Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


(Collect. mathem. L. VIII.) führt deren fünf an, den Hebel, die Radwelle, die Scheibe, die Schraube und den Keil, von welchen besondere Artikel dieses Wörterbuchs handeln. Man kan noch die schiefe Fläche hinzusetzen, s. Schiefe Ebne. Ihre Gründe lassen sich sämtlich auf die Theorie des Hebels bringen. Die zusammengeseßten Maschinen und ihre Absichten sind unzählbar. Abbildungen und Beschreibungen vieler Maschinen haben Zeising (Theatrum machinarum, Leipz. 1673. in längl. 4.) und Leupold (Theatr. machinarum, in 8 Foliobänden mit verschiedenen Titeln, Leipjig, v. 1724 -- 1727.) gesammelt.

In der ganzen Maschinenlehre herrscht durchgängig der Grundsaß, daß man nie an Kraft und Geschwindigkeit zugleich gewinnen kan, sondern stets an dem einen eben soviel verlieren muß, als man am andern gewinnt.

Oft legt man den Namen der Maschinen in weitläuftigerm Sinne auch solchen Veranstaltungen bey, deren Absicht nicht eben auf Verstärkung der Kraft oder Geschwindigkeit der Bewegung gerichtet ist. Sie sollten eigentlich Instrumente, Werkzeuge, Geräthschaften rc. genannt werden. So heißt z. B. der verschloßne Digestor Papins Maschine; die Glasgeräthschaft zu Vereitung der Sauerwasser, Parkers Maschine u. s. w. Auch einige Arten der Luftpumpe haben keine eigne Anstalt zu Verstärkung der Kraft, obgleich die Luftpumpen überhaupt den Namen der pnevmatischen Maschinen führen. Solcher Maschinen kommen in der physikalischen Erperimentalgeräthschaft sehr viele vor. Werkzeuge, die blos zu Abmessungen dienen, können nie Maschinen genannt werden.

Maschine zur Centralbewegung, s. Centralmaschine.

Maschine zu Compression flüßiger Materien, s. Compressionsmaschine.

Maschine, durch Dämpfe bewegt, s. Dampf. maschine.

Maschine zu Erregung der Elektricität, s. Elektrisitmaschine.


(Collect. mathem. L. VIII.) fuͤhrt deren fuͤnf an, den Hebel, die Radwelle, die Scheibe, die Schraube und den Keil, von welchen beſondere Artikel dieſes Woͤrterbuchs handeln. Man kan noch die ſchiefe Flaͤche hinzuſetzen, ſ. Schiefe Ebne. Ihre Gruͤnde laſſen ſich ſaͤmtlich auf die Theorie des Hebels bringen. Die zuſammengeſeßten Maſchinen und ihre Abſichten ſind unzaͤhlbar. Abbildungen und Beſchreibungen vieler Maſchinen haben Zeiſing (Theatrum machinarum, Leipz. 1673. in laͤngl. 4.) und Leupold (Theatr. machinarum, in 8 Foliobaͤnden mit verſchiedenen Titeln, Leipjig, v. 1724 — 1727.) geſammelt.

In der ganzen Maſchinenlehre herrſcht durchgaͤngig der Grundſaß, daß man nie an Kraft und Geſchwindigkeit zugleich gewinnen kan, ſondern ſtets an dem einen eben ſoviel verlieren muß, als man am andern gewinnt.

Oft legt man den Namen der Maſchinen in weitlaͤuftigerm Sinne auch ſolchen Veranſtaltungen bey, deren Abſicht nicht eben auf Verſtaͤrkung der Kraft oder Geſchwindigkeit der Bewegung gerichtet iſt. Sie ſollten eigentlich Inſtrumente, Werkzeuge, Geraͤthſchaften rc. genannt werden. So heißt z. B. der verſchloßne Digeſtor Papins Maſchine; die Glasgeraͤthſchaft zu Vereitung der Sauerwaſſer, Parkers Maſchine u. ſ. w. Auch einige Arten der Luftpumpe haben keine eigne Anſtalt zu Verſtaͤrkung der Kraft, obgleich die Luftpumpen uͤberhaupt den Namen der pnevmatiſchen Maſchinen fuͤhren. Solcher Maſchinen kommen in der phyſikaliſchen Erperimentalgeraͤthſchaft ſehr viele vor. Werkzeuge, die blos zu Abmeſſungen dienen, koͤnnen nie Maſchinen genannt werden.

Maſchine zur Centralbewegung, ſ. Centralmaſchine.

Maſchine zu Compreſſion fluͤßiger Materien, ſ. Compreſſionsmaſchine.

Maſchine, durch Daͤmpfe bewegt, ſ. Dampf. maſchine.

Maſchine zu Erregung der Elektricitaͤt, ſ. Elektriſitmaſchine.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0148" xml:id="P.3.142" n="142"/><lb/><hi rendition="#aq">(Collect. mathem. L. VIII.)</hi> fu&#x0364;hrt deren fu&#x0364;nf an, den Hebel, die Radwelle, die Scheibe, die Schraube und den Keil, von welchen be&#x017F;ondere Artikel die&#x017F;es Wo&#x0364;rterbuchs handeln. Man kan noch die &#x017F;chiefe Fla&#x0364;che hinzu&#x017F;etzen, &#x017F;. <hi rendition="#b">Schiefe Ebne.</hi> Ihre Gru&#x0364;nde la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich &#x017F;a&#x0364;mtlich auf die Theorie des Hebels bringen. Die zu&#x017F;ammenge&#x017F;eßten Ma&#x017F;chinen und ihre Ab&#x017F;ichten &#x017F;ind unza&#x0364;hlbar. Abbildungen und Be&#x017F;chreibungen vieler Ma&#x017F;chinen haben <hi rendition="#b">Zei&#x017F;ing</hi> (<hi rendition="#aq">Theatrum machinarum,</hi> <hi rendition="#b">Leipz.</hi> 1673. in la&#x0364;ngl. 4.) und <hi rendition="#b">Leupold</hi> (<hi rendition="#aq">Theatr. machinarum,</hi> in 8 Folioba&#x0364;nden mit ver&#x017F;chiedenen Titeln, Leipjig, v. 1724 &#x2014; 1727.) ge&#x017F;ammelt.</p>
            <p>In der ganzen Ma&#x017F;chinenlehre herr&#x017F;cht durchga&#x0364;ngig der Grund&#x017F;aß, daß man nie an Kraft und Ge&#x017F;chwindigkeit zugleich gewinnen kan, &#x017F;ondern &#x017F;tets an dem einen eben &#x017F;oviel verlieren muß, als man am andern gewinnt.</p>
            <p>Oft legt man den Namen der Ma&#x017F;chinen in weitla&#x0364;uftigerm Sinne auch &#x017F;olchen Veran&#x017F;taltungen bey, deren Ab&#x017F;icht nicht eben auf Ver&#x017F;ta&#x0364;rkung der Kraft oder Ge&#x017F;chwindigkeit der Bewegung gerichtet i&#x017F;t. Sie &#x017F;ollten eigentlich <hi rendition="#b">In&#x017F;trumente, Werkzeuge, Gera&#x0364;th&#x017F;chaften</hi> rc. genannt werden. So heißt z. B. der ver&#x017F;chloßne Dige&#x017F;tor Papins Ma&#x017F;chine; die Glasgera&#x0364;th&#x017F;chaft zu Vereitung der Sauerwa&#x017F;&#x017F;er, Parkers Ma&#x017F;chine u. &#x017F;. w. Auch einige Arten der Luftpumpe haben keine eigne An&#x017F;talt zu Ver&#x017F;ta&#x0364;rkung der Kraft, obgleich die Luftpumpen u&#x0364;berhaupt den Namen der pnevmati&#x017F;chen Ma&#x017F;chinen fu&#x0364;hren. Solcher Ma&#x017F;chinen kommen in der phy&#x017F;ikali&#x017F;chen Erperimentalgera&#x0364;th&#x017F;chaft &#x017F;ehr viele vor. Werkzeuge, die blos zu Abme&#x017F;&#x017F;ungen dienen, ko&#x0364;nnen nie Ma&#x017F;chinen genannt werden.</p>
            <p> <hi rendition="#b">Ma&#x017F;chine zur Centralbewegung, &#x017F;. Centralma&#x017F;chine.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Ma&#x017F;chine zu Compre&#x017F;&#x017F;ion flu&#x0364;ßiger Materien, &#x017F;. Compre&#x017F;&#x017F;ionsma&#x017F;chine.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Ma&#x017F;chine, durch Da&#x0364;mpfe bewegt, &#x017F;. Dampf. ma&#x017F;chine.</hi> </p>
            <p> <hi rendition="#b">Ma&#x017F;chine zu Erregung der Elektricita&#x0364;t, &#x017F;. Elektri&#x017F;itma&#x017F;chine.</hi><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0148] (Collect. mathem. L. VIII.) fuͤhrt deren fuͤnf an, den Hebel, die Radwelle, die Scheibe, die Schraube und den Keil, von welchen beſondere Artikel dieſes Woͤrterbuchs handeln. Man kan noch die ſchiefe Flaͤche hinzuſetzen, ſ. Schiefe Ebne. Ihre Gruͤnde laſſen ſich ſaͤmtlich auf die Theorie des Hebels bringen. Die zuſammengeſeßten Maſchinen und ihre Abſichten ſind unzaͤhlbar. Abbildungen und Beſchreibungen vieler Maſchinen haben Zeiſing (Theatrum machinarum, Leipz. 1673. in laͤngl. 4.) und Leupold (Theatr. machinarum, in 8 Foliobaͤnden mit verſchiedenen Titeln, Leipjig, v. 1724 — 1727.) geſammelt. In der ganzen Maſchinenlehre herrſcht durchgaͤngig der Grundſaß, daß man nie an Kraft und Geſchwindigkeit zugleich gewinnen kan, ſondern ſtets an dem einen eben ſoviel verlieren muß, als man am andern gewinnt. Oft legt man den Namen der Maſchinen in weitlaͤuftigerm Sinne auch ſolchen Veranſtaltungen bey, deren Abſicht nicht eben auf Verſtaͤrkung der Kraft oder Geſchwindigkeit der Bewegung gerichtet iſt. Sie ſollten eigentlich Inſtrumente, Werkzeuge, Geraͤthſchaften rc. genannt werden. So heißt z. B. der verſchloßne Digeſtor Papins Maſchine; die Glasgeraͤthſchaft zu Vereitung der Sauerwaſſer, Parkers Maſchine u. ſ. w. Auch einige Arten der Luftpumpe haben keine eigne Anſtalt zu Verſtaͤrkung der Kraft, obgleich die Luftpumpen uͤberhaupt den Namen der pnevmatiſchen Maſchinen fuͤhren. Solcher Maſchinen kommen in der phyſikaliſchen Erperimentalgeraͤthſchaft ſehr viele vor. Werkzeuge, die blos zu Abmeſſungen dienen, koͤnnen nie Maſchinen genannt werden. Maſchine zur Centralbewegung, ſ. Centralmaſchine. Maſchine zu Compreſſion fluͤßiger Materien, ſ. Compreſſionsmaſchine. Maſchine, durch Daͤmpfe bewegt, ſ. Dampf. maſchine. Maſchine zu Erregung der Elektricitaͤt, ſ. Elektriſitmaſchine.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/148
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/148>, abgerufen am 27.04.2024.