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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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"Sagt an, Her Stok, hat euch der Pabest hergesendet, daß ihr ihn richet p1b_171.002
(reich macht) und uns Tiutschen ermet (arm macht) und pfändet?"

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Die höchste Stufe der Personifikation ist diejenige, welche dem Gegenstande p1b_171.004
auch menschliche Sprache beilegt. Unvergleichlich sind in dieser Beziehung die p1b_171.005
Personifikationen Rückerts (z. B. Sterbende Blume, Flor und Blankflor, Die p1b_171.006
drei Quellen, Edelstein und Perle).

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Beispiele von Personifikationen:

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a.

Auf rosefarbnem Gewölk, mit jungen Blumen umgürtet, p1b_171.009
Sank jüngst der Frühling vom Himmel. Da ward sein göttlicher Odem p1b_171.010
Durch alle Naturen gefühlt. Da rollte der Schnee von den Bergen, p1b_171.011
Dem Ufer entschwollen die Ströme, die Wolken zergingen in Regen, p1b_171.012
Die Wiese schlug Wellen, der Landmann erschrak. - Er hauchte noch einmal: p1b_171.013
Da flohn die Nebel und gaben der Erde den lachenden Äther, - p1b_171.014
Der Boden trank wieder die Flut, die Ströme wälzten sich wieder p1b_171.015
Jn ihren beschilften Gestaden. Zwar streute der weichende Winter p1b_171.016
Bei nächtlicher Wiederkehr oft von kräftig geschüttelten Schwingen p1b_171.017
Reif, Schneegestöber und Frost; und rief den unbändigen Stürmen: p1b_171.018
Die Stürme kamen mit donnernder Stimme aus den Höhlen des p1b_171.019
Nordpols, p1b_171.020
Verheerten heulende Wälder, durchwühlten die Meere von Grund auf - p1b_171.021
Er aber hauchte noch einmal den allbelebenden Odem: p1b_171.022
Die Luft ward sanfter; ein Teppich, mit wilder Kühnheit aus Stauden p1b_171.023
Und Blumen und Saaten gewebt, bekleidete Thäler und Hügel. p1b_171.024
Nun fielen Schatten vom Buchbaum herab; harmonische Lieder p1b_171.025
Erfüllten den dämmernden Hain. Die Sonne beschaute die Bäche: p1b_171.026
Die Bäche führeten Funken. Gerüche flossen im Luftraum; p1b_171.027
Und jeden schlafenden Nachhall erweckte die Flöte der Hirten &c.
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(Aus Kleists berühmtem beschreibenden Gedicht: Der Frühling.)

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b.

Wenn aus Lüften Luna grüßet, p1b_171.030
Decket ihren Schlummersohn p1b_171.031
Auf die Nacht, und Luna küsset p1b_171.032
Deinen Traum, Endymion.
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Sterne lauschet! Lüfte schweiget! p1b_171.034
Und ihr Blumen, atmet bloß! p1b_171.035
Denn die keusche Göttin steiget p1b_171.036
Jn des ew'gen Schläfers Schoß.
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(Aus Rückerts Griechische Tageszeiten.)

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Wo alle Bäume sprechen und singen wie im Chor.
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(Heine.)

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Da wacht die Erde grünend auf, p1b_171.041
Weiß nicht, wie ihr geschehn, p1b_171.042
Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf p1b_171.043
Und möchte vor Lust vergehn. p1b_171.044
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Als wären es Freudenzähren.
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(Geibel.)

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Die Epheuranke thut an ihn (den Eichbaum) p1b_171.050
Sich inniger nun fügen:

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„Sagt an, Her Stok, hat euch der Pabest hergesendet, daß ihr ihn richet p1b_171.002
(reich macht) und uns Tiutschen ermet (arm macht) und pfändet?“

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Die höchste Stufe der Personifikation ist diejenige, welche dem Gegenstande p1b_171.004
auch menschliche Sprache beilegt. Unvergleichlich sind in dieser Beziehung die p1b_171.005
Personifikationen Rückerts (z. B. Sterbende Blume, Flor und Blankflor, Die p1b_171.006
drei Quellen, Edelstein und Perle).

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Beispiele von Personifikationen:

p1b_171.008

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Auf rosefarbnem Gewölk, mit jungen Blumen umgürtet, p1b_171.009
Sank jüngst der Frühling vom Himmel. Da ward sein göttlicher Odem p1b_171.010
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(Aus Kleists berühmtem beschreibenden Gedicht: Der Frühling.)

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b.

Wenn aus Lüften Luna grüßet, p1b_171.030
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Wo alle Bäume sprechen und singen wie im Chor.
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(Geibel.)

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e.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/205
Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/205>, abgerufen am 29.04.2024.