Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.7. Aus deinem Hertzen quoll ein Strohm gesunder Lehren /Drum war auch recht für GOtt was du gepredigt hast. Dein Sorgen gieng dahin die Schäflein zu bekehren / Und dies versüssete die schwere Arbeits-Last. Gleichwie der Donner kan durch Klufft und Felsen dringen / So konte auch dein Mund die harten Hertzen zwingen. 8. Dein Eiffer brannte recht die Hölle zu zerstöhren /Die Satans List und Macht in Zions Mauren baut / Stund gleich der Drache auff um dieses dir zu wehren / So bliebst du doch ein Mann der seinem GOtt vertraut. Drum kontest du mit GOtt im Unglücks-Sturm bestehen / Als das Gewissen dich ins Elend hiesse gehen. 9. Da hätt' ein Heuchler leicht ein Feigen-Blatt gefunden /Der nur was menschlich sucht / und nicht was GOttes ist. Du aber stundest fest in den Verfolgungs-Stunden / Zu Schanden ward an dir der alten Schlangen List. Du liessest Würd' und Brodt im Glauben willig fahren / Um deine Hirten-Treu beständig zu bewahren. 10. Was hast du / Seliger / in Minden nicht verrichtet /Das uns von deiner Treu ein schönes Zeugniß giebt? Wie viele Greuel sind durch deinen Dienst zernichtet / Weswegen dich die Schaar der Frommen hoch geliebt? Daß du ein Hirte bist von grosser Treu gewesen / Das wird die späte Zeit am Waysen-Hause lesen. 11. Was Wunder / wehrte Stadt / wenn man dich höret klagen /Da dieser Gottes-Mann im Tode von dir flieht? Mit Wehmuht hast du ihn in seine Grufft getragen / Weil frommer Priester Tod viel Böses nach sich zieht. Es konte Knopffens Mund im Leben dich ergötzen / So muß dein Thränen-Saltz auch seine Asche netzen. 7. Aus deinem Hertzen quoll ein Strohm gesunder Lehren /Drum war auch recht für GOtt was du gepredigt hast. Dein Sorgen gieng dahin die Schäflein zu bekehren / Und dies versüssete die schwere Arbeits-Last. Gleichwie der Donner kan durch Klufft und Felsen dringen / So konte auch dein Mund die harten Hertzen zwingen. 8. Dein Eiffer brannte recht die Hölle zu zerstöhren /Die Satans List und Macht in Zions Mauren baut / Stund gleich der Drache auff um dieses dir zu wehren / So bliebst du doch ein Mann der seinem GOtt vertraut. Drum kontest du mit GOtt im Unglücks-Sturm bestehen / Als das Gewissen dich ins Elend hiesse gehen. 9. Da hätt’ ein Heuchler leicht ein Feigen-Blatt gefunden /Der nur was menschlich sucht / und nicht was GOttes ist. Du aber stundest fest in den Verfolgungs-Stunden / Zu Schanden ward an dir der alten Schlangen List. Du liessest Würd’ und Brodt im Glauben willig fahren / Um deine Hirten-Treu beständig zu bewahren. 10. Was hast du / Seliger / in Minden nicht verrichtet /Das uns von deiner Treu ein schönes Zeugniß giebt? Wie viele Greuel sind durch deinen Dienst zernichtet / Weswegen dich die Schaar der Frommen hoch geliebt? Daß du ein Hirte bist von grosser Treu gewesen / Das wird die späte Zeit am Waysen-Hause lesen. 11. Was Wunder / wehrte Stadt / wenn man dich höret klagen /Da dieser Gottes-Mann im Tode von dir flieht? Mit Wehmuht hast du ihn in seine Grufft getragen / Weil frommer Priester Tod viel Böses nach sich zieht. 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7.
Aus deinem Hertzen quoll ein Strohm gesunder Lehren /
Drum war auch recht für GOtt was du gepredigt hast.
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Und dies versüssete die schwere Arbeits-Last.
Gleichwie der Donner kan durch Klufft und Felsen dringen /
So konte auch dein Mund die harten Hertzen zwingen.
8.
Dein Eiffer brannte recht die Hölle zu zerstöhren /
Die Satans List und Macht in Zions Mauren baut /
Stund gleich der Drache auff um dieses dir zu wehren /
So bliebst du doch ein Mann der seinem GOtt vertraut.
Drum kontest du mit GOtt im Unglücks-Sturm bestehen /
Als das Gewissen dich ins Elend hiesse gehen.
9.
Da hätt’ ein Heuchler leicht ein Feigen-Blatt gefunden /
Der nur was menschlich sucht / und nicht was GOttes ist.
Du aber stundest fest in den Verfolgungs-Stunden /
Zu Schanden ward an dir der alten Schlangen List.
Du liessest Würd’ und Brodt im Glauben willig fahren /
Um deine Hirten-Treu beständig zu bewahren.
10.
Was hast du / Seliger / in Minden nicht verrichtet /
Das uns von deiner Treu ein schönes Zeugniß giebt?
Wie viele Greuel sind durch deinen Dienst zernichtet /
Weswegen dich die Schaar der Frommen hoch geliebt?
Daß du ein Hirte bist von grosser Treu gewesen /
Das wird die späte Zeit am Waysen-Hause lesen.
11.
Was Wunder / wehrte Stadt / wenn man dich höret klagen /
Da dieser Gottes-Mann im Tode von dir flieht?
Mit Wehmuht hast du ihn in seine Grufft getragen /
Weil frommer Priester Tod viel Böses nach sich zieht.
Es konte Knopffens Mund im Leben dich ergötzen /
So muß dein Thränen-Saltz auch seine Asche netzen.
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Zitationshilfe: | Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/63>, abgerufen am 28.11.2023. |