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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

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Predigt.
und sich sehnen/ mit solchem Verlangen/ als ein Patient nach dem Artzt/
ein hungeriger nach der Speiß/ ein Durstiger nach dem Lab-Trunck.
Ja gleichwie der Saal zu Jerusalem/ der selige Ort geweßt/ da das
Abendmahl gehalten worden/ also laßt uns Gott unser Hertz und See-
le bringen/ mit Bitt er wolle es heiligen zur Wohnung/ und zum Bet-
Hauß/ daß es seinen Leib und Blut mit solcher Begierd/ und brünstigem
Glauben möge auff nehmen und empfahen.

Geuß sehr tieff in mein Hertz hinein
Du heller Jaspis und Rubin/
Die Flammen deiner Liebe.
Und erfreu mich/ daß ich doch bleib
An deinem außerwehlten Leib
Ein lebendige Rippe.
Nach dir
Jst mir
Gratiosa, Coeli rosa,
Kranck und glimmet/
Mein Hertz durch Liebe verwundet.
O HErr JEsu du trautes Gut/
Dein Wort/ dein Geist/ dein Leib und Blut
Mich innerlich erquicken.
Nimm mich
Freundlich
Jn dein Arme/
Daß ich warme
Werde von Gnaden/
Auff dein Wort komm ich geladen.

Ja mach mich und uns alle theilhafftig deines ewigen himmlischen
Tisches.

Hie im Glauben/
Dort im Schauen/
Hie in der Hoffnung/
Dort in der Wohnung/
Hie in der Zeit/
Dort in der Ewigkeit. Amen.
Die
E e ij

Predigt.
und ſich ſehnen/ mit ſolchem Verlangen/ als ein Patient nach dem Artzt/
ein hungeriger nach der Speiß/ ein Durſtiger nach dem Lab-Trunck.
Ja gleichwie der Saal zu Jeruſalem/ der ſelige Ort geweßt/ da das
Abendmahl gehalten worden/ alſo laßt uns Gott unſer Hertz und See-
le bringen/ mit Bitt er wolle es heiligen zur Wohnung/ und zum Bet-
Hauß/ daß es ſeinen Leib und Blut mit ſolcher Begierd/ und bruͤnſtigem
Glauben moͤge auff nehmen und empfahen.

Geuß ſehr tieff in mein Hertz hinein
Du heller Jaſpis und Rubin/
Die Flammen deiner Liebe.
Und erfreu mich/ daß ich doch bleib
An deinem außerwehlten Leib
Ein lebendige Rippe.
Nach dir
Jſt mir
Gratioſa, Cœli roſa,
Kranck und glimmet/
Mein Hertz durch Liebe verwundet.
O HErꝛ JEſu du trautes Gut/
Dein Wort/ dein Geiſt/ dein Leib und Blut
Mich innerlich erquicken.
Nim̃ mich
Freundlich
Jn dein Arme/
Daß ich warme
Werde von Gnaden/
Auff dein Wort komm ich geladen.

Ja mach mich und uns alle theilhafftig deines ewigen himmliſchen
Tiſches.

Hie im Glauben/
Dort im Schauen/
Hie in der Hoffnung/
Dort in der Wohnung/
Hie in der Zeit/
Dort in der Ewigkeit. Amen.
Die
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[219/0239] Predigt. und ſich ſehnen/ mit ſolchem Verlangen/ als ein Patient nach dem Artzt/ ein hungeriger nach der Speiß/ ein Durſtiger nach dem Lab-Trunck. Ja gleichwie der Saal zu Jeruſalem/ der ſelige Ort geweßt/ da das Abendmahl gehalten worden/ alſo laßt uns Gott unſer Hertz und See- le bringen/ mit Bitt er wolle es heiligen zur Wohnung/ und zum Bet- Hauß/ daß es ſeinen Leib und Blut mit ſolcher Begierd/ und bruͤnſtigem Glauben moͤge auff nehmen und empfahen. Geuß ſehr tieff in mein Hertz hinein Du heller Jaſpis und Rubin/ Die Flammen deiner Liebe. Und erfreu mich/ daß ich doch bleib An deinem außerwehlten Leib Ein lebendige Rippe. Nach dir Jſt mir Gratioſa, Cœli roſa, Kranck und glimmet/ Mein Hertz durch Liebe verwundet. O HErꝛ JEſu du trautes Gut/ Dein Wort/ dein Geiſt/ dein Leib und Blut Mich innerlich erquicken. Nim̃ mich Freundlich Jn dein Arme/ Daß ich warme Werde von Gnaden/ Auff dein Wort komm ich geladen. Ja mach mich und uns alle theilhafftig deines ewigen himmliſchen Tiſches. Hie im Glauben/ Dort im Schauen/ Hie in der Hoffnung/ Dort in der Wohnung/ Hie in der Zeit/ Dort in der Ewigkeit. Amen. Die E e ij

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/239>, abgerufen am 06.05.2024.