Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901.

Bild:
<< vorherige Seite

nachkommen, und müßt, wenn es nothwendig sein
sollte, mit euerer ganzen väterlichen Auctorität darauf
dringen. Dies gilt besonders auch eueren Söhnen
gegenüber, die sonst vielleicht in eine Richtung hinein-
kommen, welche ihnen für ihr ganzes späteres Leben
und für die Ewigkeit äußerst nachtheilig werden könnte.
Ihr dürft da nie denken, meine Kinder sind erwachsen;
sie müssen wissen, was sie zu thun haben; ich brauche
mich darum nicht zu kümmern. Das ist grundfalsch;
ihr seid und bleibt die Väter, die von Gott gesetzten
Hüter und Wächter euerer Kinder und werdet dereinst
zur strengen Rechenschaft gezogen werden über dieses
euer Wächteramt.

Endlich soll der christliche Vater fleißig für seine
Kinder beten. Steht der gläubige Christ vor einem
wichtigen Unternehmen, dessen glücklicher Ausgang viel
zum Wohle seiner Familie beitragen kann, so betet er
mit Eifer und empfiehlt wiederholt die Angelegenheit
der Güte Gottes. Kann es nun aber ein wichtigeres
Anliegen für den christlichen Vater geben als die gute
Erziehung seiner Kinder? Hängt nicht von dieser in
ganz besonderer Weise das Heil und Glück seiner Fa-
milie ab? Ist nicht sein eigenes zeitliches und ewiges
Wohl eng mit ihr verbunden? Darum soll derselbe
täglich regelmäßig für seine Kinder beten, soll eifrig
zu Gott flehen, daß all' die Sorgfalt und Mühe, welche
auf die gute Erziehung seiner Kinder verwendet wird,
von ihm reichlich gesegnet werde. Denn auch hier
gelten die beherzigenswerthen Worte der heiligen Schrift:

nachkommen, und müßt, wenn es nothwendig sein
sollte, mit euerer ganzen väterlichen Auctorität darauf
dringen. Dies gilt besonders auch eueren Söhnen
gegenüber, die sonst vielleicht in eine Richtung hinein-
kommen, welche ihnen für ihr ganzes späteres Leben
und für die Ewigkeit äußerst nachtheilig werden könnte.
Ihr dürft da nie denken, meine Kinder sind erwachsen;
sie müssen wissen, was sie zu thun haben; ich brauche
mich darum nicht zu kümmern. Das ist grundfalsch;
ihr seid und bleibt die Väter, die von Gott gesetzten
Hüter und Wächter euerer Kinder und werdet dereinst
zur strengen Rechenschaft gezogen werden über dieses
euer Wächteramt.

Endlich soll der christliche Vater fleißig für seine
Kinder beten. Steht der gläubige Christ vor einem
wichtigen Unternehmen, dessen glücklicher Ausgang viel
zum Wohle seiner Familie beitragen kann, so betet er
mit Eifer und empfiehlt wiederholt die Angelegenheit
der Güte Gottes. Kann es nun aber ein wichtigeres
Anliegen für den christlichen Vater geben als die gute
Erziehung seiner Kinder? Hängt nicht von dieser in
ganz besonderer Weise das Heil und Glück seiner Fa-
milie ab? Ist nicht sein eigenes zeitliches und ewiges
Wohl eng mit ihr verbunden? Darum soll derselbe
täglich regelmäßig für seine Kinder beten, soll eifrig
zu Gott flehen, daß all' die Sorgfalt und Mühe, welche
auf die gute Erziehung seiner Kinder verwendet wird,
von ihm reichlich gesegnet werde. Denn auch hier
gelten die beherzigenswerthen Worte der heiligen Schrift:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="8">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0205" xml:id="B836_001_1901_pb0193_0001" n="193"/>
nachkommen, und müßt, wenn es nothwendig sein<lb/>
sollte, mit euerer ganzen väterlichen Auctorität darauf<lb/>
dringen. Dies gilt besonders auch eueren Söhnen<lb/>
gegenüber, die sonst vielleicht in eine Richtung hinein-<lb/>
kommen, welche ihnen für ihr ganzes späteres Leben<lb/>
und für die Ewigkeit äußerst nachtheilig werden könnte.<lb/>
Ihr dürft da nie denken, meine Kinder sind erwachsen;<lb/>
sie müssen wissen, was sie zu thun haben; ich brauche<lb/>
mich darum nicht zu kümmern. Das ist grundfalsch;<lb/>
ihr seid und bleibt die Väter, die von Gott gesetzten<lb/>
Hüter und Wächter euerer Kinder und werdet dereinst<lb/>
zur strengen Rechenschaft gezogen werden über dieses<lb/>
euer Wächteramt.</p>
          <p>Endlich soll der christliche Vater fleißig für seine<lb/>
Kinder beten. Steht der gläubige Christ vor einem<lb/>
wichtigen Unternehmen, dessen glücklicher Ausgang viel<lb/>
zum Wohle seiner Familie beitragen kann, so betet er<lb/>
mit Eifer und empfiehlt wiederholt die Angelegenheit<lb/>
der Güte Gottes. Kann es nun aber ein wichtigeres<lb/>
Anliegen für den christlichen Vater geben als die gute<lb/>
Erziehung seiner Kinder? Hängt nicht von dieser in<lb/>
ganz besonderer Weise das Heil und Glück seiner Fa-<lb/>
milie ab? Ist nicht sein eigenes zeitliches und ewiges<lb/>
Wohl eng mit ihr verbunden? Darum soll derselbe<lb/>
täglich regelmäßig für seine Kinder beten, soll eifrig<lb/>
zu Gott flehen, daß all' die Sorgfalt und Mühe, welche<lb/>
auf die gute Erziehung seiner Kinder verwendet wird,<lb/>
von ihm reichlich gesegnet werde. Denn auch hier<lb/>
gelten die beherzigenswerthen Worte der heiligen Schrift:<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0205] nachkommen, und müßt, wenn es nothwendig sein sollte, mit euerer ganzen väterlichen Auctorität darauf dringen. Dies gilt besonders auch eueren Söhnen gegenüber, die sonst vielleicht in eine Richtung hinein- kommen, welche ihnen für ihr ganzes späteres Leben und für die Ewigkeit äußerst nachtheilig werden könnte. Ihr dürft da nie denken, meine Kinder sind erwachsen; sie müssen wissen, was sie zu thun haben; ich brauche mich darum nicht zu kümmern. Das ist grundfalsch; ihr seid und bleibt die Väter, die von Gott gesetzten Hüter und Wächter euerer Kinder und werdet dereinst zur strengen Rechenschaft gezogen werden über dieses euer Wächteramt. Endlich soll der christliche Vater fleißig für seine Kinder beten. Steht der gläubige Christ vor einem wichtigen Unternehmen, dessen glücklicher Ausgang viel zum Wohle seiner Familie beitragen kann, so betet er mit Eifer und empfiehlt wiederholt die Angelegenheit der Güte Gottes. Kann es nun aber ein wichtigeres Anliegen für den christlichen Vater geben als die gute Erziehung seiner Kinder? Hängt nicht von dieser in ganz besonderer Weise das Heil und Glück seiner Fa- milie ab? Ist nicht sein eigenes zeitliches und ewiges Wohl eng mit ihr verbunden? Darum soll derselbe täglich regelmäßig für seine Kinder beten, soll eifrig zu Gott flehen, daß all' die Sorgfalt und Mühe, welche auf die gute Erziehung seiner Kinder verwendet wird, von ihm reichlich gesegnet werde. Denn auch hier gelten die beherzigenswerthen Worte der heiligen Schrift:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/205
Zitationshilfe: Bremscheid, Matthias von. Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben. Mainz, 1901, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bremscheid_mann_1901/205>, abgerufen am 02.05.2024.