesterreich aber gegen einander aufzuhetzen. Beide Mächte werden mit unverschämter Perfidie als die stets bereiten Feinde der Unabhängigkeit ihrer deutschen Bundesgenossen dargestellt. ""Was würde, frägt er (im Fall eines europäischen Krieges), aus dem Bundesverein, der wesentlich auf den Frieden gestellt war? Die zwei föderirten Hauptmächte werden die Gesammtkräfte des Bundes centralisiren. Das ist eine natürliche Consequenz des Kriegs. Jedoch um solches erreichen und ausführen zu können, muß zuvor die Administrativgewalt centralisirt werden. Also Centralisirung der Administration, d. h. außerordentliche Vollmachten des Bundestags auf Unkosten der politischen Bedeutung und Souveränetät der einzelnen Bundesstaaten, und

Artikel in seiner Lichtseite dargestellten Werkes mehrere Aufsätze gewidmet, die offenbar von den ersten Männern der in jener Zeitschrift repräsentirten Meinung ausgehen. Den letzten dieser Aufsätze finden wir im 6ten Heft des 5ten Bandes (von 1840), und es ist vielleicht manchem Leser nicht uninteressant, die Gegensätze hart neben einander gestellt zu sehen. Wir heben daher folgende Stellen aus:

„Der Pentarchist denkt sich einen Wagebalken horizontal durch die Weltgeschichte gesteckt. An diesen werden die fünf „unbedingt unabhängigen Mächte“ gehängt, und an jede derselben wiederum ein Gewicht von „bedingt abhängigen Mittel- und Nebenstaaten.“ Wenn diese sämmtlich also und dergestalt an den beiden Armen des Hebels vertheilt sind, daß das Zünglein der Wage in der Mitte steht, dann ist der politische Stein der Weisen gefunden, das europäische Gleichgewicht hergestellt und die große Aufgabe der Staatsmechanik gelöst. Aber daß keiner etwa sein Gewicht um ein Decilliontheil der Breite eines Haares rücke! Denn sonst wäre Alles verloren, und der Calcul müßte von neuem beginnen. Auch ist noch Eins vonnöthen. Die Staaten zweiten und dritten Ranges, welche an die fünf Hauptmächte angehängt werden, dürfen sich diesen ja nicht etwa nach den Interessen und Bedürfnissen der jedesmaligen Zeitverhältnisse anschließen, auch nicht, wie es die Natur der Sache ergeben würde, nach den geschichtlichen Erinnerungen, welche jeden Theil beleben, eben so wenig nach dem unabweislichen Gesetze der politischen Wahlverwandschaft, welches z. B. constitutionelle Länder den constitutionellen nahe rückt. Bei Leibe nicht! Dieß Alles sey abgethan und nichtig. Der Pentarchist hat sich der Mühe unterzogen, ein- für allemal auszumitteln, wie es in diesem Betracht für jetzt und alle Zeit in Europa gehalten werden soll. Er ist es, der Jedem der Fünfherren den Rayon seines Einflusses zudictirt, wobei es dann natürlich, ohne Apellation und Einspruch von Seiten der Betheiligten und Influencirten, verbleiben, und für alle Zukunft sein Bewenden behalten muß und wird.

„Bei diesem schwierigen Geschäft der Auseinandersetzung ist der Pentarchist einem einfachen Grundsatze gefolgt, der ihm wahrscheinlich in der Natur der Dinge zu liegen schien, oder den er für die Quintessenz diplomatischer Feinheit halten mochte. Er hat zuvörderst, wie es scheint, mit Sorgfalt ausgemittelt, was etwa der gesunde, grobe, gemeine Menschenverstand an die Hand geben könnte. Und davon hat er dann gewissenhaft das Gegentheil vorgeschlagen. England soll seinen Einfluß künftig in Italien üben; Spanien und Portugal werden an Oesterreich überwiesen. Preußen möge Schweden, Dänemark und Norwegen unter seine Flügel nehmen. Frankreich erhält die Aussicht, ein dereinst im Osten zu errichtendes Staatensystem seiner politischen Sorgfalt zugetheilt zu sehen. Combinationen, – wie Jeder einsieht, – die sich – den oben angedeuteten Gesichtspunkt vorausgesetzt – ganz von selbst an die Hand geben, und, wie das Ei des Columbus, bloß auf das staatskluge Wort des schlauen Pentarchisten gewartet haben. Rußland endlich würde leer ausgehen, wenn nicht das Deutschland, welches nach Abzug von Oesterreich und Preußen übrig bliebe, sich gleichsam ganz von selbst seinem Schutze darböte, der vorzüglich dazu dienen müßte, Oesterreichs und Preußens Einfluß von dem zwischen ihm liegenden Lande abzuwehren. Damit sich dieses desto besser schicke, möge jede der beiden deutschen Hauptmächte einstweilen ihre Blicke dahin richten, wo sie erweislich nichts zu suchen, und kein eignes Recht, kein reelles, auch noch so entferntes Interesse zu vertreten hat. Da der geneigte Leser deutsch versteht und, wie das gemeine, undiplomatische Volk sich auszudrücken pflegt, nicht auf den Kopf gefallen ist, so wird er, noch ehe wir es aussprechen, merken, was der langen Rede kurzer Sinn ist.

„Was uns bei diesem gesammten System befremdet hat, ist nicht der Umstand, daß dergleichen aufgestellt wird; es gibt nicht leicht etwas in diesem Genre, was sich von der Seite her nicht erwarten ließe. Nur die Beschränktheit und Gutmüthigkeit deutscher Schriftsteller und Zeitungsschreiber hat uns verdrossen, welche ganz gelassen und höflich das Unpraktische, ja Absurde seines Vorschlags, dem russischen Anwalt in gelehrten und umständlichen Deductionen darzuthun sich bemühten. Die Meisten ließen seinem Talent, wie sie es nannten, alle Gerechtigkeit widerfahren, und bedauerten nur, wie sie so bescheidentlich als unvorgreiflich zu vermeinen sich erdreisteten, daß er kein „Staatsmann“ sey. O ihr gutmüthigen Leute! seht ihr denn nicht, daß dem Behemoth bloß deßhalb die Tonne zum Spielen hingeworfen wird, damit die Harpune desto sicherer seine Seite durchbohre? Seht ihr denn nicht die hämische Teufelsfratze grinsen, daß ihr so ehrbar über Plane discutirt, deren hirnwüthige Albernheit ihr dem Pentarchisten nicht zu demonstriren braucht. Der hat nie daran geglaubt; sein Ziel ist erreicht, wenn er euch foppen und seinen wahren und alleinigen Zweck unter dieser pinselhaften Maske verstecken kann. Nicht dem beschränkten, dünkelhaften Pedantismus des bloßen Theoretikers steht ihr gegenüber, nein! ihr habt es mit der fingerfertigen Gelenkigkeit des ächten Praktikers zu thun, der die Augen des großen Haufens auf einen andern Punkt zu lenken sucht, während die Hand aus der Tasche spielt.

„Der eigentliche und wahre Zweck, der die gesammte Fabel von einer europäischen Pentarchie maskiren soll, ist nun kein anderer als den Gedanken einer Trennung Oesterreichs und Preußens von dem übrigen Deutschland zuerst ins deutsche Volk zu werfen, dasselbe an die Idee einer Unterwerfung unsers Vaterlandes unter russischen Schutz zu gewöhnen, endlich allem schlechten, hungrigen Gesindel in der deutschen Schriftstellerwelt die Parole auszutheilen, und ihm die Wege zu weisen, die es fortan zu seinem eigenen Frommen zu wandeln habe. In dieser Beziehung ist es von der höchsten Wichtigkeit, dem Spiele des Pentarchisten in allen einzelnen Zügen zu folgen. Lassen wir es uns nicht verdrießen, den Windungen der Schlange nachzugehen. Vielleicht liegt in dieser Fata Morgana, die vorläufig nichts ist, als das Hirngespinnst eines russischen Schriftstellers, das Programm eines weltgeschichtlichen Drama's.

„Die Taktik des Pentarchisten läßt sich in wenigen einfachen Sätzen resumiren. Die rechtliche und factische Existenz des deutschen Bundes ignorirt er fast gänzlich, und nur einmal (S. 200, 201.) zieht er daraus, daß alle Bundesglieder versprochen haben, ganz Deutschland gegen jeden Feind in Schutz zu nehmen, mit der ihm eigenthümlichen Logik die Folgerung: daß „die gegenwärtige Constitution Deutschlands“ nur „provisorisch“ sey. Dieß vorausgesetzt, ist es sein Zweck, die deutschen Mittelstaaten gegen Oesterreich und Preußen, Preußen und Oesterreich aber gegen einander aufzuhetzen. Beide Mächte werden mit unverschämter Perfidie als die stets bereiten Feinde der Unabhängigkeit ihrer deutschen Bundesgenossen dargestellt. „„Was würde, frägt er (im Fall eines europäischen Krieges), aus dem Bundesverein, der wesentlich auf den Frieden gestellt war? Die zwei föderirten Hauptmächte werden die Gesammtkräfte des Bundes centralisiren. Das ist eine natürliche Consequenz des Kriegs. Jedoch um solches erreichen und ausführen zu können, muß zuvor die Administrativgewalt centralisirt werden. Also Centralisirung der Administration, d. h. außerordentliche Vollmachten des Bundestags auf Unkosten der politischen Bedeutung und Souveränetät der einzelnen Bundesstaaten, und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0012" n="1316"/>
Artikel in seiner Lichtseite dargestellten Werkes mehrere Aufsätze gewidmet, die offenbar von den ersten Männern der in jener Zeitschrift repräsentirten Meinung ausgehen. Den letzten dieser Aufsätze finden wir im 6ten Heft des 5ten Bandes (von 1840), und es ist vielleicht manchem Leser nicht uninteressant, die Gegensätze hart neben einander gestellt zu sehen. Wir heben daher folgende Stellen aus:</p><lb/>
        <p>&#x201E;Der Pentarchist denkt sich einen Wagebalken horizontal durch die Weltgeschichte gesteckt. An diesen werden die fünf &#x201E;unbedingt unabhängigen Mächte&#x201C; gehängt, und an jede derselben wiederum ein Gewicht von &#x201E;bedingt abhängigen Mittel- und Nebenstaaten.&#x201C; Wenn diese sämmtlich also und dergestalt an den beiden Armen des Hebels vertheilt sind, daß das Zünglein der Wage in der Mitte steht, dann ist der politische Stein der Weisen gefunden, das europäische Gleichgewicht hergestellt und die große Aufgabe der Staatsmechanik gelöst. Aber daß keiner etwa sein Gewicht um ein Decilliontheil der Breite eines Haares rücke! Denn sonst wäre Alles verloren, und der Calcul müßte von neuem beginnen. Auch ist noch Eins vonnöthen. Die Staaten zweiten und dritten Ranges, welche an die fünf Hauptmächte angehängt werden, dürfen sich diesen ja nicht etwa nach den Interessen und Bedürfnissen der jedesmaligen Zeitverhältnisse anschließen, auch nicht, wie es die Natur der Sache ergeben würde, nach den geschichtlichen Erinnerungen, welche jeden Theil beleben, eben so wenig nach dem unabweislichen Gesetze der politischen Wahlverwandschaft, welches z. B. constitutionelle Länder den constitutionellen nahe rückt. Bei Leibe nicht! Dieß Alles sey abgethan und nichtig. Der Pentarchist hat sich der Mühe unterzogen, ein- für allemal auszumitteln, wie es in diesem Betracht für jetzt und alle Zeit in Europa gehalten werden soll. Er ist es, der Jedem der Fünfherren den Rayon seines Einflusses zudictirt, wobei es dann natürlich, ohne Apellation und Einspruch von Seiten der Betheiligten und Influencirten, verbleiben, und für alle Zukunft sein Bewenden behalten muß und wird.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Bei diesem schwierigen Geschäft der Auseinandersetzung ist der Pentarchist einem einfachen Grundsatze gefolgt, der ihm wahrscheinlich in der Natur der Dinge zu liegen schien, oder den er für die Quintessenz diplomatischer Feinheit halten mochte. Er hat zuvörderst, wie es scheint, mit Sorgfalt ausgemittelt, was etwa der gesunde, grobe, gemeine Menschenverstand an die Hand geben könnte. Und davon hat er dann gewissenhaft das Gegentheil vorgeschlagen. England soll seinen Einfluß künftig in Italien üben; Spanien und Portugal werden an Oesterreich überwiesen. Preußen möge Schweden, Dänemark und Norwegen unter seine Flügel nehmen. Frankreich erhält die Aussicht, ein dereinst im Osten zu errichtendes Staatensystem seiner politischen Sorgfalt zugetheilt zu sehen. Combinationen, &#x2013; wie Jeder einsieht, &#x2013; die sich &#x2013; den oben angedeuteten Gesichtspunkt vorausgesetzt &#x2013; ganz von selbst an die Hand geben, und, wie das Ei des Columbus, bloß auf das staatskluge Wort des schlauen Pentarchisten gewartet haben. Rußland endlich würde leer ausgehen, wenn nicht <hi rendition="#g">das</hi> Deutschland, welches nach Abzug von Oesterreich und Preußen übrig bliebe, sich gleichsam ganz von selbst seinem Schutze darböte, der vorzüglich dazu dienen müßte, Oesterreichs und Preußens Einfluß von dem zwischen ihm liegenden Lande abzuwehren. Damit sich dieses desto besser schicke, möge jede der beiden deutschen Hauptmächte einstweilen ihre Blicke dahin richten, wo sie erweislich nichts zu suchen, und kein eignes Recht, kein reelles, auch noch so entferntes Interesse zu vertreten hat. Da der geneigte Leser deutsch versteht und, wie das gemeine, undiplomatische Volk sich auszudrücken pflegt, nicht auf den Kopf gefallen ist, so wird er, noch ehe wir es aussprechen, merken, was der langen Rede kurzer Sinn ist.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Was uns bei diesem gesammten System befremdet hat, ist nicht der Umstand, daß dergleichen aufgestellt wird; es gibt nicht leicht etwas in diesem Genre, was sich von <hi rendition="#g">der</hi> Seite her nicht erwarten ließe. Nur die Beschränktheit und Gutmüthigkeit deutscher Schriftsteller und Zeitungsschreiber hat uns verdrossen, welche ganz gelassen und höflich das Unpraktische, ja Absurde seines Vorschlags, dem russischen Anwalt in gelehrten und umständlichen Deductionen darzuthun sich bemühten. Die Meisten ließen seinem Talent, wie sie es nannten, alle Gerechtigkeit widerfahren, und bedauerten nur, wie sie so bescheidentlich als unvorgreiflich zu vermeinen sich erdreisteten, daß er kein &#x201E;Staatsmann&#x201C; sey. O ihr gutmüthigen Leute! seht ihr denn nicht, daß dem Behemoth bloß deßhalb die Tonne zum Spielen hingeworfen wird, damit die Harpune desto sicherer seine Seite durchbohre? Seht ihr denn nicht die hämische Teufelsfratze grinsen, daß ihr so ehrbar über Plane discutirt, deren hirnwüthige Albernheit ihr dem Pentarchisten nicht zu demonstriren braucht. <hi rendition="#g">Der</hi> hat nie daran geglaubt; <hi rendition="#g">sein</hi> Ziel ist erreicht, wenn er euch foppen und seinen wahren und alleinigen Zweck unter dieser pinselhaften Maske verstecken kann. Nicht dem beschränkten, dünkelhaften Pedantismus des bloßen Theoretikers steht ihr gegenüber, nein! ihr habt es mit der fingerfertigen Gelenkigkeit des ächten Praktikers zu thun, der die Augen des großen Haufens auf einen andern Punkt zu lenken sucht, während die Hand aus der Tasche spielt.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Der eigentliche und wahre Zweck, der die gesammte Fabel von einer europäischen Pentarchie maskiren soll, ist nun kein anderer als den Gedanken einer Trennung Oesterreichs und Preußens von dem übrigen Deutschland zuerst ins deutsche Volk zu werfen, dasselbe an die Idee einer Unterwerfung unsers Vaterlandes unter russischen Schutz zu gewöhnen, endlich allem schlechten, hungrigen Gesindel in der deutschen Schriftstellerwelt die Parole auszutheilen, und ihm die Wege zu weisen, die es fortan zu seinem eigenen Frommen zu wandeln habe. In dieser Beziehung ist es von der höchsten Wichtigkeit, dem Spiele des Pentarchisten in allen einzelnen Zügen zu folgen. Lassen wir es uns nicht verdrießen, den Windungen der Schlange nachzugehen. Vielleicht liegt in dieser Fata Morgana, die vorläufig nichts ist, als das Hirngespinnst eines russischen Schriftstellers, das Programm eines weltgeschichtlichen Drama's.</p><lb/>
        <p>&#x201E;Die Taktik des Pentarchisten läßt sich in wenigen einfachen Sätzen resumiren. Die rechtliche und factische Existenz des deutschen Bundes ignorirt er fast gänzlich, und nur einmal (S. 200, 201.) zieht er daraus, daß alle Bundesglieder versprochen haben, ganz Deutschland gegen jeden Feind in Schutz zu nehmen, mit der ihm eigenthümlichen Logik die Folgerung: daß &#x201E;die gegenwärtige Constitution Deutschlands&#x201C; nur &#x201E;provisorisch&#x201C; sey. Dieß vorausgesetzt, ist es sein Zweck, die deutschen Mittelstaaten gegen Oesterreich und Preußen, Preußen und Oesterreich aber gegen einander aufzuhetzen. Beide Mächte werden mit unverschämter Perfidie als die stets bereiten Feinde der Unabhängigkeit ihrer deutschen Bundesgenossen dargestellt. &#x201E;&#x201E;Was würde, frägt er (im Fall eines europäischen Krieges), aus dem Bundesverein, der wesentlich auf den Frieden gestellt war? Die zwei föderirten Hauptmächte werden die Gesammtkräfte des Bundes centralisiren. Das ist eine natürliche Consequenz des Kriegs. Jedoch um solches erreichen und ausführen zu können, muß zuvor die Administrativgewalt centralisirt werden. Also Centralisirung der Administration, d. h. außerordentliche Vollmachten des Bundestags auf Unkosten der politischen Bedeutung und Souveränetät der einzelnen Bundesstaaten, und<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1316/0012] Artikel in seiner Lichtseite dargestellten Werkes mehrere Aufsätze gewidmet, die offenbar von den ersten Männern der in jener Zeitschrift repräsentirten Meinung ausgehen. Den letzten dieser Aufsätze finden wir im 6ten Heft des 5ten Bandes (von 1840), und es ist vielleicht manchem Leser nicht uninteressant, die Gegensätze hart neben einander gestellt zu sehen. Wir heben daher folgende Stellen aus: „Der Pentarchist denkt sich einen Wagebalken horizontal durch die Weltgeschichte gesteckt. An diesen werden die fünf „unbedingt unabhängigen Mächte“ gehängt, und an jede derselben wiederum ein Gewicht von „bedingt abhängigen Mittel- und Nebenstaaten.“ Wenn diese sämmtlich also und dergestalt an den beiden Armen des Hebels vertheilt sind, daß das Zünglein der Wage in der Mitte steht, dann ist der politische Stein der Weisen gefunden, das europäische Gleichgewicht hergestellt und die große Aufgabe der Staatsmechanik gelöst. Aber daß keiner etwa sein Gewicht um ein Decilliontheil der Breite eines Haares rücke! Denn sonst wäre Alles verloren, und der Calcul müßte von neuem beginnen. Auch ist noch Eins vonnöthen. Die Staaten zweiten und dritten Ranges, welche an die fünf Hauptmächte angehängt werden, dürfen sich diesen ja nicht etwa nach den Interessen und Bedürfnissen der jedesmaligen Zeitverhältnisse anschließen, auch nicht, wie es die Natur der Sache ergeben würde, nach den geschichtlichen Erinnerungen, welche jeden Theil beleben, eben so wenig nach dem unabweislichen Gesetze der politischen Wahlverwandschaft, welches z. B. constitutionelle Länder den constitutionellen nahe rückt. Bei Leibe nicht! Dieß Alles sey abgethan und nichtig. Der Pentarchist hat sich der Mühe unterzogen, ein- für allemal auszumitteln, wie es in diesem Betracht für jetzt und alle Zeit in Europa gehalten werden soll. Er ist es, der Jedem der Fünfherren den Rayon seines Einflusses zudictirt, wobei es dann natürlich, ohne Apellation und Einspruch von Seiten der Betheiligten und Influencirten, verbleiben, und für alle Zukunft sein Bewenden behalten muß und wird. „Bei diesem schwierigen Geschäft der Auseinandersetzung ist der Pentarchist einem einfachen Grundsatze gefolgt, der ihm wahrscheinlich in der Natur der Dinge zu liegen schien, oder den er für die Quintessenz diplomatischer Feinheit halten mochte. Er hat zuvörderst, wie es scheint, mit Sorgfalt ausgemittelt, was etwa der gesunde, grobe, gemeine Menschenverstand an die Hand geben könnte. Und davon hat er dann gewissenhaft das Gegentheil vorgeschlagen. England soll seinen Einfluß künftig in Italien üben; Spanien und Portugal werden an Oesterreich überwiesen. Preußen möge Schweden, Dänemark und Norwegen unter seine Flügel nehmen. Frankreich erhält die Aussicht, ein dereinst im Osten zu errichtendes Staatensystem seiner politischen Sorgfalt zugetheilt zu sehen. Combinationen, – wie Jeder einsieht, – die sich – den oben angedeuteten Gesichtspunkt vorausgesetzt – ganz von selbst an die Hand geben, und, wie das Ei des Columbus, bloß auf das staatskluge Wort des schlauen Pentarchisten gewartet haben. Rußland endlich würde leer ausgehen, wenn nicht das Deutschland, welches nach Abzug von Oesterreich und Preußen übrig bliebe, sich gleichsam ganz von selbst seinem Schutze darböte, der vorzüglich dazu dienen müßte, Oesterreichs und Preußens Einfluß von dem zwischen ihm liegenden Lande abzuwehren. Damit sich dieses desto besser schicke, möge jede der beiden deutschen Hauptmächte einstweilen ihre Blicke dahin richten, wo sie erweislich nichts zu suchen, und kein eignes Recht, kein reelles, auch noch so entferntes Interesse zu vertreten hat. Da der geneigte Leser deutsch versteht und, wie das gemeine, undiplomatische Volk sich auszudrücken pflegt, nicht auf den Kopf gefallen ist, so wird er, noch ehe wir es aussprechen, merken, was der langen Rede kurzer Sinn ist. „Was uns bei diesem gesammten System befremdet hat, ist nicht der Umstand, daß dergleichen aufgestellt wird; es gibt nicht leicht etwas in diesem Genre, was sich von der Seite her nicht erwarten ließe. Nur die Beschränktheit und Gutmüthigkeit deutscher Schriftsteller und Zeitungsschreiber hat uns verdrossen, welche ganz gelassen und höflich das Unpraktische, ja Absurde seines Vorschlags, dem russischen Anwalt in gelehrten und umständlichen Deductionen darzuthun sich bemühten. Die Meisten ließen seinem Talent, wie sie es nannten, alle Gerechtigkeit widerfahren, und bedauerten nur, wie sie so bescheidentlich als unvorgreiflich zu vermeinen sich erdreisteten, daß er kein „Staatsmann“ sey. O ihr gutmüthigen Leute! seht ihr denn nicht, daß dem Behemoth bloß deßhalb die Tonne zum Spielen hingeworfen wird, damit die Harpune desto sicherer seine Seite durchbohre? Seht ihr denn nicht die hämische Teufelsfratze grinsen, daß ihr so ehrbar über Plane discutirt, deren hirnwüthige Albernheit ihr dem Pentarchisten nicht zu demonstriren braucht. Der hat nie daran geglaubt; sein Ziel ist erreicht, wenn er euch foppen und seinen wahren und alleinigen Zweck unter dieser pinselhaften Maske verstecken kann. Nicht dem beschränkten, dünkelhaften Pedantismus des bloßen Theoretikers steht ihr gegenüber, nein! ihr habt es mit der fingerfertigen Gelenkigkeit des ächten Praktikers zu thun, der die Augen des großen Haufens auf einen andern Punkt zu lenken sucht, während die Hand aus der Tasche spielt. „Der eigentliche und wahre Zweck, der die gesammte Fabel von einer europäischen Pentarchie maskiren soll, ist nun kein anderer als den Gedanken einer Trennung Oesterreichs und Preußens von dem übrigen Deutschland zuerst ins deutsche Volk zu werfen, dasselbe an die Idee einer Unterwerfung unsers Vaterlandes unter russischen Schutz zu gewöhnen, endlich allem schlechten, hungrigen Gesindel in der deutschen Schriftstellerwelt die Parole auszutheilen, und ihm die Wege zu weisen, die es fortan zu seinem eigenen Frommen zu wandeln habe. In dieser Beziehung ist es von der höchsten Wichtigkeit, dem Spiele des Pentarchisten in allen einzelnen Zügen zu folgen. Lassen wir es uns nicht verdrießen, den Windungen der Schlange nachzugehen. Vielleicht liegt in dieser Fata Morgana, die vorläufig nichts ist, als das Hirngespinnst eines russischen Schriftstellers, das Programm eines weltgeschichtlichen Drama's. „Die Taktik des Pentarchisten läßt sich in wenigen einfachen Sätzen resumiren. Die rechtliche und factische Existenz des deutschen Bundes ignorirt er fast gänzlich, und nur einmal (S. 200, 201.) zieht er daraus, daß alle Bundesglieder versprochen haben, ganz Deutschland gegen jeden Feind in Schutz zu nehmen, mit der ihm eigenthümlichen Logik die Folgerung: daß „die gegenwärtige Constitution Deutschlands“ nur „provisorisch“ sey. Dieß vorausgesetzt, ist es sein Zweck, die deutschen Mittelstaaten gegen Oesterreich und Preußen, Preußen und Oesterreich aber gegen einander aufzuhetzen. Beide Mächte werden mit unverschämter Perfidie als die stets bereiten Feinde der Unabhängigkeit ihrer deutschen Bundesgenossen dargestellt. „„Was würde, frägt er (im Fall eines europäischen Krieges), aus dem Bundesverein, der wesentlich auf den Frieden gestellt war? Die zwei föderirten Hauptmächte werden die Gesammtkräfte des Bundes centralisiren. Das ist eine natürliche Consequenz des Kriegs. Jedoch um solches erreichen und ausführen zu können, muß zuvor die Administrativgewalt centralisirt werden. Also Centralisirung der Administration, d. h. außerordentliche Vollmachten des Bundestags auf Unkosten der politischen Bedeutung und Souveränetät der einzelnen Bundesstaaten, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (?): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_165_18400613
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_165_18400613/12
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 165. Augsburg, 13. Juni 1840, S. 1316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_165_18400613/12>, abgerufen am 29.04.2024.