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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Poetischer Wälder.
Nicht so ümm andre Leute/
als ümm mein gantzes Mein/
ümm meinen Freund/ den treuen/
der Föbum kan erfreuen.

Der alle Deutschen kan
mit seinem süßen singen
zu seiner Liebe zwingen/
der hoochbegabte Mann/
der böses nichts darff leiden/
als daß ihn Böse neiden.
Er war noch redend nicht/
Er kondte kaum nur lallen/
da fragt' er schon nach allen/
was beym Parnaß geschicht/
und bey dem klaren Flusse/
der kam vons Pferdes Fuße.
Und als er männlich ward/
wurd' ihm ein Krantz zu eigen
von besten Lorbeer-zweigen
gemacht nach bester Art;
Die Musen alle neune
die flochten ihn alleine.
Die Schlesy pranget schon
mit Opitz seinem Buche:
Mein Meissen aber suche
sein Lob bey seinem Sohn:
Es wird/ es wird mein Meissen
durch Fleming schöner gleissen.
Komm Sonne/ brich doch an/
Hilff daß ich den mag finden
und daß ich den mag binden/
und ihm vergelten kan/
Der

Poetiſcher Waͤlder.
Nicht ſo uͤmm andre Leute/
als uͤmm mein gantzes Mein/
uͤmm meinen Freund/ den treuen/
der Foͤbum kan erfreuen.

Der alle Deutſchen kan
mit ſeinem ſuͤßen ſingen
zu ſeiner Liebe zwingen/
der hoochbegabte Mann/
der boͤſes nichts darff leiden/
als daß ihn Boͤſe neiden.
Er war noch redend nicht/
Er kondte kaum nur lallen/
da fragt’ er ſchon nach allen/
was beym Parnaß geſchicht/
und bey dem klaren Fluſſe/
der kam vons Pferdes Fuße.
Und als er maͤnnlich ward/
wurd’ ihm ein Krantz zu eigen
von beſten Lorbeer-zweigen
gemacht nach beſter Art;
Die Muſen alle neune
die flochten ihn alleine.
Die Schleſy pranget ſchon
mit Opitz ſeinem Buche:
Mein Meiſſen aber ſuche
ſein Lob bey ſeinem Sohn:
Es wird/ es wird mein Meiſſen
durch Fleming ſchoͤner gleiſſen.
Komm Sonne/ brich doch an/
Hilff daß ich den mag finden
und daß ich den mag binden/
und ihm vergelten kan/
Der
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[265/0285] Poetiſcher Waͤlder. Nicht ſo uͤmm andre Leute/ als uͤmm mein gantzes Mein/ uͤmm meinen Freund/ den treuen/ der Foͤbum kan erfreuen. Der alle Deutſchen kan mit ſeinem ſuͤßen ſingen zu ſeiner Liebe zwingen/ der hoochbegabte Mann/ der boͤſes nichts darff leiden/ als daß ihn Boͤſe neiden. Er war noch redend nicht/ Er kondte kaum nur lallen/ da fragt’ er ſchon nach allen/ was beym Parnaß geſchicht/ und bey dem klaren Fluſſe/ der kam vons Pferdes Fuße. Und als er maͤnnlich ward/ wurd’ ihm ein Krantz zu eigen von beſten Lorbeer-zweigen gemacht nach beſter Art; Die Muſen alle neune die flochten ihn alleine. Die Schleſy pranget ſchon mit Opitz ſeinem Buche: Mein Meiſſen aber ſuche ſein Lob bey ſeinem Sohn: Es wird/ es wird mein Meiſſen durch Fleming ſchoͤner gleiſſen. Komm Sonne/ brich doch an/ Hilff daß ich den mag finden und daß ich den mag binden/ und ihm vergelten kan/ Der

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/285>, abgerufen am 14.05.2024.