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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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eine am Rande oder auf der breiten Seite be-
findliche einfache oder doppelte Oeffnung von sich
geben kann. Uebrigens ist der Bandwurm nichts
weniger als solitaire, sondern man hat gar oft
bey Einem Menschen oder Einem Thiere viele
ganze Bandwürmer zugleich gefunden.

1. +. Solium. der langgliedrige Bandwurm.
(T. curcurbitina.) T. humana articulis ob-
longis, orificio marginali solitario, ovario
pinnato
.

(tab. 1. fig. 5.)

Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste.
Findet sich, so wie der folgende, im dünnen Darme
beym Menschen.

Die so genannten Kürbskernwürmer (ver-
mes cucurbitini, ascarides Couleti
) sind ab-
gesetzte Hinterglieder dieses Wurm.

2. +. Vulgaris. der kurzgliedrige Bandwurm.
[Bothriocephalus latus*)]. T. humana
articulis abbreviatis transversis, orificio late-
rali duplici; ovario stellato
.

(tab. 1. fig. 6.)

In andern Gegenden von Europa, zumahl
häufig in der Schweiz und in Frankreich.

8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus
taeniforme desinens in vesicam lympha-
ticam. Os quadrilobum
.

Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus
sonderbaren Thiere, die sich meist an und in ver-

*) Ueber die unter dem Namen der Grubenköpfe,
Bothriocephali, zu einem besondern Geschlechte
verbundenen Gattungen von Bandwürmern, s.
Hrn. Dr. Leuckart's zoologische Bruchstücke
I. Helmst. 1820. 4.

eine am Rande oder auf der breiten Seite be-
findliche einfache oder doppelte Oeffnung von sich
geben kann. Uebrigens ist der Bandwurm nichts
weniger als solitaire, sondern man hat gar oft
bey Einem Menschen oder Einem Thiere viele
ganze Bandwürmer zugleich gefunden.

1. †. Solium. der langgliedrige Bandwurm.
(T. curcurbitina.) T. humana articulis ob-
longis, orificio marginali solitario, ovario
pinnato
.

(tab. 1. fig. 5.)

Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste.
Findet sich, so wie der folgende, im dünnen Darme
beym Menschen.

Die so genannten Kürbskernwürmer (ver-
mes cucurbitini, ascarides Couleti
) sind ab-
gesetzte Hinterglieder dieses Wurm.

2. †. Vulgaris. der kurzgliedrige Bandwurm.
[Bothriocephalus latus*)]. T. humana
articulis abbreviatis transversis, orificio late-
rali duplici; ovario stellato
.

(tab. 1. fig. 6.)

In andern Gegenden von Europa, zumahl
häufig in der Schweiz und in Frankreich.

8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus
taeniforme desinens in vesicam lympha-
ticam. Os quadrilobum
.

Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus
sonderbaren Thiere, die sich meist an und in ver-

*) Ueber die unter dem Namen der Grubenköpfe,
Bothriocephali, zu einem besondern Geschlechte
verbundenen Gattungen von Bandwürmern, s.
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[443/0465] eine am Rande oder auf der breiten Seite be- findliche einfache oder doppelte Oeffnung von sich geben kann. Uebrigens ist der Bandwurm nichts weniger als solitaire, sondern man hat gar oft bey Einem Menschen oder Einem Thiere viele ganze Bandwürmer zugleich gefunden. 1. †. Solium. der langgliedrige Bandwurm. (T. curcurbitina.) T. humana articulis ob- longis, orificio marginali solitario, ovario pinnato. (tab. 1. fig. 5.) Diese Gattung ist in Deutschland die gemeinste. Findet sich, so wie der folgende, im dünnen Darme beym Menschen. Die so genannten Kürbskernwürmer (ver- mes cucurbitini, ascarides Couleti) sind ab- gesetzte Hinterglieder dieses Wurm. 2. †. Vulgaris. der kurzgliedrige Bandwurm. [Bothriocephalus latus *)]. T. humana articulis abbreviatis transversis, orificio late- rali duplici; ovario stellato. (tab. 1. fig. 6.) In andern Gegenden von Europa, zumahl häufig in der Schweiz und in Frankreich. 8. Hydatis. Blasenwurm. Corpus taeniforme desinens in vesicam lympha- ticam. Os quadrilobum. Kopf und Vordertheil dieser ebenfalls überaus sonderbaren Thiere, die sich meist an und in ver- *) Ueber die unter dem Namen der Grubenköpfe, Bothriocephali, zu einem besondern Geschlechte verbundenen Gattungen von Bandwürmern, s. Hrn. Dr. Leuckart's zoologische Bruchstücke I. Helmst. 1820. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/465>, abgerufen am 26.04.2024.