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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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Muht. Ihr die ihr JEsum durch den Glauben wohnen habt in euren Hertzen / habt mit euch den Stärckern / welcher dem Teuffel seinen Pallast genommen / und seinen Pantzer ausgezogen / ausgezogen die Fürstenthümer und Gewaltigen / und sie schau getragen öffentlich / und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. Ist dann unser JEsus mit / bey / in und für uns / wer will wider uns seyn / und wer mag uns schaden? Nichts / nichts können Teuffel / Welt und Fleisch an dir haben / als nur was du ihnen selber einräumest. Wer ihnen nichts zu Willen weiß / an dem haben sie nichts. Wie soltest du aber in dein eigen Verderben lauffen / und dich selbst deinen Feinden zu grausamer Marter darstellen? Der Weiseste unter den irrdischen Königen Salomon spricht Prov. 24, 8.: Wer ihm selbst Schaden thut / den heisset man billig einen Ertz-Bösewicht.

So ergreiffet demnach den Schild des Glaubens / das Schwerdt des Geistes und die Drommete des Gebets. Ergreifft den Schild des Glaubens / denn hiemit könnet ihr auslöschen alle feurige Pfeile des Bösewichts. Werfft euer Vertrauen nicht weg. Bey den Alten war es ein grosser Schimpff / den Schild hinweg werffen / und sich gewonnen geben. Dannenhero werfft nicht weg den Schild des Glaubens / denn dieses wäre nicht nur höchst schimpfflich / sondern in Ewigkeit schädlich. Nehmet das Schwerdt des Geistes / denn es ist seines gleichen nicht 1. Sam. 21, 9. / und nichts dagegen das Schwerdt Goliaths. Niemand aber muß das Wort GOttes mit dem Satan verfälschen / verstümmeln / verdrehen / und wider GOttes Intention gebrauchen / sondern im rechten Verstande und im Sinne des heiligen Geistes. Wer also dieses Schwerdt nimmt / der kommt nicht durch das Schwerdt um / sondern er wird damit seine geistliche Feinde niederschlagen / und im Namen des HErrn zerhauen. Gebrauchet die Drommete des Gebets / denn auf dessen erschallenden Thon werden sich die Feinde zerstreuen. Sollen unsere Hände starck / und unsere Hertzen freudig bleiben / den Schild des Glaubens / und das Schwerdt des Geistes wohl zu führen / so müssen wir mit unaufhörlichem Anhalten drommeten. Kämpffet einen guten Kampff / thut keine Lufft-Streiche / und machet nicht vergebliche Fechter-Streiche / sondern kämpffet

Muht. Ihr die ihr JEsum durch den Glauben wohnen habt in euren Hertzen / habt mit euch den Stärckern / welcher dem Teuffel seinen Pallast genommen / und seinen Pantzer ausgezogen / ausgezogen die Fürstenthümer und Gewaltigen / und sie schau getragen öffentlich / und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. Ist dann unser JEsus mit / bey / in und für uns / wer will wider uns seyn / und wer mag uns schaden? Nichts / nichts können Teuffel / Welt und Fleisch an dir haben / als nur was du ihnen selber einräumest. Wer ihnen nichts zu Willen weiß / an dem haben sie nichts. Wie soltest du aber in dein eigen Verderben lauffen / und dich selbst deinen Feinden zu grausamer Marter darstellen? Der Weiseste unter den irrdischen Königen Salomon spricht Prov. 24, 8.: Wer ihm selbst Schaden thut / den heisset man billig einen Ertz-Bösewicht.

So ergreiffet demnach den Schild des Glaubens / das Schwerdt des Geistes und die Drommete des Gebets. Ergreifft den Schild des Glaubens / denn hiemit könnet ihr auslöschen alle feurige Pfeile des Bösewichts. Werfft euer Vertrauen nicht weg. Bey den Alten war es ein grosser Schimpff / den Schild hinweg werffen / und sich gewonnen geben. Dannenhero werfft nicht weg den Schild des Glaubens / denn dieses wäre nicht nur höchst schimpfflich / sondern in Ewigkeit schädlich. Nehmet das Schwerdt des Geistes / denn es ist seines gleichen nicht 1. Sam. 21, 9. / und nichts dagegen das Schwerdt Goliaths. Niemand aber muß das Wort GOttes mit dem Satan verfälschen / verstümmeln / verdrehen / und wider GOttes Intention gebrauchen / sondern im rechten Verstande und im Sinne des heiligen Geistes. Wer also dieses Schwerdt nim̃t / der kommt nicht durch das Schwerdt um / sondern er wird damit seine geistliche Feinde niederschlagen / und im Namen des HErrn zerhauen. Gebrauchet die Drommete des Gebets / denn auf dessen erschallenden Thon werden sich die Feinde zerstreuen. Sollen unsere Hände starck / und unsere Hertzen freudig bleiben / den Schild des Glaubens / und das Schwerdt des Geistes wohl zu führen / so müssen wir mit unaufhörlichem Anhalten drommeten. Kämpffet einen guten Kampff / thut keine Lufft-Streiche / und machet nicht vergebliche Fechter-Streiche / sondern kämpffet

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Muht. Ihr die ihr JEsum durch den Glauben wohnen habt in euren Hertzen / habt mit euch den Stärckern / welcher dem Teuffel seinen Pallast genommen / und seinen Pantzer ausgezogen / ausgezogen die Fürstenthümer und Gewaltigen / und sie schau getragen öffentlich / und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. Ist dann unser JEsus mit / bey / in und für uns / wer will wider uns seyn / und wer mag uns schaden? Nichts / nichts können Teuffel / Welt und Fleisch an dir haben / als nur was du ihnen selber einräumest. Wer ihnen nichts zu Willen weiß / an dem haben sie nichts. Wie soltest du aber in dein eigen Verderben lauffen / und dich selbst deinen Feinden zu grausamer Marter darstellen? Der Weiseste unter den irrdischen Königen Salomon spricht <note place="left">Prov. 24, 8.</note>: Wer ihm selbst Schaden thut / den heisset man billig einen Ertz-Bösewicht.</p>
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[38/0040] Muht. Ihr die ihr JEsum durch den Glauben wohnen habt in euren Hertzen / habt mit euch den Stärckern / welcher dem Teuffel seinen Pallast genommen / und seinen Pantzer ausgezogen / ausgezogen die Fürstenthümer und Gewaltigen / und sie schau getragen öffentlich / und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. Ist dann unser JEsus mit / bey / in und für uns / wer will wider uns seyn / und wer mag uns schaden? Nichts / nichts können Teuffel / Welt und Fleisch an dir haben / als nur was du ihnen selber einräumest. Wer ihnen nichts zu Willen weiß / an dem haben sie nichts. Wie soltest du aber in dein eigen Verderben lauffen / und dich selbst deinen Feinden zu grausamer Marter darstellen? Der Weiseste unter den irrdischen Königen Salomon spricht : Wer ihm selbst Schaden thut / den heisset man billig einen Ertz-Bösewicht. Prov. 24, 8. So ergreiffet demnach den Schild des Glaubens / das Schwerdt des Geistes und die Drommete des Gebets. Ergreifft den Schild des Glaubens / denn hiemit könnet ihr auslöschen alle feurige Pfeile des Bösewichts. Werfft euer Vertrauen nicht weg. Bey den Alten war es ein grosser Schimpff / den Schild hinweg werffen / und sich gewonnen geben. Dannenhero werfft nicht weg den Schild des Glaubens / denn dieses wäre nicht nur höchst schimpfflich / sondern in Ewigkeit schädlich. Nehmet das Schwerdt des Geistes / denn es ist seines gleichen nicht / und nichts dagegen das Schwerdt Goliaths. Niemand aber muß das Wort GOttes mit dem Satan verfälschen / verstümmeln / verdrehen / und wider GOttes Intention gebrauchen / sondern im rechten Verstande und im Sinne des heiligen Geistes. Wer also dieses Schwerdt nim̃t / der kommt nicht durch das Schwerdt um / sondern er wird damit seine geistliche Feinde niederschlagen / und im Namen des HErrn zerhauen. Gebrauchet die Drommete des Gebets / denn auf dessen erschallenden Thon werden sich die Feinde zerstreuen. Sollen unsere Hände starck / und unsere Hertzen freudig bleiben / den Schild des Glaubens / und das Schwerdt des Geistes wohl zu führen / so müssen wir mit unaufhörlichem Anhalten drommeten. Kämpffet einen guten Kampff / thut keine Lufft-Streiche / und machet nicht vergebliche Fechter-Streiche / sondern kämpffet 1. Sam. 21, 9.

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/40>, abgerufen am 26.04.2024.