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Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

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Christliches Bedencken
reit und willig ist. Ein Zeugen-
Eid,
ein Reinigungs-Eid, ein
Offenbarungs-Eid, gehöret hie-
her, wann er falsch geschworen wird.
Wer ein falsches Zeugnis wissentlich
mit einem Eide bestätiget; der brin-
get den Nechsten um sein Recht, und
in offenbaren schaden. Das ist, er
beleidiget ihn; die Sache mag nun
sein Geld und Haabe, oder seinen gu-
ten Namen oder gar, Leib und Le-
ben betreffen. Genug daß sein Recht,
wie es auch namen haben mag, ge-
kräncket wird. Die Zeugen- und Rei-
nigungs-Eide, sind unter andern ge-
wöhnlich in Hurerey- und Ehebruchs-
Fällen. Wer sich der verbotenen
Beywohnung in seinem Gewissen über-
zeugt und schuldig findet, der hat schon
dadurch eine Sünde begangen die
ihn, nach dem Zeugnis GOTTES
aus dem Himmelreich ausschliesset.

Die

Chriſtliches Bedencken
reit und willig iſt. Ein Zeugen-
Eid,
ein Reinigungs-Eid, ein
Offenbarungs-Eid, gehoͤret hie-
her, wann er falſch geſchworen wird.
Wer ein falſches Zeugnis wiſſentlich
mit einem Eide beſtaͤtiget; der brin-
get den Nechſten um ſein Recht, und
in offenbaren ſchaden. Das iſt, er
beleidiget ihn; die Sache mag nun
ſein Geld und Haabe, oder ſeinen gu-
ten Namen oder gar, Leib und Le-
ben betreffen. Genug daß ſein Recht,
wie es auch namen haben mag, ge-
kraͤncket wird. Die Zeugen- und Rei-
nigungs-Eide, ſind unter andern ge-
woͤhnlich in Hurerey- und Ehebruchs-
Faͤllen. Wer ſich der verbotenen
Beywohnung in ſeinem Gewiſſen uͤber-
zeugt und ſchuldig findet, der hat ſchon
dadurch eine Suͤnde begangen die
ihn, nach dem Zeugnis GOTTES
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[56/0060] Chriſtliches Bedencken reit und willig iſt. Ein Zeugen- Eid, ein Reinigungs-Eid, ein Offenbarungs-Eid, gehoͤret hie- her, wann er falſch geſchworen wird. Wer ein falſches Zeugnis wiſſentlich mit einem Eide beſtaͤtiget; der brin- get den Nechſten um ſein Recht, und in offenbaren ſchaden. Das iſt, er beleidiget ihn; die Sache mag nun ſein Geld und Haabe, oder ſeinen gu- ten Namen oder gar, Leib und Le- ben betreffen. Genug daß ſein Recht, wie es auch namen haben mag, ge- kraͤncket wird. Die Zeugen- und Rei- nigungs-Eide, ſind unter andern ge- woͤhnlich in Hurerey- und Ehebruchs- Faͤllen. Wer ſich der verbotenen Beywohnung in ſeinem Gewiſſen uͤber- zeugt und ſchuldig findet, der hat ſchon dadurch eine Suͤnde begangen die ihn, nach dem Zeugnis GOTTES aus dem Himmelreich ausſchlieſſet. Die

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/60>, abgerufen am 27.04.2024.