Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Befehl der Obrigkeit/ hengen müssen/ auf welchen von den Taxatoribus mit Kreiten geschrieben wird/ wie theuer sie die Victualien den Gästen/ und die Metzger ieder Pfund allerhand Fleisch geben sollen. Wovon Damhoud. de magnif. polit. civitat. Brugens. fol. 132. gelesen werden kan.

VII. Vor Alters ehe das Papier erfunden/ schrieb man die Testamenta, Donationes und allerhand Contractus, auch Brieffe und dergleichen Dinge mehr auf weiße Tafeln: Drum findet man auch noch Titul und Rubricen in Corpore juris, darinnen derselben Tafeln gedacht wird/ als ff. de bon. poß. sec. & contr. tabulae testam. extabunt; de tabulis exhibendis & c. add. L. 4. §. 1. verb. tabulis ff. de censib. L. 52. pr. de legat. 3. L. 203. ff. de V. S. ubi jung. Struv. exerc. 9. th. 24. n. 1.

VIII. Es kommen auch Wörter Tabellio und Tabellarius daher.

Vid. Petr. Greg. Tholos. lib. 43. c. 3. Item lib. 18. c. 8. n. 2. nec non lib. 47. c. 41. n. 3.

IX. Ferner die Einschreibung der Nahmen in das schwartze oder rothe Buch betreffend/ hat es damit diese Beschaffenheit. Es ist in etlichen Aemtern und Städten üblich/ daß die refractarische/ trotzige und unbändige Verbrecher / auch die stets zancken/ allerhand Ungelegenheit anfangen/ und deshalber offt in Straffe kommen/ in ein eigen Buch/ welches man das schwartze oder rothe Buch nennet/ mit Vermeldung ihres Verbrechens und der Straffe verzeichnet werden. Besold. in Thes. pract. v. Urphete/ ibig[unleserliches Material] Dither, in addit. p. 977. nec non in contin. Besold. pag. 315. & 581. Oldekop. gedencket desselben auch in tr. contra Carpzov. p. 270. Ingleichen Maevius, part. 7. decis 84. welcher Letztere setzet/ daß auch daß Schuster-Ambt zu Wismar sich eines solchen schwartzen Buchs wieder die Frey-Schuster/ und die/ so nicht in ihrer Innung begriffen/ gebraucht/ welche Einschreibung der Nahmen dieses nach sich gezogen/ daß man dieselbe bey keiner Zusammenkunfft gelitten/ sondern als infam, anrüchtig und ehrloß gemieden. Daß auch der böse Geist zuweilen der Hexen Nahmen in ein schwartz Buch mit ihren Blut geschrieben/ ist droben im andern Capitel pag. 425. allbereit angeführet/ es bezeuget auch solches Besoldus, in thes. pract. v. Hexen/ pag. 382.

X. Deren Nahmen/ so vor den Fünfer - Gericht zu Nürnberg verklaget.

Befehl der Obrigkeit/ hengen müssen/ auf welchen von den Taxatoribus mit Kreiten geschrieben wird/ wie theuer sie die Victualien den Gästen/ und die Metzger ieder Pfund allerhand Fleisch geben sollen. Wovon Damhoud. de magnif. polit. civitat. Brugens. fol. 132. gelesen werden kan.

VII. Vor Alters ehe das Papier erfunden/ schrieb man die Testamenta, Donationes und allerhand Contractus, auch Brieffe und dergleichen Dinge mehr auf weiße Tafeln: Drum findet man auch noch Titul und Rubricen in Corpore juris, darinnen derselben Tafeln gedacht wird/ als ff. de bon. poß. sec. & contr. tabulae testam. extabunt; de tabulis exhibendis & c. add. L. 4. §. 1. verb. tabulis ff. de censib. L. 52. pr. de legat. 3. L. 203. ff. de V. S. ubi jung. Struv. exerc. 9. th. 24. n. 1.

VIII. Es kommen auch Wörter Tabellio und Tabellarius daher.

Vid. Petr. Greg. Tholos. lib. 43. c. 3. Item lib. 18. c. 8. n. 2. nec non lib. 47. c. 41. n. 3.

IX. Ferner die Einschreibung der Nahmen in das schwartze oder rothe Buch betreffend/ hat es damit diese Beschaffenheit. Es ist in etlichen Aemtern und Städten üblich/ daß die refractarische/ trotzige und unbändige Verbrecher / auch die stets zancken/ allerhand Ungelegenheit anfangen/ und deshalber offt in Straffe kommen/ in ein eigen Buch/ welches man das schwartze oder rothe Buch nennet/ mit Vermeldung ihres Verbrechens und der Straffe verzeichnet werden. Besold. in Thes. pract. v. Urphete/ ibig[unleserliches Material] Dither, in addit. p. 977. nec non in contin. Besold. pag. 315. & 581. Oldekop. gedencket desselben auch in tr. contra Carpzov. p. 270. Ingleichen Maevius, part. 7. decis 84. welcher Letztere setzet/ daß auch daß Schuster-Ambt zu Wismar sich eines solchen schwartzen Buchs wieder die Frey-Schuster/ und die/ so nicht in ihrer Innung begriffen/ gebraucht/ welche Einschreibung der Nahmen dieses nach sich gezogen/ daß man dieselbe bey keiner Zusammenkunfft gelitten/ sondern als infam, anrüchtig und ehrloß gemieden. Daß auch der böse Geist zuweilen der Hexen Nahmen in ein schwartz Buch mit ihren Blut geschrieben/ ist droben im andern Capitel pag. 425. allbereit angeführet/ es bezeuget auch solches Besoldus, in thes. pract. v. Hexen/ pag. 382.

X. Deren Nahmen/ so vor den Fünfer - Gericht zu Nürnberg verklaget.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0810" n="804"/>
Befehl der Obrigkeit/ hengen müssen/ auf welchen von                      den Taxatoribus mit Kreiten geschrieben wird/ wie theuer sie die Victualien den                      Gästen/ und die Metzger ieder Pfund allerhand Fleisch geben sollen. Wovon                      Damhoud. de magnif. polit. civitat. Brugens. fol. 132. gelesen werden kan.</p>
        <p>VII. Vor Alters ehe das Papier erfunden/ schrieb man die Testamenta, Donationes                      und allerhand Contractus, auch Brieffe und dergleichen Dinge mehr auf weiße                      Tafeln: Drum findet man auch noch Titul und Rubricen in Corpore juris, darinnen                      derselben Tafeln gedacht wird/ als ff. de bon. poß. sec. &amp; contr. tabulae                      testam. extabunt; de tabulis exhibendis &amp; c. add. L. 4. §. 1. verb. tabulis                      ff. de censib. L. 52. pr. de legat. 3. L. 203. ff. de V. S. ubi jung. Struv.                      exerc. 9. th. 24. n. 1.</p>
        <p>VIII. Es kommen auch Wörter Tabellio und Tabellarius daher.</p>
        <p>Vid. Petr. Greg. Tholos. lib. 43. c. 3. Item lib. 18. c. 8. n. 2. nec non lib.                      47. c. 41. n. 3.</p>
        <p>IX. Ferner die Einschreibung der Nahmen in das schwartze oder rothe Buch                      betreffend/ hat es damit diese Beschaffenheit. Es ist in etlichen Aemtern und                      Städten üblich/ daß die refractarische/ trotzige und unbändige Verbrecher /                      auch die stets zancken/ allerhand Ungelegenheit anfangen/ und deshalber offt                      in Straffe kommen/ in ein eigen Buch/ welches man das schwartze oder rothe                      Buch nennet/ mit Vermeldung ihres Verbrechens und der Straffe verzeichnet                      werden. Besold. in Thes. pract. v. Urphete/ ibig<gap reason="illegible"/> Dither, in addit. p. 977.                      nec non in contin. Besold. pag. 315. &amp; 581. Oldekop. gedencket desselben                      auch in tr. contra Carpzov. p. 270. Ingleichen Maevius, part. 7. decis 84.                      welcher Letztere setzet/ daß auch daß Schuster-Ambt zu Wismar sich eines                      solchen schwartzen Buchs wieder die Frey-Schuster/ und die/ so nicht in ihrer                      Innung begriffen/ gebraucht/ welche Einschreibung der Nahmen dieses nach sich                      gezogen/ daß man dieselbe bey keiner Zusammenkunfft gelitten/ sondern als                      infam, anrüchtig und ehrloß gemieden. Daß auch der böse Geist zuweilen der Hexen                      Nahmen in ein schwartz Buch mit ihren Blut geschrieben/ ist droben im andern                      Capitel pag. 425. allbereit angeführet/ es bezeuget auch solches Besoldus, in                      thes. pract. v. Hexen/ pag. 382.</p>
        <p>X. Deren Nahmen/ so vor den Fünfer - Gericht zu Nürnberg verklaget.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[804/0810] Befehl der Obrigkeit/ hengen müssen/ auf welchen von den Taxatoribus mit Kreiten geschrieben wird/ wie theuer sie die Victualien den Gästen/ und die Metzger ieder Pfund allerhand Fleisch geben sollen. Wovon Damhoud. de magnif. polit. civitat. Brugens. fol. 132. gelesen werden kan. VII. Vor Alters ehe das Papier erfunden/ schrieb man die Testamenta, Donationes und allerhand Contractus, auch Brieffe und dergleichen Dinge mehr auf weiße Tafeln: Drum findet man auch noch Titul und Rubricen in Corpore juris, darinnen derselben Tafeln gedacht wird/ als ff. de bon. poß. sec. & contr. tabulae testam. extabunt; de tabulis exhibendis & c. add. L. 4. §. 1. verb. tabulis ff. de censib. L. 52. pr. de legat. 3. L. 203. ff. de V. S. ubi jung. Struv. exerc. 9. th. 24. n. 1. VIII. Es kommen auch Wörter Tabellio und Tabellarius daher. Vid. Petr. Greg. Tholos. lib. 43. c. 3. Item lib. 18. c. 8. n. 2. nec non lib. 47. c. 41. n. 3. IX. Ferner die Einschreibung der Nahmen in das schwartze oder rothe Buch betreffend/ hat es damit diese Beschaffenheit. Es ist in etlichen Aemtern und Städten üblich/ daß die refractarische/ trotzige und unbändige Verbrecher / auch die stets zancken/ allerhand Ungelegenheit anfangen/ und deshalber offt in Straffe kommen/ in ein eigen Buch/ welches man das schwartze oder rothe Buch nennet/ mit Vermeldung ihres Verbrechens und der Straffe verzeichnet werden. Besold. in Thes. pract. v. Urphete/ ibig_ Dither, in addit. p. 977. nec non in contin. Besold. pag. 315. & 581. Oldekop. gedencket desselben auch in tr. contra Carpzov. p. 270. Ingleichen Maevius, part. 7. decis 84. welcher Letztere setzet/ daß auch daß Schuster-Ambt zu Wismar sich eines solchen schwartzen Buchs wieder die Frey-Schuster/ und die/ so nicht in ihrer Innung begriffen/ gebraucht/ welche Einschreibung der Nahmen dieses nach sich gezogen/ daß man dieselbe bey keiner Zusammenkunfft gelitten/ sondern als infam, anrüchtig und ehrloß gemieden. Daß auch der böse Geist zuweilen der Hexen Nahmen in ein schwartz Buch mit ihren Blut geschrieben/ ist droben im andern Capitel pag. 425. allbereit angeführet/ es bezeuget auch solches Besoldus, in thes. pract. v. Hexen/ pag. 382. X. Deren Nahmen/ so vor den Fünfer - Gericht zu Nürnberg verklaget.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/810
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatrum poenarum, Suppliciorum Et Executionum Criminalium, Oder Schau-Platz/ Derer Leibes und Lebens-Straffen. Bd. 1. Sonderhausen, 1693, S. 804. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum01_1693/810>, abgerufen am 24.05.2024.