Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.LIV. Balthasar Seraco der Printz Wilhelmen von Uranien erschossen/ ward Anno 1584. an den Daumen aufgehenckt/ mit Bley an den Füssen schwer gemacht/ und mit Ruthen bis aufs Blut gestrichen. Ferner wurden ihm Pfriemen unter die Finger Nägel geschlagen/ und unter die Achseln heiß gesottene Gänse Eyer zerdruckt. Des andern Tages wurden ihm Hände und Füsse abgebrannt/ das Fleisch mit glüenden Zangen gezwickt/ und endlich der Leib aufgeschnitten. Sleidan. lib. 5. Thuan. lib. 9. pag. 186. LV. Wer in Peru dem Nonnen-Closter darinn die Jungfern/ so der Sonnen geheiliget sind/ sich aufhalten/ einige Gewald anthut/ wird bey den Veinen aufgehenckt / und also ohne einige Gnade zappelnd gelassen/ biß ihn der Tod begnadiget/ und der langwierigen Marter abhilfft. Gleiche Pein hat eine solche Sonnen-Jungfer zu gewarten/ wenn sie mit einen Mannsbild etwas handelt/ so sich der Sonnen und des Lichtes schämet/ oder wenn sie auch nur eine solche verdächtige Person in ihre Zelle einlässet. P. M. Joachim Brulius lib. 1. Hist. Peruv. c. 3. Erasm. Francisci lib. 2. des Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegels / Disc. 8. pag. 398.Wenn auch ein Weib in Peru ihren Mann umbs Leben gebracht/ wird sie auf öffentlichem Platz bey den Beinen aufgehenckt/ und muß so lange Qvaal leiden biß sie stirbt/ darff ihr auch kein Mensch einigen Labsal bringen/ oder sonst Hülffe thun/ daß sie desto eher der Marter abkäme. Idem Francisci d. lib. 2. disc. 8. p. 397. LVI. Georgowiz de Turcorum moribus führet an daß ein Weib bey dem Türckischen Kayser einen Janitscharen verklaget der ihr Milch ausgesoffen/ und nicht bezahlet/ welcher bey den Füssen so lang aufgehenckt worden/ bis ihm die Milch wieder aus dem Halse gelauffen. Hernach habe man ihn doch noch aufgeknüpft. LVII. Anno 1635. als zu Amsterdam theils Weibes- und Mannes-Personen von den Wiedertäufern am hellen Tage fase nackend auf der Gassen ümher liefen/ sind etliche davon bey den Beinen auf den Galgen/ theils in ihren Hausthüren / andern zum Schrecken/ aufgehenckt worden. Philipp. von Zesen in Beschreibung Amsterdam/ pag. 118. LVIII. Zu Löwenberg in Schleflen hingen die Soldaten Anno 1633. die Pestilentzische Todten-Gräber bey den Beinen auf/ jagten einen in den Backofen / machten Feuer ins Ofenloch/ und erstickten ihn drin. Henr Roch in der Schlesischen Chronic. pag. 284. LIV. Balthasar Seraco der Printz Wilhelmen von Uranien erschossen/ ward Anno 1584. an den Daumen aufgehenckt/ mit Bley an den Füssen schwer gemacht/ und mit Ruthen bis aufs Blut gestrichen. Ferner wurden ihm Pfriemen unter die Finger Nägel geschlagen/ und unter die Achseln heiß gesottene Gänse Eyer zerdruckt. Des andern Tages wurden ihm Hände und Füsse abgebrannt/ das Fleisch mit glüenden Zangen gezwickt/ und endlich der Leib aufgeschnitten. Sleidan. lib. 5. Thuan. lib. 9. pag. 186. LV. Wer in Peru dem Nonnen-Closter darinn die Jungfern/ so der Sonnen geheiliget sind/ sich aufhalten/ einige Gewald anthut/ wird bey den Veinen aufgehenckt / und also ohne einige Gnade zappelnd gelassen/ biß ihn der Tod begnadiget/ und der langwierigen Marter abhilfft. Gleiche Pein hat eine solche Sonnen-Jungfer zu gewarten/ wenn sie mit einen Mannsbild etwas handelt/ so sich der Sonnen und des Lichtes schämet/ oder wenn sie auch nur eine solche verdächtige Person in ihre Zelle einlässet. P. M. Joachim Brulius lib. 1. Hist. Peruv. c. 3. Erasm. Francisci lib. 2. des Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegels / Disc. 8. pag. 398.Wenn auch ein Weib in Peru ihren Mann umbs Leben gebracht/ wird sie auf öffentlichem Platz bey den Beinen aufgehenckt/ und muß so lange Qvaal leiden biß sie stirbt/ darff ihr auch kein Mensch einigen Labsal bringen/ oder sonst Hülffe thun/ daß sie desto eher der Marter abkäme. Idem Francisci d. lib. 2. disc. 8. p. 397. LVI. Georgowiz de Turcorum moribus führet an daß ein Weib bey dem Türckischen Kayser einen Janitscharen verklaget der ihr Milch ausgesoffen/ und nicht bezahlet/ welcher bey den Füssen so lang aufgehenckt worden/ bis ihm die Milch wieder aus dem Halse gelauffen. Hernach habe man ihn doch noch aufgeknüpft. LVII. Anno 1635. als zu Amsterdam theils Weibes- und Mannes-Personen von den Wiedertäufern am hellen Tage fase nackend auf der Gassen ümher liefen/ sind etliche davon bey den Beinen auf den Galgen/ theils in ihren Hausthüren / andern zum Schrecken/ aufgehenckt worden. Philipp. von Zesen in Beschreibung Amsterdam/ pag. 118. LVIII. Zu Löwenberg in Schleflen hingen die Soldaten Anno 1633. die Pestilentzische Todten-Gräber bey den Beinen auf/ jagten einen in den Backofen / machten Feuer ins Ofenloch/ und erstickten ihn drin. Henr Roch in der Schlesischen Chronic. pag. 284. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0224" n="214"/> <p>LIV. Balthasar Seraco der Printz Wilhelmen von Uranien erschossen/ ward Anno 1584. an den Daumen aufgehenckt/ mit Bley an den Füssen schwer gemacht/ und mit Ruthen bis aufs Blut gestrichen. Ferner wurden ihm Pfriemen unter die Finger Nägel geschlagen/ und unter die Achseln heiß gesottene Gänse Eyer zerdruckt. Des andern Tages wurden ihm Hände und Füsse abgebrannt/ das Fleisch mit glüenden Zangen gezwickt/ und endlich der Leib aufgeschnitten.</p> <p>Sleidan. lib. 5. Thuan. lib. 9. pag. 186.</p> <p>LV. Wer in Peru dem Nonnen-Closter darinn die Jungfern/ so der Sonnen geheiliget sind/ sich aufhalten/ einige Gewald anthut/ wird bey den Veinen aufgehenckt / und also ohne einige Gnade zappelnd gelassen/ biß ihn der Tod begnadiget/ und der langwierigen Marter abhilfft. Gleiche Pein hat eine solche Sonnen-Jungfer zu gewarten/ wenn sie mit einen Mannsbild etwas handelt/ so sich der Sonnen und des Lichtes schämet/ oder wenn sie auch nur eine solche verdächtige Person in ihre Zelle einlässet.</p> <l>P. M. Joachim Brulius lib. 1. Hist. Peruv. c. 3.</l> <l>Erasm. Francisci lib. 2. des Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegels / Disc. 8. pag. 398.</l> <p>Wenn auch ein Weib in Peru ihren Mann umbs Leben gebracht/ wird sie auf öffentlichem Platz bey den Beinen aufgehenckt/ und muß so lange Qvaal leiden biß sie stirbt/ darff ihr auch kein Mensch einigen Labsal bringen/ oder sonst Hülffe thun/ daß sie desto eher der Marter abkäme.</p> <p>Idem Francisci d. lib. 2. disc. 8. p. 397.</p> <p>LVI. Georgowiz de Turcorum moribus führet an daß ein Weib bey dem Türckischen Kayser einen Janitscharen verklaget der ihr Milch ausgesoffen/ und nicht bezahlet/ welcher bey den Füssen so lang aufgehenckt worden/ bis ihm die Milch wieder aus dem Halse gelauffen. Hernach habe man ihn doch noch aufgeknüpft.</p> <p>LVII. Anno 1635. als zu Amsterdam theils Weibes- und Mannes-Personen von den Wiedertäufern am hellen Tage fase nackend auf der Gassen ümher liefen/ sind etliche davon bey den Beinen auf den Galgen/ theils in ihren Hausthüren / andern zum Schrecken/ aufgehenckt worden.</p> <p>Philipp. von Zesen in Beschreibung Amsterdam/ pag. 118.</p> <p>LVIII. Zu Löwenberg in Schleflen hingen die Soldaten Anno 1633. die Pestilentzische Todten-Gräber bey den Beinen auf/ jagten einen in den Backofen / machten Feuer ins Ofenloch/ und erstickten ihn drin.</p> <p>Henr Roch in der Schlesischen Chronic. pag. 284.</p> </div> </body> </text> </TEI> [214/0224]
LIV. Balthasar Seraco der Printz Wilhelmen von Uranien erschossen/ ward Anno 1584. an den Daumen aufgehenckt/ mit Bley an den Füssen schwer gemacht/ und mit Ruthen bis aufs Blut gestrichen. Ferner wurden ihm Pfriemen unter die Finger Nägel geschlagen/ und unter die Achseln heiß gesottene Gänse Eyer zerdruckt. Des andern Tages wurden ihm Hände und Füsse abgebrannt/ das Fleisch mit glüenden Zangen gezwickt/ und endlich der Leib aufgeschnitten.
Sleidan. lib. 5. Thuan. lib. 9. pag. 186.
LV. Wer in Peru dem Nonnen-Closter darinn die Jungfern/ so der Sonnen geheiliget sind/ sich aufhalten/ einige Gewald anthut/ wird bey den Veinen aufgehenckt / und also ohne einige Gnade zappelnd gelassen/ biß ihn der Tod begnadiget/ und der langwierigen Marter abhilfft. Gleiche Pein hat eine solche Sonnen-Jungfer zu gewarten/ wenn sie mit einen Mannsbild etwas handelt/ so sich der Sonnen und des Lichtes schämet/ oder wenn sie auch nur eine solche verdächtige Person in ihre Zelle einlässet.
P. M. Joachim Brulius lib. 1. Hist. Peruv. c. 3. Erasm. Francisci lib. 2. des Neupolirten Geschicht-Kunst- und Sitten-Spiegels / Disc. 8. pag. 398. Wenn auch ein Weib in Peru ihren Mann umbs Leben gebracht/ wird sie auf öffentlichem Platz bey den Beinen aufgehenckt/ und muß so lange Qvaal leiden biß sie stirbt/ darff ihr auch kein Mensch einigen Labsal bringen/ oder sonst Hülffe thun/ daß sie desto eher der Marter abkäme.
Idem Francisci d. lib. 2. disc. 8. p. 397.
LVI. Georgowiz de Turcorum moribus führet an daß ein Weib bey dem Türckischen Kayser einen Janitscharen verklaget der ihr Milch ausgesoffen/ und nicht bezahlet/ welcher bey den Füssen so lang aufgehenckt worden/ bis ihm die Milch wieder aus dem Halse gelauffen. Hernach habe man ihn doch noch aufgeknüpft.
LVII. Anno 1635. als zu Amsterdam theils Weibes- und Mannes-Personen von den Wiedertäufern am hellen Tage fase nackend auf der Gassen ümher liefen/ sind etliche davon bey den Beinen auf den Galgen/ theils in ihren Hausthüren / andern zum Schrecken/ aufgehenckt worden.
Philipp. von Zesen in Beschreibung Amsterdam/ pag. 118.
LVIII. Zu Löwenberg in Schleflen hingen die Soldaten Anno 1633. die Pestilentzische Todten-Gräber bey den Beinen auf/ jagten einen in den Backofen / machten Feuer ins Ofenloch/ und erstickten ihn drin.
Henr Roch in der Schlesischen Chronic. pag. 284.
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Zitationshilfe: | Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/224>, abgerufen am 16.06.2024. |