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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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und politischen reden.
da
eine böse sieben
auf denen staffeln der wollust,
in dieses grab fiel,
nachdem sie
allezeit die siebende zahl heilig gehalten.
Sieben jahr
war sie ein kind und auch eine kuplerin;
denn der mutter
trug sie die briefgen,
holte die amanten,
hielte das licht,
stund schild wacht
und
half den vater krönen.
damit sie lernete,
was sie sieben jahr darauf verstehen wolte,
nehmlich
vierzehen jahr alt
eine alamode jungfer

zu seyn.
hier exercirte sie sich in dem was sie
sieben jahr darauf seyn wolte,
nehmlich
mit experientz und geschicklichkeit
ein und zwantzig jahr alt
eine hure.
so meisterlich daß sie sich
zur ruhe
und da sie heyrathete
ihren mann in unruh setzte,
und wurde
sieben jahr darauf
acht und zwantzig jahr
eine hahnreh-macherin.
Da sie in der kunst zu, und an schönheit
abnahm,
zahlte sie aus des mannes beutel

was
und politiſchen reden.
da
eine boͤſe ſieben
auf denen ſtaffeln der wolluſt,
in dieſes grab fiel,
nachdem ſie
allezeit die ſiebende zahl heilig gehalten.
Sieben jahr
war ſie ein kind und auch eine kuplerin;
denn der mutter
trug ſie die briefgen,
holte die amanten,
hielte das licht,
ſtund ſchild wacht
und
half den vater kroͤnen.
damit ſie lernete,
was ſie ſieben jahr darauf verſtehen wolte,
nehmlich
vierzehen jahr alt
eine alamode jungfer

zu ſeyn.
hier exercirte ſie ſich in dem was ſie
ſieben jahr darauf ſeyn wolte,
nehmlich
mit experientz und geſchicklichkeit
ein und zwantzig jahr alt
eine hure.
ſo meiſterlich daß ſie ſich
zur ruhe
und da ſie heyrathete
ihren mann in unruh ſetzte,
und wurde
ſieben jahr darauf
acht und zwantzig jahr
eine hahnreh-macherin.
Da ſie in der kunſt zu, und an ſchoͤnheit
abnahm,
zahlte ſie aus des mannes beutel

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[447/0465] und politiſchen reden. da eine boͤſe ſieben auf denen ſtaffeln der wolluſt, in dieſes grab fiel, nachdem ſie allezeit die ſiebende zahl heilig gehalten. Sieben jahr war ſie ein kind und auch eine kuplerin; denn der mutter trug ſie die briefgen, holte die amanten, hielte das licht, ſtund ſchild wacht und half den vater kroͤnen. damit ſie lernete, was ſie ſieben jahr darauf verſtehen wolte, nehmlich vierzehen jahr alt eine alamode jungfer zu ſeyn. hier exercirte ſie ſich in dem was ſie ſieben jahr darauf ſeyn wolte, nehmlich mit experientz und geſchicklichkeit ein und zwantzig jahr alt eine hure. ſo meiſterlich daß ſie ſich zur ruhe und da ſie heyrathete ihren mann in unruh ſetzte, und wurde ſieben jahr darauf acht und zwantzig jahr eine hahnreh-macherin. Da ſie in der kunſt zu, und an ſchoͤnheit abnahm, zahlte ſie aus des mannes beutel was

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/465>, abgerufen am 28.04.2024.