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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.

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Richtungen, ungefähr so wie die Wellen des Wassers in die damit noch nicht erfüllten Räume
geht; es möchten also dergleichen Veränderungen der Richtung des Schalles wohl mehr Aehn-
lichkeit mit denen Bewegungen haben, welche auf der Oberfläche des Wassers geschehen, wenn
eine Welle an ein festes Hinderniß anstößt, es gehen nähmlich die dadurch neuerregten Wellen
von der Stelle des Anstoßens so aus, daß ihr Mittelpunct eben so weit hinter dieser Fläche
sich befinden würde, als der Punct, von welchem die anstoßende Welle ausgieng, sich vor
derselben befindet. Es würde aber diese Vorstellungsart ungefähr eben dieselben Resultate
in Ansehung der Würkung eines Sprachrohrs geben, wie die gewöhnliche Reflexionstheorie.

Anm. Für den Erfinder des jetzt gewöhnlichen Sprachrohrs hält man gewöhnlich den Ritter
Samuel Morland, welcher 1670. eines, das wie eine Trompete gestaltet war, erst aus
Glas, und sodann aus Kupfer verfertigen ließ, und in einer Schrift: Au account of a spea-
king trumpet, by Sam. Morland, London
1671, wovon sich ein Auszug in den Philosoph.
transact. n. 79. p.
3056. besindet, davon Nachricht gab. Bald darauf behanptete Athanasius
Kircher,
solche Werkzeuge schon früher verfertigt zu haben, aber was er in seinen früher her-
ausgekommenen Schriften darüber sagt, so wie auch das, was anderere Schriftsteller, auf die
sich Kircher beruft, über dergleichen Werkzeuge gesagt haben, betrift nicht Sprachröhre, sondern
Hörröhre. Sodann beschäftigte sich (der durch seine Spiegeltelescope bekannte) Cassegrain
damit, und gab ihm eine hyperbolische Gestalt, (s. Journal des Savans in der Holländischen Aus-
gabe tom. III. p. 131.) hierauf Conyers (philos. transact. 1678. num. 141. p. 1027.) und in
Deutschland Sturm (s. dessen Collegium curiosum Norimberg. 1701. p. II. pag. 142.), welcher
über Sprachröhre von mancherley Gestalten Versuche anstellte, und Joh. Matth. Hase, welcher
(in s. Abhandlung de tubis stentoreis, Lips. 1719. 4.) elliptische und parabolische Gestalten
empfiehlt.
Am besten ist die Theorie der Sprachröhre von Lambert in seiner Abhandlung sur quel-
ques instrumens acoustiques
in den Memoires de l'Acad. de Berlin 1763. untersucht worden,
nur ist dieses nicht zu billigen, daß er §. 9 -- 12. dem Schalle blos eine solche Bewegung, wie
dem Lichte zuschreibt, und auch das Echo blos aus Reflexionen erklären will, und daß er §. 13 -- 15.
auch die Töne der Tromveten aus Schwingungen der Metalltheilchen, verbunden mit mancherley
Reflexionen der Luft, zu erklaren sucht; er hatte nähmlich damahls die Schwingungen der Luft
in Blasinstrumenden noch nicht so untersucht, als in späterer Zeit, wo er in den Memoires de
l'Acad. de Berlin
1775. bessere Bemerkungen darüber lieferte. Es ist die Lambertsche Abhand-
lung vom Herrn Professor Huth in Frankfurth an der Oder ins Deutsche übersetzt unter dem
Titel: Lamberts Abhandlung über einige akustische Jnstrumente, Berlin
1796. 8. herausgegeben worden, mit einigen interessanten Zusätzen. Jm ersten Zusatze
handelt Prof. Huth vom sogenannten Horne Alexanders des Großen. Es erzählt
nähmlich Kircher in seiner Arte magna lucis et umbrae und in seiner Phonurgia, er habe in
einem alten Manuscripte in der Vaticanischen Bibliothek, Secreta Aristotelis ad Alexandrum
magnum
betitelt, Nachricht von einem großen Horne gefunden, womit Alexander seine Armer,

Richtungen, ungefaͤhr ſo wie die Wellen des Waſſers in die damit noch nicht erfuͤllten Raͤume
geht; es moͤchten alſo dergleichen Veraͤnderungen der Richtung des Schalles wohl mehr Aehn-
lichkeit mit denen Bewegungen haben, welche auf der Oberflaͤche des Waſſers geſchehen, wenn
eine Welle an ein feſtes Hinderniß anſtoͤßt, es gehen naͤhmlich die dadurch neuerregten Wellen
von der Stelle des Anſtoßens ſo aus, daß ihr Mittelpunct eben ſo weit hinter dieſer Flaͤche
ſich befinden wuͤrde, als der Punct, von welchem die anſtoßende Welle ausgieng, ſich vor
derſelben befindet. Es wuͤrde aber dieſe Vorſtellungsart ungefaͤhr eben dieſelben Reſultate
in Anſehung der Wuͤrkung eines Sprachrohrs geben, wie die gewoͤhnliche Reflexionstheorie.

Anm. Fuͤr den Erfinder des jetzt gewoͤhnlichen Sprachrohrs haͤlt man gewoͤhnlich den Ritter
Samuel Morland, welcher 1670. eines, das wie eine Trompete geſtaltet war, erſt aus
Glas, und ſodann aus Kupfer verfertigen ließ, und in einer Schrift: Au account of a spea-
king trumpet, by Sam. Morland, London
1671, wovon ſich ein Auszug in den Philosoph.
transact. n. 79. p.
3056. beſindet, davon Nachricht gab. Bald darauf behanptete Athanaſius
Kircher,
ſolche Werkzeuge ſchon fruͤher verfertigt zu haben, aber was er in ſeinen fruͤher her-
ausgekommenen Schriften daruͤber ſagt, ſo wie auch das, was anderere Schriftſteller, auf die
ſich Kircher beruft, uͤber dergleichen Werkzeuge geſagt haben, betrift nicht Sprachroͤhre, ſondern
Hoͤrroͤhre. Sodann beſchaͤftigte ſich (der durch ſeine Spiegelteleſcope bekannte) Cassegrain
damit, und gab ihm eine hyperboliſche Geſtalt, (ſ. Journal des Savans in der Hollaͤndiſchen Aus-
gabe tom. III. p. 131.) hierauf Conyers (philos. transact. 1678. num. 141. p. 1027.) und in
Deutſchland Sturm (ſ. deſſen Collegium curiosum Norimberg. 1701. p. II. pag. 142.), welcher
uͤber Sprachroͤhre von mancherley Geſtalten Verſuche anſtellte, und Joh. Matth. Haſe, welcher
(in ſ. Abhandlung de tubis stentoreis, Lips. 1719. 4.) elliptiſche und paraboliſche Geſtalten
empfiehlt.
Am beſten iſt die Theorie der Sprachroͤhre von Lambert in ſeiner Abhandlung sur quel-
ques instrumens acoustiques
in den Mémoires de l’Acad. de Berlin 1763. unterſucht worden,
nur iſt dieſes nicht zu billigen, daß er §. 9 — 12. dem Schalle blos eine ſolche Bewegung, wie
dem Lichte zuſchreibt, und auch das Echo blos aus Reflexionen erklaͤren will, und daß er §. 13 — 15.
auch die Toͤne der Tromveten aus Schwingungen der Metalltheilchen, verbunden mit mancherley
Reflexionen der Luft, zu erklaren ſucht; er hatte naͤhmlich damahls die Schwingungen der Luft
in Blasinſtrumenden noch nicht ſo unterſucht, als in ſpaͤterer Zeit, wo er in den Mémoires de
l’Acad. de Berlin
1775. beſſere Bemerkungen daruͤber lieferte. Es iſt die Lambertſche Abhand-
lung vom Herrn Profeſſor Huth in Frankfurth an der Oder ins Deutſche uͤberſetzt unter dem
Titel: Lamberts Abhandlung uͤber einige akuſtiſche Jnſtrumente, Berlin
1796. 8. herausgegeben worden, mit einigen intereſſanten Zuſaͤtzen. Jm erſten Zuſatze
handelt Prof. Huth vom ſogenannten Horne Alexanders des Großen. Es erzaͤhlt
naͤhmlich Kircher in ſeiner Arte magna lucis et umbrae und in ſeiner Phonurgia, er habe in
einem alten Manuſcripte in der Vaticaniſchen Bibliothek, Secreta Aristotelis ad Alexandrum
magnum
betitelt, Nachricht von einem großen Horne gefunden, womit Alexander ſeine Armer,
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[239/0273] Richtungen, ungefaͤhr ſo wie die Wellen des Waſſers in die damit noch nicht erfuͤllten Raͤume geht; es moͤchten alſo dergleichen Veraͤnderungen der Richtung des Schalles wohl mehr Aehn- lichkeit mit denen Bewegungen haben, welche auf der Oberflaͤche des Waſſers geſchehen, wenn eine Welle an ein feſtes Hinderniß anſtoͤßt, es gehen naͤhmlich die dadurch neuerregten Wellen von der Stelle des Anſtoßens ſo aus, daß ihr Mittelpunct eben ſo weit hinter dieſer Flaͤche ſich befinden wuͤrde, als der Punct, von welchem die anſtoßende Welle ausgieng, ſich vor derſelben befindet. Es wuͤrde aber dieſe Vorſtellungsart ungefaͤhr eben dieſelben Reſultate in Anſehung der Wuͤrkung eines Sprachrohrs geben, wie die gewoͤhnliche Reflexionstheorie. Anm. Fuͤr den Erfinder des jetzt gewoͤhnlichen Sprachrohrs haͤlt man gewoͤhnlich den Ritter Samuel Morland, welcher 1670. eines, das wie eine Trompete geſtaltet war, erſt aus Glas, und ſodann aus Kupfer verfertigen ließ, und in einer Schrift: Au account of a spea- king trumpet, by Sam. Morland, London 1671, wovon ſich ein Auszug in den Philosoph. transact. n. 79. p. 3056. beſindet, davon Nachricht gab. Bald darauf behanptete Athanaſius Kircher, ſolche Werkzeuge ſchon fruͤher verfertigt zu haben, aber was er in ſeinen fruͤher her- ausgekommenen Schriften daruͤber ſagt, ſo wie auch das, was anderere Schriftſteller, auf die ſich Kircher beruft, uͤber dergleichen Werkzeuge geſagt haben, betrift nicht Sprachroͤhre, ſondern Hoͤrroͤhre. Sodann beſchaͤftigte ſich (der durch ſeine Spiegelteleſcope bekannte) Cassegrain damit, und gab ihm eine hyperboliſche Geſtalt, (ſ. Journal des Savans in der Hollaͤndiſchen Aus- gabe tom. III. p. 131.) hierauf Conyers (philos. transact. 1678. num. 141. p. 1027.) und in Deutſchland Sturm (ſ. deſſen Collegium curiosum Norimberg. 1701. p. II. pag. 142.), welcher uͤber Sprachroͤhre von mancherley Geſtalten Verſuche anſtellte, und Joh. Matth. Haſe, welcher (in ſ. Abhandlung de tubis stentoreis, Lips. 1719. 4.) elliptiſche und paraboliſche Geſtalten empfiehlt. Am beſten iſt die Theorie der Sprachroͤhre von Lambert in ſeiner Abhandlung sur quel- ques instrumens acoustiques in den Mémoires de l’Acad. de Berlin 1763. unterſucht worden, nur iſt dieſes nicht zu billigen, daß er §. 9 — 12. dem Schalle blos eine ſolche Bewegung, wie dem Lichte zuſchreibt, und auch das Echo blos aus Reflexionen erklaͤren will, und daß er §. 13 — 15. auch die Toͤne der Tromveten aus Schwingungen der Metalltheilchen, verbunden mit mancherley Reflexionen der Luft, zu erklaren ſucht; er hatte naͤhmlich damahls die Schwingungen der Luft in Blasinſtrumenden noch nicht ſo unterſucht, als in ſpaͤterer Zeit, wo er in den Mémoires de l’Acad. de Berlin 1775. beſſere Bemerkungen daruͤber lieferte. Es iſt die Lambertſche Abhand- lung vom Herrn Profeſſor Huth in Frankfurth an der Oder ins Deutſche uͤberſetzt unter dem Titel: Lamberts Abhandlung uͤber einige akuſtiſche Jnſtrumente, Berlin 1796. 8. herausgegeben worden, mit einigen intereſſanten Zuſaͤtzen. Jm erſten Zuſatze handelt Prof. Huth vom ſogenannten Horne Alexanders des Großen. Es erzaͤhlt naͤhmlich Kircher in ſeiner Arte magna lucis et umbrae und in ſeiner Phonurgia, er habe in einem alten Manuſcripte in der Vaticaniſchen Bibliothek, Secreta Aristotelis ad Alexandrum magnum betitelt, Nachricht von einem großen Horne gefunden, womit Alexander ſeine Armer,

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802/273>, abgerufen am 02.06.2024.