Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

er; des Nachts geht er seinem Raub nach, der
gewöhnlich in kleinen Säugethieren und Vögeln
besteht; doch frißt er auch, wenns die Zeit mit
sich bringt. Beeren und Früchte. Der Zobel,
fang dauert vom November bis in den Hornung.
Man stellt ihnen Schlingen, und schätzt die Felle
am höchsten, die recht schwarzbraun, dickhaa-
richt und glänzend sind. Die besten finden sich
um Jakuzk.

5. +. Erminea. das Wiesel und Hermelin.
M. caudae apice atro. *

Das Hermelin ist doch wol blos eine Nordi-
sche Spielart von unserm gemeinen Wiesel.
Auch dieses wird bey uns im Winter weiß, und
in hochliegenden bergichten Gegenden, wie z.
B. im Waldeckischen, auch im Herzogthum Lau-
enburg, fängt man zuweilen mitten im Som-
mer völlig weisse Wiesel oder Hermeline; und
umgekehrt sind (wie schon Strahlenberg bemerkt
hat) auch die Sibirischen Hermeline den Som-
mer über rothbräunlicht. Es finden sich diese
Thiere in der ganzen Nordischen Erde, sie wo-
nen in Wäldern, ziehen sich aber gern nach
Häusern, wo Federvieh gehalten wird; ihre Nah-
rung ist dieselbe wie der Iltisse ihre, sie fressen
auch gern Fische und Pilze, aber keine andre
Gewächse.

6. Ichneumon. das Ceilanische Füchsgen.
V. corpore subluteo, facie nigricante. *

Seba thes. I. tab. XLI. fig. 6.

Darf nickt, wie insgemein geschieht, mit
der Pharaonsmaus im folgenden Geschlechte
(viverra ichneumon) vermengt werden. Seba
hatte es lange lebendig, und dasselbe Exemplar
ist nun im Academischen Museum, wo wir es

er; des Nachts geht er seinem Raub nach, der
gewöhnlich in kleinen Säugethieren und Vögeln
besteht; doch frißt er auch, wenns die Zeit mit
sich bringt. Beeren und Früchte. Der Zobel,
fang dauert vom November bis in den Hornung.
Man stellt ihnen Schlingen, und schätzt die Felle
am höchsten, die recht schwarzbraun, dickhaa-
richt und glänzend sind. Die besten finden sich
um Jakuzk.

5. †. Erminea. das Wiesel und Hermelin.
M. caudae apice atro. *

Das Hermelin ist doch wol blos eine Nordi-
sche Spielart von unserm gemeinen Wiesel.
Auch dieses wird bey uns im Winter weiß, und
in hochliegenden bergichten Gegenden, wie z.
B. im Waldeckischen, auch im Herzogthum Lau-
enburg, fängt man zuweilen mitten im Som-
mer völlig weisse Wiesel oder Hermeline; und
umgekehrt sind (wie schon Strahlenberg bemerkt
hat) auch die Sibirischen Hermeline den Som-
mer über rothbräunlicht. Es finden sich diese
Thiere in der ganzen Nordischen Erde, sie wo-
nen in Wäldern, ziehen sich aber gern nach
Häusern, wo Federvieh gehalten wird; ihre Nah-
rung ist dieselbe wie der Iltisse ihre, sie fressen
auch gern Fische und Pilze, aber keine andre
Gewächse.

6. Ichneumon. das Ceilanische Füchsgen.
V. corpore subluteo, facie nigricante. *

Seba thes. I. tab. XLI. fig. 6.

Darf nickt, wie insgemein geschieht, mit
der Pharaonsmaus im folgenden Geschlechte
(viverra ichneumon) vermengt werden. Seba
hatte es lange lebendig, und dasselbe Exemplar
ist nun im Academischen Museum, wo wir es

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0103" xml:id="pb091_0001" n="91"/>
er; des Nachts geht er seinem Raub nach, der<lb/>
gewöhnlich in kleinen Säugethieren und Vögeln<lb/>
besteht; doch frißt er auch, wenns die Zeit mit<lb/>
sich bringt. Beeren und Früchte. Der Zobel,<lb/>
fang dauert vom November bis in den Hornung.<lb/>
Man stellt ihnen Schlingen, und schätzt die Felle<lb/>
am höchsten, die recht schwarzbraun, dickhaa-<lb/>
richt und glänzend sind. Die besten finden sich<lb/>
um Jakuzk.</p>
              <p rendition="#indent-2">5. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Erminea</hi></hi>. das Wiesel und Hermelin.<lb/><hi rendition="#aq">M. caudae apice atro.</hi> *</p>
              <p rendition="#l1em">Das Hermelin ist doch wol blos eine Nordi-<lb/>
sche Spielart von unserm gemeinen Wiesel.<lb/>
Auch dieses wird bey uns im Winter weiß, und<lb/>
in hochliegenden bergichten Gegenden, wie z.<lb/>
B. im Waldeckischen, auch im Herzogthum Lau-<lb/>
enburg, fängt man zuweilen mitten im Som-<lb/>
mer völlig weisse Wiesel oder Hermeline; und<lb/>
umgekehrt sind (wie schon Strahlenberg bemerkt<lb/>
hat) auch die Sibirischen Hermeline den Som-<lb/>
mer über rothbräunlicht. Es finden sich diese<lb/>
Thiere in der ganzen Nordischen Erde, sie wo-<lb/>
nen in Wäldern, ziehen sich aber gern nach<lb/>
Häusern, wo Federvieh gehalten wird; ihre Nah-<lb/>
rung ist dieselbe wie der Iltisse ihre, sie fressen<lb/>
auch gern Fische und Pilze, aber keine andre<lb/>
Gewächse.</p>
              <p rendition="#indent-2">6. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ichneumon</hi></hi>. das Ceilanische Füchsgen.<lb/><hi rendition="#aq">V. corpore subluteo, facie nigricante.</hi> *</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">S<hi rendition="#k">eba</hi></hi><hi rendition="#i">thes</hi></hi>. I. <hi rendition="#aq">tab.</hi> XLI. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 6.</p>
              <p rendition="#l1em">Darf nickt, wie insgemein geschieht, mit<lb/>
der Pharaonsmaus im folgenden Geschlechte<lb/><hi rendition="#aq">(viverra ichneumon)</hi> vermengt werden. Seba<lb/>
hatte es lange lebendig, und dasselbe Exemplar<lb/>
ist nun im Academischen Museum, wo wir es<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[91/0103] er; des Nachts geht er seinem Raub nach, der gewöhnlich in kleinen Säugethieren und Vögeln besteht; doch frißt er auch, wenns die Zeit mit sich bringt. Beeren und Früchte. Der Zobel, fang dauert vom November bis in den Hornung. Man stellt ihnen Schlingen, und schätzt die Felle am höchsten, die recht schwarzbraun, dickhaa- richt und glänzend sind. Die besten finden sich um Jakuzk. 5. †. Erminea. das Wiesel und Hermelin. M. caudae apice atro. * Das Hermelin ist doch wol blos eine Nordi- sche Spielart von unserm gemeinen Wiesel. Auch dieses wird bey uns im Winter weiß, und in hochliegenden bergichten Gegenden, wie z. B. im Waldeckischen, auch im Herzogthum Lau- enburg, fängt man zuweilen mitten im Som- mer völlig weisse Wiesel oder Hermeline; und umgekehrt sind (wie schon Strahlenberg bemerkt hat) auch die Sibirischen Hermeline den Som- mer über rothbräunlicht. Es finden sich diese Thiere in der ganzen Nordischen Erde, sie wo- nen in Wäldern, ziehen sich aber gern nach Häusern, wo Federvieh gehalten wird; ihre Nah- rung ist dieselbe wie der Iltisse ihre, sie fressen auch gern Fische und Pilze, aber keine andre Gewächse. 6. Ichneumon. das Ceilanische Füchsgen. V. corpore subluteo, facie nigricante. * Seba thes. I. tab. XLI. fig. 6. Darf nickt, wie insgemein geschieht, mit der Pharaonsmaus im folgenden Geschlechte (viverra ichneumon) vermengt werden. Seba hatte es lange lebendig, und dasselbe Exemplar ist nun im Academischen Museum, wo wir es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/103
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/103>, abgerufen am 28.04.2024.