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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.
einigen Bräutigam declariren) darum
nicht erfodern/ etc.
2) Der andere Satz,
worauf seine herrliche Erfindung beruhet, heist
also: Man muß einer jeden Person ein sol-
ches Amt zueignen/ welches die Schrift
derselben dergestalt beyleget/ daß sie und
keine
(**) andere Person der Gottheit/
solches als eigenthümlich/ führet.
Die-
ses ist seine Meynung. Das beweise ich mit
einem gedoppelten Grund aus seinen Worten.
Dann a) er nennet die jetztberührten Aemter
der Personen, solche Aemter, die in der hei-
ligen Schrift ihnen ausdrücklich beyge-
leget wären
/ wie in dem eben angeführten
ersten Satz zu lesen ist. Er fähret fort, und
verwirft deswegen den aus dem Schöpfungs-
Erlösungs- und Heiligungswerk genommenen
Unterschied der Personen, weil diese göttliche
Werke einer jeden Person der Gottheit, und
nicht einer derselben alleine, mit Ausschliessung
der andern, zuständig seyn.

Dann so heist es: (§. 11.) Du sagst/ der

heilige
(**) Wer noch einen Beweis haben will,
der lese seine ausdrückliche Worte (§. 18.)
Die Rede ist davon/ daß ich des Hey-
landes Schöpferwerck so unabläßig
treibe/ und ihn auch wohl den Va-
ter der Creatur nenne/ wie seinen
Vater den Vater der Gläubigen

(privative) ausschliessungsweise.

dritter Theil.
einigen Braͤutigam declariren) darum
nicht erfodern/ ꝛc.
2) Der andere Satz,
worauf ſeine herrliche Erfindung beruhet, heiſt
alſo: Man muß einer jeden Perſon ein ſol-
ches Amt zueignen/ welches die Schrift
derſelben dergeſtalt beyleget/ daß ſie und
keine
(**) andere Perſon der Gottheit/
ſolches als eigenthuͤmlich/ fuͤhret.
Die-
ſes iſt ſeine Meynung. Das beweiſe ich mit
einem gedoppelten Grund aus ſeinen Worten.
Dann a) er nennet die jetztberuͤhrten Aemter
der Perſonen, ſolche Aemter, die in der hei-
ligen Schrift ihnen ausdruͤcklich beyge-
leget waͤren
/ wie in dem eben angefuͤhrten
erſten Satz zu leſen iſt. Er faͤhret fort, und
verwirft deswegen den aus dem Schoͤpfungs-
Erloͤſungs- und Heiligungswerk genommenen
Unterſchied der Perſonen, weil dieſe goͤttliche
Werke einer jeden Perſon der Gottheit, und
nicht einer derſelben alleine, mit Ausſchlieſſung
der andern, zuſtaͤndig ſeyn.

Dann ſo heiſt es: (§. 11.) Du ſagſt/ der

heilige
(**) Wer noch einen Beweis haben will,
der leſe ſeine ausdruͤckliche Worte (§. 18.)
Die Rede iſt davon/ daß ich des Hey-
landes Schoͤpferwerck ſo unablaͤßig
treibe/ und ihn auch wohl den Va-
ter der Creatur nenne/ wie ſeinen
Vater den Vater der Glaͤubigen

(privative) ausſchlieſſungsweiſe.
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[47/0063] dritter Theil. einigen Braͤutigam declariren) darum nicht erfodern/ ꝛc. 2) Der andere Satz, worauf ſeine herrliche Erfindung beruhet, heiſt alſo: Man muß einer jeden Perſon ein ſol- ches Amt zueignen/ welches die Schrift derſelben dergeſtalt beyleget/ daß ſie und keine (**) andere Perſon der Gottheit/ ſolches als eigenthuͤmlich/ fuͤhret. Die- ſes iſt ſeine Meynung. Das beweiſe ich mit einem gedoppelten Grund aus ſeinen Worten. Dann a) er nennet die jetztberuͤhrten Aemter der Perſonen, ſolche Aemter, die in der hei- ligen Schrift ihnen ausdruͤcklich beyge- leget waͤren/ wie in dem eben angefuͤhrten erſten Satz zu leſen iſt. Er faͤhret fort, und verwirft deswegen den aus dem Schoͤpfungs- Erloͤſungs- und Heiligungswerk genommenen Unterſchied der Perſonen, weil dieſe goͤttliche Werke einer jeden Perſon der Gottheit, und nicht einer derſelben alleine, mit Ausſchlieſſung der andern, zuſtaͤndig ſeyn. Dann ſo heiſt es: (§. 11.) Du ſagſt/ der heilige (**) Wer noch einen Beweis haben will, der leſe ſeine ausdruͤckliche Worte (§. 18.) Die Rede iſt davon/ daß ich des Hey- landes Schoͤpferwerck ſo unablaͤßig treibe/ und ihn auch wohl den Va- ter der Creatur nenne/ wie ſeinen Vater den Vater der Glaͤubigen (privative) ausſchlieſſungsweiſe.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/63>, abgerufen am 29.04.2024.