Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem vorsetzlichen Meineid.
Beleidigung aufzuheben, und erbie-
tet sich die Vorschläge der Beleidigten
anzunehmen, wie auch würcklich ge-
schiehet, v. 4. f. f. Also ward
GOtt v. 14. dem Lande wie-
der versöhnet.
O daß alle, wel-
che die Blutschuld des Meineids dru-
cket, diesem Beyspiel folgen möchten!
sonst wird der HERR, ihrer Seele
nicht versöhnet werden.

§. 21.

Dieses vorausgesetzt (§. 15-20.)
lässet sich nun der Schlus machen auf
denjenigen Meineid, wodurch das
Recht des Nebenmenschen vorsetzlich
gekräncket wird. Das ist, wodurch
man den Richter auser stand setzet,
demjenigen Theil zu seinem Recht zu
helfen, deme er von GOttes- und
Amtes-wegen, recht zu schaffen be-

reit
D 4

von dem vorſetzlichen Meineid.
Beleidigung aufzuheben, und erbie-
tet ſich die Vorſchlaͤge der Beleidigten
anzunehmen, wie auch wuͤrcklich ge-
ſchiehet, v. 4. f. f. Alſo ward
GOtt v. 14. dem Lande wie-
der verſoͤhnet.
O daß alle, wel-
che die Blutſchuld des Meineids dru-
cket, dieſem Beyſpiel folgen moͤchten!
ſonſt wird der HERR, ihrer Seele
nicht verſoͤhnet werden.

§. 21.

Dieſes vorausgeſetzt (§. 15-20.)
laͤſſet ſich nun der Schlus machen auf
denjenigen Meineid, wodurch das
Recht des Nebenmenſchen vorſetzlich
gekraͤncket wird. Das iſt, wodurch
man den Richter auſer ſtand ſetzet,
demjenigen Theil zu ſeinem Recht zu
helfen, deme er von GOttes- und
Amtes-wegen, recht zu ſchaffen be-

reit
D 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0059" n="55"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem vor&#x017F;etzlichen Meineid.</hi></fw><lb/>
Beleidigung aufzuheben, und erbie-<lb/>
tet &#x017F;ich die Vor&#x017F;chla&#x0364;ge der Beleidigten<lb/>
anzunehmen, wie auch wu&#x0364;rcklich ge-<lb/>
&#x017F;chiehet, <hi rendition="#fr">v. 4. f. f. Al&#x017F;o ward<lb/>
GOtt v. 14. dem Lande wie-<lb/>
der ver&#x017F;o&#x0364;hnet.</hi> O daß alle, wel-<lb/>
che die Blut&#x017F;chuld des Meineids dru-<lb/>
cket, die&#x017F;em Bey&#x017F;piel folgen mo&#x0364;chten!<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t wird der HERR, ihrer Seele<lb/>
nicht <hi rendition="#fr">ver&#x017F;o&#x0364;hnet</hi> werden.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head>§. 21.</head><lb/>
        <p>Die&#x017F;es vorausge&#x017F;etzt (§. 15-20.)<lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich nun der Schlus machen auf<lb/>
denjenigen Meineid, wodurch das<lb/>
Recht des Nebenmen&#x017F;chen vor&#x017F;etzlich<lb/>
gekra&#x0364;ncket wird. Das i&#x017F;t, wodurch<lb/>
man den Richter au&#x017F;er &#x017F;tand &#x017F;etzet,<lb/>
demjenigen Theil zu &#x017F;einem Recht zu<lb/>
helfen, deme er von GOttes- und<lb/>
Amtes-wegen, recht zu &#x017F;chaffen be-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 4</fw><fw place="bottom" type="catch">reit</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0059] von dem vorſetzlichen Meineid. Beleidigung aufzuheben, und erbie- tet ſich die Vorſchlaͤge der Beleidigten anzunehmen, wie auch wuͤrcklich ge- ſchiehet, v. 4. f. f. Alſo ward GOtt v. 14. dem Lande wie- der verſoͤhnet. O daß alle, wel- che die Blutſchuld des Meineids dru- cket, dieſem Beyſpiel folgen moͤchten! ſonſt wird der HERR, ihrer Seele nicht verſoͤhnet werden. §. 21. Dieſes vorausgeſetzt (§. 15-20.) laͤſſet ſich nun der Schlus machen auf denjenigen Meineid, wodurch das Recht des Nebenmenſchen vorſetzlich gekraͤncket wird. Das iſt, wodurch man den Richter auſer ſtand ſetzet, demjenigen Theil zu ſeinem Recht zu helfen, deme er von GOttes- und Amtes-wegen, recht zu ſchaffen be- reit D 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/59
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/59>, abgerufen am 28.04.2024.