Berechnung war ungenau, wenn man nicht die Kompression der Luft im Gebläse und den schädlichen Raum berücksichtigte, was die Rech- nung sehr erschwerte. Die zweite Art der Berechnung war genauer und fand deshalb allgemeine Anwendung. Die Ausströmungsgeschwin- digkeit war abhängig von dem Drucke, der sich durch einfache Messung mit dem Windmesser oder Manometer ermitteln liess. Ver- besserte Windmesser erfanden um jene Zeit Lampadius in Deutsch- land und Banks in England 1) (Fig. 5).
Wir müssen uns darauf beschränken, die bemerkenswertesten Arbeiten über Windberechnung aus jener Zeit anzuführen. Baaders Schrift wurde schon früher erwähnt. Über die Leistung der Gebläse- maschinen erschienen folgende Abhandlungen: O'Reilly, Sur les machines soufflantes, avec la description des machines soufflantes hydrauliques (Annales des arts et manufactures, T. XV, p. 225); Gil- bert, Berechnung der Luftmenge, welche ein Gebläse hergiebt (Gil- berts Annalen der Physik, XXVIII, 388) und die hervorragende
[Abbildung]
Fig. 5.
Arbeit von G. G. Schmidt über die Ausdehnung der trockenen und feuchten Luft durch die Wärme. Berechnungen der Windmenge auf Grund der Druckmessung veröffentlichten Roe- buck: Über Windmesser und über das Ver- hältnis der Geschwindigkeit zur Menge des Windes (Gilberts Annalen IX, 53), Banks über Windmesser und Versuche über das Aus- strömen der Luft aus den Gefässen (Ebendas. XXII, 286) und Stünkel: Beobachtungen über die Schätzung der treibenden Kraft und der Geschwindigkeit des aus den Gebläsen strömen- den Windes (Jordan und Hasse, Magazin für Eisenberg- und Hüttenkunde, S. 240). O'Reilly hatte auch bereits eine Tabelle für die Geschwin- digkeit der Luft nach dem abgelesenen Wind- druck verfasst, welche aber ungenau war, weil er dabei den Barometer- stand nicht berücksichtigt hatte.
Ehe wir uns zu den Fortschritten im Bau der Gebläse selbst wen- den, müssen wir noch einige allgemeine, den Gebläsewind betreffende Fragen erwähnen, welche in jener Zeit Gegenstand lebhafter Erörte- rung waren. Unter diesen wurde diejenige über den Nutzen oder
1) Siehe Annales des arts etc., XIV, 23.
Verbrennung und Windzuführung 1801 bis 1815.
Berechnung war ungenau, wenn man nicht die Kompression der Luft im Gebläse und den schädlichen Raum berücksichtigte, was die Rech- nung sehr erschwerte. Die zweite Art der Berechnung war genauer und fand deshalb allgemeine Anwendung. Die Ausströmungsgeschwin- digkeit war abhängig von dem Drucke, der sich durch einfache Messung mit dem Windmesser oder Manometer ermitteln lieſs. Ver- besserte Windmesser erfanden um jene Zeit Lampadius in Deutsch- land und Banks in England 1) (Fig. 5).
Wir müssen uns darauf beschränken, die bemerkenswertesten Arbeiten über Windberechnung aus jener Zeit anzuführen. Baaders Schrift wurde schon früher erwähnt. Über die Leistung der Gebläse- maschinen erschienen folgende Abhandlungen: O’Reilly, Sur les machines soufflantes, avec la description des machines soufflantes hydrauliques (Annales des arts et manufactures, T. XV, p. 225); Gil- bert, Berechnung der Luftmenge, welche ein Gebläse hergiebt (Gil- berts Annalen der Physik, XXVIII, 388) und die hervorragende
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Fig. 5.
Arbeit von G. G. Schmidt über die Ausdehnung der trockenen und feuchten Luft durch die Wärme. Berechnungen der Windmenge auf Grund der Druckmessung veröffentlichten Roe- buck: Über Windmesser und über das Ver- hältnis der Geschwindigkeit zur Menge des Windes (Gilberts Annalen IX, 53), Banks über Windmesser und Versuche über das Aus- strömen der Luft aus den Gefäſsen (Ebendas. XXII, 286) und Stünkel: Beobachtungen über die Schätzung der treibenden Kraft und der Geschwindigkeit des aus den Gebläsen strömen- den Windes (Jordan und Hasse, Magazin für Eisenberg- und Hüttenkunde, S. 240). O’Reilly hatte auch bereits eine Tabelle für die Geschwin- digkeit der Luft nach dem abgelesenen Wind- druck verfaſst, welche aber ungenau war, weil er dabei den Barometer- stand nicht berücksichtigt hatte.
Ehe wir uns zu den Fortschritten im Bau der Gebläse selbst wen- den, müssen wir noch einige allgemeine, den Gebläsewind betreffende Fragen erwähnen, welche in jener Zeit Gegenstand lebhafter Erörte- rung waren. Unter diesen wurde diejenige über den Nutzen oder
1) Siehe Annales des arts etc., XIV, 23.
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Verbrennung und Windzuführung 1801 bis 1815.
Berechnung war ungenau, wenn man nicht die Kompression der Luft
im Gebläse und den schädlichen Raum berücksichtigte, was die Rech-
nung sehr erschwerte. Die zweite Art der Berechnung war genauer
und fand deshalb allgemeine Anwendung. Die Ausströmungsgeschwin-
digkeit war abhängig von dem Drucke, der sich durch einfache
Messung mit dem Windmesser oder Manometer ermitteln lieſs. Ver-
besserte Windmesser erfanden um jene Zeit Lampadius in Deutsch-
land und Banks in England 1) (Fig. 5).
Wir müssen uns darauf beschränken, die bemerkenswertesten
Arbeiten über Windberechnung aus jener Zeit anzuführen. Baaders
Schrift wurde schon früher erwähnt. Über die Leistung der Gebläse-
maschinen erschienen folgende Abhandlungen: O’Reilly, Sur les
machines soufflantes, avec la description des machines soufflantes
hydrauliques (Annales des arts et manufactures, T. XV, p. 225); Gil-
bert, Berechnung der Luftmenge, welche ein Gebläse hergiebt (Gil-
berts Annalen der Physik, XXVIII, 388) und die hervorragende
[Abbildung Fig. 5.]
Arbeit von G. G. Schmidt über die Ausdehnung
der trockenen und feuchten Luft durch die
Wärme. Berechnungen der Windmenge auf
Grund der Druckmessung veröffentlichten Roe-
buck: Über Windmesser und über das Ver-
hältnis der Geschwindigkeit zur Menge des
Windes (Gilberts Annalen IX, 53), Banks
über Windmesser und Versuche über das Aus-
strömen der Luft aus den Gefäſsen (Ebendas.
XXII, 286) und Stünkel: Beobachtungen über
die Schätzung der treibenden Kraft und der
Geschwindigkeit des aus den Gebläsen strömen-
den Windes (Jordan und Hasse, Magazin für
Eisenberg- und Hüttenkunde, S. 240). O’Reilly
hatte auch bereits eine Tabelle für die Geschwin-
digkeit der Luft nach dem abgelesenen Wind-
druck verfaſst, welche aber ungenau war, weil er dabei den Barometer-
stand nicht berücksichtigt hatte.
Ehe wir uns zu den Fortschritten im Bau der Gebläse selbst wen-
den, müssen wir noch einige allgemeine, den Gebläsewind betreffende
Fragen erwähnen, welche in jener Zeit Gegenstand lebhafter Erörte-
rung waren. Unter diesen wurde diejenige über den Nutzen oder
1) Siehe Annales des arts etc., XIV, 23.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/82>, abgerufen am 15.05.2024.
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