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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Drittes Buch.
LXVJ.
An Volinien.
WEnn ich/ Volinie/ wie ich denn stetig pflege/
besinne deine Gunst/ und reiche Freundligkeit/
die du mir hast bezeigt so eine lange Zeit/
und gegen dessen Werth mein armes Thun erwege/
darmit ich danckbar bin/ was wunder werd ich träge/
zu treten vor das Licht? Es ist mir mehr als leid/
daß ihr so ungeneigt/ ihr harten Götter/ seyd/
der ich doch vor euch geh' auff einem reinen Stege.
Nim dieses mein Sonnet zur Handschrift und zum Pfande/
daß ich dein Schuldner bin aus meinem Vaterlande/
von dem ich nun so weit/ und ach! wie lange! bin.
Livonie/ dein Preiß soll neben seinem stehen/
und über das Gestirn' in reinem Glantze gehen/
nach dem so mancher wünscht/ und ich nur komme hin.


LXVJJ.
An Ambrosien.
AMbrosie/ mein Schatz/
Mit welcher ich im lieben
so manche Zeit vertrieben/
komm mit mir auff den Platz/
Auff den Caninchen Hatz/
Da Amor uns will üben.
Der Preiß ist angeschrieben/
Es gilt ümm einen Schmatz.
und
S s ij
Drittes Buch.
LXVJ.
An Volinien.
WEnn ich/ Volinie/ wie ich denn ſtetig pflege/
beſinne deine Gunſt/ und reiche Freundligkeit/
die du mir haſt bezeigt ſo eine lange Zeit/
und gegen deſſen Werth mein armes Thun erwege/
darmit ich danckbar bin/ was wunder werd ich traͤge/
zu treten vor das Licht? Es iſt mir mehr als leid/
daß ihr ſo ungeneigt/ ihr harten Goͤtter/ ſeyd/
der ich doch vor euch geh’ auff einem reinen Stege.
Nim dieſes mein Soñet zur Handſchꝛift und zum Pfande/
daß ich dein Schuldner bin aus meinem Vaterlande/
von dem ich nun ſo weit/ und ach! wie lange! bin.
Livonie/ dein Preiß ſoll neben ſeinem ſtehen/
und uͤber das Geſtirn’ in reinem Glantze gehen/
nach dem ſo mancher wuͤnſcht/ und ich nur komme hin.


LXVJJ.
An Ambroſien.
AMbroſie/ mein Schatz/
Mit welcher ich im lieben
ſo manche Zeit vertrieben/
komm mit mir auff den Platz/
Auff den Caninchen Hatz/
Da Amor uns will uͤben.
Der Preiß iſt angeſchrieben/
Es gilt uͤmm einen Schmatz.
und
S s ij
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[643/0663] Drittes Buch. LXVJ. An Volinien. WEnn ich/ Volinie/ wie ich denn ſtetig pflege/ beſinne deine Gunſt/ und reiche Freundligkeit/ die du mir haſt bezeigt ſo eine lange Zeit/ und gegen deſſen Werth mein armes Thun erwege/ darmit ich danckbar bin/ was wunder werd ich traͤge/ zu treten vor das Licht? Es iſt mir mehr als leid/ daß ihr ſo ungeneigt/ ihr harten Goͤtter/ ſeyd/ der ich doch vor euch geh’ auff einem reinen Stege. Nim dieſes mein Soñet zur Handſchꝛift und zum Pfande/ daß ich dein Schuldner bin aus meinem Vaterlande/ von dem ich nun ſo weit/ und ach! wie lange! bin. Livonie/ dein Preiß ſoll neben ſeinem ſtehen/ und uͤber das Geſtirn’ in reinem Glantze gehen/ nach dem ſo mancher wuͤnſcht/ und ich nur komme hin. LXVJJ. An Ambroſien. AMbroſie/ mein Schatz/ Mit welcher ich im lieben ſo manche Zeit vertrieben/ komm mit mir auff den Platz/ Auff den Caninchen Hatz/ Da Amor uns will uͤben. Der Preiß iſt angeſchrieben/ Es gilt uͤmm einen Schmatz. und S s ij

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/663>, abgerufen am 31.05.2024.