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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II b., XLII h. von dem wald-
senden holze gehalten werden soll, auch vom 28ten
jul. 1733 wegen fäll- und anweisung des klafter-
holzes; reglement, wie es mit den forstschlüssen,
buß holzschreibetagen künftighin zu halten vom
27ten sept. 1740 fol. Die brennholz-anweisung
geschihet auf zweierlei weise, entweder nach dem
wald-hammerschlage, (mit der waldaxt), oder
schlagsweise. Ersteres geschihet mit auszihung
einzeler bäume; lezteres aber, da man den wald
nach dem järlich zu brauchenden holze eingeteilet,
damit man in 30, 40, auch mehr jaren wider
forn anfangen könne, und keinen mangel am holze
leide. Hirzu aber wird erfodert: eine ausmessung
des holzes (§ 1783 des Iten th.); sodann ist zu er-
wägen: wivil holz man järlich forstmässig fällen
lassen könne? Kaepler s. 249 fg., § 235 fg.

§ 1772
vom holzfällen.

Das holz ist nach der verschidenen absicht des
gebrauches zu fällen; folglich ist es ein anders bei
dem werk- und bauholze, ein anders bei dem brenn-
holze, Kaepler am a. o. s. 219 fgg., s. 275 fg.
Das bau- und werk-holz wird am schicklichsten,
und mit gutem vorteile in denen jareszeiten, und
monaten gefället, in welchen der sast in die wurzel
zurück getreten; folglich am wenigsten in bewe-
gung ist, und die zwischenräume des holzes als-
dann weniger wässerichte teile in sich enthalten,
welche die fäulniß, und die verstockung befördern,
wie auch, wo die kälte, und der nordwind die zwi-
schenräume des baumes verschlossen haben, und
vom safte ledig sind. Dises fänget schon im octo-
ber an. Daher der october, november, decem-
ber, jänner die beste monate zum holzschlagen sind,
grundriß der practischen forst-wissenschaft s. 74 fg.,
§ 68 fg., s. 82 fg., § 93 fg., Moser im Iten th.

2 b.,

II b., XLII h. von dem wald-
ſenden holze gehalten werden ſoll, auch vom 28ten
jul. 1733 wegen faͤll- und anweiſung des klafter-
holzes; reglement, wie es mit den forſtſchluͤſſen,
buß holzſchreibetagen kuͤnftighin zu halten vom
27ten ſept. 1740 fol. Die brennholz-anweiſung
geſchihet auf zweierlei weiſe, entweder nach dem
wald-hammerſchlage, (mit der waldaxt), oder
ſchlagsweiſe. Erſteres geſchihet mit auszihung
einzeler baͤume; lezteres aber, da man den wald
nach dem jaͤrlich zu brauchenden holze eingeteilet,
damit man in 30, 40, auch mehr jaren wider
forn anfangen koͤnne, und keinen mangel am holze
leide. Hirzu aber wird erfodert: eine ausmeſſung
des holzes (§ 1783 des Iten th.); ſodann iſt zu er-
waͤgen: wivil holz man jaͤrlich forſtmaͤſſig faͤllen
laſſen koͤnne? Kaepler ſ. 249 fg., § 235 fg.

§ 1772
vom holzfaͤllen.

Das holz iſt nach der verſchidenen abſicht des
gebrauches zu faͤllen; folglich iſt es ein anders bei
dem werk- und bauholze, ein anders bei dem brenn-
holze, Kaepler am a. o. ſ. 219 fgg., ſ. 275 fg.
Das bau- und werk-holz wird am ſchicklichſten,
und mit gutem vorteile in denen jareszeiten, und
monaten gefaͤllet, in welchen der ſaſt in die wurzel
zuruͤck getreten; folglich am wenigſten in bewe-
gung iſt, und die zwiſchenraͤume des holzes als-
dann weniger waͤſſerichte teile in ſich enthalten,
welche die faͤulniß, und die verſtockung befoͤrdern,
wie auch, wo die kaͤlte, und der nordwind die zwi-
ſchenraͤume des baumes verſchloſſen haben, und
vom ſafte ledig ſind. Diſes faͤnget ſchon im octo-
ber an. Daher der october, november, decem-
ber, jaͤnner die beſte monate zum holzſchlagen ſind,
grundriß der practiſchen forſt-wiſſenſchaft ſ. 74 fg.,
§ 68 fg., ſ. 82 fg., § 93 fg., Moſer im Iten th.

2 b.,
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[764/0788] II b., XLII h. von dem wald- ſenden holze gehalten werden ſoll, auch vom 28ten jul. 1733 wegen faͤll- und anweiſung des klafter- holzes; reglement, wie es mit den forſtſchluͤſſen, buß holzſchreibetagen kuͤnftighin zu halten vom 27ten ſept. 1740 fol. Die brennholz-anweiſung geſchihet auf zweierlei weiſe, entweder nach dem wald-hammerſchlage, (mit der waldaxt), oder ſchlagsweiſe. Erſteres geſchihet mit auszihung einzeler baͤume; lezteres aber, da man den wald nach dem jaͤrlich zu brauchenden holze eingeteilet, damit man in 30, 40, auch mehr jaren wider forn anfangen koͤnne, und keinen mangel am holze leide. Hirzu aber wird erfodert: eine ausmeſſung des holzes (§ 1783 des Iten th.); ſodann iſt zu er- waͤgen: wivil holz man jaͤrlich forſtmaͤſſig faͤllen laſſen koͤnne? Kaepler ſ. 249 fg., § 235 fg. § 1772 Das holz iſt nach der verſchidenen abſicht des gebrauches zu faͤllen; folglich iſt es ein anders bei dem werk- und bauholze, ein anders bei dem brenn- holze, Kaepler am a. o. ſ. 219 fgg., ſ. 275 fg. Das bau- und werk-holz wird am ſchicklichſten, und mit gutem vorteile in denen jareszeiten, und monaten gefaͤllet, in welchen der ſaſt in die wurzel zuruͤck getreten; folglich am wenigſten in bewe- gung iſt, und die zwiſchenraͤume des holzes als- dann weniger waͤſſerichte teile in ſich enthalten, welche die faͤulniß, und die verſtockung befoͤrdern, wie auch, wo die kaͤlte, und der nordwind die zwi- ſchenraͤume des baumes verſchloſſen haben, und vom ſafte ledig ſind. Diſes faͤnget ſchon im octo- ber an. Daher der october, november, decem- ber, jaͤnner die beſte monate zum holzſchlagen ſind, grundriß der practiſchen forſt-wiſſenſchaft ſ. 74 fg., § 68 fg., ſ. 82 fg., § 93 fg., Moſer im Iten th. 2 b.,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 764. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/788>, abgerufen am 30.04.2024.