Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.Daß aber dergleichen Personen hin und wieder übel beschrien sind/ das geschiehet wegen ihres fast insgemein führenden ärgerlichen Lebens und Verhaltens / derowegen sie in schlechten Praedicat seyn/ wie bey dem Avenar. Quaest. Nomico-Polit. 139. Par. de Puteo, de Syndicatu, verb. familiaris sive familian. 6. & seqq. ubi tradit, quod omnes Exsecu. ores praesumantur malitiosi. Bald. ad L. si ut proponis C. de Execut. rei jud. n. 1. Chassan. ad Consuet. Burg tit. 2. §. 52. gl. 1. n. 184. Hostiens. in Summa, lib. 2. tit. de contum. §. qualiter n. z. vers. contra quia & c. fol. 451. zusehen. Dahero auch solche Personen bey ehrlichen Zünfften vor Handwercks-Genossen nicht passiret noch zugelassen werden. XLVI. Welches auch mit deren Kindern/ die/ nachdem der Vater zu solchem Büttel- und Schergen-Ambt kommen/ erzeuget und gebohren worden/ geschiehet. Eine andere Meinung aber gewinnet es/ wann solche vor erlangten Dienst erzeuget und gebohren worden. vid. Chur-Bayerische Land- und Policey-Ordn. lib. 4. tit. 1. art. 2. vers. als sich aber &c. Indem die Beförderung eines Heyls und Wohlfarth/ der nichts übels begangen/ und sich wohl verhält/ oder gute Anzeigung von sich gibt/ nicht zu verhindern. C. generaliter 3. §. Spurios & l. Spurii 6. in pr. ff. de Decur. So hat gleichfals ein Kind seiner Eltern Unthaten und Mißhandlungen nicht zuentgelten/ vielweniger sind sie ihm schädlich/ wenn es sich nur ehrlich / wohl und Tugendsam erweiset. L. qui ad tempus 2. §. in filiis 2. ibi ne patris nota filius macularetur. & §. 7. nullum patris delictum filio innocenti poena est. ff. de Decur. L. Crimen 26. ff. de poen. & ibi Gothefred. Gab. Palaeot. de not. & spur. filiis c. 65. n. 3. & seq. nec filius odio patris praegravari debet. L. si quis in suo 33. §. Legis 1. C. inoff. Test. Welches zwar auch von den Kindern/ die bey Vertretung des Schergen/ und Büttel-Dienstes gebohren werden/ zu sagen: Allein weil die tägliche Erfahrung mitbringet/ daß dergleichen Personen bey Ubernehmung der Ambts-Knecht und Büttel-Dienst/ sich gemeiniglich allerdings endern/ und in ein liederlich Leben gerathen/ auch Tugend und Erbarkeit oftmahls wenig achten/ sondern sie beyseit setzen/ denen die Kinder vielfältig Daß aber dergleichen Personen hin und wieder übel beschrien sind/ das geschiehet wegen ihres fast insgemein führenden ärgerlichen Lebens und Verhaltens / derowegen sie in schlechten Praedicat seyn/ wie bey dem Avenar. Quaest. Nomico-Polit. 139. Par. de Puteo, de Syndicatu, verb. familiaris sive familian. 6. & seqq. ubi tradit, quod omnes Exsecu. ores praesumantur malitiosi. Bald. ad L. si ut proponis C. de Execut. rei jud. n. 1. Chassan. ad Consuet. Burg tit. 2. §. 52. gl. 1. n. 184. Hostiens. in Summa, lib. 2. tit. de contum. §. qualiter n. z. vers. contra quia & c. fol. 451. zusehen. Dahero auch solche Personen bey ehrlichen Zünfften vor Handwercks-Genossen nicht passiret noch zugelassen werden. XLVI. Welches auch mit deren Kindern/ die/ nachdem der Vater zu solchem Büttel- und Schergen-Ambt kom̃en/ erzeuget und gebohren worden/ geschiehet. Eine andere Meinung aber gewinnet es/ wann solche vor erlangten Dienst erzeuget und gebohren worden. vid. Chur-Bayerische Land- und Policey-Ordn. lib. 4. tit. 1. art. 2. vers. als sich aber &c. Indem die Beförderung eines Heyls und Wohlfarth/ der nichts übels begangen/ und sich wohl verhält/ oder gute Anzeigung von sich gibt/ nicht zu verhindern. C. generaliter 3. §. Spurios & l. Spurii 6. in pr. ff. de Decur. So hat gleichfals ein Kind seiner Eltern Unthaten und Mißhandlungen nicht zuentgelten/ vielweniger sind sie ihm schädlich/ wenn es sich nur ehrlich / wohl und Tugendsam erweiset. L. qui ad tempus 2. §. in filiis 2. ibi ne patris notâ filius macularetur. & §. 7. nullum patris delictum filio innocenti poena est. ff. de Decur. L. Crimen 26. ff. de poen. & ibi Gothefred. Gab. Palaeot. de not. & spur. filiis c. 65. n. 3. & seq. nec filius odio patris praegravari debet. L. si quis in suo 33. §. Legis 1. C. inoff. Test. Welches zwar auch von den Kindern/ die bey Vertretung des Schergen/ und Büttel-Dienstes gebohren werden/ zu sagen: Allein weil die tägliche Erfahrung mitbringet/ daß dergleichen Personen bey Ubernehmung der Ambts-Knecht und Büttel-Dienst/ sich gemeiniglich allerdings endern/ und in ein liederlich Leben gerathen/ auch Tugend und Erbarkeit oftmahls wenig achten/ sondern sie beyseit setzen/ denen die Kinder vielfältig <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0541" n="525"/> <p>Daß aber dergleichen Personen hin und wieder übel beschrien sind/ das geschiehet wegen ihres fast insgemein führenden ärgerlichen Lebens und Verhaltens / derowegen sie in schlechten Praedicat seyn/ wie bey dem</p> <p>Avenar. Quaest. Nomico-Polit. 139. Par. de Puteo, de Syndicatu, verb. familiaris sive familian. 6. & seqq. ubi tradit, quod omnes Exsecu. ores praesumantur malitiosi. Bald. ad L. si ut proponis C. de Execut. rei jud. n. 1. Chassan. ad Consuet. Burg tit. 2. §. 52. gl. 1. n. 184. Hostiens. in Summa, lib. 2. tit. de contum. §. qualiter n. z. vers. contra quia & c. fol. 451.</p> <p>zusehen. Dahero auch solche Personen bey ehrlichen Zünfften vor Handwercks-Genossen nicht passiret noch zugelassen werden.</p> <p>XLVI. Welches auch mit deren Kindern/ die/ nachdem der Vater zu solchem Büttel- und Schergen-Ambt kom̃en/ erzeuget und gebohren worden/ geschiehet. Eine andere Meinung aber gewinnet es/ wann solche vor erlangten Dienst erzeuget und gebohren worden.</p> <p>vid. Chur-Bayerische Land- und Policey-Ordn. lib. 4. tit. 1. art. 2. vers. als sich aber &c.</p> <p>Indem die Beförderung eines Heyls und Wohlfarth/ der nichts übels begangen/ und sich wohl verhält/ oder gute Anzeigung von sich gibt/ nicht zu verhindern.</p> <p>C. generaliter 3. §. Spurios & l. Spurii 6. in pr. ff. de Decur.</p> <p>So hat gleichfals ein Kind seiner Eltern Unthaten und Mißhandlungen nicht zuentgelten/ vielweniger sind sie ihm schädlich/ wenn es sich nur ehrlich / wohl und Tugendsam erweiset.</p> <p>L. qui ad tempus 2. §. in filiis 2. ibi ne patris notâ filius macularetur. & §. 7. nullum patris delictum filio innocenti poena est. ff. de Decur. L. Crimen 26. ff. de poen. & ibi Gothefred. Gab. Palaeot. de not. & spur. filiis c. 65. n. 3. & seq.</p> <p>nec filius odio patris praegravari debet.</p> <p>L. si quis in suo 33. §. Legis 1. C. inoff. Test.</p> <p>Welches zwar auch von den Kindern/ die bey Vertretung des Schergen/ und Büttel-Dienstes gebohren werden/ zu sagen: Allein weil die tägliche Erfahrung mitbringet/ daß dergleichen Personen bey Ubernehmung der Ambts-Knecht und Büttel-Dienst/ sich gemeiniglich allerdings endern/ und in ein liederlich Leben gerathen/ auch Tugend und Erbarkeit oftmahls wenig achten/ sondern sie beyseit setzen/ denen die Kinder vielfältig </p> </div> </body> </text> </TEI> [525/0541]
Daß aber dergleichen Personen hin und wieder übel beschrien sind/ das geschiehet wegen ihres fast insgemein führenden ärgerlichen Lebens und Verhaltens / derowegen sie in schlechten Praedicat seyn/ wie bey dem
Avenar. Quaest. Nomico-Polit. 139. Par. de Puteo, de Syndicatu, verb. familiaris sive familian. 6. & seqq. ubi tradit, quod omnes Exsecu. ores praesumantur malitiosi. Bald. ad L. si ut proponis C. de Execut. rei jud. n. 1. Chassan. ad Consuet. Burg tit. 2. §. 52. gl. 1. n. 184. Hostiens. in Summa, lib. 2. tit. de contum. §. qualiter n. z. vers. contra quia & c. fol. 451.
zusehen. Dahero auch solche Personen bey ehrlichen Zünfften vor Handwercks-Genossen nicht passiret noch zugelassen werden.
XLVI. Welches auch mit deren Kindern/ die/ nachdem der Vater zu solchem Büttel- und Schergen-Ambt kom̃en/ erzeuget und gebohren worden/ geschiehet. Eine andere Meinung aber gewinnet es/ wann solche vor erlangten Dienst erzeuget und gebohren worden.
vid. Chur-Bayerische Land- und Policey-Ordn. lib. 4. tit. 1. art. 2. vers. als sich aber &c.
Indem die Beförderung eines Heyls und Wohlfarth/ der nichts übels begangen/ und sich wohl verhält/ oder gute Anzeigung von sich gibt/ nicht zu verhindern.
C. generaliter 3. §. Spurios & l. Spurii 6. in pr. ff. de Decur.
So hat gleichfals ein Kind seiner Eltern Unthaten und Mißhandlungen nicht zuentgelten/ vielweniger sind sie ihm schädlich/ wenn es sich nur ehrlich / wohl und Tugendsam erweiset.
L. qui ad tempus 2. §. in filiis 2. ibi ne patris notâ filius macularetur. & §. 7. nullum patris delictum filio innocenti poena est. ff. de Decur. L. Crimen 26. ff. de poen. & ibi Gothefred. Gab. Palaeot. de not. & spur. filiis c. 65. n. 3. & seq.
nec filius odio patris praegravari debet.
L. si quis in suo 33. §. Legis 1. C. inoff. Test.
Welches zwar auch von den Kindern/ die bey Vertretung des Schergen/ und Büttel-Dienstes gebohren werden/ zu sagen: Allein weil die tägliche Erfahrung mitbringet/ daß dergleichen Personen bey Ubernehmung der Ambts-Knecht und Büttel-Dienst/ sich gemeiniglich allerdings endern/ und in ein liederlich Leben gerathen/ auch Tugend und Erbarkeit oftmahls wenig achten/ sondern sie beyseit setzen/ denen die Kinder vielfältig
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/541>, abgerufen am 17.06.2024. |