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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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und holzungen, auch dem forstwesen.
2 b., 3ten cap., § 3 fgg., s. 176 fg., s. 180 fg.
Soll aber die rinde, und schale benuzet, und zur
lohe gebrauchet werden; so wird diselbe zur saft-
zeit abgemachet, Moser im 2ten th. beilage n. 3,
s. 13 fgg., s. 73, Joh. Melch. Kühn von der
höchstnötigen conservation des holzes, 1764, 8v,
s. 11 fgg., s. 27 fgg., Kaepler am a. o. s. 229
fgg. Wenn aber das holz im frühjare geschlagen
werden muß; so können einige mittel gebrauchet
werden, um dasselbe dennoch gut zu behalten, Hirsch
am a. o. s. 161 fgg., Moser im Iten th., s. 182
fg., § 11 fg., s. 186 fg. Das unterholz wird
später, als das oberholz, und zwar gegen das
frühjar gehauen, damit der ausschlag um so bes-
ser wider erfolge. Die fällung der bäume an ber-
gen wird von unten angefangen; damit bei dem
niderschlagen derselben andere nicht stark beschädi-
get werden. Es ist zweiffelsone das absägen mit
einer grossen säge, oder das abschneiden mit selbi-
ger von grossem nuz, als auch grosser schade da-
durch eher verhütet werden kan. Der vorteil des
abschneidens mit der grossen säge ist daher leicht zu
begreiffen; in betracht das stammende, als das
beste nuzstück des baumes, nicht so stark in die spä-
ne gehauen wird, welche gemeiniglich die holzhau-
er nemen; welches gleichwohl an einem dicken
baume leicht auf 3/4 ellen hoch bei dem abhauen be-
tragen kan. Ausser dem kan der baum bei dem
absägen vil leichter auf einen plaz hingewendet
werden, wohin man will; immassen man den
baum auf derjenigen seite, auf welche er fallen soll,
mit dem beile einkerbet, und sodann von der an-
dern seite mit der säge hinein schneidet. Hinter
der säge treibet man keile nach, wodurch die säge
luft behält; darnebst der baum nicht über den
schnitt, und die keile, sondern dahin fället, wo er

ein-

und holzungen, auch dem forſtweſen.
2 b., 3ten cap., § 3 fgg., ſ. 176 fg., ſ. 180 fg.
Soll aber die rinde, und ſchale benuzet, und zur
lohe gebrauchet werden; ſo wird diſelbe zur ſaft-
zeit abgemachet, Moſer im 2ten th. beilage n. 3,
ſ. 13 fgg., ſ. 73, Joh. Melch. Kuͤhn von der
hoͤchſtnoͤtigen conſervation des holzes, 1764, 8v,
ſ. 11 fgg., ſ. 27 fgg., Kaepler am a. o. ſ. 229
fgg. Wenn aber das holz im fruͤhjare geſchlagen
werden muß; ſo koͤnnen einige mittel gebrauchet
werden, um daſſelbe dennoch gut zu behalten, Hirſch
am a. o. ſ. 161 fgg., Moſer im Iten th., ſ. 182
fg., § 11 fg., ſ. 186 fg. Das unterholz wird
ſpaͤter, als das oberholz, und zwar gegen das
fruͤhjar gehauen, damit der ausſchlag um ſo beſ-
ſer wider erfolge. Die faͤllung der baͤume an ber-
gen wird von unten angefangen; damit bei dem
niderſchlagen derſelben andere nicht ſtark beſchaͤdi-
get werden. Es iſt zweiffelsone das abſaͤgen mit
einer groſſen ſaͤge, oder das abſchneiden mit ſelbi-
ger von groſſem nuz, als auch groſſer ſchade da-
durch eher verhuͤtet werden kan. Der vorteil des
abſchneidens mit der groſſen ſaͤge iſt daher leicht zu
begreiffen; in betracht das ſtammende, als das
beſte nuzſtuͤck des baumes, nicht ſo ſtark in die ſpaͤ-
ne gehauen wird, welche gemeiniglich die holzhau-
er nemen; welches gleichwohl an einem dicken
baume leicht auf ¾ ellen hoch bei dem abhauen be-
tragen kan. Auſſer dem kan der baum bei dem
abſaͤgen vil leichter auf einen plaz hingewendet
werden, wohin man will; immaſſen man den
baum auf derjenigen ſeite, auf welche er fallen ſoll,
mit dem beile einkerbet, und ſodann von der an-
dern ſeite mit der ſaͤge hinein ſchneidet. Hinter
der ſaͤge treibet man keile nach, wodurch die ſaͤge
luft behaͤlt; darnebſt der baum nicht uͤber den
ſchnitt, und die keile, ſondern dahin faͤllet, wo er

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[765/0789] und holzungen, auch dem forſtweſen. 2 b., 3ten cap., § 3 fgg., ſ. 176 fg., ſ. 180 fg. Soll aber die rinde, und ſchale benuzet, und zur lohe gebrauchet werden; ſo wird diſelbe zur ſaft- zeit abgemachet, Moſer im 2ten th. beilage n. 3, ſ. 13 fgg., ſ. 73, Joh. Melch. Kuͤhn von der hoͤchſtnoͤtigen conſervation des holzes, 1764, 8v, ſ. 11 fgg., ſ. 27 fgg., Kaepler am a. o. ſ. 229 fgg. Wenn aber das holz im fruͤhjare geſchlagen werden muß; ſo koͤnnen einige mittel gebrauchet werden, um daſſelbe dennoch gut zu behalten, Hirſch am a. o. ſ. 161 fgg., Moſer im Iten th., ſ. 182 fg., § 11 fg., ſ. 186 fg. Das unterholz wird ſpaͤter, als das oberholz, und zwar gegen das fruͤhjar gehauen, damit der ausſchlag um ſo beſ- ſer wider erfolge. Die faͤllung der baͤume an ber- gen wird von unten angefangen; damit bei dem niderſchlagen derſelben andere nicht ſtark beſchaͤdi- get werden. Es iſt zweiffelsone das abſaͤgen mit einer groſſen ſaͤge, oder das abſchneiden mit ſelbi- ger von groſſem nuz, als auch groſſer ſchade da- durch eher verhuͤtet werden kan. Der vorteil des abſchneidens mit der groſſen ſaͤge iſt daher leicht zu begreiffen; in betracht das ſtammende, als das beſte nuzſtuͤck des baumes, nicht ſo ſtark in die ſpaͤ- ne gehauen wird, welche gemeiniglich die holzhau- er nemen; welches gleichwohl an einem dicken baume leicht auf ¾ ellen hoch bei dem abhauen be- tragen kan. Auſſer dem kan der baum bei dem abſaͤgen vil leichter auf einen plaz hingewendet werden, wohin man will; immaſſen man den baum auf derjenigen ſeite, auf welche er fallen ſoll, mit dem beile einkerbet, und ſodann von der an- dern ſeite mit der ſaͤge hinein ſchneidet. Hinter der ſaͤge treibet man keile nach, wodurch die ſaͤge luft behaͤlt; darnebſt der baum nicht uͤber den ſchnitt, und die keile, ſondern dahin faͤllet, wo er ein-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 765. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/789>, abgerufen am 28.04.2024.