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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Fünfftes Buch.
Brauche deiner Schönheit Frucht.
Sie und du seyn aus der Flucht.
Diß/ ümm was du dich betrübest/
ist doch/ was du dennoch liebest.
Bittre Freude/ süßes Leyd.
Nichts ist/ das bleibt allezeit.
So gebeut nun deinem Sinne/
O versöhnte Schäferinne.


XXJ.
MEin gestirntes Paradeiß/
mein Licht/ mein Mohn/ meine Sonne/
mein gantz Himmelreich voll Wonne/
und von was ein Gott sonst weiß/
das ist Philyrille mir/
mir/ der Erden unter ihr.
Jch vergeßner Erden-Kreyß/
heute tagts zum dritten mahle/
daß ich gantz von keinem Strahle
meiner lieben Sonnen weiß.
Das betrübte Land das weint/
weil sein Himmel ihm nicht scheint.
Du/ O aller Künste Kunst
Himmel wird durch dich zur Erden.
Daß wir irdnen himmlisch werden/
das schafft/ Laute/ deine Gunst.
Gieb doch/ daß mein Himmel sich
bald neig' auff sein' Erde/ mich.
Deß
K k
Fuͤnfftes Buch.
Brauche deiner Schoͤnheit Frucht.
Sie und du ſeyn aus der Flucht.
Diß/ uͤmm was du dich betruͤbeſt/
iſt doch/ was du dennoch liebeſt.
Bittre Freude/ ſuͤßes Leyd.
Nichts iſt/ das bleibt allezeit.
So gebeut nun deinem Sinne/
O verſoͤhnte Schaͤferinne.


XXJ.
MEin geſtirntes Paradeiß/
mein Licht/ mein Mohn/ meine Soñe/
mein gantz Himmelreich voll Wonne/
und von was ein Gott ſonſt weiß/
das iſt Philyrille mir/
mir/ der Erden unter ihr.
Jch vergeßner Erden-Kreyß/
heute tagts zum dritten mahle/
daß ich gantz von keinem Strahle
meiner lieben Sonnen weiß.
Das betruͤbte Land das weint/
weil ſein Himmel ihm nicht ſcheint.
Du/ O aller Kuͤnſte Kunſt
Himmel wird durch dich zur Erden.
Daß wir irdnen him̃liſch werden/
das ſchafft/ Laute/ deine Gunſt.
Gieb doch/ daß mein Himmel ſich
bald neig’ auff ſein’ Erde/ mich.
Deß
K k
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[513/0533] Fuͤnfftes Buch. Brauche deiner Schoͤnheit Frucht. Sie und du ſeyn aus der Flucht. Diß/ uͤmm was du dich betruͤbeſt/ iſt doch/ was du dennoch liebeſt. Bittre Freude/ ſuͤßes Leyd. Nichts iſt/ das bleibt allezeit. So gebeut nun deinem Sinne/ O verſoͤhnte Schaͤferinne. XXJ. MEin geſtirntes Paradeiß/ mein Licht/ mein Mohn/ meine Soñe/ mein gantz Himmelreich voll Wonne/ und von was ein Gott ſonſt weiß/ das iſt Philyrille mir/ mir/ der Erden unter ihr. Jch vergeßner Erden-Kreyß/ heute tagts zum dritten mahle/ daß ich gantz von keinem Strahle meiner lieben Sonnen weiß. Das betruͤbte Land das weint/ weil ſein Himmel ihm nicht ſcheint. Du/ O aller Kuͤnſte Kunſt Himmel wird durch dich zur Erden. Daß wir irdnen him̃liſch werden/ das ſchafft/ Laute/ deine Gunſt. Gieb doch/ daß mein Himmel ſich bald neig’ auff ſein’ Erde/ mich. Deß K k

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/533>, abgerufen am 31.05.2024.