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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.

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im Boden eben das zu bewirken im Stande wären. Die Verwandlung des Wassers in Erde, welche man durch chymische Versuche hat darthun wollen, ist sehr ungewiß, und eher zweifelhaft, s. Wasser.

Bergmann physicalische Beschreibung der Erdkugel, a. b. Schwed. durch Röhl, I. Th. 3. Abth. 5 Cap. und II. Th. 5. Abth. 3 Cap.

Lulofs Einl. zur Kenntniß der Erdkugel, a. b. Holl. durch Kästner, Cap. 12. und 14.

Erxleben Anfangsgr. der Naturl. durch Lichtenberg, §. 673. u. f.

Priestley Geschichte der Optik, durch Klügel, S. 414. u. f.

De la Fond Dict. de Phys. Art. Mer.

J. R. Forsters Bemerkungen auf seiner Reise um die Welt, übers. mit Aum. von G. Forster. Berlin, 1783. 8. S. 44. u. f.

Meerbarometer, s. Barometer, unter dem Abschnitte: Keisebarometer.

Megalometer, s. Mikrometer.

Meile, Milliare, Mille.

Ein Längenmaaß, das man vorzüglich in der Erdbeschreibung gebraucht, um Entfernungen der Orte und andere Weiten auf der Erdfläche anzugeben. Ds Unbestimmte und Willkührliche bey der Wahl der Längenmaaße macht, daß die Meilen fast aller Nationen von einander abweichen.

Das Meilenmaaß ist römischen Ursprungs, wie schon der Name verräth. Das römische Milliare begrif 1000 Schritte, jeden zu 5 Schuhen gerechnet (Passus quinque pedes porrectos habet. Columella, V. 1.), oder 8 römische Stadien von 125 Schritten (Plin. H. N. II. 23.). Setzt man mit Eisenschmidt (De ponderibus et mens. vet. Arg. 1708. 8. p. 102.) das Verhältniß des alten römischen Fußes zum pariser, wie 1324,5 zu 1440, oder wie 883 zu 960, so findet man die römische Meile = 4600 par. Fuß, oder 766 3/5 Toisen. Zwanzig solche Meilen rechnete man für eine Tagreise (Diaeta, s. l. 3. ff. de Verb. Sign.)

Die neuern europäischen Völker aber haben ihre Meilen weit größer angenommen. Anfänglich sind sie wohl zufällig, aus einer zusammengenommenen Summe anderer


im Boden eben das zu bewirken im Stande waͤren. Die Verwandlung des Waſſers in Erde, welche man durch chymiſche Verſuche hat darthun wollen, iſt ſehr ungewiß, und eher zweifelhaft, ſ. Waſſer.

Bergmann phyſicaliſche Beſchreibung der Erdkugel, a. b. Schwed. durch Roͤhl, I. Th. 3. Abth. 5 Cap. und II. Th. 5. Abth. 3 Cap.

Lulofs Einl. zur Kenntniß der Erdkugel, a. b. Holl. durch Kaͤſtner, Cap. 12. und 14.

Erxleben Anfangsgr. der Naturl. durch Lichtenberg, §. 673. u. f.

Prieſtley Geſchichte der Optik, durch Kluͤgel, S. 414. u. f.

De la Fond Dict. de Phyſ. Art. Mer.

J. R. Forſters Bemerkungen auf ſeiner Reiſe um die Welt, uͤberſ. mit Aum. von G. Forſter. Berlin, 1783. 8. S. 44. u. f.

Meerbarometer, ſ. Barometer, unter dem Abſchnitte: Keiſebarometer.

Megalometer, ſ. Mikrometer.

Meile, Milliare, Mille.

Ein Laͤngenmaaß, das man vorzuͤglich in der Erdbeſchreibung gebraucht, um Entfernungen der Orte und andere Weiten auf der Erdflaͤche anzugeben. Ds Unbeſtimmte und Willkuͤhrliche bey der Wahl der Laͤngenmaaße macht, daß die Meilen faſt aller Nationen von einander abweichen.

Das Meilenmaaß iſt roͤmiſchen Urſprungs, wie ſchon der Name verraͤth. Das roͤmiſche Milliare begrif 1000 Schritte, jeden zu 5 Schuhen gerechnet (Paſſus quinque pedes porrectos habet. Columella, V. 1.), oder 8 roͤmiſche Stadien von 125 Schritten (Plin. H. N. II. 23.). Setzt man mit Eiſenſchmidt (De ponderibus et menſ. vet. Arg. 1708. 8. p. 102.) das Verhaͤltniß des alten roͤmiſchen Fußes zum pariſer, wie 1324,5 zu 1440, oder wie 883 zu 960, ſo findet man die roͤmiſche Meile = 4600 par. Fuß, oder 766 3/5 Toiſen. Zwanzig ſolche Meilen rechnete man fuͤr eine Tagreiſe (Diaeta, ſ. l. 3. ff. de Verb. Sign.)

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[186/0192] im Boden eben das zu bewirken im Stande waͤren. Die Verwandlung des Waſſers in Erde, welche man durch chymiſche Verſuche hat darthun wollen, iſt ſehr ungewiß, und eher zweifelhaft, ſ. Waſſer. Bergmann phyſicaliſche Beſchreibung der Erdkugel, a. b. Schwed. durch Roͤhl, I. Th. 3. Abth. 5 Cap. und II. Th. 5. Abth. 3 Cap. Lulofs Einl. zur Kenntniß der Erdkugel, a. b. Holl. durch Kaͤſtner, Cap. 12. und 14. Erxleben Anfangsgr. der Naturl. durch Lichtenberg, §. 673. u. f. Prieſtley Geſchichte der Optik, durch Kluͤgel, S. 414. u. f. De la Fond Dict. de Phyſ. Art. Mer. J. R. Forſters Bemerkungen auf ſeiner Reiſe um die Welt, uͤberſ. mit Aum. von G. Forſter. Berlin, 1783. 8. S. 44. u. f. Meerbarometer, ſ. Barometer, unter dem Abſchnitte: Keiſebarometer. Megalometer, ſ. Mikrometer. Meile, Milliare, Mille. Ein Laͤngenmaaß, das man vorzuͤglich in der Erdbeſchreibung gebraucht, um Entfernungen der Orte und andere Weiten auf der Erdflaͤche anzugeben. Ds Unbeſtimmte und Willkuͤhrliche bey der Wahl der Laͤngenmaaße macht, daß die Meilen faſt aller Nationen von einander abweichen. Das Meilenmaaß iſt roͤmiſchen Urſprungs, wie ſchon der Name verraͤth. Das roͤmiſche Milliare begrif 1000 Schritte, jeden zu 5 Schuhen gerechnet (Paſſus quinque pedes porrectos habet. Columella, V. 1.), oder 8 roͤmiſche Stadien von 125 Schritten (Plin. H. N. II. 23.). Setzt man mit Eiſenſchmidt (De ponderibus et menſ. vet. Arg. 1708. 8. p. 102.) das Verhaͤltniß des alten roͤmiſchen Fußes zum pariſer, wie 1324,5 zu 1440, oder wie 883 zu 960, ſo findet man die roͤmiſche Meile = 4600 par. Fuß, oder 766 3/5 Toiſen. Zwanzig ſolche Meilen rechnete man fuͤr eine Tagreiſe (Diaeta, ſ. l. 3. ff. de Verb. Sign.) Die neuern europaͤiſchen Voͤlker aber haben ihre Meilen weit groͤßer angenommen. Anfaͤnglich ſind ſie wohl zufaͤllig, aus einer zuſammengenommenen Summe anderer

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/192>, abgerufen am 27.04.2024.