Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684.[Spaltenumbruch]
Achmets Säbel muß zerspringen Vor den Oesterreich'schen Klingen / Als ein schwirrend Glas vorm Stahl. Oesterreichs beherzte Schwerter Zwangen Sultans veste Oerter Ja schon mehr als hundert mal! Oesterreich nennt man mit Rechte Ein Erz-Englisches Geschlechte / Das dem Hund Sennacherib / (Vor dem Gottes Volk must beben) In der Nacht ohn' Widerstreben / Seine Macht zu Schanden hieb. Diß Erz-Haus ist zu vergleichen Jenem Feur- und Wolken-Zeichen / Das die Kinder Israels Tag und Nacht vor allen Feinden / Die sie zu vertilgen meinten / Hat beschützet als ein Fels. Diß Haus wolte GOtt den Christen Als ein' Vormaur stets ausrüsten / Und zur Brust-Wehr lassen stehn; Daß der Türken Trotz und Pochen Durch dasselbe würd gebrochen / Und gar müst' zu Scheitern gehn. [Spaltenumbruch]
Wie oft sind mit blut' gen Köpfen / Die zerschmettert gleich den Töpfen / Sie mit Schand gezogen ab? Da viel tausend dieser Hunden Vor der Residenz gefunden Eine Schind-Grub vor ein Grab. Mustapha das Haupt der Grossen / Hat den Kopf vor Wienn zerstossen / Gleich so wol als Solymann; Und kan nun zu Stambol melden / Was er hab' in Wienn für Helden / Und im Feld getroffen an! Er wird sich auch ewig grämen / Und in seinem Herzen schämen Vor dem Grafen Stahrenberg / Der der ganzen Welt erwiese / Daß der Groß-Vezier kein Riese / Sondern nur ein kleiner Zwerg. Höchster Herrscher! laß gedeihen / Daß sich Wienn stets möge freuen / Weil der Himmel ihm ist hold! Schütze/ mehre unsern Käiser / Kröne seine Lorbeer-Reiser! Segne unsern LEOPOLD! [Spaltenumbruch]
Achmets Säbel muß zerspringen Vor den Oesterreich'schen Klingen / Als ein schwirrend Glas vorm Stahl. Oesterreichs beherzte Schwerter Zwangen Sultans veste Oerter Ja schon mehr als hundert mal! Oesterreich nennt man mit Rechte Ein Erz-Englisches Geschlechte / Das dem Hund Sennacherib / (Vor dem Gottes Volk must beben) In der Nacht ohn' Widerstreben / Seine Macht zu Schanden hieb. Diß Erz-Haus ist zu vergleichen Jenem Feur- und Wolken-Zeichen / Das die Kinder Israels Tag und Nacht vor allen Feinden / Die sie zu vertilgen meinten / Hat beschützet als ein Fels. Diß Haus wolte GOtt den Christen Als ein' Vormaur stets ausrüsten / Und zur Brust-Wehr lassen stehn; Daß der Türken Trotz und Pochen Durch dasselbe würd gebrochen / Und gar müst' zu Scheitern gehn. [Spaltenumbruch]
Wie oft sind mit blut' gen Köpfen / Die zerschmettert gleich den Töpfen / Sie mit Schand gezogen ab? Da viel tausend dieser Hunden Vor der Residenz gefunden Eine Schind-Grub vor ein Grab. Mustapha das Haupt der Grossen / Hat den Kopf vor Wienn zerstossen / Gleich so wol als Solymann; Und kan nun zu Stambol melden / Was er hab' in Wienn für Helden / Und im Feld getroffen an! Er wird sich auch ewig grämen / Und in seinem Herzen schämen Vor dem Grafen Stahrenberg / Der der ganzen Welt erwiese / Daß der Groß-Vezier kein Riese / Sondern nur ein kleiner Zwerg. Höchster Herrscher! laß gedeihen / Daß sich Wienn stets möge freuen / Weil der Himmel ihm ist hold! Schütze/ mehre unsern Käiser / Kröne seine Lorbeer-Reiser! Segne unsern LEOPOLD! <TEI> <text> <body> <div> <list> <pb facs="#f0292" n="80"/> <cb n="1"/> <item>Achmets Säbel muß zerspringen</item> <item>Vor den Oesterreich'schen Klingen /</item> <item>Als ein schwirrend Glas vorm Stahl.</item> <item>Oesterreichs beherzte Schwerter</item> <item>Zwangen Sultans veste Oerter</item> <item>Ja schon mehr als hundert mal!</item> <item>Oesterreich nennt man mit Rechte</item> <item>Ein Erz-Englisches Geschlechte /</item> <item>Das dem Hund Sennacherib /</item> <item>(Vor dem Gottes Volk must beben)</item> <item>In der Nacht ohn' Widerstreben /</item> <item>Seine Macht zu Schanden hieb.</item> <item>Diß Erz-Haus ist zu vergleichen</item> <item>Jenem Feur- und Wolken-Zeichen /</item> <item>Das die Kinder Israels</item> <item>Tag und Nacht vor allen Feinden /</item> <item>Die sie zu vertilgen meinten /</item> <item>Hat beschützet als ein Fels.</item> <item>Diß Haus wolte GOtt den Christen</item> <item>Als ein' Vormaur stets ausrüsten /</item> <item>Und zur Brust-Wehr lassen stehn;</item> <item>Daß der Türken Trotz und Pochen</item> <item>Durch dasselbe würd gebrochen /</item> <item>Und gar müst' zu Scheitern gehn.</item> <cb n="2"/> <item>Wie oft sind mit blut' gen Köpfen /</item> <item>Die zerschmettert gleich den Töpfen /</item> <item>Sie mit Schand gezogen ab?</item> <item>Da viel tausend dieser Hunden</item> <item>Vor der Residenz gefunden</item> <item>Eine Schind-Grub vor ein Grab.</item> <item>Mustapha das Haupt der Grossen /</item> <item>Hat den Kopf vor Wienn zerstossen /</item> <item>Gleich so wol als Solymann;</item> <item>Und kan nun zu Stambol melden /</item> <item>Was er hab' in Wienn für Helden /</item> <item>Und im Feld getroffen an!</item> <item>Er wird sich auch ewig grämen /</item> <item>Und in seinem Herzen schämen</item> <item>Vor dem Grafen Stahrenberg /</item> <item>Der der ganzen Welt erwiese /</item> <item>Daß der Groß-Vezier kein Riese /</item> <item>Sondern nur ein kleiner Zwerg.</item> <item>Höchster Herrscher! laß gedeihen /</item> <item>Daß sich Wienn stets möge freuen /</item> <item>Weil der Himmel ihm ist hold!</item> <item>Schütze/ mehre unsern Käiser /</item> <item>Kröne seine Lorbeer-Reiser!</item> <item>Segne unsern LEOPOLD!</item> </list> </div> </body> <back> <div> </div> </back> </text> </TEI> [80/0292]
Achmets Säbel muß zerspringen
Vor den Oesterreich'schen Klingen /
Als ein schwirrend Glas vorm Stahl.
Oesterreichs beherzte Schwerter
Zwangen Sultans veste Oerter
Ja schon mehr als hundert mal!
Oesterreich nennt man mit Rechte
Ein Erz-Englisches Geschlechte /
Das dem Hund Sennacherib /
(Vor dem Gottes Volk must beben)
In der Nacht ohn' Widerstreben /
Seine Macht zu Schanden hieb.
Diß Erz-Haus ist zu vergleichen
Jenem Feur- und Wolken-Zeichen /
Das die Kinder Israels
Tag und Nacht vor allen Feinden /
Die sie zu vertilgen meinten /
Hat beschützet als ein Fels.
Diß Haus wolte GOtt den Christen
Als ein' Vormaur stets ausrüsten /
Und zur Brust-Wehr lassen stehn;
Daß der Türken Trotz und Pochen
Durch dasselbe würd gebrochen /
Und gar müst' zu Scheitern gehn.
Wie oft sind mit blut' gen Köpfen /
Die zerschmettert gleich den Töpfen /
Sie mit Schand gezogen ab?
Da viel tausend dieser Hunden
Vor der Residenz gefunden
Eine Schind-Grub vor ein Grab.
Mustapha das Haupt der Grossen /
Hat den Kopf vor Wienn zerstossen /
Gleich so wol als Solymann;
Und kan nun zu Stambol melden /
Was er hab' in Wienn für Helden /
Und im Feld getroffen an!
Er wird sich auch ewig grämen /
Und in seinem Herzen schämen
Vor dem Grafen Stahrenberg /
Der der ganzen Welt erwiese /
Daß der Groß-Vezier kein Riese /
Sondern nur ein kleiner Zwerg.
Höchster Herrscher! laß gedeihen /
Daß sich Wienn stets möge freuen /
Weil der Himmel ihm ist hold!
Schütze/ mehre unsern Käiser /
Kröne seine Lorbeer-Reiser!
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Zitationshilfe: | Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/franciscus_schauplatz_1684/292>, abgerufen am 10.12.2023. |