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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Siebendes Buch.
ihr nicht hatte zuschreiben wollen) betrübete sie herzlich/ hoffete doch/ sie wunrde von Gott
wieder zu Hause geleitet werden. Nach gehaltener Mahlzeit ward der alte König/ sein
Gemahl/ und Fürst Olaff in ein grosses Gemach geführet/ in welchem Herkules und La-
dislaen Gelder wie Kornhauffen aufgeschüttet lagen/ dessen sie sich nit gnug verwundern kun-
ten; und als sie die sehr grosse Menge der köstlichen Kleinoten sahen/ sagten sie/ es schiene
fast/ ob hätten sie Asien von dergleichen Kostbarkeiten ganz leer machen wollen; dessen Va-
liska lachete/ und ihnen anzeigete/ daß das überaus weitläufftige und reiche Land diesen Ab-
gang an Golde und Kleinoten nicht eins merkete; wiewol auch ein sehr grosser Teil aus
der Paduanischen Räuber-Höhle erobert währe. Des ersten Tages nach ihrer Ankunfft
wurden Klodius/ Markus und Neda mit 1800 Teutschen und Böhmischen Reutern
nach Padua abgefertiget/ Herrn Q. Fabius/ Herrn Pompejus und andern guten Freun-
den ihre kurze und glüklich geendigte Kriege und Siege anzumelden/ und sie zugleich ihrer
Zusage der Besuchung zuerinnern/ nebest Bitte/ daß sie alsbald mit ihnen überkommen
möchten. Diese seumeten sich nicht auff dem Wege/ wurden aber von einer Pannonischen
Schaar 2000 stark/ aus einem Pusche unversehens überfallen/ so dz Neda mit 300 Man-
nen sie anfangs aufhalten muste/ biß die andern sich in Ordnung begaben/ da dann ein sehr
herbes Treffen vorging/ in welchem 600 Pannonier erschlagen/ und die übrigen mehren-
teils verwundet in die Flucht getrieben wurden/ sie aber auch 400 Mann einbüsseten/
und an die 500 Verwundete unter sich hatten. Zu Padua empfing man sie sehr wol/ wo-
selbst Herr Pompejus mit aller seiner Haabe von Jerusalem schon wieder angelanget
wahr. Sie erfreueten sich ingesamt unserer Helden wolergehens/ und daß Fürst Baldrich
mit so geringer Mühe ein Königreich erlanget/ da Pompejus nach eingenommenen Be-
richt diese Urtel von Herkules fellete: Ich höre und vernehme mit Verwunderung/ daß
dieser unvergleichliche Held eben so glüklich den Teutschen als anderen Völkern obsieget:
und muß sein Muht ja so kräfftig seyn/ daß er allen seinen Kriegsleuten die Herzhafftigkeit
eingiessen/ und den Feinden Schrecken bringen kan. Insonderheit wahr er herzlich froh/
daß sein geliebter Schwieger Sohn sein Königreich so nahe bey Köln hatte/ und sie alle-
mahl in wenig Tagen zusammen kommen kunten; trug auch grosses Verlangen/ die un-
sern zusehen/ und mahnete Herrn Fabius/ Kornelius/ Emilius/ Antenor und Opimius
samt etlichen andern auff/ daß mit ihren Gemahlen sie sich zur Reise fertig machen mu-
sten/ welche des andern Tages solten vorgenommen werden. Inzwischen wahren die un-
sern in so weit vergnüget/ weil sie die Unruhe (ihrer Meinung nach) nunmehr zum Ende
gebracht/ und die Waffen abzulegen/ Mueß und Zeit bekommen hatten (dann die vielen
ergangenen Unglüks Zeichen schlugen sie fast gar in den Wind/ unter der Meynung/ der
böse Feind wolte ihnen dadurch eine vergebliche Furcht einjagen); so daß sie der gänzlichen
Einbildung wahren/ wann nur Frl. Klara und Fürst Arbianes wieder funden währen/
könte man in der Furcht des HErrn von Herzen frölich seyn. König Henrich erinnerte
Ladisla/ er solte seine Krönung länger nicht auffschieben/ sondern dadurch seine Untertah-
nen erfreuen/ damit er hernach mit so viel grösserem Ansehen und Nachdruk gute An-
ordnung in seinem Königreiche machen/ und allerhand eingeschlichene Mißbräuche in
Städten und auff dem Lande abschaffen könte; Welchem er zufolgen bedacht wahr/ und

solches
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Siebendes Buch.
ihr nicht hatte zuſchreiben wollen) betruͤbete ſie herzlich/ hoffete doch/ ſie wũrde von Gott
wieder zu Hauſe geleitet werden. Nach gehaltener Mahlzeit ward der alte Koͤnig/ ſein
Gemahl/ und Fuͤrſt Olaff in ein groſſes Gemach geführet/ in welchem Herkules und La-
diſlaen Gelder wie Kornhauffẽ aufgeſchuͤttet lagẽ/ deſſen ſie ſich nit gnug verwundern kun-
ten; und als ſie die ſehr groſſe Menge der koͤſtlichen Kleinoten ſahen/ ſagten ſie/ es ſchiene
faſt/ ob haͤtten ſie Aſien von dergleichen Koſtbarkeiten ganz leer machen wollen; deſſen Va-
liſka lachete/ und ihnen anzeigete/ daß das uͤberaus weitlaͤufftige und reiche Land dieſen Ab-
gang an Golde und Kleinoten nicht eins merkete; wiewol auch ein ſehr groſſer Teil aus
der Paduaniſchen Raͤuber-Hoͤhle erobert waͤhre. Des erſten Tages nach ihrer Ankunfft
wurden Klodius/ Markus und Neda mit 1800 Teutſchen und Boͤhmiſchen Reutern
nach Padua abgefertiget/ Herrn Q. Fabius/ Herrn Pompejus und andern guten Freun-
den ihre kurze und glüklich geendigte Kriege und Siege anzumelden/ und ſie zugleich ihrer
Zuſage der Beſuchung zuerinnern/ nebeſt Bitte/ daß ſie alsbald mit ihnen uͤberkommen
moͤchten. Dieſe ſeumeten ſich nicht auff dem Wege/ wurden aber von einer Pannoniſchen
Schaar 2000 ſtark/ aus einem Puſche unverſehens uͤberfallen/ ſo dz Neda mit 300 Man-
nen ſie anfangs aufhalten muſte/ biß die andern ſich in Ordnung begaben/ da dann ein ſehr
herbes Treffen vorging/ in welchem 600 Pannonier erſchlagen/ und die uͤbrigen mehren-
teils verwundet in die Flucht getrieben wurden/ ſie aber auch 400 Mann einbuͤſſeten/
und an die 500 Verwundete unter ſich hatten. Zu Padua empfing man ſie ſehr wol/ wo-
ſelbſt Herr Pompejus mit aller ſeiner Haabe von Jeruſalem ſchon wieder angelanget
wahr. Sie erfreueten ſich ingeſamt unſerer Helden wolergehens/ und daß Fuͤrſt Baldrich
mit ſo geringer Mühe ein Koͤnigreich erlanget/ da Pompejus nach eingenommenen Be-
richt dieſe Urtel von Herkules fellete: Ich hoͤre und vernehme mit Verwunderung/ daß
dieſer unvergleichliche Held eben ſo gluͤklich den Teutſchen als anderen Voͤlkern obſieget:
und muß ſein Muht ja ſo kraͤfftig ſeyn/ daß er allen ſeinen Kriegsleuten die Herzhafftigkeit
eingieſſen/ und den Feinden Schrecken bringen kan. Inſonderheit wahr er herzlich froh/
daß ſein geliebter Schwieger Sohn ſein Koͤnigreich ſo nahe bey Koͤln hatte/ und ſie alle-
mahl in wenig Tagen zuſammen kommen kunten; trug auch groſſes Verlangen/ die un-
ſern zuſehen/ und mahnete Herrn Fabius/ Kornelius/ Emilius/ Antenor und Opimius
ſamt etlichen andern auff/ daß mit ihren Gemahlen ſie ſich zur Reiſe fertig machen mu-
ſten/ welche des andern Tages ſolten vorgenommen werden. Inzwiſchen wahren die un-
ſern in ſo weit vergnuͤget/ weil ſie die Unruhe (ihrer Meinung nach) nunmehr zum Ende
gebracht/ und die Waffen abzulegen/ Mueß und Zeit bekommen hatten (dann die vielen
ergangenen Ungluͤks Zeichen ſchlugen ſie faſt gar in den Wind/ unter der Meynung/ der
boͤſe Feind wolte ihnen dadurch eine vergebliche Furcht einjagen); ſo daß ſie der gaͤnzlichẽ
Einbildung wahren/ wann nur Frl. Klara und Fuͤrſt Arbianes wieder funden waͤhren/
koͤnte man in der Furcht des HErrn von Herzen froͤlich ſeyn. Koͤnig Henrich erinnerte
Ladiſla/ er ſolte ſeine Kroͤnung laͤnger nicht auffſchieben/ ſondern dadurch ſeine Untertah-
nen erfreuen/ damit er hernach mit ſo viel groͤſſerem Anſehen und Nachdruk gute An-
ordnung in ſeinem Koͤnigreiche machen/ und allerhand eingeſchlichene Mißbraͤuche in
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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/671>, abgerufen am 30.05.2024.